Immer wieder drücken Leute mir gegenüber aus, dass ich Simba gerettet habe oder wie viel ich für ihn getan habe und es hat sich nie ganz richtig für mich angefühlt.
Die Wahrheit ist, es ist anders herum. Simba hat mir auf so vielen Ebenen das Leben gerettet, ist es schwer das zu beschreiben.
Bevor Simba kam, war ich der letzte Mensch in meinem Bekanntenkreis und auch in meiner eigenen Wahrnehmung den ich mit „Verantwortung“ in einem Satz genannt hätte. Ich konnte nicht einmal eine Zimmerpflanze am Leben erhalten. Nie. Geschweige denn adäquat nach mir selber schauen.
Simba hat das alles geändert.
Ich wusste ich wollte irgendwie, irgendwo mal Tiere haben.
Aber ich war absolut unbedarft und dumm, jemand für den ne Katze halt irgendwie nett war „und man hat halt mal irgendwie ein Tier“. Aber schon in der Vorbereitung hat sich das komplett verändert.
Und dann kam er mit all seinen Baustellen und ich musste plötzlich erwachsen werden. Ein Wesen das absolut darauf angewiesen ist, dass du nur dein absolut bestes gibst. Das dir absolute Zuneigung und Vertrauen entgegenbringt und nichts dafür erwartet.
Alleine wie er mein Selbstbild und Lebenseinstellung geändert hat, mich gelehrt hat das mir für mich selber „irgendwie gerade so“ nicht gut genug ist und ich für mich selber mehr Lebensqualität möchte. Ohne Simba hätte ich auch nie den Schritt gewagt nach meiner Gesundheit schauen zu lassen und wichtige Schritte einzuleiten, aber jetzt will ich mehr für mich, meine Freundin und für ihn. Ich hatte ehrlich gesagt Angst davor, dass es mich nach seinem Tod komplett reinhaut, zerbricht. Auch wenn er mir jeden Tag fehlt und der Schmerz nicht zu beschreiben ist, fühle ich mich doch stabiler als ich jemals gedacht hätte.
Aber jetzt verstehe ich auch langsam wieso, er hat so gekämpft…ich würde seinem Andenken nicht gerecht werden, wenn ich mich nicht ebenso halten würde. Er würde nicht wollen, dass ich unter seinem Verlust vollkommen zusammenbreche.
Simba hat mich gerettet, so albern, dass für Menschen klingt die nie diese Zuneigung für ein Tier verspürt haben, aber Simba war mein Seelenbruder und diese Gewissheit bilde ich mir nicht ein. Mein Leben hat sich verändert, zu positiven und auch die Prüfungen durch die wir gehen mussten, haben uns stärker gemacht.
Diese Schuld werde ich nie begleichen können.
Ich würde alles dafür geben, wenn wir mehr Zeit gehabt hätten. Ich wünschte mir ich hätte ihn früher kennen gelernt, hätte ihn aufwachsen sehen. Es waren nicht mal drei Jahre und dennoch kommt es mir vor als wäre er immer da gewesen. Gleichzeitig wird mir bewusst, dass ich so viel seines Lebens nicht mitbekommen habe und seine Vergangenheit immer ein Geheimnis für mich sein wird.
Wie ein Wesen, dass so viel durchgemacht hat dennoch so liebevoll sein kann, werde ich nie verstehen. Simba hat unsere Seelen berührt und ich hoffe er wird nie vergessen werden, von mir und euch. Nachdem er solange nicht gesehen wurde und leiden musste ist es das größte Geschenk, dass seinem Leben von so vielen Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Wir werden euch das nie vergessen.
Er fehlt mir jeden Tag, ich höre manchmal seine Schritte, manchmal sogar seine Stimme. Da ich erstmal für längere Zeit Zuhause bin, fällt es mir natürlich besonders auf. So ohne Pfoten in der Wohnung. Diese unaufdringliche Nähe in der tiefe Kommunikation ohne leere Worte geschieht.
Ich denke in jedem Fall das ich irgendwann wieder Tiere haben möchte. Eigentlich sind die in dieser Wohnung nicht gewünscht…aber ich kann sehr überzeugend sein
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Aber ich weiß auch, dass es jetzt unrealistisch ist, Zum einen bin ich noch nicht bereit. Zum anderen finanziell nicht in der Lage, so sehr es mich schmerzt, wir haben es die letzten Monate nur mit eurer Hilfe geschafft. Das nochmal so zu machen wäre verantwortungslos und keinem Tier fair gegenüber. Es geht nicht, ich muss die Gewissheit haben es stemmen zu könne und alles aufzufangen.
Aber es ist sehr komisch, sehr leer. Ich hatte mich in meiner Identität als Katzenbegleiter wiedergefunden, dass der Teil meines Lebens jetzt erstmal vorbei ist, wahrscheinlich für Jahre, ist sehr schwer zu schlucken. Ich weiß ich werde so jemanden wie Simba sowieso nie wieder in meinem Leben haben, da müssen wir nicht darüber reden. Diese Verbindung war besonders, ich bin kein esoterischer Mensch, eigentlich so gar nicht. Aber da war etwas Magisches, etwas nicht Greifbares. Aber dennoch, ich möchte das tappsen von Pfoten irgendwann wieder in meinem Leben haben, da ist große Sehnsucht. Ich glaube einfach da gibt es kein Zurück mehr, wenn man einmal wirklich drin war.
Ich danke dir Simba, es war ein Privileg und ein göttliches Geschenk dich in meinem Leben zu haben. Ich liebe dich Bro und ich weine um dich, oft.. und ich schäme mich nicht dafür beides zu sagen, auch das hast du mich gelehrt. Mein Leben ist leerer ohne dich, grauer, kälter. Aber ich weiß auch, dass du da oben auf mich wartest.
Till we meet again my Friend.
Nochmals für diese Menge unstrukturierten Textes, es gäbe noch so viel mehr zu sagen und nichts was ich schreibe ist angemessen oder beschreibt es passend, aber ich muss auch endlich lernen Dinge, Emotionen rauszulassen anstatt sie in mich reinzufressen. Es ist einfach gerade auch alles sehr viel für mich.
Ich drücke euch alle und ich verspreche ich werde nicht ganz verschwinden.
In Zuneigung und ewigem Dank
Teame