Steit, umgelenkte Agressionen - Tipps?

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ocean gipsy

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20. August 2008
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Hallo ihr lieben.

Nach so viel Ärger mit und zwischen meinen Fellchen dachte ich, bevor ich ganz in der Erziehung scheitere, frage ich euch mal nach Erfahrungen und Tipps.

Erst einmal die Vorgeschichte: Meine zwei Süßen (Charly, kastriert und Minka, ebenfalls sterilisiert) sind ca. 3 Jahre alt, kommen von Tiere in Not und lebten früher schon zusammen bei einem Mann, der die zwei mit 5 Welpen einfach allein gelassen hat und ohne sie ausgezogen ist. Sie haben also viel Stress hinter sich (Hunger, Verlustängste, Misshandlungen, etc.). Die Katze litt damals an Katzenseuche und verlor ihre Jungen. Bei Tiere in Not wurden sie getrennt und einzeln vermittelt.

Die Katze Minka kam vor einem Jahr zu mir als Pflegetier, sie war ziemlich agressiv, hing aber auch an mir wie eine Klette. Nach einer Zeit wurde sie immer zutraulicher und ich wollte sie nicht mehr hergeben und kaufte sie.

Ca. 2-3 Monate später kam der Kater Charly erneut nach zu Tiere in Not. Ich wollte ihn gerne aufnehmen, damit die Katze nicht so alleine wäre, wenn ich weg bin. Nach zwei Wochen Gefauche ihrerseits akzeptierten die beiden sich und kamen sich etwas näher.

Doch seitdem ändert sich rein gar nichts mehr an den Verhältnis der beiden. Ich habe das Gefühl, sie hassen und brauchen sich gleichzeitig. Sie suchen die Nähe des anderen, spielen (selten) miteinander, aber streiten mindestens täglich.

Der Streit läuft immer gleich ab. Ganz selten noch löst die Katze ihn aus, meist ist es der Kater (er war auch bei der Pflegestelle von Tiere in Not schon so dominant und verprügelte alles und jeden, sogar den Schäferhund).

Bei Minka sehe ich keinen Auslöser, sie schläft, geht vorbei, kommt vom Essen oder anderes und der Charly stürzt plötzlich los und springt sie an. Sie schreit dann wie am Spieß und beide reißen sich gegenseitig die Haare aus. Danach versieht sie sich für eine Minute, während er vor mir flüchtet, weil er weiß, dass ich schimpfe, und dann ist alles so, als wäre nichts gewesen. Manchmal scheint es mir, als verprügelte er sie, weil er mit ihr spielen will, und manchmal glaube ich, dass er sauer auf etwas ganz anderes ist. Dann schmeckt ihm z.B. sein Essen nicht oder er hat sich über irgendwas geärgert (wobei ich sagen muss, dass er immer so ein Jammerlappen ist, ihm kann nichts recht sein, er jault den ganzen Tag wegen irgendwas). Ich habe gelesen, dass man so etwas umgelenkte Agressionen nennt. Nur war kein Lösungsvorschlag in dem Buch.

Ich liebe die zwei sehr, ich vergöttere sie, sie dürfen alles bei mir und bekommen alles (was nicht gut ist, doch einmal damit angefangen, ist es schwer aufzuhören. Ein Beispeil: Charly frisst nur, wenn ich ihn dabei streichele. Ich mache das auch, ich Dummchen, weil er nur so die Klappe hält (und süß ist es ja auch).)
Doch es muss sich echt was ändern zwischen den zweien, so werden wir nicht glücklich. Die Katze traut sich nicht einmal zu spielen, wenn der Kater nicht schläft. Sie verkriecht sich zwar nicht und nimmt alles stolz und selbstbewusst hin, aber der stärkere ist dennoch er. Außerdem scheint meine Wohnung mehr oder minder in Reviere aufgeteilt (der Kratzbaum gehört ihm, die rechte Hälfte des Bettes ihr - das nervt!). Was soll ich nur tun?

