Austausch über Fehldiagnosen

  • Themenstarter Agila
  • Beginndatum
  • #21
Speziell in meinem Fall ging es aber nicht um abwegige Dinge.
Wenn ich merke, daß ein Antibiotikum wiederholt nicht richtig hilft,ist für mich ein Abstrich/Antibiogramm naheliegend.
Oder wenn bei Übelkeit und nichtfressen,sich übergeben die Untersuchung sich aufs Fiebermessen beschränkt..
Und solange es keine Dinge sind, die völlig unlogisch sind, sondern in Zusammenhang mit den Symptomen steht oder aufschlussreich sein könnte,äußere ich das,was ich gerne untersucht haben will,ich trage ja da auch die Kosten für.
 
A

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  • #22
Das stimmt natürlich, das war wirklich schwer, ihn so zu sehen und nie zu wissen, ob man ihn unnötig quält 🙈
Kann ich absolut nachvollziehen. Ich denke halt immer ist mal euthanasiert, gibt es keinen Weg zurück. Ich kann die Katze ja nicht fragen, aber sie haben so einen (Überlebens)willen...Gerade bei aktuen Bildern muss man sehr vorsichtig sein, finde ich, die Tiere haben doch oft erstaunliche Regenerationsfähigkeiten...
 
  • #23
Meine Katze hatte als Kitten über Wochen Schnupfen.
Tierarzt weigerte sich, Abstrich zu machen und Blutbild.
Obwohl nach Absetzen des Antibiotikum immer Rückfälle kamen.
Gegen Ende war es so:rein ins Sprechzimmer, Antibiotikum gespritzt,raus.
Zum Schluss meinte er auch,er hätte keine Ahnung was mit meiner Katze wäre, womöglich eine Allergie und wollte Kortison geben.
Die zweite Tierärztin sprang dann auf die Schiene auf.
Auch wieder mit Rückfällen.
Tierarzt 3 bekommt Schnupfen in den Griff.
Andere Situation,Katze frisst nicht, übergibt sich.
Tierarzt 1 misst lediglich Fieber, stellt erhöhte Temperatur fest,gibt Fiebersenker, fertig,keine Besserung.
Tierärztin 2(die oben genannten) gibt Mittel gegen Übelkeit, fertig, Keine Besserung.
Tierärztin 3 röntgt.Ergebnis Darmverschluss und OP in der Tierklinik.
Seitdem nur noch Tierärztin Nr.3
Mir hat das Forum sehr geholfen, daß ich mir viele Infos aneignen konnte,dem Tierarzt nicht unwissend entgegen treten muss, sondern besser mitsprechen und Dinge auch einfordern kann.
Ja, da sind Foren wirklich Gold wert. Ich habe einer meiner Katzen mit Hilfe des Forums schon mal ziemlich viel erspart, wenn nicht das Leben gerettet... Man muss wirklich mitdenken und wenn es gar nicht anders geht, auch mal penetrant sein.

Agila
 
  • #25
Ich mag aber auch TÄ, die umsichtig und vorsichtig sind. So geschehen 2006 in meinem damaligen Züchterhaushalt.
Ich hatte mal wieder einen "Schwapp" Katzen zum Impfen in der Praxis.
Meine Tiere waren dort bekannt und unter dem "Schwapp" befand sich Amira, damals Zuchtkätzin und vier Jahre alt.
Zum TA:"Ich weiß nicht, was da los ist, aber mir gefällt das Fell nicht. Es ist so trocken und beinahe strohig. Sie frisst aber ganz normal und was in die Katze reingeht, kommt auch wieder raus."
TA guckt, misst Fieber, 39,2°C. "Hmmm komisch, das kann die Aufregung sein, aber wir impfen sie mal lieber noch nicht."
Drei Tage später, ich finde seltsame gelbliche Flecken in ihrem Lieblingskörbchen auf einem weißen Handtuch= "Alarm" :eek:
Katze und Handtuch eingepackt, dem TA nur das fleckige Handtuch gezeigt:"Ach du Sch****e. Sie bleibt gleich hier, ich operiere sie gleich."
Das war akute Lebensgefahr durch eine Gebärmutterentzündung, das war echt heftig, da ich mir das Desaster noch im OP angucken durfte.
Was für die Diagnosestellung beim TA wirklich wichtig ist, dass man seine eigenen Beobachtungen auch äußert bzw. die Symptome auch filmt und auch wirklich sagt, dass da was nicht stimmt.
Amira konnte durch die Umsicht des TA gerettet werden, dafür bin ich heute noch dankbar, auch wenn Miri nicht mehr da ist.
Glückwunsch zu deiner Tierärztin. Für mich ist auch ein Qualitätskriterium, wie ernst der TA die Beobachtungen des Halters nimmt. Gemeinsam ist man einfach besser. Der Tierarzt hat das Fachwissen, aber ich habe meine Katze daheim und kenne sie am besten.

