Austausch über Fehldiagnosen

  • Themenstarter Agila
  • Beginndatum
  • #41
Ich will/kann das nicht als "Fehldiagnose" abstempeln, weil das eine echt skurrile Geschichte war.. aber Boomer war für meinen TA und mich lange ein großes Rätsel, bis sich rausgestellt hat, dass der (mir unbekannte) TA bei seiner Kastration, irgendwann vor 2010, einen Hoden im Bauch "vergessen" hat. Der ist gegen Ende hin entartet (Krebs) und hat aber schon jahrelang diverse Probleme, wie zB Markieren, verursacht - wo erstmal davon ausgegangen wurde, dass er eine Blasenentzündung hat/te.

Auf sowas kommt man halt nicht, weil mit sowas rechnet kein Mensch. Man geht ja davon aus, dass der Tierarzt, der das Tier kastriert, bis Zwei zählen kann 🤷‍♀️
 
A

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  • #42
Wäre Boomer ein Pferd gewesen, hätte er wahrscheinlich daran gedacht. ;) Da gibt es häufiger Klopphengste mit all den typischen Problemen, die das dann so macht.

@ Motzfussel
Ferufe hat irgendwann zum Jahresanfang eine Metastudie der Charite zum Thema Mariendistel verlinkt. Da waren mögliche Wechselwirkungen durch gleiche Stoffwechselwege unter anderem zu Anfallsmedikamenten benannt.
Auch der Rat zu Zusätzen jeglicher Art sollte daher mit dem Tierarzt abgesprochen werden.
 
  • #43
Bauchspeicheldrüsenentzündung zu spät erkennt durch eine Tierärztin, obwohl ich um eine umfassende Diagnostik gebeten hatte.
Es wurde immer nur was gegen Übelkeit gespritzt und als mein Kater dann innerhalb eines Monats 3 kg verlor und ich mehrmals in der Praxis war, ging ich in die Klinik.
Not-OP und eine Woche stationär konnten ihn nicht mehr retten, er starb mit 8 Jahren.
Seitdem bin ich extrem vorsichtig und lasse alles Mögliche und Unmögliche untersuchen.
 
  • #44
Ferufe hat irgendwann zum Jahresanfang eine Metastudie der Charite zum Thema Mariendistel verlinkt. Da waren mögliche Wechselwirkungen durch gleiche Stoffwechselwege unter anderem zu Anfallsmedikamenten benannt.
Jap, wobei ich generell Pflanzliches weniger unkritisch sehe, als es oft dargestellt wird. Hab's schon erlebt, dass pflanzliche Mittel mit Homöopathie in einen Topf geworfen wurden. Das ist sowohl unfair als auch fahrlässig der Pflanzenheilkunde gegenüber. So ein Knollenblätterpilz hat ne Menge "Wirkstoff".
 
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  • #45
Zählen zu "Fehldiagnosen" auch "fehlende Diagnosen"?

Molly hatte ja auch lange nach ihren Ohrmilben noch richtig heftig braunen Dreck im Ohr, der über Monate wie eine Ohrenentzündung behandelt wurde (Surolan-Tropfen). Die Hoffnung, es komme von den Zähnen, erwies sich als hinfällig, als auch nach der Zahn-OP keine Besserung eintrat.
Dann wurde ein Allergietest gemacht und Cortison verabreicht, was letztendlich nur
a) zu der Kenntnis geführt hat, dass Cortison nicht hilft, ergo eine Immunerkrankung als Ursache unwahrscheinlich ist,
b) einem richtig fiesen Pilz mit Hautverkrustungen und Haarausfall den Weg frei gemacht hat. Der Pilz als Ursache für Mollys Hautbeschwerden wurde im Übrigen über pilzinfizierte Hautstellen bei uns Menschen als solcher identifiziert - nicht über einen Abstrich (war dann in dem Moment auch so eindeutig, dass ich einsehe, dass das überflüssig gewesen wäre). Zur Behandlung fiel der TÄ wieder nichts anderes außer Surolan ein, sodass ich über den Austausch hier im Forum z. B. mit @Usambara sehr froh war. Ohne Eigeninitiative würden wir wohl heute noch daran rumdoktern und ich bin ehrlich gesagt immer noch schockiert, dass die Dermatologie-Spezialistin der Praxis sich anscheinend noch nie mit LimeDip Sulfur oder der Umgebungsbehandlung bei Pilzbefall befasst hat.