Was ich ausprobiert habe (in der Reihenfolge):
- Den Streit austragen lassen - nichts ändert sich
- Wasserspritze, schimpfen - der Kater lacht mich aus, glaube ich, selbst wenn ich ihn aus lauter Wut auf den Hintern gehauen habe, den stört das gar nicht :mad:
- Charly einsperren für 1/2 Stunde - danach habe ich lange Zeit Ruhe, aber am nächsten Tag ist's wieder vergessen und die Prügelei geht von vorne los
- Feliway - Flucht vor dem Zeugs und kein Effekt

Es wäre ganz toll, wenn einer einen Rat hat. Vielleicht weiß jemand, ob ich etwas falsch gemacht habe. Sollte ich vielleicht nicht dazwischen gehen und abwarten, weil es vielleicht im Alter besser wird? Abgeben kann ich keinen. Wen nur? Ich brächte es nicht übers Herz... :( Und wie gesagt, brauchen tun sie sich scheinbar schon...

Danke für Anregungen und Tipps.

Liebe Grüße, Charlene
 
A

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Ohne auf weitere Einzelheiten der kleinen Streithähne jetzt einzugehen, frag ich mal, ob Bachblüten schon im Einsatz waren. Für jede Miez speziell, und alle zusammen auf die jetzige Lage und Stimmung angepaßt.

Zugvogel
 
Hallo,
streiten sie sich richtig?
Wurde dabei schon mal einer verletzt?
Hast Du den Eindrucke es ist eher eine Rauferei?

Kater sind unglaublich heftig bei ihrem "Spiel".
Meine Beiden fetzen sich auch, dass die Fellpuschel durch die Wohnung
fliegen.
Einer springt auf den anderen, es wird in die Hinterläufe gekniffen usw.
Wenn ich dabei bin, klatsche ich manchmal in die Hände. Oder aber ich klappere mit der Leckerlidose. Dann ist erst einmal Pause.
Meist ist es damit getan, sie gehen wieder getrennte Wege.
Manchmal aber auch nicht. Dann lasse ich sie einfach.

Denn, wenn wir außer Haus sind, müssen sich die Kater auch arrangieren.

Bachblüten können aber durchaus eine Hilfe sein.
Solltest Du versuchen - es dauert halt ein wenig, bis die Bachblüten anshlagen.

Einen zweiten Kater? Als Raufkumpel zu Deinem ersten?
Dann hätte Deine Katzendame sicher mehr Ruhe.

Schwierig das Ganze

LG
 
Ich habe schon öfter von Bachblüten gehört. Da müsste ich mal den Tierarzt fragen, ob ich so etwas bei ihm erweben kann, oder wo kann man Bachblüten kaufen?

Eigentlich eine gute Idee. Nur habe ich so wenig Hoffnung, wo nicht einmal Feliway Wirkung gezeigt hat. Aber ich werde es versuchen.

Erreicht man in so einem Fall denn eigentlich überhaupt etwas mit Erziehung? Ist es denn prinzipiell richtig, in den Streit einzugreifen?
 
Danke ihr beiden.

Verletzt wurde noch keiner, es sind nur Raufereien. Die Katze regt sich aber immer so furchtbar auf und kreischt. Aber nur das Fell fliegt.

Wenn ich weg bin streiten sie ganz, ganz selten. Entweder sie pennen nur in der Zeit, oder es gibt dann einfach nichts, auf das der Kater eifersüchtig ist. Ich glaube, er ist häufig eifersüchtig, dabei behandele ich beide gleich.

Ein zweiter Kater? Sicher? Der müsste dann aber auch so dominant sein. Nachher weiß die arme Katze gar nicht mehr, wohin sie sich retten soll. Eigentlich wäre das eine schöne Sache, ich hätte gerne noch ein Fellchen, nur würden mich meine Eltern töten (zum Glück wohne ich alleine) und ich wäre nicht sicher, ob ich es finanziell schaffe, da ich trotz viel zu wenig Geld immer das beste Futter kaufen will.
 
Ob man eingreifen soll?
Ich denke ja und zwar dann wenn einer deutlich unterlegen ist.
z.B. wenn meine raufen, einer anfängt zu quietschen und der andere
nicht ausläßt.
Dann z.B. klatsche ich in die Hände oder schimpfe.
Eigentlich wir abgelassen, wenn einer sich "ergibt".
Manchmal vergessen es meine aber im Eifer des Gefechtes.:wow:

Feliway würde ich dennoch weiter in der Steckdose lassen.:smile:Kann nicht schaden.