Agila
 
  • #26
  • #27
Speziell in meinem Fall ging es aber nicht um abwegige Dinge.
Wenn ich merke, daß ein Antibiotikum wiederholt nicht richtig hilft,ist für mich ein Abstrich/Antibiogramm naheliegend.
Oder wenn bei Übelkeit und nichtfressen,sich übergeben die Untersuchung sich aufs Fiebermessen beschränkt..
Und solange es keine Dinge sind, die völlig unlogisch sind, sondern in Zusammenhang mit den Symptomen steht oder aufschlussreich sein könnte,äußere ich das,was ich gerne untersucht haben will,ich trage ja da auch die Kosten für.
ich finde auch, der Halter sollte Mitspracherecht haben, bzw. Gehör finden. Wenn ein TA dazu nicht bereit ist, bin ich raus.

Deiner war wohl ein älteres Semester? Die jüngeren sind i.d.R. schon aufgeschlossen. Ist zumindest meine Erfahrung.
 
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  • #28
Ja,er ist schon älter.
Meine jetzige Tierärztin auch, aber mit der kann ich ganz anders reden und die hat ihre Töchter frisch von der Uni mit in der Praxis.
Wobei ich auch junge Ärzte kenne,die zb beim Thema Kastration hinterher hinken.
Aber bei dem Thema ist's eh schwer bei Tierärzten.
 
  • #29
Foren sind hier Fluch und Segen zugleich.
Das liegt schon an der Sprache.

Hier ist ein geriatrisches Blutbild ein Laborprofil verschiedener Werte. Eigentlich ist ein Blutbild nur ein Bild des Blutes: weiße und rote Zellen, deren reife und unreife Formen, Blutplättchen. Tierärzte nennen das hier bezeichnete Blutbild ein geriatrisches Profil oder geriatrisches Labor.

Wenn ich hier schreibe, Katze hat Schnappatmung, bekommen alle Stehhaare, wenn ich nicht beschleunigt zum Tierarzt fahre. Mit Schnappatmung meint der Tierarzt aber eine hirnstammgesteuerte Atmung kurz vor dem Tod, nicht ein nach Luft schnappen.

Manchmal wird gesagt "das ist doch ein Psychopath". In der Humanmedizin ist bzw. war Psychopathie ein genau beschriebenes Krankheitsbild. War deshalb, weil es schließlich so negativ besetzt war, dass es einen neuen Namen bekam.

Man sollte also auf keinen Fall vergessen, dass umgangssprachliche oder in Foren genutzte Begriffe eine ganz andere Bedeutung haben als im (tier-)medizinischen Bereich. Das macht die Verständigung oft schwierig.
Und wenn man für den Doktor quasi chinesisch spricht, und damit auch noch Diagnostik oder Behandlung einfordert, wird es sehr schwierig.

Das stimmt schon auf eine gewisse Weise.

Denoch....wenn ein Tierarzt nur ein klein wenig mitdenkt und den Halter ernst nimmt, dann sollte er wissen was gemeint ist und sich nicht stur auf Umgangssprachliche Worte versteifen.
Er sollte wissen was und wie es gemeint ist, wenn der Halter die Sachlage erklärt.

Ich habe auch fast nur schlechte Erfahrungen gemacht.
Und wir haben wenig alternativen hier.

Bei uns ist ein Tierarzt für Katzen, Hunde usw eher ne Marktlücke.
Aber hast Du ein Pferd oder ne Kuh, hast viele Möglichkeiten.

Früher hätte ein Tierarzt egal für was auch keine Katzennotfälle abgeleht, wenn er weiß das es keine Alternativen gibt.

Und ich kann es nicht verstehen, warum manche Tierärzte so labidar mit Diagnosen umgehen.