Mit dem Pilz hat sich auch der Dreck im Ohr verabschiedet, am Ende haben wir aber nie erfahren, was genau die Ursache für die Ohren-Geschichte war.

Ich habe aufgrund eines Fadens hier Stevie auch mal ein Medikament (gegen Clostridien) nicht verabreicht, weil die Symptome sich gerade schon besserten und ich es für wichtiger hielt, den Darm zu unterstützen, statt ihn zu belasten - ich selbst habe abgewägt, welchen Weg ich da wähle, weil ich meine Katze gesehen habe und beschlossen habe "braucht er (akut) nicht", auch wenn das Medikament zu der Diagnose völlig korrekt gewählt war.

Also nein - ich vertraue meiner TA-Praxis nicht blind und habe eben leider die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, sich selbst noch zusätzlich zu informieren, wo das geht und vertretbar ist. Vielleicht hab ich da leicht reden, weil es bei meinen Katzen noch nie wirklich um Leben oder Tod oder ernstere Krankheiten ging. Ich würde aber umgekehrt auch niemals einfach nur um des Rechthabens willen grundsätzlich davon ausgehen, dass meine TÄs keine Ahnung haben oder entgegen deren Empfehlung handeln.

Schätze mal, da ist jeder ein Stück weit das (gebrannte?!) Kind seiner eigenen Erfahrungen.
 
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  • #46
Phu, das ist heftig. Und Pech. Aber es zeigt ja auch, dass man eben doch kritisch bleiben muss. Ich finde das manchmal nur sehr anstrengend, schließlich will ich mich ja auch auf meinen Arzt verlassen können, er ist ja schließlich der Experte, nicht ich. Was hat eigentlich das TH dazu gesagt? Sollten sich vielleicht einen neuen Vertrags-TA suchen?

Agila
Soweit ich weiß ist er noch immer TH-Arzt. Ich nehms denen aber nicht übel, sie waren auch sehr erstaunt. Bisher hatten sie wohl noch nie Probleme gehabt damit... und vllt. hat auch nicht der Arzt selbst die OP gemacht, sondern eine Assistentin? Wir wissen da nicht mehr, ob die da nachgeforscht haben, sie dürfen uns auch keine Details nennen diesbezüglich.
Bei uns im Ort gibt es leider nicht so viele TAs die in einem machbaren Preisrahmen liegen. Unsere Haus-TÄ hat viel zu viel mit regulären Kunden zu tun (zu jeder Sprechstunde ist das Wartezimmer brechend voll) um noch die TH-Tiere zu behandeln.
 
  • #47
Ich will/kann das nicht als "Fehldiagnose" abstempeln, weil das eine echt skurrile Geschichte war.. aber Boomer war für meinen TA und mich lange ein großes Rätsel, bis sich rausgestellt hat, dass der (mir unbekannte) TA bei seiner Kastration, irgendwann vor 2010, einen Hoden im Bauch "vergessen" hat. Der ist gegen Ende hin entartet (Krebs) und hat aber schon jahrelang diverse Probleme, wie zB Markieren, verursacht - wo erstmal davon ausgegangen wurde, dass er eine Blasenentzündung hat/te.

Auf sowas kommt man halt nicht, weil mit sowas rechnet kein Mensch. Man geht ja davon aus, dass der Tierarzt, der das Tier kastriert, bis Zwei zählen kann 🤷‍♀️
Das ist allerdings skurril. Allerdings weiß man oft nicht, unter welchen Bedingungen Behandlungen durchgeführt werden. Die Ärztin meines TH musste in einer einzigen Nacht 30 Katzen kastrieren und vorher auch noch baden. Da könnte man sich schon vorstellen, dass bei der einen oder anderen Kastra nicht so ganz fehlerfrei gearbeitet wurde, auch wenn es ein Routineeingriff ist.

