Austausch über Fehldiagnosen

  • Themenstarter Agila
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  • #61
Aber ich frage nochmal, wo gibt es sowas, das man nach eigenem ermessen bis zu 4x mehr vergüten darf, als es normal kostet???
Das mit den Preisen ist abzocke.
Am Ende des Tages bleibt von diesem Satz für den TA selbst nicht mehr viel übrig. Davon geht das Meiste wieder weg für Praxismiete (wenn das Grundstück/Haus o.Ä kein Eigentum oder abbezahlt ist), Gehälter der Angestellten, Bestellungen für die Apotheke und Gerätschaften weg. Wenn man als Arzt verdienen möchte, muss man leider mehr berechnen, um nach der Abdeckung der Grundlagen noch etwas zu haben.

Tierärzte kämpfen mit der Inflation. Man hat kaum Geld über. Meine Tante z.B arbeitet bei einer Ärztin in der Praxis und die Frau Doktor, wenn auch selbstständig, hat kaum mehr Gehalt als meine Tante als Arzthelferin.
In allen medizinischen Bereichen ist es selten, dass die Ärzte extrem viel mehr verdienen, außer sie sind wirklich in Bereichen die händeringend gesucht werden und doppelt und dreifach bezahlen (Krankenhaus z.B).
Wobei ich nicht weiß, wie nahe man da Human- und Veterinärmedizin vergleichen kann.

Natürlich sollte man in einen Beruf gehen, weil man Leidenschaft dafür besitzt, aber die bittere Realität ist, dass wir Alle essen müssen und ein Dach über dem Kopf brauchen und Ärzte sind nicht immer so gut dran wie man sich das vorstellt.
Ich gönne Ärzten jedes Geld das sie für sich haben dürfen, denn sie arbeiten hart dafür und mussten sich jahrelang durch eine Ausbildung arbeiten, sie arbeiten mit Lebewesen und dürfen sich keine Fehler erlauben, denn das kann fatal bzw. schädlich sein (siehe diesem Faden hier)... der emotionale Stress kann enorm sein.
So wie in der Humanmedizin und Pflege auch (generell alle Berufe, bei denen man eng mit Menschen/Tieren/etc. arbeitet).
 
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  • #62
Nein, das ist so nicht richtig.

Kann aber nur haupsächlich von Finland sprechen, aber dort wohnen auch viele Schweden.

Es gibt dort genauso Foren wie hier, in denen es genauso gehandhabt wird.
Nur sind die Ansichten und tipps verschieden.

Aber es wird genau wie hier darauf hingewiesen, das der Erfahrungsaustausch und Tipps KEINEN TIERARZT ERSETZEN SOLLEN ODER KÖNNEN.

Facebook ist wieder eine andere Geschichte.
Wir von anderen Massstäben überwacht (Amis)

Ich habe meine Info hierher (ab ca. 36:06). Von einer Tierärztin, die aus Schweden stammt. Das Gesetz scheint auch recht neu zu sein.

#117 - GEFÄHRLICHE RATSCHLÄGE – Tierarzt Talk - die Podcast Sprechstunde – Podcast
 
  • #63
Ich habe meine Info hierher (ab ca. 36:06). Von einer Tierärztin, die aus Schweden stammt. Das Gesetz scheint auch recht neu zu sein.

#117 - GEFÄHRLICHE RATSCHLÄGE – Tierarzt Talk - die Podcast Sprechstunde – Podcast

Ich hab meine Infos aus eigener Erfahrung, da ich aus persönlichen Gründen sehr mit Finland involviert bin und auch fließend Suomi (so heißt Finnisch/ Finland in Finland selbst), spreche.

Am Ende des Tages bleibt von diesem Satz für den TA selbst nicht mehr viel übrig. Davon geht das Meiste wieder weg für Praxismiete (wenn das Grundstück/Haus o.Ä kein Eigentum oder abbezahlt ist), Gehälter der Angestellten, Bestellungen für die Apotheke und Gerätschaften weg. Wenn man als Arzt verdienen möchte, muss man leider mehr berechnen, um nach der Abdeckung der Grundlagen noch etwas zu haben.