Sie verdienen sich nen Reibach.
Je nach eigenem ermessen dürfen sie bis zum 4 fachen Satz abrechnen.
Wo gibt es den sowas?

Als wäre das nicht genug, 4x soviel abzurechnen als normal, wird auch noch die GOT so dermassen erhöht, das es schon unverschämt ist.

Da sollte man doch meinen, das der Tierarzt auch brain technisch bei der Sache ist, sich regelmässig weiterbildet und auch die Halter ernst nimmt und auch mal Möglichkeiten nachforscht.

Das überschnelle Einschläfern wollen...Töten wollen, fällt mir seit Jahrzehnten auf.
Und natürlich sind viele Halter psychisch geschockt und überfordert.
Wollen nichts falsch machen und wem soll man den glauben wenn nicht dem Arzt?

Meistens soll man sich auch noch in dem Moment entscheiden, wenn man es angeraten bekommt.

Und man gilt als unmenschlich und quäler, wenn man erstmal eine Zweitmeinung möchte.

Ich hab schon oft mitbekommen, das Halter regelrecht genötigt wurden das Tier einzuschläfern.

Gerade im Tierheim und auch in der Auffangstation hört man sehr viele Geschichten von Haltern wenn sie auf der suche nach einem neuen Tier sind.

Es gibt einfach viel zu wenig Tierärzte, die mit Herz und Verstand und mit Liebe am Tier praktizieren.
Aber es gibt sie.

Vor allem in den Tierkliniken sind die Zustände manchmal sehr suspekt.

Viele gerade noch Studierende oder gerade fertig und viele viele Ärzte, die denken sie haben die Weisheit gefressen.

Ist fast so als wolle dir ein 15 jähriger die Welt erklären.
Und davon hängt Leben ab.

Es wird echt Zeit, das Tiere vor dem Gesetz nicht mehr als Sache gesehen werden.

Das würde vieles ändern.

Finland und Schweden sind da echte Vorreiter.
Dort haben sogar die Nutztiere ihre Rechte.

Recht auf echte Sonne im freien.
Recht auf Artgerechte Fütterung, zb auf der Weide grassen dürfen.
Und vieles mehr.

Und wir???

Nur Ställe
Wenig Platz
Seltsames Futter
Prophylaxe Antibiotika
Hormone
Massenzucht.
Kalb bekommt Milchpulverersatz, damit die Menschen "genug" Milch bekommen.
WAF
Könnte ewig weiterschreiben...

Sorry, musste Luft machen.
Bei den Themen platze ich fast.
 
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  • #30
Da muss ich spontan bei ein paar Punkten einhaken

Sie verdienen sich nen Reibach.

Das ist ein Vorurteil. Nur weil dass Wort "Arzt" in "Tierarzt" vorkommt, sind Vetreter*innen dieser Berufsgruppe nicht automatisch steinreich. Sicher gibt es auch Tierärzt*innen, die sehr gut verdienen. Aber z. B. bei den angestellten Tierärzt*innen sieht es so aus, dass viele für das umfangreiche und harte Studium ein geradezu lächerlich niedriges Gehalt bekommen. Praxisinhaber*innen stecken sich außerdem das Geld ja auch nicht 1:1 in die eigene Tasche. Die müssen ihre Angestellten bezahlen, (gestiegene) Energiekosten, Raummiete etc.
Und dann müssen sie sich ggf. noch mit toxischen Kund*innen rumschlagen, die erwarten, dass der*die Tier*ärztin 24/7 parat steht.

Man kann sich auch die Frage stellen, warum es einen Tierärztemangel gibt, wenn man mit dem Job doch so wunderbar viel Geld verdient?


Als wäre das nicht genug, 4x soviel abzurechnen als normal, wird auch noch die GOT so dermassen erhöht, das es schon unverschämt ist.
Die GOT wurde zum ersten Mal seit ca. 20 Jahren erhöht. Übrigens nicht von den Tierärzt*innen. Sondern vom Gesetzgeber und das ist auch nicht von heute auf morgen passiert, sondern war ein längerer Prozess. Unglücklich ist gelaufen, dass die Erhöhung mit den ganzen anderen Preisanstiegen, mit denen wir aktuell zu kämpfen haben, zusammengefallen ist. Das sagen übrigens auch viele Tierärzt*innen, die die Entwicklung auch mit Sorge sehen, dass das für viele Tierhalter*innen ein Problem ist und letztendlich auf die Tiere zurückfällt. Aber prinzipiell war die Erhöhung der GOT überfällig und man kann nur hoffen, dass die Mehreinnahmen auch dazu genutzt werden, u. a. TFAs oder angestellte Tierärzt*innen angemessener zu entlohnen.

