Was mach ich bloß mit meinem Sensibelchen

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
flomo

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27. Juli 2011
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Bad Boll
Hallo zusammen,

ich hab zwei Kätzchen, jetzt 21 1/2 Wochen alt. Die beiden sind Geschwisterchen und Hauskatzen, für die ich aber im Garten und der Terrasse einen großen Auslauf habe. Ich beschäftige mich viel mit den beiden, wir spielen und schmusen viel und da beide gemeinsam aufgewachsen sind, haben sie die gleichen Erfahrungen gemacht.

ABER LEIDER ist das Flöckchen so senisbel und schreckhaft :(. Sie ist z.B. unsauber geworden, als ich 3 Tage im Urlaub war (obwohl die beiden top versorgt und bespielt worden sind), und sie bekommt immer gleich Durchfall, wenn sie einen Schreck bekommt (z.B. Katze außen am Katzenauslauf oder gestern war meine Freundin zu Besuch mit äußerst bravem Hund - der ist einfach nur "da" gewesen, hat nicht gebellt etc.).

Körperlich sind die beiden auch sehr unterschiedlich. Momo ist schwerer und phlegmatischer, dafür aber viel gelassener, in der Beziehung zueinander ist sie oft der Chef. Das Flöckchen ist sehr schlank, frisst weniger, ist dafür aber beim Spielen der Chef, da sehr schnell und flink. Spielen ist Flöckchens große Leidenschaft, da kommt dann Momo meist zu kurz.

Was kann ich der Kleinen geben, damit sie an sich etwas gelassener wird und sich nicht gleich so schlimm aufregen muss, wenn irgend etwas "passiert". Es müsste was sein, was ich kurmäßig geben könnte, da es im Falle eines Schrecks ja schon zu spät ist, wenn sie sich aufregt .

Wäre suuuuper lieb, wenn ihr mir (bzw. der kleinen Maus) helfen könntet, vielen herzlichen Dank jetzt schon dafür!
 
A

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Ich würde sagen Bachblüten. Bitte aus Expertenhand.
Aber du solltest vielleicht auch mal schauen, ob organisch alles ok ist.

War sie immer schon so schreckhaft?

Und wie verhältst du dich dann - tröstest du sie? Gehst du unwillkürlich schon auf Zehenspitzen (auch im übertragenen Sinn)?
Sind ihr Rituale und vertraute Tagesabläufe sehr wichtig bzw. gibt es die?
Hat sie sich vor dem Hund verkrochen/versteckt?
 
Hi Gwion,

sie war schon immer sensibler auf Geräusche als Momo. Auf Zehenspitzen geh ich nicht, weil ich nicht will, dass sie dann schon vermutet, dass irgendwas passieren wird und dann noch schreckhafter wird. Vor dem Hund hat sie sich nicht verkrochen. Sie hat einen Katzenbuckel gemacht, den Schwanz aufgeplustert und sich von der Seite gezeigt - quasi wie "schau mal, wie groß und gefährlich ich bin". Einmal hat sie auch gefaucht. Ich hab sie dann auf den Arm genommen, bis sie sich ein bißchen entspannt hatte. Als wir mit dem Hund dann auf der Terrasse waren, hat sie aus der Terrassentür geschaut, was er macht.

So richtig super viel Angst war das nicht, aber sie ist dann anschließend eben so durcheinander, dass sie Durchfall bekommt :(.

Wir haben schon ziemlich festgelegte Tagesabläufe (weil ich ja arbeite). Also aufstehen, füttern, spielen, dann geh ich zur Arbeit. Mittags füttern, gemeinsam ein Schläfchen machen, wenn es reicht, noch spielen, dann geh ich wieder zur Arbeit. Abends füttern, Haushalt, spielen, dann geh ich ab und zu zum Sport, dann nochmal spielen und gemeinsam ins Bett. Ab und zu übernachte ich bei meinem Freund, sehr oft übernachtet er bei uns (er ist sehr vernarrt in die beiden Miezen, vor allem ins Flöckchen :)).
 
Gleich im Voraus: Ich halte nichts von Bachblüten.

Ich würde versuchen, sie etwas flexibler zu machen bzw. das zu trainieren.
Was du da machen könntest, wäre z.B.:

- öfter mal Möbel und Katzensachen umstellen, damit sie sich an neue Umgebungen gewöhnen muss
- Futterplatz gelegentlich mal wechseln (gleicher Grund)
- öfter mal Besuch einladen, anfangs nur kurz, dann länger, vielleicht auch mal den Besuch füttern lassen oder während der Besuch da ist, kurz die Wohnung verlassen
- Clickertraining zur Selbstbewusstseinsstärkung
- öfter mal was von draußen mitbringen, Kratzbäume/Möbel mal komplett austauschen - altes Zeug auf den Dachboden und nach ein paar Monaten wieder durchwechseln
- nicht allzuviele Rituale einführen, der Tagesablauf darf auch gerne mal was überraschendes beinhalten

Sie muss lernen, dass Veränderungen nichts schlechtes bedeuten.
 