Aber auch da finde ich, kann so ein Forum helfen und Anstöße geben, in alle möglichen Richtungen zu denken, weil jemand sowas schon mal erlebt hat.
 
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  • #48
Bei uns im Ort gibt es leider nicht so viele TAs die in einem machbaren Preisrahmen liegen. Unsere Haus-TÄ hat viel zu viel mit regulären Kunden zu tun (zu jeder Sprechstunde ist das Wartezimmer brechend voll) um noch die TH-Tiere zu behandeln.
Meinst du damit Tiere, die über den Tierschutz kommen? Sonst dürfte er ja da eigentlich keinen Unterschied machen.

Agila
 
  • #49
Bauchspeicheldrüsenentzündung zu spät erkennt durch eine Tierärztin, obwohl ich um eine umfassende Diagnostik gebeten hatte.
Es wurde immer nur was gegen Übelkeit gespritzt und als mein Kater dann innerhalb eines Monats 3 kg verlor und ich mehrmals in der Praxis war, ging ich in die Klinik.
Not-OP und eine Woche stationär konnten ihn nicht mehr retten, er starb mit 8 Jahren.
Seitdem bin ich extrem vorsichtig und lasse alles Mögliche und Unmögliche untersuchen.
Das ist wirklich schlimm. Wenn man sowas mal erlebt hat, dann ist es natürlich aus mit dem Vertrauen. Da ist dann u.U. doch eine Tierklinik im Vorteil. Niedergelassene TÄ haben keine Fortbildungspflicht, soweit ich weiß. Oder irre ich mich? Wobei Bauchspeicheldrüsenentzündung ja auch nichts Exotisches ist, nur nicht immer ganz leicht zu diagnostizieren, habe ich mir sagen lassen.

Agila
 
  • #50
Also nein - ich vertraue meiner TA-Praxis nicht blind und habe eben leider die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, sich selbst noch zusätzlich zu informieren, wo das geht und vertretbar ist. Vielleicht hab ich da leicht reden, weil es bei meinen Katzen noch nie wirklich um Leben oder Tod oder ernstere Krankheiten ging. Ich würde aber umgekehrt auch niemals einfach nur um des Rechthabens willen grundsätzlich davon ausgehen, dass meine TÄs keine Ahnung haben oder entgegen deren Empfehlung handeln.

Schätze mal, da ist jeder ein Stück weit das (gebrannte?!) Kind seiner eigenen Erfahrungen.
Ich finde es immer am besten, wenn man zusammenarbeitet. Als Kara damals plötzlich krank wurde (massiver Gewichtsverlust bei Anorexie) habe ich sie über die Vertragstierheimärztin untersuchen lassen (Pflegekatze). Ich hab stundenlang im Netz recherchiert und kam dann mit allen möglichen Sachen an. Könnte es das sein, könnte es jenes sein etc. Sie hat dann zu allem Stellung genommen und erklärt. Wir haben dann schlussendlich doch nicht rausgefunden, was Kara hatte, weil die Standarduntersuchungen-/Behandlungen (Sono, Blutabnahme etc., Antibiose ) keine eindeutigen Befund bzw. keine eindeutige Besserung ergeben haben und Kara nach einer Weile sozusagen von alleine wieder gesund wurde. Aber eigentlich ist es eine Unterstützung für den Tierarzt, weil er natürlich auch nicht immer alles weiß oder dran denkt. Oder weil er eine Schere im Kopf hat. Ich als Laie bin dagegen unbefangen und schließe nicht unwahrscheinlichere Diagnosen von vornherein aus, weil sie in meinem inneren Ranking quasi nicht vorkommen.