Tierärzte kämpfen mit der Inflation. Man hat kaum Geld über.

Genau wie jeder andere Betrieb auch.
Die haben diese kosten und Mitarbeiter und Ausgaben ect. auch.
(Was wieder nicht heißen soll, das andere auch kämpfen sollen)

Aber ich setze Tierärzte nicht auf ein Podest.
Bäcker, Bauunternehmer, Friseure usw sind da Gleichzusetzen wenn sie einen eigenen Betrieb haben und auch wichtig.
Da gibt es das aber nicht.

Tierarzt und Arzt ist ein Beruf wie jeder andere mit den selben nöten Problemen und Überlebenskampf.

Es sollte sich prinzipiell was ändern, was zur Zeit schwer ist...das ist klar.
Aber die Hornenten Kosten bei einem Tierarzt sind ja nicht neu.

Und bringen nur gesundheitliches Nachsehen, da sich viele das nicht mehr leisten können.

Vor allem wenn es um Gesundheit und Leben geht.
Sei es Mensch oder Tier.
Aber mit Tieren wird gut Geld gemacht.

Aber nun mal genug von Geld und GOT.
Sollte eigentlich nicht Thema werden und das was ich sonst noch schreibe, wird mit dem Thema Geld von vielen gerade verschluckt.

...sie arbeiten mit Lebewesen und dürfen sich keine Fehler erlauben, denn das kann fatal bzw. schädlich sein ....

Und genau das ist der Punkt.
Den das passiert oft nicht, wie nicht nur in diesem Faden zu sehen ist.
Hab mich aber dazu ja schon geäußert.
 
  • #64
Ich hab meine Infos aus eigener Erfahrung, da ich aus persönlichen Gründen sehr mit Finland involviert bin und auch fließend Suomi (so heißt Finnisch/ Finland in Finland selbst), spreche.


Ich habe dir deine Erfahrungen auch nicht abgesprochen. Ich habe lediglich gepostet , wo ich die Info wegen des Verbots in Schweden herhab. Ohne Wertung. Einfach nur als Information.

Es hat übrigens auch niemand gesagt, dass die Menschen in Finnland oder Schweden nur gefährliche Ratschläge geben oder niemals sagen, dass man einen Tierarzt konsultieren soll. 🤷‍♀️

Dem Gesetzgeber in Schweden werden deine (und meine) persönlichen Erfahrungen in Foren nur herzlich egal sein. Offenbar hat man dort dieses Verbot - wenn es wirklich existiert, ich konnte die Quelle noch nicht verifizieren; andererseits, warum sollte die TÄ in dem Podcast sich das ausdenken? - ja für nötig gehalten.

Und damit habe ich zu dem Thema jetzt genug gesagt.
 
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  • #65
Aber ich frage nochmal, wo gibt es sowas, das man nach eigenem ermessen bis zu 4x mehr vergüten darf, als es normal kostet???
In der freien Wirtschaft kann jeder einfach so viel Geld verlangen wie er will. Auch 10x so viel wie andere.

Der ewige Ruf, man möge soziale Berufe doch bitte für wenig Geld machen, geht mir mal ganz offen gesagt höllisch auf den Sack.
Ich find das auch extrem mies. Und dabei arbeite ich selbst was total unsoziales.
 
  • #66
Ich habe hier zwei Tierkliniken (ok, noch mehr, aber bei diesen TK kenne ich die Preise und wie gut/schlecht sie arbeiten). Die Lage ist bei beiden ähnlich, also nichts mit gutes oder schlechtes Viertel.