Es wird echt Zeit, das Tiere vor dem Gesetz nicht mehr als Sache gesehen werden.
Da gebe ich dir Recht.

Finland und Schweden sind da echte Vorreiter.
Dort haben sogar die Nutztiere ihre Rechte.
Zu den Tierrechten und Haltungsbedingungen kann ich nicht viel sagen, da bin ich zu wenig im Thema drin. Aber dir ist schon bewusst, dass die Tierarztkosten in vielen Ländern (u. a. den skandinavischen oder im UK) wohl noch deutlich höher sind als in Deutschland? In Schweden ist es, so viel ich weiß, auch schon lange viel verbreiteter, dass Halter*innen ihre Tiere versichern lassen, während das in Deutschland eher noch in den Kinderschuhen steckt.

Dass du schlechte Erfahrungen gemacht hast, tut mir leid und ich verstehe, dass man sich da Luft machen will (und viele Punkte, die du angesprochen hast, wie Massentierhaltung sind natürlich kritikwürdig). Sicher gibt es auch bei Tierärzt*innen (wie in allen anderen Berufsständen) gute und schlechte. Und ich bin auch froh um das Forum, weil ich da Wissen rausziehen konnte (dass ich aber nach Möglichkeit immer noch mal verifiziere und auch nicht völlig kritiklos übernehme), dass es mir ermöglicht, beim Tierarzt ggf. noch mal nachzuhaken. Ich glaube, viele bieten gewisse Diagnostiken von sich auch nicht an, weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass das den meisten Patientenbesitzer*innen eh zu teuer ist.
Aber ich finde das Tierarzt-Bashing, dass man immer mal wieder liest (und um das es laut @Agila auch nicht gehen sollte), auf gewisse Art gefährlich. Weil ich mir Sorgen mache, dass Leute dann, weil "Tierärzt*innen ja eh alle inkompetent sind", nicht zum Tierarzt gehen, auch wenn es nötig wäre.

Und nein - weder bin ich Tierärztin noch jemand aus meiner Familie oder näherem Umfeld. Ich höre mir nur gern alle Seiten an und informiere mich dementsprechend.
 
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  • #31
Wir hatten als Fehldiagnose FIP. Wir haben nie rausgefunden was es war, weil sie die TK darauf versteift hatte.
Seitdem bin ich aber in den FIP-Gruppen und es ist wohl einer der häufigsten Fehldiagnosen 🙈 da frag ich mich schon wieso und auch wie viele einfach eingeschläfert worden sind, der Arzt der Klinik meinte damals noch zu mir, dass das was ich auf mich nehme um Watson zu retten macht einer von 100.
Und was war es letztendlich? Oder hat man das gar nicht rausgefunden?
 
  • #32
Das stimmt schon auf eine gewisse Weise.

Denoch....wenn ein Tierarzt nur ein klein wenig mitdenkt und den Halter ernst nimmt, dann sollte er wissen was gemeint ist und sich nicht stur auf Umgangssprachliche Worte versteifen.
Er sollte wissen was und wie es gemeint ist, wenn der Halter die Sachlage erklärt.

Ich habe auch fast nur schlechte Erfahrungen gemacht.
Und wir haben wenig alternativen hier.

Bei uns ist ein Tierarzt für Katzen, Hunde usw eher ne Marktlücke.
Aber hast Du ein Pferd oder ne Kuh, hast viele Möglichkeiten.

Früher hätte ein Tierarzt egal für was auch keine Katzennotfälle abgeleht, wenn er weiß das es keine Alternativen gibt.

Und ich kann es nicht verstehen, warum manche Tierärzte so labidar mit Diagnosen umgehen.

Sie verdienen sich nen Reibach.
Je nach eigenem ermessen dürfen sie bis zum 4 fachen Satz abrechnen.
Wo gibt es den sowas?

