So.Heute hab ich die Kraft darüber zu schreiben.
Eigentlich war ich gerade dabei, mich zu entschuldigen, dass ich mich nicht mehr gemeldet habe. Ich KONNTE einfach nicht.. habe ganz bewusst das Forum gemieden.. es hier aufzuschreiben, macht es irgendwie greifbarer? Aber ich weiß, dass ihr das verstehen werdet. Meine Wundervolle Aurora hat es nicht geschafft.. Und es war ein Alptraum...
Ich fang mal weiter vorne an, bei der aufnahme in der Tierklinik anfang Juli. Es dürfte wohl tatsächlich HCM gewesen sein, was sich verschlimmert hat, ohne dass ich es selbst gemerkt hätte.. hätte ich gewusst, dass sie SO darunter leidet... nie im Leben hätte ich abgewartet (wie es bei der Diagnosestellung vor einiger Zeit geraten wurde) und es gab in den letzten Wochen Tage, wo ich mich für diese Entscheidung fast gehasst hab. Auf was hab ich denn da gewartet? Sie hatte Atemnot bis zur Bewusstlosigkeit und musste einige Zeit in der Klinik bleiben und ich wusste zwischendurch auch hier nicht mehr, auf was ich warten oder hoffen soll, wie ich das bezahlen soll (letzteres war mir auch schei** egal...)
Gefunden wurde dann ja, wie ich gesagt hab, bei den Untersuchungen ein kleinerer Tumor (wobei, in der Größe eines ca zwei Eurostücks bei einer Katze und den kleinen Organen ja schon recht groß ist) und wir waren zuversichtlich, dass wir operieren können. Vermutlich war der Tumor nicht der auslöser ihres zunächst schlechten Zustandes, das muss die HCM, das Wetter usw gewesen sein, ein Schub, eine Krankheit, die wir jetzt endlich angehen und medikamentös einstellen wollten, den Tumor engmaschig kontrollieren und dann entfernen. Sie wurde in der Klinik wieder fitter und erholte sich, ich bekam sie nachhause.
Aber kurze Zeit später fiberte sie wieder und ich musste sie wieder in die Klinik bringen weil es ihr schlecht ging. Das Fiber konnte ich selbst erst erkennen ALS es ihr schlecht ging - In der Klinik wieder zunächst Ratlosigkeit auf der einen Seite. Aber Fiber bedeutet, der Körper kämpft gegen etwas an. Die Blutwerte deuteten auf eine Entzündung hin, entzündungswerte waren aber ja schon im Juli höher aber nicht schlimm. Eine genauere Untersuchung ergab Bakterien in ihrem Blut - Sie hatte eine Sepsis und ab da ging es schlag auf Schlag, sie bekam noch Antibiotika intravenös, fiel aber dann dennoch in eine Art Koma. Gegen Anraten der Tierärzte habe ich noch einige Tage versucht, alles zu geben, bat, dass die Behandlung forgesetzt wird, ich habe so gehofft, wenn nur genug von diesem Antibiotika in diesen Körper gelangt... Aber ihr Zustand besserte sich nicht. Das fürchterlichste was ich je getan hab ist eingetreten.. aus heutiger Sicht bereue ich es nicht, nein, aber diese eine Entscheidung zu treffen, fühlte sich in diesen Sekunden nicht an wie ein "bitte helft meiner Katze und tut was zu tun ist..." Ich habe quasi, wie bei einer Bestellung ein Medikament geordert... nein ich führe das nicht weiter aus.
Ich bin dem Team unendlich dankbar dass sie so viel Geduld hatten, dass sie mich an keiner Stelle gedrängt haben, dass wir da jetzt "was tun müssen", dass sie mich offen und ehrlich aufgeklärt haben.. aber ich bin unsagbar traurig dass wir diesen Kampf verloren haben. Es ist so sinnlos, sie musste Wochenlang leiden, für was denn bitte?
Die Sepis ging von dem Infusionszugang aus übrigens.. Ich hab keine Ahnung wie oder was ich dazu denken soll, aber ich habe auch nciht die Kraft, darüber nachzudenken, ich will keinen schuldigen suchen, vermutlich sind das Dinge, die wohl einfach passieren können (falls es anders ist, möchte ich das aber auch gerade nicht hören).
Sonst mag ich sagen: Ich bin unsagbar traurig, aber soweit stabil und es ist in Ordnung. Ich schreibe das bewusst nicht im "Abschiedsthema", vielleicht sind manche meiner Worte unpassend oder seltsam? Ich mag niemanden in seiner Trauer iregndwie "stören".