Zusammenführung - Gute oder schlechte Entwicklung?

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Trinity1987

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14. Juli 2016
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Hallo zusammen!

Der Text wird jetzt ein bisschen länger:
Mein Mann und ich haben eine fast 5-jährige Katze zu Hause seit sie 12 Wochen alt ist. Sie lebte bis dahin immer allein, aber ich wollte ihr was gutes tun und eine zweite Katze holen.
Bzgl. des Alters und des Geschlechtes habe ich tausend Meinungen gelesen, so dass wir uns ein 8 Wochen altes Kitten ins Haus geholt haben (egoistischerweise vielleicht, da es mit eigenem Nachwuchs erstmal nichts werden wird...).
Ich war beim Einzug der Kleinen nicht dabei, mein Mann hat es auf die harte Tour gemacht: Transportbox auf und los...

Wir haben die Kleine jetzt 10 Tage und das Verhalten unserer Großen hat sich folgendermaßen entwickelt:

Den ersten Tag hat sie nur unterm Bett verbracht und kam nicht raus, nichtmal zum Fressen.
Ab dem zweiten Tag kam sie raus, guckte sich in der Wohnung um aber hat die kleine angefaucht, angeknurrt und gespuckt.

Wir haben die Kleine eine Woche in einem anderen Raum gefüttert und auch das zweite Katzenklo aufgestellt.

Mittlerweile bewegen sich beide durch die Wohnung, manchmal stehen sie auch Nase an Nase und kurz darauf knurrt die Große Kleine an.
Seit 2 Tagen wird im gleichen Raum gefressen, die Große knurrt nur, wenn die kleine zu nah an ihren Napf kommt (sie kriegt das Futter über einen Futterautomaten, die kleine derzeit noch händisch kurz danach).

Die kleine ist ihrem Alter entsprechend sehr agil und möchte auch mit der großen spielen. 2-3x konnte ich schon beobachten wie erst die große die kleine durch die Wohnung gejagt hat und in der nächsten Sekunde die kleine die große (alles ohne fauchen und Knurren).

Mittlerweile lässt sich die große auch wieder streicheln (sobald sie aber die kleine sieht, fängt sie an zu Knurren). Sie war nie ne große Schmuse-Katze aber hat sich täglich ihre Minuten auf der Couch geholt bzw. sich einfach auf die andere Seite gelegt, so dass wir beide Gesellschaft hatten. Das macht sie derzeitig nicht, dafür kuschelt die Kleine immer mit uns.

Mit Leckerchen lässt sich die Große immer rauslocken und streicheln.

Wir haben einen Balkon auf den Beide gehen, das geht mal friedlich von Statten, mal knurrt die Große die Kleine an.

Ab und zu haut sie die Kleine auch mal, wenn diese ihr zu sehr auf die Nerven geht, aber nie mit Krallen.


Ich weiß, dass die Beiden erstmal die Rangordnung definieren müssen und ich nach 10 Tagen Eingewöhnung eigentlich recht zufrieden sein kann, aber ich mach mir Gedanken, ob es das richtige war. Noch ist die Kleine süß, so dass sicher schnell ein neues Zuhause findet (haben auch ggf. Eines), aber eigentlich möchte ich sie natürlich nicht abgeben... Allerdings geht mir das Wohl der Großen über alles!

In einer Woche sind wir für 4 Tage gar nicht zu Hause, dann kommt nur die Schwiegermutter zum Füttern... Ich habe da ein bisschen Sorgen, oder aber kann das genau das richtige für die beiden sein?


Jetzt gerade bin ich einfach so unendlich traurig... Ich mein, ich als Mensch brauche schon viel Zeit bei Veränderungen, da kann es der Katze nicht anders gehen...


Was glaubt ihr denn anhand meiner Schilderungen? Können wir Hoffnung auf ein friedliches entspanntes Zusammenleben haben oder sollen wir die Kleine lieber schnell abgeben, bevor es uns noch mehr weh tut und die große vielleicht zu sehr gestresst ist?
Ach ja, wir nutzen einen Feliway-Stecker... Und ein weiteres Kitten kommt nicht in Frage.

Liebe Grüße
Trinity
 
A

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Hallo,

Tut mir leid, dass jetzt so deutlich sagen zu müssen, aber wenn ein zweites Kitten nicht in Frage kommt, dann solltet ihr die Kleine wieder abgeben.