Agila
 
  • #51
Das ist ein Vorurteil. Nur weil dass Wort "Arzt" in "Tierarzt" vorkommt, sind Vetreter*innen dieser Berufsgruppe nicht automatisch steinreich. Sicher gibt es auch Tierärzt*innen, die sehr gut verdienen. Aber z. B. bei den angestellten Tierärzt*innen sieht es so aus, dass viele für das umfangreiche und harte Studium ein geradezu lächerlich niedriges Gehalt bekommen. Praxisinhaber*innen stecken sich außerdem das Geld ja auch nicht 1:1 in die eigene Tasche. Die müssen ihre Angestellten bezahlen, (gestiegene) Energiekosten, Raummiete etc.
Und dann müssen sie sich ggf. noch mit toxischen Kund*innen rumschlagen, die erwarten, dass der*die Tier*ärztin 24/7 parat steht.

Das hat mit dem Wort "Arzt" nicht viel zu tun.

Aber ich frage nochmal, wo gibt es sowas, das man nach eigenem ermessen bis zu 4x mehr vergüten darf, als es normal kostet???

Außerhalb der normalen Sprechstunden Zeiten (im Notdienst), ist wieder was anderes.
Da sollte man dann auch den 2fach Satz anwenden dürfen.
Werden ja Zeiten abgedeckt, in der die Praxis nicht regulär auf hat.

Aber bei Tierärzten ist es normal im Notdienst von vorne herein 4x mehr als normal abzurechnen.

Und es ist nicht selten, das in normalen Sprechstunden sogar bis zum 3 fach Satz abgerechnet wird.
Nach eigenem ermessen, in dem es nicht nachvollziebar ist, wann, wer und warum.

Mir geht es auch nicht um CT's oder Operationen und ähnliches.
Geräte müssen teuer angeschaft werden und uns würde schwindelig, müssten wir in der Humanmedizin solche Kosten selber tragen oder überhaupt wissen was es wirklich kostet.

Aber 300€ für das impfen von 2 Tieren ist schon Wahnsinn.
Und ein normaler Check nicht unter 100€.

Die gesundheitliche Not wird komplett ausgenutzt.

Und das Angestellte und Assistenten meist nicht wirklich viel verdienen, ist ja klar.

Wenn ich bedenke wie ich mir als Intensivkrankenschwester (langjährige Erfahrung, jährliche Fortbildungen sind zb Pflicht) Tag tägl. den Sprichwörtlichen A... aufreiße, mit früh, Spät, Nacht und Bereitschaftsdiensten und was am Ende des Monats Netto dabei auf meinem Konto landet ist das schon schämenswert.

Und wo bleibt die Verantwortung, wenn alle 4 Tierärzte im Umkreis von 50km über Weihnachten und Sylvester und noch ne Woche danach geschlossen in den Urlaub gehn.
Also bei uns im Beruf besteht zu dieser Zeit Urlaubssperre.

Das mit den Preisen ist abzocke.

Und laufende Kosten und das bezahlen von Angestellten, ist in dieser Dimension keine Rechtfertigung.

Sie müssen das leisten können wie jeder andere Betrieb auch in anderen Berufsgebieten!!!!!!

Und Tierkliniken holen sich nicht Studenten ins Boot, da sie auf dem neusten Stand bleiben wollen, sondern weil sie billig sind und oft nicht lange bleiben.

Mir geht es aber hauptsächlich um das Engagement der Tierärzte und was sich viele rausnehmen.

Aber wie schon geschrieben, es gibt auch welche die mit Herzblut dabei sind.

Hab in anderen Fäden schon unsere Tierärztin vom Tierheim erwähnt, die vor der Pandemie auch 1x die Woche ihre Praxis für alle öffnete.
Die Einnahmen flossen direkt wieder ins Tierheim.
Und die Preise waren so niedrig, das man dachte es ist Weihnachten.

So geht es auch, wenn man sich nicht die Taschen voll machen möchte.

Oder unser Tierarzt von der Auffangstation.
Der kommt zu uns 1x im Monat in die Auffangstation EHRENAMTLICH (Wohnt über 300km weit weg)
Verlangt nichts.
Macht es wegen des Tierschutzes und weil er unterstützen möchte.