Als wäre das nicht genug, 4x soviel abzurechnen als normal, wird auch noch die GOT so dermassen erhöht, das es schon unverschämt ist.

Da sollte man doch meinen, das der Tierarzt auch brain technisch bei der Sache ist, sich regelmässig weiterbildet und auch die Halter ernst nimmt und auch mal Möglichkeiten nachforscht.

Das überschnelle Einschläfern wollen...Töten wollen, fällt mir seit Jahrzehnten auf.
Und natürlich sind viele Halter psychisch geschockt und überfordert.
Wollen nichts falsch machen und wem soll man den glauben wenn nicht dem Arzt?

Meistens soll man sich auch noch in dem Moment entscheiden, wenn man es angeraten bekommt.

Und man gilt als unmenschlich und quäler, wenn man erstmal eine Zweitmeinung möchte.

Ich hab schon oft mitbekommen, das Halter regelrecht genötigt wurden das Tier einzuschläfern.

Gerade im Tierheim und auch in der Auffangstation hört man sehr viele Geschichten von Haltern wenn sie auf der suche nach einem neuen Tier sind.

Es gibt einfach viel zu wenig Tierärzte, die mit Herz und Verstand und mit Liebe am Tier praktizieren.
Aber es gibt sie.

Vor allem in den Tierkliniken sind die Zustände manchmal sehr suspekt.

Viele gerade noch Studierende oder gerade fertig und viele viele Ärzte, die denken sie haben die Weisheit gefressen.

Ist fast so als wolle dir ein 15 jähriger die Welt erklären.
Und davon hängt Leben ab.

Es wird echt Zeit, das Tiere vor dem Gesetz nicht mehr als Sache gesehen werden.

Das würde vieles ändern.

Finland und Schweden sind da echte Vorreiter.
Dort haben sogar die Nutztiere ihre Rechte.

Recht auf echte Sonne im freien.
Recht auf Artgerechte Fütterung, zb auf der Weide grassen dürfen.
Und vieles mehr.

Und wir???

Nur Ställe
Wenig Platz
Seltsames Futter
Prophylaxe Antibiotika
Hormone
Massenzucht.
Kalb bekommt Milchpulverersatz, damit die Menschen "genug" Milch bekommen.
WAF
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Sorry, musste Luft machen.
Bei den Themen platze ich fast.
Bekam Gänsehaut beim Lesen. Sollte ja eigentlich kein Thread für Tierarztschelte werden, aber meine Erfahrungen sind auch überwiegend negativ, leider. Beim Thema Einschläfern lasse ich mich nicht einschüchtern, aber es gab Zeiten, da hatte ich mehr Angst vorm Tierarzt (bzw. dessen möglicher Fehlbehandlung) als vor der möglichen Erkrankung meines Tieres selbst. Und was ich echt nicht in Ordnung finde, ist, dass die Tierkliniken zwar mit 24 Stunden Notdienst werben, dann aber ausschließlich die ganz jungen Assistenzärzte in den Ring schicken, die nachvollziehbarerweise oft überfordert sind. Da habe ich schon Sachen erlebt, die spotten jeder Beschreibung und da fühle ich mich dann auch teilweise nicht nur echt abgezockt, meinem Tier gehts danach noch schlechter als vorher, da total gestresst.

Natürlich gibt es auch tolle Tierärzte, aber es ist mühsam, einen zu finden und ich könne mir vorstellen, dass es gerade in ländlichen Gebieten nicht ganz einfach ist, besonders für Kleintiere. Du hast das ja beschrieben. Wahrscheinlich muss man sich von der Vorstellung verabschieden, dass man sein Tier einem Tierarzt bedingungslos anvertrauen kann.

Agila
 
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  • #33
Aber ich finde das Tierarzt-Bashing, dass man immer mal wieder liest (und um das es laut @Agila auch nicht gehen sollte), auf gewisse Art gefährlich. Weil ich mir Sorgen mache, dass Leute dann, weil "Tierärzt*innen ja eh alle inkompetent sind", nicht zum Tierarzt gehen, auch wenn es nötig wäre.

Und nein - weder bin ich Tierärztin noch jemand aus meiner Familie oder näherem Umfeld. Ich höre mir nur gern alle Seiten an und informiere mich dementsprechend.
Super Beitrag, vielen Dank dafür! Gerade in Kliniken haben es die Tierärzt*innen nicht leicht. Horrordienste und reich wird man da sicher nicht. Aber über die Kehrseite der Medaille habe ich ja schon geschrieben.