Ich weiß nicht, wo du dich belesen hast, aber ein 8 Wochen altes Kätzchen (das übrigens auch noch mindestens 4 Wochen zu jung ist, um von seiner Mutter getrennt zu werden) setzt man nicht zu einer 5-jährigen Einzelkatze!

Eure Katze ist durch die Einzelhaltung völlig unsozialisiert und auch die Kleine hätte von ihrer Mutter noch einiges an Sozialsiation mitbekommen müssen, was sie jetzt nicht mehr kann.

Du wirst also im Endeffekt zwei unzureichend sozialisierte Katzen mit 5 Jahren Altersunterschied haben. Das wird nicht nur aufgrund der sozialen Defizite, sondern auch aufgrund des unterschiedlichen Aktivitätslevels höchstwahrscheinlich auf Dauer nicht gutgehen!

Mein Rat wäre daher: Vermittel die Kleine in ein Zuhause, wo sie mit gleichalten Kätzchen aufwachsen kann und besorge für eure Große eine gleichalte, gut sozialisierte Katze (keinen Kater). Dann lies dich in die langsame Zusammenführung ein, denn auch die Hauruck-Methode ist bei einem fünfjährigen Einzeltier alles andere als empfehlenswert.

Aggressionen treten übrigens selten in den ersten paar Tagen einer Vergesellschaftung auf, sondern meistens erst nach 2 bis 3 Wochen - Wenn ihr Pech habt, genau dann, wenn ihr für 4 Tag nicht da seid. Mir wäre das wirklich alles zu heikel!
 
Danke für deine Antwort.

Ich hatte unterschiedliche Erfahrungsberichte in diversen Foren gelesen und da waren die Meinungen immer unterschiedlich, nur dass meistens eine Zusammenführung in ähnlichem Alter klappt aber es durchaus auch andere Fälle gab.

Wie gesagt, für mich sah es jetzt eigentlich erstmal ganz gut aus, dass sich beide frei bewegen und auch mal ohne Theater nebeneinander sitzen, ich hatte das für einen guten Entwicklungsschritt gehalten.
 
Wie gesagt, die Aggressionen kommen nicht unbedingt direkt zu Beginn einer Vergesellschaftung. In den ersten 2 bis 3 Wochen beobachten die Katzen sich gegenseitig und überlegen sich, was sie machen sollen. Erst danach kippt das Verhalten dann. Ich habe das leider selbst alles schon erlebt.

Meine Erstkatze hat den Neuzugang nach ziemlich genau 2 Wochen so übel zugerichtet, dass sie zum Tierarzt musste, eine Woche lang Antibiotika bekam und mehrere Tage so einen Kragen tragen musste. Davor war auch immer nur gebrummelt und mal gejagt worden. Und wir reden hier von zwei gleich alten und etwa gleich großen Katzen, nicht von einer erwachsenen und einem 8-wöchigen Baby. Wenn da die Große auf die Kleine losgeht, will ich mir nicht vorstellen was passieren kann.

Selbst wenn es jetzt mit der Vergesellschaftung klappt, musst du auch an die Zukunft denken. Beide werden, wenn es so weiterläuft wie jetzt, nie ausreichend sozialisiert sein, das ist Fakt. Eure Große hat die Katzensprache durch die Einzelhaltung verlernt. Die Kleine wird sie nie komplett lernen, weil sie niemanden mehr hat, der sie ihr beibringen kann. Da sind Missverständnisse und Spannungen quasi vorprogrammiert.

Dann wird die Kleine noch lange, lange Zeit wild und verspielt bleiben. Eure Große ist schon 5, kommt jetzt also langsam in ein Alter, wo sie ruhiger wird. Du wirst in wenigen Monaten also wahrscheinlich eine unausgelastete und gelangweilte Kleine und eine gestresste und überforderte Große da sitzen haben.

Du schreibst selbst, ihr hättet die Kleine aus "egoistischen" Gründen geholt, weil ihr in nächster Zeit kein Kind bekommen könnt. Bitte geht nochmal in euch und fragt euch, ob es dann wirklich die richtige Entscheidung war, wenn man das Wohl der Katzen vorne an stellen möchte!
 

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