Sie hat einen Katzenbuckel gemacht, den Schwanz aufgeplustert und sich von der Seite gezeigt - quasi wie "schau mal, wie groß und gefährlich ich bin". Einmal hat sie auch gefaucht. Ich hab sie dann auf den Arm genommen, bis sie sich ein bißchen entspannt hatte. Als wir mit dem Hund dann auf der Terrasse waren, hat sie aus der Terrassentür geschaut, was er macht.
Genau das ist der Punkt worauf ich mit "Zehenspitzen" hinaus wollte. Auf Zehenspitzen kann man auch mental oder emotional rumtapsen. :)

Du hättest sie da nicht in den Arm nehmen müssen. Du sagts ja selbst, toll ängstlich war sie nicht.

Sie hat dem Hund die Grenzen gezeigt, war zwar nervös, aber nichts dramatisches.
Dann kommst du als Dosi, nimmst sie beschützend, tröstend, entspannend in den Arm und vermittelst ihr damit "ui, das war/ist eine schreckliche Situation, in der ich dich uuuunbedingt trösten muß".

Mal abgesehen davon, daß ihr dir dringend davon abraten würde, eine wirklich verängstigte Katze in den Arn zu nehmen (oder wenn ein fremdes Tier dabei ist), da das auch böse für dich ausgehen kann, war es IMO unnötig.

Wenn sie Angst gehabt hätte, wär sie verschwunden und hätte sich dann schon beruhigt.

Ich verstehe, woher das kommt.
Natürlich will man sie beschützen.
Und du siehst sie ja innerlich schon als Sensibelchen, das dringend Schutz braucht.
Ich vermute auch, solche Reaktionen gibt es noch häufiger und ohne, daß es dir bewußt wird.

Und das trägt dann dazu bei, daß eine vielleicht etwas unsichere Katze noch sehr viel unsicherer wird.
Wenn du mal da drauf achtest und dagegen ankämpfst, kannst du ihr damit allein schon unheimlich viel Sicherheit geben.

BB können gut helfen, aber ohne deine innere und äußere Verhaltensänderung, bringt das nicht viel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mensch Gwion,

so hab ich das noch nie gesehen. Klar muss ich ihr mit meinem Verhalten den Eindruck vermitteln, dass die Situation jetzt total gefährlich ist :(. Wo ich doch wirklich schon von vornherein darauf achte, sie nicht zu überfordern.

Ich danke Dir sehr für Deine Einschätzung. Ich werde in Zukunft darauf achten, sie einfach ganz normal zu behandeln wie ihre coolere Schwester auch. Hoffentlich hilft das.

Und wegen der Bachblüten werde ich mich mal schlau machen.

Hat denn evtl. jemand noch einen Tipp, welche homöopathischen Mittel wirken könnten?

Schonmal vielen Dank für alles!
 
Mit Aufmerksamkeit und Hochnehmen gibst Du Deiner Katze vor allem zu verstehen "hey, finde ich gut, was Du hier machst, das belohne ich gleich". So entsteht ein weiterer Lerneffekt. Dass man trösten möchte, ist allzu menschlich, wird aber in solchen Fällen vom Tier völlig anders interpretiert.
 
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Ich habe dann eine Haaranalyse bei Frau Dr. roth machen lassen und die Katz hat es echt an den Nerven!! Sie bekommt jetzt Globuli und wird langsam gelassener. Aber Zylkene weg lassen habe ich probiert - da gehts gleich schlechter.
 
Kannst Du etwas mehr erzählen von dem bisherigen Leben der Zwei? Wo sie geboren wurden, wie lange sie in der Katzenkinderstube waren, welche Krankheiten und Behandlungen sie bisher hatten....

Sehr oft hilft ein Blick auf die Vergangenheit, die momentanen Schwierigkeiten besser zu verstehen.



Zugvogel
 
  • #10
Ich würde dir übrigens noch einige Bücher von Vicky Halls empfehlen. Auch wenn die beschriebenen Problemfälle dich nicht betreffen, lernst du dabei viel über Katzen und deren Verhalten und vielleicht erkennst du noch weitere Dinge, die du bisher nicht so wahrgenommen hast.
 

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