Sowas ist so selten.

Wenn jemand diesen Beruf ergreift, sollte dann nicht vor dem Plus mit Geld machen das Tierwohl stehn?

Ich denke diese Äußerung darf ich mir erlauben, da ich für einen Klicker und nen Knopf auch täglich harte Arbeit leiste.
Körperlich und Geistig gefordert bin.
Immer auf Bereitschaft.

Ich tue es wegen hilfsbedürftigen Menschen.
Darum wählte ich wie die meisten meiner Kollegen diesen Berufszweig.

Wenn Geld für mich das oberste wäre würde ich Tierarzt sein.
LOL....flacher Witz der raus musste..
Aber im ernst....dann wäre ich Banker oder Manager oder oder oder .....
 
  • #52
@ Motzfussel
Ferufe hat irgendwann zum Jahresanfang eine Metastudie der Charite zum Thema Mariendistel verlinkt. Da waren mögliche Wechselwirkungen durch gleiche Stoffwechselwege unter anderem zu Anfallsmedikamenten benannt.
Auch der Rat zu Zusätzen jeglicher Art sollte daher mit dem Tierarzt abgesprochen werden.
Ich würde nie irgendeine Intervention ohne Rücksprache mit dem TA machen. Egal was. Manche Sachen kennen die TÄ gar nicht, weil sie von ihren Standards abweichen, aber sie können das immer in einen medizinischen Kontext stellen, der mir fehlt. Und wenn sie ihr o.k. geben und es hilft dem Tier, haben sie ja auch was gelernt, das sie beim nächsten Patienten anwenden können. Es haben also alle was davon.

Agila
 
  • #53
Ich finde es immer am besten, wenn man zusammenarbeitet. Als Kara damals plötzlich krank wurde (massiver Gewichtsverlust bei Anorexie) habe ich sie über die Vertragstierheimärztin untersuchen lassen (Pflegekatze). Ich hab stundenlang im Netz recherchiert und kam dann mit allen möglichen Sachen an. Könnte es das sein, könnte es jenes sein etc. Sie hat dann zu allem Stellung genommen und erklärt. Wir haben dann schlussendlich doch nicht rausgefunden, was Kara hatte, weil die Standarduntersuchungen-/Behandlungen (Sono, Blutabnahme etc., Antibiose ) keine eindeutigen Befund bzw. keine eindeutige Besserung ergeben haben und Kara nach einer Weile sozusagen von alleine wieder gesund wurde. Aber eigentlich ist es eine Unterstützung für den Tierarzt, weil er natürlich auch nicht immer alles weiß oder dran denkt. Oder weil er eine Schere im Kopf hat. Ich als Laie bin dagegen unbefangen und schließe nicht unwahrscheinlichere Diagnosen von vornherein aus, weil sie in meinem inneren Ranking quasi nicht vorkommen.

Agila
Hmm, ja, das Ding war bei uns, dass sie uns eben mit dem Surolan nach Hause geschickt hat, ohne einen Folgetermin zu vereinbaren.
Als wir dann über dreiviertel Jahr mit längst genesener Katze zum jährlichen Check gekommen sind, hielt sich das Interesse, wie wir das erreicht haben, in Grenzen, obwohl es ganz eindeutig Methoden waren, mit denen sich niemand in der Praxis auskannte. Das hätte ich unter "Zusammenarbeit" auch verstanden: Interesse an Behandlungsmethoden zeigen, die einem anderen Patienten vielleicht eines Tages helfen könnten.
Wohlgemerkt, dabei ging es um die Behandlung einer gesicherten Diagnose (nicht um die Diagnose selbst).

Bei der Diagnosestellung (Warum hat Molly Dreck im Ohr?) habe ich durchaus sehr auf die TÄ vertraut, mit der Schrittigkeit Allergietest, Cortison, Ausschlussdiät, nur kam da letztendlich nie was raus (oder zumindest nicht die Ursache... die Diagnose war vermutlich einfach immer "Otitis externa" oder so).
 