Bachblüten müssen für jedes Tier individuell zusammengestelt werden.Dazu mußt Du einen Fragebogen beantworten.
Tierheilpraktiker verstehen sich darauf. TA's sind eher skeptisch, was das angeht.
Frage mal Zugvogel.:smile:

LG
 
Dankeschön. Ich hab am Mittwoch noch eine Prüfung, danach kümmere ich mich um die Bachblüten. Mein Tierarzt, zu dem ich mit den Degus gehe hat Schider davon aushängen und betreibt auch Homöopathie. Den kann ic sicher fragen. Und habe ich das rchtig verstanden? Zugvogel: Bist du Tiertherapeut? Ich bin ja noch nicht so lange hier und kenn erst manche vom Namen und von manchen Antworten.

Feliway hatte ich nur zur Behandlung am Tier, also als Spray. Wenn die Miezen das Geräusch hörten, rannten sie schon und dann trockneten meine Hände immer bevor ich sie damit anfassen konnte. Das war Stress, für uns alle. Kann sein, dass der Kater gerade deshalb wieder Streit wollte. Vielleicht versuche ich es besser mal mit dem Duft aus der Steckdose.
 
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Und Du könntest versuchen, die Beiden mit einem getragenen T-shirt von Dir abzureiben!
Immer wieder. Dein Duft = aha, Cheffe hier! Bei uns hat das gut geholfen.

Du hast geschrieben, dass der Kater vielleicht eifersüchtig sein könnte?!?!
Das kann durchaus so sein. Katermnänner :pink-heart: meistens ihre Dosenöffnerinnen.
Auf der anderen Seite - Du behandelst Beide gleich?

Mir hat der Tipp geholfen, unseren Erstkater immer als Numer Eins zu behandeln.Futter, Begrüßung,Streicheleinheiten - immer Gizmo an erster Stelle.
Ganz gleich wie sich die "Rangordnung" unter den Tieren darstellt.
Sami kam später und muß nun damit leben - und er tut es auch!:smile:

Bestärke doch Deine Katze mal ein bißchen! Begrüße, füttere und streichle sie zuerst. Immer wieder und laß Dich nicht kirre machen, wenn Kater sich vordrängt.
Er wird es lernen.

LG
 
Och Mensch, ist ja süß, wie du das sagst!

Bisher behandle ich beide gleich, indem ich jedem das zugestehe, was er will. Die Katze möchte zur Begrüßung schmusen - kriegt sie. Der Kater will nicht? Pech! Der Kater will beim Futtern gestreichelt werden (und das 30 mal am Tag) - klar, ich bin dein Sklave! :muhaha:
Der Rest ist schwierig. Der Charly hat der Minka einiges genommen, was sie mochte. Sie schmuste mit mir im Bett, das tut nun er. Und wenn ich sie zu mir hole, springt sie panisch weg, als würde sie sagen: "Das darf ich nicht, er hat's verboten." Ählich geht's mit ihrem Schlafplatz, den hat nun er. :grummel:
Sie ordnet sich ihm scheinbar freiwillig unter. Ich sag immer: "Wehr dich. Das tut ihm gut." So wäre es wirklich. Ich glaube, manchmal provoziert er Streit um sich zu streiten und ärgert sich, dass die Katze sich nicht prügeln will.

Das mit dem T-Shirt klingt witzig. Ich musste mal bei einer Vergesellschaftung meiner Degus zwei Jungtiere mit Sand einreiben, in den vorher meine Chefin gepinkelt hatte. Die gucktenblöd aus der Wäsche :glubschauge:!

PS: Schaut mal, hab grad geschnallt, wie ich Bilder zusammenfriemele und einfüge :smile:
 
  • #10
Das Foto zeigt uns was?
Zwei die sich zumindes mal akzeptieren. So nah!

LG
 
  • #11
Ich muss mal schauen, dass da noch Namen reinkommen. Also Charly oben, Minka unten. Danke, dass ihr mir so Hoffnung macht. Der springende Punkt, dass ich das alles hier erzählt habe, war nämlich, dass mir jemand vom Tierschutz sagte, es wäre vielleicht besser, einen wegzugeben, wenn es so schlimm ist. Aber ich kann's nicht und sehe es auch nicht ein.
 
  • #12
Kein guter Rat, macht Dich ja nur noch unsicherer.:hmm:
Und so schnell sollte man als Dosenöffner nicht aufgeben.

Also, die Zwei liegen da recht entspannt und nicht mal weit auseinander.
Das sie sich mal raufen ist, solange es nicht blutig wird, normal.
Selbst wenn es so kommt, dass sie sich nur akzeptieren - wäre es für mich in Ordnung.
Meine Kater werden niemals zusammen kuscheln. Sie wissen, wir gehören hierher, raufen auch miteinander abe sonst geht jeder seiner Wege.


