Behandlungsempfehlungen?

  • Themenstarter Juni76
  • Beginndatum

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
J

Juni76

Benutzer
Mitglied seit
4. Dezember 2015
Beiträge
30
Ort
Ostfriesland
Hallo Ihr Lieben,

unser Kater Gismo (ca. 9 Monate alt) leidet seit mehreren Wochen an einer Erkältung. Symptome: Schluckbeschwerden, "Pfeifen" beim ruhigen Atmen (z.B. wenn er schläft), "Rasseln" beim Schurren.

Am 19.01. war ich das erste Mal mit ihm bei der TÄ. Er hat ein Antibiotikum gespritzt bekommen und wir haben ihm noch 5 Tage zuhause Antibiotika in Tablettenform gegeben. Die Symptome wurde besser, bzw. waren ganz weg, sind dann aber einige Tage, nachdem die Antibiotikagabe beendet war, wieder aufgetreten, meiner Meinung nach auch schlimmer als vorher. Er hat nur ganz schlecht Luft bekommen (so hörte es sich zumindest an) und wieder starke Schmerzen beim Schlucken. Ich bin dann am 28.01. nochmals mit ihm zur TÄ gefahren bin.
Sie meinte, er müsste solange Antibiotika bekommen, bis er komplett genesen ist. Sie hat ihm dann ein Zwei-Wochen-Antibiotikum gespritzt. Sie meinte, das wäre nicht die optimale Lösung, aber es war nicht anders machbar, da mein Mann zu dem Zeitpunkt einige Tage nicht zuhause war und ich Gismo die Tabletten nicht alleine geben kann (er wehrt sich mit allem, was er hat, d.h. einer muss ihn festhalten, der andere gibt ihm die Tablette). Außerdem haben wir noch ein flüssiges Schmerzmittel bekommen, das wir ihm geben sollten, damit er nicht solche Schluckbeschwerden hat und wieder normal fressen kann. Das haben wir auch gemacht und letzte Woche waren die Symptome, soweit ich das beurteilen kann, komplett verschwunden.
Aber nun fängt es wieder an. Nicht so schlimm wie vorher, aber merklich. Der letzte TA-Besuch ist heute genau zwei Wochen her, d.h. die Wirkung des Antibiotikums müsste ja nun beendet sein.

Ich werde heute Nachmittag wieder mit ihm zur TÄ fahren, wollte aber fragen, ob ihr eine bestimmte Behandlungsmethode empfehlen könnt? Als Katzenneuling habe ich noch nicht besonders viel Erfahrung und würde gerne vorbereitet sein.
Wir sind erst seit kurzem bei der TÄ und ich habe eigentlich einen guten Eindruck von ihr (zumindest im Vergleich zu der vorherigen TÄ und deren Tierarztpraxis :mad:), aber alternative Meinungen finde ich immer gut.

Vielleicht noch wichtig zu wissen: Wir hatten einen starken Flohbefall und die Kater wurden mehrfach behandelt. Bei der alten TÄ mit Frontline, dann mit Advantage und Capstar und nun bei der neuen TÄ mit Comfortis. Das ist ja ziemliche Chemie, was da in / auf die kleinen Katzenkörper gepumpt wurde. Kann das den Körper schwächen, so dass er jetzt anfälliger für die Erkältung ist?

VG Esther
 
A

Werbung

Wie war denn jetzt euer Termin und die weitere Vorgehensweise? :)
 
Die TÄ hat Gismo eingehend untersucht. Sie meint, die "Rasselgeräusche" kämen nicht aus der Lunge, sondern aus den oberen Atemwegen. Fieber hat er nicht. Sie hatte noch gefragt, ob er im Tierheim auf FIP getestet wurde (wurde er nicht), meinte aber auch, dass die Symptome eigentlich nicht passen, v.a. da er letzte Woche, als die Schluckbeschwerden weg waren, gut gefressen hat.

Sie hat ihm nun nochmals das Langzeit-AB gegeben. Auch wenn das nicht optimal wäre, wollte sie es noch mal versuchen, da er ja letzte Woche gut darauf reagiert hat.

Sollten die Beschwerden in zwei Wochen noch da sein, soll dann Blut abgenommen werden, um zu untersuchen, ob doch weitere Erkrankungen vorliegen.

Ich weiß nicht, ob das Vorgehen so gut und richtig ist. Ich fühle mich, bzw. die Kater bei ihr aber gut aufgehoben. Ich habe nicht das Gefühl, dass es bei ihr nur darum geht, Kasse zu machen (wie ich das Gefühl in der vorherigen Praxis hatte).

Was meint ihr?

Gismo ist heute gut drauf. Hat zwar noch hörbar Schluckbeschwerden, frisst aber wieder gut, tobt rum und macht einen fitten Eindruck.