  • #54
Das hat mit dem Wort "Arzt" nicht viel zu tun.

Aber ich frage nochmal, wo gibt es sowas, das man nach eigenem ermessen bis zu 4x mehr vergüten darf, als es normal kostet???

Außerhalb der normalen Sprechstunden Zeiten (im Notdienst), ist wieder was anderes.
Da sollte man dann auch den 2fach Satz anwenden dürfen.
Werden ja Zeiten abgedeckt, in der die Praxis nicht regulär auf hat.

Aber bei Tierärzten ist es normal im Notdienst von vorne herein 4x mehr als normal abzurechnen.

Und es ist nicht selten, das in normalen Sprechstunden sogar bis zum 3 fach Satz abgerechnet wird.
Nach eigenem ermessen, in dem es nicht nachvollziebar ist, wann, wer und warum.

Mir geht es auch nicht um CT's oder Operationen und ähnliches.
Geräte müssen teuer angeschaft werden und uns würde schwindelig, müssten wir in der Humanmedizin solche Kosten selber tragen oder überhaupt wissen was es wirklich kostet.

Aber 300€ für das impfen von 2 Tieren ist schon Wahnsinn.
Und ein normaler Check nicht unter 100€.

Die gesundheitliche Not wird komplett ausgenutzt.

Und das Angestellte und Assistenten meist nicht wirklich viel verdienen, ist ja klar.

Wenn ich bedenke wie ich mir als Intensivkrankenschwester (langjährige Erfahrung, jährliche Fortbildungen sind zb Pflicht) Tag tägl. den Sprichwörtlichen A... aufreiße, mit früh, Spät, Nacht und Bereitschaftsdiensten und was am Ende des Monats Netto dabei auf meinem Konto landet ist das schon schämenswert.

Und wo bleibt die Verantwortung, wenn alle 4 Tierärzte im Umkreis von 50km über Weihnachten und Sylvester und noch ne Woche danach geschlossen in den Urlaub gehn.
Also bei uns im Beruf besteht zu dieser Zeit Urlaubssperre.

Das mit den Preisen ist abzocke.

Und laufende Kosten und das bezahlen von Angestellten, ist in dieser Dimension keine Rechtfertigung.

Sie müssen das leisten können wie jeder andere Betrieb auch in anderen Berufsgebieten!!!!!!

Und Tierkliniken holen sich nicht Studenten ins Boot, da sie auf dem neusten Stand bleiben wollen, sondern weil sie billig sind und oft nicht lange bleiben.

Mir geht es aber hauptsächlich um das Engagement der Tierärzte und was sich viele rausnehmen.

Aber wie schon geschrieben, es gibt auch welche die mit Herzblut dabei sind.

Hab in anderen Fäden schon unsere Tierärztin vom Tierheim erwähnt, die vor der Pandemie auch 1x die Woche ihre Praxis für alle öffnete.
Die Einnahmen flossen direkt wieder ins Tierheim.
Und die Preise waren so niedrig, das man dachte es ist Weihnachten.

So geht es auch, wenn man sich nicht die Taschen voll machen möchte.

Oder unser Tierarzt von der Auffangstation.
Der kommt zu uns 1x im Monat in die Auffangstation EHRENAMTLICH (Wohnt über 300km weit weg)
Verlangt nichts.
Macht es wegen des Tierschutzes und weil er unterstützen möchte.

Sowas ist so selten.

Wenn jemand diesen Beruf ergreift, sollte dann nicht vor dem Plus mit Geld machen das Tierwohl stehn?

Ich denke diese Äußerung darf ich mir erlauben, da ich für einen Klicker und nen Knopf auch täglich harte Arbeit leiste.
Körperlich und Geistig gefordert bin.
Immer auf Bereitschaft.

Ich tue es wegen hilfsbedürftigen Menschen.
Darum wählte ich wie die meisten meiner Kollegen diesen Berufszweig.