- Die eine ist Inhaber geführt (und hat nicht nur einen Inhaber, sondern mehrere, d.h. die wollen alle auch gut Geld unterm Strich für ihren Einsatz haben), leistet sehr gute Arbeit, macht das, was vernünftig ist und Sinn macht und hat sehr vernünftige Preise.
Die kommen auch gut hin ohne 4-fachen Satz. Ich zahle dort z.B. für einen Herzschall inkl. Blutdruckmessen (und er hat auch noch ganz kurz den Bauch geschallt) gerundet EUR 122 (Januar 2023, also neue GOT) - das ist praktisch geschenkt und das, obwohl ich bei DEM Herzspezialisten von NRW bin.
- Die andere Klinik hat ex-Anicura aufgekauft. Seitdem sind die Preise ins Unendliche geschossen, es wird versucht, alles an Diagnostik durchzusetzen, was auch nur ansatzweise möglich ist. "Natürlich" wird hier der vierfache Satz genommen. Keine Ahnung, was die momentan für den Herzschall verlangen, aber vor ein paar Jahren haben die bereits das Doppelte für eine Gastroskopie verlangt als die andere Klinik.

Unterm Strich ist die Arbeit der teuren Klinik ganz sicher nicht besser, die Gerätschaften sind es auch nicht, die günstige Klinik hat sehr viele TÄe, die, wenn sie sich dort - sowohl menschlich als auch finanziell - nicht gut aufgehoben fühlen würden, ganz sicher jederzeit mit offenen Händen in der ex-Anicura aufgenommen werden würden -> denn wenn ich eurer Argumentation folge, müssten die ja eigentlich direkt in die teure Klinik stürmen, weil die ja auf jeden Fall besser bezahlt aufgrund des 4-fachen Satzes.

Der Unterschied ist in meinen Augen, dass die eine Klinik inzwischen zwar noch das Wort "Tier" vor dem Wort Klinik trägt, unterm Strich aber schon lange nicht mehr das Tierwohl im Vordergrund steht, sondern ein reines Wirtschaftsunternehmen ist mit maximaler Gewinnorientierung. Selbst meine Tierärzte haben sich sehr über diese GOT-Erhöhung aufgeregt und über die irren Preisen der teuren TK. O-Ton meiner TÄin: Klar, wir wollen auch, dass wir ausreichend und gut verdienen, aber wir sind auch bisher sehr gut über die Runden gekommen.
 
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  • #67
denn wenn ich eurer Argumentation folge, müssten die ja eigentlich direkt in die teure Klinik stürmen, weil die ja auf jeden Fall besser bezahlt aufgrund des 4-fachen Satzes.
Ne, so war das nun nicht gemeint.
Der 4-fache Satz ist sicher absurd. Was ich aber genauso absurd finde, ist, den einfachen als den "normalen Preis" zu bezeichnen. Das würde ja implizieren, dass alles darüber schon Halsabschneiderei ist. Und da kann ich so absolut nicht mitgehen.

Wie gesagt, unsere Praxis des Vertrauens rief bis zur GOT-Erhöhung um den zweifachen Satz auf (meist 2,Zerquetschte). Nun scheinen sie bei manchen Dingen, die in ihren Augen unverhältnismäßig gestiegen sind, im Satz runtergegangen zu sein (so hab ich für Tobys Abdomenschall nur den einfachen Satz bezahlt. Während sie die Abrechnung tippte, erzählte sie noch, dass Sono krass gestiegen sei und wir leider auch beim einfachen Satz nicht unter... Was war's denn? 50 um den Dreh, meine ich, rauskommen).