Ich möchte so gerne, dass endlich mal Ruhe einkehrt und es ihm gut geht. Wir haben ihn seit Ende November und waren bisher jeden Monat mehrmals beim Tierarzt (Erkältung, Flohbefall, Kastration, Erkältung). Ach Menno...
 
Arbeite dich durch die FAQs, das ist das Beste, was du deinem Tier tun kannst. Ich unterstelle deiner TÄin nicht Geldschneiderei, "nur", dass sie leider keine Ahnung von ABs und deren Einsatzgebieten hat. Schade, dass du trotz JFAs Anmerkung gestsern zu Convenia wieder dasselbe hast spritzen lassen.
 
Ja. Ich habe mich aber nach einmaligem Lesen nicht sattelfest genug gefühlt, dagegen zu argumentieren und alternative Behandlungsmethoden einzufordern. Ich werde mir das noch mehrmals durchlesen müssen und auch tun.
 
Sie hat ihm nun nochmals das Langzeit-AB gegeben. Auch wenn das nicht optimal wäre, wollte sie es noch mal versuchen, da er ja letzte Woche gut darauf reagiert hat.

NEIN, genau das hat das antibiotikum NICHT getan! es hat eben nicht gut gewirkt. wenn eine erkrankung SOFORT nach einer ab-gabe wieder aufflammt, dann nennt man das ein rezidiv. und ein rezidiv bei antibiose-gabe deutet darauf hin, dass - sollten keine einnahmefehler gemacht worden sein (geht ja nicht bei einem langzeit-ab, einem gespritzten - der wirkstoff falsch ausgewählt wurde. dass convenia bei felinen atemwegserkrankungen als blinde antibiose völlig suboptimal ist um nicht zu sagen falsch steht im faq - es gibt vier in frage kommende bakterielle primärerreger, convenia wirkt gegen drei davon nie und nicht.

das sollte und muss deine tierärztin wissen.

dass sie schon vorschlägt, dass man dann danach "auf andere erkrankungen" untersucht, ist auch "cool" - ich meine, sie gibt ein ab, das von vorneherein sehr schlechte bis gar keine wirkchancen hat, was sie scheinbar nicht weiß, und möchte dann nach anderen erkrankungen forsten, obgleich bei eurer symptomatik eine erkrankung aus dem katzenschnupfenkomplex die wahrscheinlichste, nicht nur, aber auch statistisch betrachtet, ist. und darüber hinaus möchte sie blut abnehmen. ich meine - das kann man machen, aber was soll es helfen bei einer atemwegsgeschichte? es gibt entzündungswerte, ja. die sagen aber auch nur aus, dass irgendwo im körper eine entzündung vorliegt.

... lies dich am besten ein und/oder wechsel den arzt.

p.s.: im übrigen bleibt convenia, das langzeit-ab, 65 tage im system. zwar nicht in erforderlicher wirkstoffkonzentration, aber bis es komplett aus dem körper draußen ist, dauert es so lange. tablettengaben bei katzen sind oft schwierig, trotz allem gehört es meiner meinung nach zur aufklärungspflicht eines tierarztes zu erwähnen, dass das bei convenia so ist und dass bei einer unverträglichkeitsreaktion keinerlei möglichkeit besteht, das ab aus dem körper zu bekommen - das hat schon zu todesfällen geführt. diese fälle sind selten, sehr selten, aber es gibt sie (siehe die quellen in meinem faq). und ein tierarzt sollte das wissen bzw. auch darüber aufklären, damit sich ein halter überlegen kann, ob er dieses risiko eingehen kann und will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
@FrauFreitag: Danke für Deine Erklärung!

Für mich sehr verständlich, aber auch erschreckend. Denn zwischen den Zeilen verstehe ich, dass Ärzte - egal ob Human- oder Tiermediziner - die Wirkung von ABs kennen sollten. So wie Du es beschreibst, verstehe ich das als Grundlage. Und unsere TÄ scheint das tatsächlich nicht zu wissen.

Ich werde das nun akribisch durcharbeiten. Damit ich, sollte es Gismo in zwei Wochen nicht besser gehen (wovon dann ja auszugehen ist), eine entsprechende Behandlung einfordern kann.

Ob ich zu einem anderen TA gehe, weiß ich noch nicht. Wir wohnen auf dem Land, da ist die Auswahl nicht so groß. Hier laufen die Katzen auch eher so mit. Ich glaube, nur wenige hier machen sich wirklich Gedanken um ihre Katzen und gehen dementsprechend wenig zum TA (mag ein Vorurteil sein, ist aber mein subjektiver Eindruck). So scheinen die TÄ auch wenig Behandlungserfahrung mit Katzen zu haben.