Wenn Geld für mich das oberste wäre würde ich Tierarzt sein.
LOL....flacher Witz der raus musste..
Aber im ernst....dann wäre ich Banker oder Manager oder oder oder .....
Schwieriges Gebiet. Intensivkrankenschwester ist übrigens eine der Berufsgruppen, vor der ich am meisten Respekt habe (das nur nebenbei). Und ich verstehe deinen Frust. Meine Grollberufsgruppe sind diesbezüglich die Anwälte. Aber was will man machen. Die wenigsten Menschen sind sozial orientiert, bzw. nur bis zu einem gewissen Grad und eine Tierklinik oder eine Tierarztpraxis sind und bleiben wirtschaftliche Unternehmen.
Ich bin noch nie einem TA begegnet, der sich wirklich so für mein Tier eingesetzt hat, wie ich mir das wünschen würde. Das ist einfach die große Ausnahme.

Agila
 
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  • #55
Wenn jemand diesen Beruf ergreift, sollte dann nicht vor dem Plus mit Geld machen das Tierwohl stehn?
Ich glaube, du hast ein falsches Bild davon, was so ein TA nach Studium und Weiterbildungen am Ende wirklich verdient. Der einfache Satz ist nicht der "normale" Satz. Das ist ein Satz, den sich idR nur Praxen leisten können, die keine modernen Gerätschaften anschaffen bzw. Ihre Gerätschaften seit Jahren abgeschrieben haben, etc.

Der ewige Ruf, man möge soziale Berufe doch bitte für wenig Geld machen, geht mir mal ganz offen gesagt höllisch auf den Sack.
Kann man machen. Muss man nicht. Nein, auch jemand, der den Beruf mit Herzblut macht, nicht. Das schließt sich in KEINSTER Weise aus. Und ich habe übrigens selbst so einen Beruf.
Dass die Pflege haarsträubend unterbezahlt ist, ist richtig, rechtfertigt aber nicht, für andere das gleiche zu fordern. Es rechtfertigt vielmehr, faire Bedingungen für die Pflege zu fordern. "Mir geht's auch scheiße, ich mach's trotzdem aus Liebe zum Beruf" ist ein ziemlich unfaires Argument.

Ich merke den Unterschied in der zur Verfügung stehenden Zeit, Methoden, Geräten zwischen Praxen mit einfachem Satz und solchen, die je nach Leistung auch den zweifachen oder drüber berechnen, deutlich. Ich habe chronisch kranke Tiere, TA-Praxen von innen sehe ich häufiger als meinen eigenen Keller. Deshalb kann ich absolut sagen: Der höhere Satz ist gerechtfertigt, da bekommen wir eine ganz andere Versorgung.

Zu TA-Gehältern:
https://www.medi-karriere.de/medizinische-berufe/tierarzt-gehalt/

Himmel hilf. So ein angestellter TA (der hat ne lange, teure Ausbildung hinter sich!) ist ja mal gewaltig am Arsch. Da verdiene ich auf meiner 28h-Stelle mehr. Der Selbstständige verdient sich auch nicht gerade ne goldene Nase, will mir scheinen.
 
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  • #56
(ich hab übrigens gehört, dass es in Schweden mittlerweile verboten ist, Ferndiagnosen über Social Media zu stellen. Entsprechende Beiträge auf FB und co. müssen vom Admin gelöscht werden).

Nein, das ist so nicht richtig.

Kann aber nur haupsächlich von Finland sprechen, aber dort wohnen auch viele Schweden.

Es gibt dort genauso Foren wie hier, in denen es genauso gehandhabt wird.
Nur sind die Ansichten und tipps verschieden.

Aber es wird genau wie hier darauf hingewiesen, das der Erfahrungsaustausch und Tipps KEINEN TIERARZT ERSETZEN SOLLEN ODER KÖNNEN.