Was deine Sorge angeht: Wenn man wie ich (und wie viele andere hier sicher auch) Tiere hat, die er Tierarzt maximal stresst, dann kann es eine Entscheidung zwischen Pest und Cholera sein. Ich überlege mir inzwischen wirklich zweimal, ob ich bei akuten Sachen (schwere Verletzungen natürlich ausgenommen) sofort zum Tierarzt renne. Meine Erfahrungen sind da wirklich überwiegend negativ, gerade, was besagte Notdienste angeht.

Agila
 
  • #34
Und was ich echt nicht in Ordnung finde, ist, dass die Tierkliniken zwar mit 24 Stunden Notdienst werben, dann aber ausschließlich die ganz jungen Assistenzärzte in den Ring schicken, die nachvollziehbarerweise oft überfordert sind.
Das ist überall so. Auch und zuvorderst in der Humanmedizin. Da gehen die Leute in die Uniklinik, weil sie meinen, dort besonders kompetent behandelt zu werden... Äh, ne. Da springen besonders viele junge und knallüberforderte Assistenten rum.

TA-Wechseln. Mehr bleibt da nicht.

Hm, Fehldiagnosen... Achja. Nora hatte nach einem Lungenröntgen in einer Ebene angeblich Asthma. Das dann auch noch falsch behandelt wurde, wärs eins gewesen.
 
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  • #35
Was deine Sorge angeht: Wenn man wie ich (und wie viele andere hier sicher auch) Tiere hat, die er Tierarzt maximal stresst, dann kann es eine Entscheidung zwischen Pest und Cholera sein. Ich überlege mir inzwischen wirklich zweimal, ob ich bei akuten Sachen (schwere Verletzungen natürlich ausgenommen) sofort zum Tierarzt renne. Meine Erfahrungen sind da wirklich überwiegend negativ, gerade, was besagte Notdienste angeht.
Ich möchte zu meiner Sorgen noch sagen, dass hier im Forum ja zum Glück in überwiegendem Maße dazu geraten wird, zuerst zum Tierarzt zu gehen und keine Ferndiagnosen gestellt werden können (ich hab übrigens gehört, dass es in Schweden mittlerweile verboten ist, Ferndiagnosen über Social Media zu stellen. Entsprechende Beiträge auf FB und co. müssen vom Admin gelöscht werden).

Ich scheine mit meinen Tierärztinnen hier in der Gegend bisher Glück gehabt zu sagen. Allerdings hatten wir bisher, toi toi toi, auch noch keine komplizierten Behandlungen und mussten auch noch keinen Notdienst in Anspruch nehmen. Aber auch ich überlege bei meinem "maximal gestressten Tier" (Willy - der arme Kerl stirbt wirklich immer tausend Tode und ich bin froh, jetzt eine Praxis quasi um die Ecke gefunden zu haben) auch noch mal eher, ob ein TA-Besuch wirklich nötig ist als bei den beiden Katzenmädels, die zwar auch Besseres mit ihrer Zeit anzufangen wüssten, aber das doch ganz souverän wegstecken. Aber das hat eher was mit der psychischen Disposition der Katzen zu tun als mit der Kompetenz der Tierärzte.
 
  • #36
Ich möchte zu meiner Sorgen noch sagen, dass hier im Forum ja zum Glück in überwiegendem Maße dazu geraten wird, zuerst zum Tierarzt zu gehen und keine Ferndiagnosen gestellt werden können (ich hab übrigens gehört, dass es in Schweden mittlerweile verboten ist, Ferndiagnosen über Social Media zu stellen. Entsprechende Beiträge auf FB und co. müssen vom Admin gelöscht werden).