Wir waren anfangs, als wir unseren anderen Kater bekommen haben, in einer Tierklinik (Notdienst an Pfingsten). Evtl. sollte ich dort mit Gismo hingehen. Allerdings wird auch hier das "Problem" sein, dass dort eher Pferde, Hunde und "landwirtschaftliche" Tiere behandelt werden. Ob die Kenntnisse über Katzen dort besser sind als bei den Haustierärzten, weiß ich nicht.
 
Vielleicht wohnen welche bei dir in der Nähe und können dir jemanden nennen :)

Alles in allem macht es aber wirklich Sinn, sich selber in die diversen Katzenkrankenheiten-Themen einzulesen. Das wird dir keinen Tierarzt ersetzen, aber man ist doch mehr vorbereitet und kann gezielter fragen und intervenieren, als wenn man gar keine Ahnung hat.

Alles Gute für deine Kleine und eure Behandlung :)
 
  • #10
@FrauFreitag: Danke für Deine Erklärung!

Für mich sehr verständlich, aber auch erschreckend. Denn zwischen den Zeilen verstehe ich, dass Ärzte - egal ob Human- oder Tiermediziner - die Wirkung von ABs kennen sollten. So wie Du es beschreibst, verstehe ich das als Grundlage. Und unsere TÄ scheint das tatsächlich nicht zu wissen.

das problem ist ja, dass es ... eigentlich nicht soo schwer ist, finde ich. ich bin ja selbst kein mediziner, aber ...

ich meine, klar lernt der vet-med über alle tiere im studium etwas und nicht nur über eines, kann nicht alles wissen usw., ABER:
es gibt sehr gute standard-vet-literatur, die bei einer symptomatik ziemlich genau sagt, was in frage kommt als erkrankung. die symptomatik bei erkrankungen aus dem katzenschnupfenkomplex ist ziemlich klar, und eine erkrankung aus diesem komplex ist statistisch sehr viel häufiger als ... herzhusten, felines asthma, tumore etc. - insofern sollte die erstbehandlung bei einer solchen symptomatik meiner meinung nach in richtung katzenschnupfen zielen. DANN sollte, muss der tierarzt eigentlich wissen, welche erreger das überhaupt primär auslösen können - ich meine, es sind nur sechs! und dann sollte man wissen, welche antibiotika hinsichtlich der bakteriellen erreger 1., 2., 3. wahl sind. und wenn man das nicht weiß, kann man das in einer minute nachschlagen.

ich für meinen teil verstehe es einfach nicht, dass zig ärzte - sowohl bei meinen eigenen tieren, es passiert leider auch immer wieder, als auch im bekanntenkreis, im tierschutz, hier im forum - einfach überhaupt gar nicht wissen, welche erreger die erkrankung(en) auslösen können (und das bei einer so gängigen erkrankung, einer so häufigen, und dann noch bei katzen - wir sprechen hier nicht von exoten wie axolotln, leguanen, was weiß ich -, die einfach nun mal das häufigste haustier in deutschland sind) geschweige denn, welche antibiotika gegen welche bakterien wirken.

viele ärzte machen immer wieder gravierende fehler, die mich kopfschüttelnd hinterlassen wie z.b. convenia oder andere beta-laktam-antibiotika gegen zellwandlose bakterien. das ist noch nicht einmal spezialwissen hinsichtlich katzen oder überhaupt veterinärmedizin, das ist ganz einfaches und zwingend notwendiges grundlagenwissen mikrobiologie/antibiose(anwendung). ich meine - wie soll man zu solch einem arzt dann mit etwas WIRKLICH kompliziertem/seltenem (einer erkrankung und/oder einem tier) etc. gehen, wenn er schon bei den "basics" versagt? die meisten fehler, auf die ich so stoße, sind mir schon nach meinen ersten autodidaktischen studien aufgefallen - einem vet-med-script zum thema antibiose, das zum grundstudium an einer uni gehört.

[ganz abgesehen davon, dass die gefährdung für menschen hinsichtlich der resistenzlage vieler bakterien mittlerweile hauptsächlich auch und gerade durch kleintierärzte ausgeht, wie man soeben in dänemark in einer studie festgestellt hat. es ist nicht mehr die massentierhaltung, wo man präventivantibiose und co. schon sehr viel mehr eingedämmt hat, sondern es sind die normalen praxen, die scheinbar weiterhin oftmals leider ohne sinn und verstand antibiotisch herumdilettantieren ...]

mich hinterlässt das einfach nur noch ... wütend. traurig. entsetzt. :(
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen

ami1a
Antworten
105
Aufrufe
13K
ami1a
ami1a
S
Antworten
6
Aufrufe
10K
ferufe
F
L
Antworten
27
Aufrufe
2K
tiha
T
O
Antworten
3
Aufrufe
4K
tiha
T
nena18598
Antworten
18
Aufrufe
9K
Krümel2000
Krümel2000

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben