Mäuseplatz, ich kann leider deinen Text nicht zitieren, weil du direkt ins Zitat geschrieben hast
Ich schau mal, dass ich trotzdem alles auf die Reihe bekomme.
Schäden oder Verhaltensstörung: stimmt, das gehört zur "Qualzucht". Aber weder das eine, noch das andere trifft hier zu.
Es ist so: Tiere ohne Vibrissen nicht nicht unbedingt "erwünscht", besonders nicht in der Zucht. Die Frage ist da, wie das Fehlen der Virbrissen Qualen oder sonstwas auslösen kann. Die sind ja zur Orientierung, Beutefressen und so da. Ich kenne auch Tiere ohne Vibrissen und selbst die sind dadurch nicht eingeschränkt. Frag mich nicht, warum/wieso.. aber auch diese Tiere können sich in der Nacht problemlos fortbewegen, Eintagsküken fressen, durch enge Durchschlupfe gehen usw. Die Regel sind aber eher Tiere mit Tasthaaren. Selbst die meisten Nackihalter, die ich kenne, halten nichts von Zucht mit tasthaar-losen Tieren.
"Getestet" habe ich Orientierung usw., indem ich mehrere Tage im "Nacki-Haushalt" war und die Tiere auch über Nacht bei mir im Gästequartier hatte. Wenn man da ganz neugierig ist und ein wenig katzenverrückt, spielt man mit den Tieren auch im Dunkeln und beobachtet sie, wenn man nicht schlafen kann
Nackies müssen nicht zwingend gebadet werden: es gibt Tiere, die talgen so wenig, dass quasi einmal mit dem Feuchttuch abwischen reicht. Bei anderen ist das dann wieder nötig, wenn auch in verschiedenen Abständen. Wobei ich das jetzt nicht unbedingt als "Einschränkung" betrachten würde. Langhaarkatzen z.B. brauchen auch Pflege, da spricht keiner von "Einschränkung", obwohl es das durchaus sein kann, wenn das Fell zu extrem ist.
Selbst, wenn die eigene Nacki jede Woche gebadet werden müsste: die Nacki talgt nur, wenn sie nicht gebadet wird (Stichwort "abhängig vom Menschen") - die Langhaarkatze verfilzt extrem und kann irgendwann gar nichts mehr, wenn der Mensch sich nicht drum kümmert. Und das sag ich als Langhaar-Halter. Das ist nicht zu vergleichen.
Ich sags mal so: Birga Drexel ist jetzt nicht unbedingt jemand, der den Nackis neutral eingestellt wäre, auch sie spielt (bewusst oder unbewusst?) gern mit Vorurteilen. Ich hab nur eine Situation erlebt, in der eine Nacki aus meinem "Bekanntenkreis" einen Pulli brauchte: nach der Kastra, um die Nähte zu schützen. Es ist definitiv ein Vorurteil. Momente, in denen ich mir beim Besuch von Nackies auf dem Balkon den Hintern abgefroren habe, sind die Katzen um meine Beine rumgefitscht und wollten nicht in die Wohnung. Ich hab mir hinterher die Hände an ihnen gewärmt - ja, fies, ich weiss - da hat keiner gezittert, gewimmert oder gefroren. Und auch die Sonne ist unproblematisch, wenn man nicht grad hellhäutige Tiere hat.
Ich denke, es kommt immer drauf an, wen man fragt. Viele Menschen, die im Tierschutz arbeiten, stempeln Nackies pauschal als "Qualzucht" ab, ohne jemals eine kennengelernt zu haben, verbreiten Stammtischparolen und stehen dazu. Liebhaber sprechen natürlich gegen die Vorurteile an, können aber eben auch etwas zur Realität sagen. Welche Seite man auch fragt: die Antworten sind "gefärbt" - bei den einen mehr, bei den anderen weniger. Versuche doch einfach mal, dir dein eigenes Bild zu machen, ganz ohne "reinquatschen".
Jeder hat ne andere Meinung und es mag unter den Nackies Tiere geben, die keine Vibrissen haben und die deshalb von Vielen als "Qualzucht" abgestempelt werden. Die Frage ist doch: "Ist das der Standard oder haben die meisten Nackies Tasthaare?".
Ich sehe die Sache mittlerweile neutraler. Klar muss sie nicht Jeder mögen, aber zumindest die Stammtischparolen sollten - meiner Meinung nach - doch eher außen vor bleiben. Ich gebe - auch den bekannten Nackihaltern gegenüber - zu, dass die Optik mich nicht anspricht. Das kann ja jeder sehen, wie er will. Aber beim Rest hab ich nichts mehr zu "meckern", eben, weil ich selbst mir mein eigenes Bild gemacht habe.