An Deiner Stelle würde ich es mit Bachblüten versuchen.
Für jedes Tier individuell. Du kannst aber schon in der Apotheke "Notfalltropfen" holen.
Die kannst Du auch nehmen! Bachblütenmischungen sind für Mensch und Tier geeignet.:smile:


LG
 
  • #13
Dankesehr :smile:

Ich kann euch ja auf dem Laufenden halten, wenn ich die Bachblüten habe. Schön, dass es doch recht normal zu sein scheint.

PS: Das Foto ist nur zusammengeschnitten, ab und an liegen sie aber auch recht nah, auf jeden Fall gern im selben Raum.
 
  • #14
Hallo. Ich wollte euch ja auf dem Laufenden halten. Also Bachblüten habe ich besorgt, etwas für die Dominanz, die Agressionen und die Unzufriedenkeit des Katers, der die Katze immer verprügelt und dann etwas für Aufgeschlossenheit gegenüber anderen für die Katze.

Ich gebe die Tropfen gerade mal drei Tage, bei den Kater hat sich da leider noch nichts geändert (kann ja noch kommen), aber bei der Katze bin ich sehr überrascht: Sonst war sie immer ruhig und zurückhaltend, leicht schüchtern und nicht sehr selbstbewusst. Doch seit vogestern weckt sie mich morgens und sagt "Ich hab Hunger!", sie spielt auch viel mehr, so wie früher, bevor der Kater kam und gestern sah ich das allerschärfste: Da hat sie dem Kater das Ohr geputzt. Solch eine Berühung kam noch nie vor. Der Kater war grad am essen und blieb plötzlich stocksteif mit der Schnauze im Napf ohne zu kauen oder zu schlucken, so verdattert war der :hmm:. Naja, nach dem Waschen des Öhrchens haute sie ihm dann mit der Pfote einen auf den Kopf. Ich glaub, das hat keiner von uns recht kapiert. :confused:
Aber cool, das kann kein Zufall sein! :muhaha:

Naja, wenn der Streit mit den Bachblüten nicht aufhört, versuche ich Homöopathie. Der Arzt nannte das Verhalten des Katers hypersexuell und sagte, es gäbe Homöopathie für diese überschüssigen Hormone (trotz Kastration). Mal sehen, ob wir das in den Griff kriegen, denn auch wenn die Bachblüten sie selbstbewusster machen, das andauernde Raufen und Fell ausreißen muss ein Ende haben! Mehrmals am Tag finde ich schon etwas heftig.

Und ein drittes Tier könnte nach hinten losgehen, meint ihr nicht? Außerdem finde ich meine Wohnung zu klein mit 45m^2.

Danke für eure Hilfe und Aufmunterung, besonders dir gisisami.
 
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  • #15
Und ein drittes Tier könnte nach hinten losgehen, meint ihr nicht?

Doch meine ich auch.
Ich würde auf keinen Fall noch eine Katze dazusetzen, die womöglich noch mehr Unruhe reinbringt.
Am Ende fühlen sich womöglich 3 Katzen unwohl.

Außerdem finde ich meine Wohnung zu klein mit 45m^2.

Das finde ich auch.
Ich finde 45m² sogar schon für 2 Katzen zu klein, die sich nicht gut vertragen.
 
  • #16
Gut, dann wäre die Idee abgehakt. So, wie wir jetzt leben, sind wir aber vom Platz her glücklich. Es gibt 5 Räume in denen getobt werden kann (längste Rasestrecke vielleicht 15m), und damit 2 Wohnräume in denen man sich verkriechen kann und Heierchen machen, wobei es genügend Schlafplätze gibt, die beiden aber meistens Plätze nebeneinander einnehmen. Es ist ja auch so, dass die beiden gerne zusammen fressen und fast nebeneinander schlafen, nur wenn dem Charly was nicht passt gibts Streit oder wenn er spielen will. Vielleicht will er sie auch besteigen, ich weiß nicht. Aber ansonsten finde ich, dass sie sich wohl fühlen. Da ist kein Drang nach draußen und mehr Platz kennen sie zum Glück noch nicht. Bald bestimmt, wenn mein Studium endlich ein Ende findet und ich Geld verdiene.
 

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