Was könnte es gewesen sein?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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chinchillas123

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19. April 2010
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Niederrhein / NRW
Hallo zusammen,

vorab, ich brauche leider keine Hilfe mehr in der Findung "was könnte es gewesen sein" um ein Tier zu retten, sondern einfach um mir die Erklärung zu verschaffen, die mir fehlt. Klar hätte ich die Katze obduzieren lassen können, jedoch wollte ich das weder ihr, noch mir antun.

Kurze Vorgeschichte - die Katze wurde ca. 2005/2006 in Ungarn geboren, kam im November / Dezember 2010 zu mir. Sie lebte in einem Messi Haushalt mit zig anderen Katzen zusammen und wurde von einer Tierschutzorga dort heraus geholt. Sie war nur einmal richtig krank, was aber auf den schlechten Zustand ihrer Zähne zurück zu führen war, die ihr dann - bis auf einen - komplett entfernt wurden. Danach keinerlei Probleme mehr.

Jetzt zum Ablauf:

Angefangen hat alles Dienstag letzter Woche. Sie hat plötzlich nicht mehr so gut gefressen und hat ab Nachmittags gar nix mehr aufgenommen. Wir sind natürlich am nächsten Tag direkt zum TA gefahren und haben sie auf den Kopf stellen lassen.

Über 40 Fieber - Blutabnahme, direkt Antibiotikum, Fiebersenker und Appetitanreger, in der Hoffnung es werde besser. Zuhause hat sie leider immer noch nicht wirklich gefressen, so dass wir Donnerstag erneut zum TA sind.
Die Auswertung der Blutwerte (wir haben uns erst mal auf Leberwerte, Nierenwerte, T4 konzentriert - war einfach um einen schnellen Überblick zu bekommen) waren im Normalbereich, so dass die TÄ sich nicht erklären konnte, wo es her kommen kann.
Fieber nur leicht gesunken, also direkt ein anderes AB, nochmal Appetitanreger und Fiebersenker. Weitere Testes auf FIV und Leukose wurden angeordnet.

Wir sind mit der Katze nach Hause, es ging ihr augenscheinlich besser, sie hat angefangen von selbst etwas zu fressen, zu trinken, nahm wieder etwas am Leben teil.

Freitag nochmal zur Kontrolle hin, da das AB angeschlagen hatte, sie kein Fieber mehr hatte und auch der Hunger wieder da war, haben wir nochmal AB gespritzt, haben es auf einen Infekt geschoben, wollten natürlich dann noch weiter forschen, sie aber erst mal zur Ruhe kommen lassen.
Ich habe die Nacht mit ihr zusammen im Wohnzimmer auf der Couch verbracht.

Ich wurde gegen frühem Morgen wach und musste fest stellen, dass sie im Katzenklo übernachtet hatte - Alarmzeichen für mich. Ich habe sie angesprochen, sie hat nicht reagiert. Ich habe sie hoch gehoben, sie lief 3-4 Schritte, legte sich wieder hin (nicht auf die Seite, sondern mit allen 4 Pfoten angewinkelt) und schrie oder rief mehrmals hintereinander.
Sie wollte nicht angefasst werden, sie hat sich sofort verzogen und schrie nochmals. Ich habe sie dann hoch gehoben und habe ihr ins Mäulchen und in die Ohren gesehen, welche komplett weiß waren.
Für mich ein absolutes Alarmzeichen, so dass ich umgehend die Klinik angerufen habe, sie dort angemeldet habe und wir mit ihr hin gefahren sind.
In dieser Nacht habe ich den letzten Kotabsatz von 3 harten Bröckchen fest gestellt. Zuvor habe ich es nicht gesehen, weil wir natürlich auch noch andere Katzen haben und ich nicht sehen konnte, ob der Kot nun von ihr war oder nicht. Separieren wollte ich nicht, da sie die anderen Katzen um sich immer brauchte.