Facebook ist wieder eine andere Geschichte.
Wir von anderen Massstäben überwacht (Amis)
 
  • #57
Hmm, ja, das Ding war bei uns, dass sie uns eben mit dem Surolan nach Hause geschickt hat, ohne einen Folgetermin zu vereinbaren.
Als wir dann über dreiviertel Jahr mit längst genesener Katze zum jährlichen Check gekommen sind, hielt sich das Interesse, wie wir das erreicht haben, in Grenzen, obwohl es ganz eindeutig Methoden waren, mit denen sich niemand in der Praxis auskannte. Das hätte ich unter "Zusammenarbeit" auch verstanden: Interesse an Behandlungsmethoden zeigen, die einem anderen Patienten vielleicht eines Tages helfen könnten.
Wohlgemerkt, dabei ging es um die Behandlung einer gesicherten Diagnose (nicht um die Diagnose selbst).
Ja, schade. Das kenne ich schon auch anders.

Agila
 
  • #58
Der ewige Ruf, man möge soziale Berufe doch bitte für wenig Geld machen, geht mir mal ganz offen gesagt höllisch auf den Sack.
Kann man machen. Muss man nicht. Nein, auch jemand, der den Beruf mit Herzblut macht, nicht. Das schließt sich in KEINSTER Weise aus. Und ich habe übrigens selbst so einen Beruf.
Dass die Pflege haarsträubend unterbezahlt ist, ist richtig, rechtfertigt aber nicht, für andere das gleiche zu fordern. Es rechtfertigt vielmehr, faire Bedingungen für die Pflege zu fordern. "Mir geht's auch scheiße, ich mach's trotzdem aus Liebe zum Beruf" ist ein ziemlich unfaires Argument.
Ich habe da Bon ClyMo anders verstanden. Ich glaube niemand will sich für wenig Geld totarbeiten. Und dass soziale Berufe zumindest in bestimmten Bereichen unterbezahlt sind, ist ein Missstand, da gebe ich dir völlig recht. Ich habe BON ClyMo so verstanden, dass sie sich als Motiv für den Beruf wünscht, dass, einem Tier zu helfen, an erster Stelle steht. Und das sehe ich auch nicht immer gegeben. Das soll nicht heißen, man soll umsonst arbeiten, aber man kann den Beruf schon so oder so ausüben.

Agila
 
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  • #59
Dass die Pflege haarsträubend unterbezahlt ist, ist richtig, rechtfertigt aber nicht, für andere das gleiche zu fordern. Es rechtfertigt vielmehr, faire Bedingungen für die Pflege zu fordern. "Mir geht's auch scheiße, ich mach's trotzdem aus Liebe zum Beruf" ist ein ziemlich unfaires Argument.

Ich fordere sicher nicht das in anderen Gebieten genauso unterbezahlt wird oder genauso unfaire Gegebenheiten herrschen.
Oder das wenn man den Beruf liebt, auch mit der Unterbezahlung zufrieden sein soll.

Wo liest Du das raus ?😉

Ich bin für gleichgestellte Bedingungen !!!!

Himmel hilf. So ein angestellter TA (der hat ne lange, teure Ausbildung hinter sich!) ist ja mal gewaltig am Arsch. Da verdiene ich auf meiner 28h-Stelle mehr. Der Selbstständige verdient sich auch nicht gerade ne goldene Nase, will mir scheinen.

Ich hatte extra geschrieben, das :
Und das Angestellte und Assistenten meist nicht wirklich viel verdienen, ist ja klar.
 
  • #60
Ich habe da Bon ClyMo anders verstanden. Ich glaube niemand will sich für wenig Geld totarbeiten. Und dass soziale Berufe zumindest in bestimmten Bereichen unterbezahlt sind, ist ein Missstand, da gebe ich dir völlig recht. Ich habe BON ClyMo so verstanden, dass sie sich als Motiv für den Beruf wünscht, dass, einem Tier zu helfen, an erster Stelle steht. Und das sehe ich auch nicht immer gegeben. Das soll nicht heißen, man soll umsonst arbeiten, aber man kann den Beruf schon so oder so ausüben.

Agila

Vielen Lieben Dank!!!!!!

Genau das ist es auf was ich raus wollte.

Nur hat mich evtl die GOT gerade ein wenig emotional übermant 😉
 

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