Gleichzeitig hab ich da ja z.B. unseren Zahn-TA, der immer nur zum einfachen Satz abrechnet und wo auch schonmal das ein oder andere gemachte Röntgenbild nicht in der Rechnung auftaucht oder das als irgendein zusammengefasster Posten berechnet wird. Ich hab da für durchschnittliche FORL-OPs vor der GOT-Erhöhung um die 450 bezahlt. Mit allem Drum und Dran. Kann mir keiner erzählen, dass das wirtschaftlich ist. Zähne können sie, ansonsten sind die eher (!) auf dem Niveau unterwegs, auf dem man mit komplexeren Fällen nicht weit kommt (Ausschlussdiagnosen eben. Das war die Praxis, die nach einem Röntgen Asthma diagnostizierte). Ich geh da für Zähne und Erkältungen oder akuten Durchfall (es gibt schneller nen Termin) hin, das ist total ok. Aber Toby würde ich da nicht operieren lassen.
 
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  • #68
Ne, so war das nun nicht gemeint.
Der 4-fache Satz ist sicher absurd. Was ich aber genauso absurd finde, ist, den einfachen als den "normalen Preis" zu bezeichnen. Das würde ja implizieren, dass alles darüber schon Halsabschneiderei ist. Und da kann ich so absolut nicht mitgehen.

Wie gesagt, unsere Praxis des Vertrauens rief bis zur GOT-Erhöhung um den zweifachen Satz auf (meist 2,Zerquetschte). Nun scheinen sie bei manchen Dingen, die in ihren Augen unverhältnismäßig gestiegen sind, im Satz runtergegangen zu sein (so hab ich für Tobys Abdomenschall nur den einfachen Satz bezahlt. Während sie die Abrechnung tippte, erzählte sie noch, dass Sono krass gestiegen sei und wir leider auch beim einfachen Satz nicht unter... Was war's denn? 50 um den Dreh, meine ich, rauskommen).

Gleichzeitig hab ich da ja z.B. unseren Zahn-TA, der immer nur zum einfachen Satz abrechnet und wo auch schonmal das ein oder andere gemachte Röntgenbild nicht in der Rechnung auftaucht oder das als irgendein zusammengefasster Posten berechnet wird. Ich hab da für durchschnittliche FORL-OPs vor der GOT-Erhöhung um die 450 bezahlt. Mit allem Drum und Dran. Kann mir keiner erzählen, dass das wirtschaftlich ist. Zähne können sie, ansonsten sind die eher (!) auf dem Niveau unterwegs, auf dem man mit komplexeren Fällen nicht weit kommt (Ausschlussdiagnosen eben. Das war die Praxis, die nach einem Röntgen Asthma diagnostizierte). Ich geh da für Zähne und Erkältungen oder akuten Durchfall (es gibt schneller nen Termin) hin, das ist total ok. Aber Toby würde ich da nicht operieren lassen.

Grundsätzlich stimme ich deinen Aussagen absolut zu. Die einzige Ausnahme ist deine Aussage, dass EUR 450/ZA-OP nicht wirtschaftlich sein kann. Nur weil andere TÄe horrende Preise haben bedeutet das im Umkehrschluss nicht, dass günstigere Preise sich nicht rechnen. Denn irgendwann sind die Geräte auch abgeschrieben und wenn man auf Zähne spezialisiert ist, dann hat man idR so viele OPs, dass sich das mehr als rechnet mMn.

Hier (also in meiner Region) wird seit längerem (leider auch sehr erfolgreich) versucht, die kleinen TA-Praxen aufzukaufen. Danach werden durchgehend die erhöhten Sätze in Rechnung gestellt. Und letztendlich, wenn man es geschafft hat, den Großteil aller Praxen aufzukaufen, dann wird uns - davon bin ich absolut überzeugt - auch in kleineren Praxen grundsätzlich der 4-fachen Satz in Rechnung gestellt werden. Übrigens werden diese Verkäufe nicht an die große Glocke gehängt, auch fällt es zuerst mal nicht großartig auf, weil die bisherigen Eigentümer oder GF noch für eine gewissen Zeit verpflichtet sind, weiterzuarbeiten. Nur die Preise verändern sich - da lohnt sich schon mal ein Blick aufs Impressum, dann weiß man, was hier Sache ist.
 
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