Ich scheine mit meinen Tierärztinnen hier in der Gegend bisher Glück gehabt zu sagen. Allerdings hatten wir bisher, toi toi toi, auch noch keine komplizierten Behandlungen und mussten auch noch keinen Notdienst in Anspruch nehmen. Aber auch ich überlege bei meinem "maximal gestressten Tier" (Willy - der arme Kerl stirbt wirklich immer tausend Tode und ich bin froh, jetzt eine Praxis quasi um die Ecke gefunden zu haben) auch noch mal eher, ob ein TA-Besuch wirklich nötig ist als bei den beiden Katzenmädels, die zwar auch Besseres mit ihrer Zeit anzufangen wüssten, aber das doch ganz souverän wegstecken. Aber das hat eher was mit der psychischen Disposition der Katzen zu tun als mit der Kompetenz der Tierärzte.
Meine Erfahrungen mit der "Schwarmintelligenz" in Foren sind überwiegend gut. Ich frage mich auch, wie der Begriff "Ferndiagnose" definiert wird. Es geht ja nicht darum zu sagen, dein Tier hat das und das, sondern die eigenen Erfahrungen einzubringen und den Fragesteller davon profitieren zu lassen. Wie schon gesagt, das kann Leben retten.

Ich denke, Tierärzten ist bewusst, dass Halter, die mitdenken, viele ihrer Informationen aus dem Netz haben. Ich persönlich mache da auch kein Hehl daraus. Der TA sagt mir dann schon, was er davon hält.

Was mir durch diesen Austausch hier auch noch mal bewusster wird: Wenn du wie ich, immer Tiere hast, die große Probleme damit haben, sich behandeln zu lassen (z.B., weil sie sehr ängstlich oder aggressiv reagieren), dann hat des der TA natürlich auch deutlich schwerer, Diagnosen zu stellen, als wenn ich einen Haustierarzt habe, der das Tier langsam kennenlernen und ein Leben lang begleiten kann. Versteht sich ja eigentlich von selbst, verschiebt aber trotzdem vermutlich die Wahrnehmung etwas.

Agila
 
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  • #37
Meine Erfahrungen mit der "Schwarmintelligenz" in Foren sind überwiegend gut. Ich frage mich auch, wie der Begriff "Ferndiagnose" definiert wird. Es geht ja nicht darum zu sagen, dein Tier hat das und das, sondern die eigenen Erfahrungen einzubringen und den Fragesteller davon profitieren zu lassen. Wie schon gesagt, das kann Leben retten.
Ne Ferndiagnose hier wäre für mich sowas wie "Katze hat bestimmt x, mach y". Das ist in aller Regel Glaskugelei und in den seltensten Fällen sinnvoll. Ich hab das selbst glaub ich einmal gemacht und da war die Geschichte zum einen ziemlich spezifisch und zum anderen eilig. Es ging um eine Katze, die nach einer Impfung mehrfach erbrach, total hilflos "neben sich" wirkte und geschwollene Schleimhäute hatte. Nun hatte ich exakt das einige Monate zuvor selbst erlebt, mir ist Fiona hier ne halbe Stunde nach der Impfung schwallartig erbrechend, jämmerlich desorientiert hilflos herumjaulend und -wankend rasant abgekippt. Eine für mich nervenzerfetzende Fahrt in den Notdienst ergab dann "Schleimhäute auch geschwollen, die reagiert allergisch auf die Impfung". Cortison rein, Katze schlagartig genesen.
Natürlich sag ich da "ab in den Notdienst, das wird ne allergische Reaktion auf die Impfung von vorhin sein, hab ich exakt so kürzlich gesehen". War's dann auch.
In solchen Einzelfällen, wo Zusammenhang und Symptomatik sehr spezifisch sind, es sich um etwas sehr Seltenes handelt, das deshalb auch vom TA ggf. nicht erkannt wird (mir sind genau zwei Katzen mit dem Problem bekannt. Meine eigene und die der Fragestellerin) - da finde ich stimmig, einen sehr konkreten Verdacht zu formulieren.

Meist aber geht genau das nicht. Was geht und was ich sinnvoll finde, ist, zu sammeln, was es naheliegender Weise alles sein könnte und wo man da am Besten anfängt zu untersuchen. Was auch geht, ist ne Korrektur der Diagnostik bei komplexen Sachen, oft Ausschlussdiagnosen. Das sind so komplexe Geschichten, da nehme ich dem TA nichtmal übel, wenn er das nicht alles im Detail kann. Die sind immerhin für zig Organsysteme von zig Tierarten zuständig. Die KÖNNEN nicht für alles Spezialist sein. Aber der Halter eines betroffenen Tieres, der wird oft durch die eigene Odyssee zum Spezialisten für die diagnostischen Wege bei dieser Erkrankung. Und so kann ich im Schlaf die Diagnostik bei ödematisiertem Darm herunterbeten und tue das auch. Genauso haben wir exakt von diesem Umstand bei der vermeintlichen Asthmakatze profitiert. Da wurde uns hier von erfahrenen Asthmakatzenhaltern sehr schnell auseinandergesetzt, dass das, was gemacht wurde, für ne Asthmadiagnose nicht im Entferntesten ausreicht. Mit dieser Info sind wir dann zur spezialisierten Internistin gegangen, die genau dasselbe sagte, die Diagnostik anschob und... Mykoplasmen fand.
 