Die Ärztin hat - wie ich zuvor auch schon als Laie - eine Anämie fest gestellt. Das Röntgenbild, auf welches ich bestanden habe, war unauffällig in meinen Augen. Keine Ansammlungen von Flüssigkeiten in der Lunge, dem Herzen oder im Bauchraum, die da nicht hin gehörten. Die Ärztin sagte einzig die Milz wäre etwas "rundlich". Der Dünndarm war befüllt mit Nahrung, die sie Freitags zu sich genommen hatte.
Sie wurde selbstverständlich sofort auf Station aufgenommen, es wurden weitere Tests angefordert und gemacht um die Anämie zu bestätigen, man wollte sie stabilisieren. Die Ursache der Anämie war weiterhin nicht ausfindig zu machen.
Um 14 Uhr kam ein Anruf mit der Bitte, da sich die Vitalität etwas verbessere, noch weiter zu suchen, sie hätte auch etwas gefressen.
Abends um 19 Uhr kam der nächste Anruf, sie wäre weiterhin stabil, die Anämie immer noch nicht zu erklären, man möchte sehen, wie sie sich über Nacht macht.

Am nächsten Morgen folgte leider der unschöne Anruf - die Katze wird es nicht schaffen, man spricht die dringende Empfehlung aus sie zu erlösen. Sie wäre über Nacht komplett gelb angelaufen und man sehe keine Chance mehr das überhaupt noch in Griff zu bekommen.

Wir haben dem natürlich umgehend zu gestimmt, sind in die Klinik gefahren und hatten leider eine Katze vor uns, die massiv abgebaut hatte, gelb abgelaufen war und keinen Willen hatte, noch weiter zu leben.
Somit konnten wir nur noch auf dem letzten Weg für unsere "Omi" da sein :(
Als die letzte Spritze ihre Wirkung entfaltete, ließen natürlich alle Muskelreflexe nach und sie hat dann natürlich den Urin verloren, welcher jedoch nicht aus reinem Urin bestand, sondern blutig war.

Was kann das nur alles gewesen sein, dass es ihr binnen so kurzer Zeit so schlecht ging, obwohl die Werte Mittwochs noch in Ordnung waren? Samstag auf Sonntag haben dann die Leber und die Nieren versagt - sonst wäre sie ja nicht gelb angelaufen und hätte Blut im Urin gehabt.

Ich weiß, ohne Werte kann man nur Vermutungen anstellen - aber ich bin einfach geschockt und versuche Antworten zu finden, was das gewesen sein könnte.

Bei meiner Freya wusste ich damals, dass sie CNI im Endstadium hatte und eine Anämie, deswegen weiß angelaufen ist, aber bei unserer Omi?
Sie war doch grad mal 10 - noch viel zu jung - kein Alter für eine Katze :reallysad:

Danke euch vielmals.
 
A

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Mein Beileid für deinen schlimmen Verlust. Sowas ist ganz furchtbar.:(

Bei Fieber und einer sich entwickelnden Gelbsucht gibt es bei Katzen drei Erkrankungen, die hauptsächlich infrage kommen. Bei dem sehr dramatischen Verlauf bleiben eigentlich nur noch zwei übrig:
1. FIP
2. Lymphom

Ein Lymphom hätte man im Ultraschall erkennen können, im Röntgen in der Regel nicht.
Ich glaube eher, das es FIP war, auch wenn sie nicht das typische Alter hatte, aber so ein rapider Verlauf ist auch beim malignen Lymphom ungewöhnlich, wenn auch nicht ausgeschlossen.
So oder so hatte sie leider keine Chance.:(

Ich wünsche dir viel Kraft in der nächsten Zeit um den Verlust zu verkraften, ihr habt jedenfalls alles richtig gemacht und die Kleine mußte nicht lange leiden.
 
Nur wie weiß ich, ob es FIP ist? Zumal wir ja auch noch andere Katzen Zuhause haben und da ganz genau aufpassen müssen. Nicht, dass uns das binnen kurzer Zeit den Bestand der Katzen dahin rafft :(
 
FIP ist nicht ansteckend.
Die Viren, die FIP auslösen, hat jede Katze in sich und mutieren nur bei einigen wenigen.

Eine Obuktion hätte Klarheit geschafft, ob es FIP ist/war oder nicht.
 
Ok. Danke für die Antworten.
Dann bleiben wir weiter im Unklaren.
Ich wollte, u bin auch weiterhin der Meinung, dass ich das meiner Kisha nicht hätte antun wollen.
 

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