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  • #38
Und was war es letztendlich? Oder hat man das gar nicht rausgefunden?
Nein wir haben es nie rausgefunden. Irgendeine Entzündung vermutlich aber das ist dann auch schon alles.
Wir hatten Blutbild, Herzschall, mehrere Röntgenbilder, Ultraschall, Punktionen, davon Untersuchungen und trotzdem keine Ahnung
Die erste behandelnde TÄ in der Klinik war auch nicht gut, dann gab es widersprüchliche Aussagen und am
Ende standen wir da. Das MRT lehnten wir dann ab, weil wir ihn nicht noch mehr stressen wollten also ohnehin schon und weil es ihm wieder besser ging.
 
  • #39
Ne Ferndiagnose hier wäre für mich sowas wie "Katze hat bestimmt x, mach y". Das ist in aller Regel Glaskugelei und in den seltensten Fällen sinnvoll.
Ja, genau so etwas war meines Wissens bei dem Verbot in Schweden gemeint. Oder so Sachen wie "Meine Katze hatte genau die gleichen Symptome, wir haben ihr XY gegeben, das hat super geholfen." Das kann man jetzt auch nicht pauschalisieren - bei Nahrungsergänzungsmitteln (etwa zum Darmaufbau) oder bestimmten Vitaminen ist das eine Sache und vielleicht nicht so dramatisch (ich gebe ja auch Vitamin B12 auf Anraten hier aus dem Forum, wobei ich mich da auch noch mal rückversichert habe, ob man das wirklich bedenkenlos gegeben kann), bei anderen Vitaminen oder gar Medikamenten sieht es schon wieder ganz anders aus. Denn nur weil mein Tier die gleichen Symptome hat wie deins, ist es immer noch ein ganz anderes Tier, das vielleicht vollkommen anders reagiert.

Tipps wie: "Oh, das hatte meine Katze auch, ich würde schleunigst zum Tierarzt / in den Notdienst fahren" können dagegen Leben retten.
 
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  • #40
Ja, genau so etwas war meines Wissens bei dem Verbot in Schweden gemeint. Oder so Sachen wie "Meine Katze hatte genau die gleichen Symptome, wir haben ihr XY gegeben, das hat super geholfen
Jap, so ein Verbot ist auch absolut sinnvoll. Medizin ist komplex. Etwas kann komplett gleich aussehen und dennoch etwas ganz anderes sein. Selbst bei der gleichen Erkrankung kann ein Medikament, das dabei üblicherweise gegeben wird, kontraindiziert sein, weil die Katze vielleicht eine weitere Erkrankung hat, bei der es nicht gegeben werden darf oder ein anderes Medikament bekommt, mit dem das empfohlene wechselwirkt.

Was ich in Ordnung finde, sind Tipps zu unterstützenden Präparaten. Sowas wie Immustim K u.Ä.
Mir wäre nicht bekannt, dass diese in irgendeiner Form pharmakologische Nebenschauplätze haben, die man kennen sollte (lasse mich gern korrigieren). Nur muss einem da eben klar sein, dass es immer nur eine Unterstützung zur Diagnose und ursächlichen Behandlung ist. Einer hustenden Katze nur Immustim zu geben, kann gewaltig nach hinten losgehen, wenn sie nen fiesen Keim in der Lunge hat. Zusätzlich zum AB gegen den Keim hingegen - warum nicht.
Und das sollte eben bei solchen Empfehlungen auch mit erwähnt werden. Mir und vielen anderen mit schwierigen Tierarztfällen ist das ohnehin klar. Dem absoluten Laien, der jetzt das erste Mal mit einem unklaren Symptom konfrontiert ist, hingegen aber nicht unbedingt.
 
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