Was kann ich noch besser machen bei ängstlichen Katzen?

  • Themenstarter Mademoiselle Minou
  • Beginndatum
  • #41
Deine Idee mit der Fütterung hört sich gut an:)
Alles was positive Auswirkungen hat solltest du weiterführen;)

Was die Streitigkeiten angeht...
Leider gibt es da keine Gebrauchsanweisung. In deinem Fall 3x nicht.
Hast du Ina mal angeschrieben?
Da mußt du einen Fragebogen ausfüllen - der verät vielleicht mehr über die Motivation der Streitigkeiten, denn das ist wichtig! Wenn sie parallel dazu auch zusammenrücken erst recht.
Versuch mal rauszubekommen wer anfängt und warum und wechselseitige Aktionen.
Kannst du davon mal ein Video drehen?
(wenn der Streit nach dem Füttern jetzt losgeht sind vielleicht tatsächlich auch Zahnschmerzen der Auslöser? Dauerschmerzen führen sicher auch zu aggressiven Ausbrüchen. Gesundheit muß wirklich abgeklärt werden)
Über das Forum kann man nur Tipps zu generellen Verhaltensmustern geben. Bei Katzen mit Traumata ist das schwierig und gefährlich Tipps zu geben ohne die Katzen zu sehen:oops:
 
Zuletzt bearbeitet:
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  • #42
Ich bin mit Ina in Kontakt und habe ihr gestern auch den ausgefüllten Bogen geschickt :). Ich bin soooo erleichtert, dass sie mir hilft. Werde dann auch natürlich berichten, wie es gelaufen ist.

Wenn ich mein Handy mal zur Hand habe und die beiden erwische, filme ich das. Das Problem ist, es passiert dann immer schlagartig und nach kürzester Zeit ist dann die Rauferei wieder vorbei. Wenn sie sich dann eine Weile durch die Wohnung jagen, dann endet es meistens damit, dass die Katze sich versteckt. Aber ich versuche es einfach mal zu filmen, wenn ich einen guten Moment erwische und mein Handy zur Hand habe.
 
  • #43
Dann drück ich mal die Daumen, dass die BB gut helfen und vielleicht hat Ina ja noch ein paar andere gute Ideen;)
Und Updates wären toll - mich würde es schon seeeeehr interessieren, wie es sich bei euch weiter entwickelt:)
 
  • #44
Deine Idee mit der Fütterung hört sich gut an:)
Das finde ich auch! Ganz prima Idee :)
Wenn man sich ein bisschen auf die Katzen einlässt, findet man oft ganz gut heraus, was funktioniert und was nicht.

Zu den Streitereien: wenn sie andererseits auch zusammengekuschelt schlafen, kann es ja nicht sooo schlimm sein? Ist es wirklich richtig aggressiv oder reagieren sie vielleicht nur überschüssige Energie ab? Es fließt doch kein Blut und es macht auch keine(r) unter sich dabei? Das wäre wirklich übel, genauso wie z. B. Klo-Mobbing.
Aber auf die Entfernung ist es wirklich schwer möglich was fundiertes zu raten. Außer Bachblüten fiele mir nur noch eine Tierpsychologin ein.
 
  • #45
Guten Abend ihr Lieben,

zuerst einmal, bevor ich von meinem aktuellen Stand berichte, möchte ich mich an dieser Stelle entschuldigen, dass ich so lange nichts von mir habe hören lassen.

Hinter mir liegt eine wahnsinnig anstrengende und fordernde Zeit und ich hatte sehr viel um die Ohren. Es kam die letzten Monate alles zusammen: persönliche Schicksalsschläge, ich musste unglaublich hart an meiner Selbständigkeit arbeiten, ich war dann auch noch immer wieder krank und habe das nie richtig auskuriert, und und und. Vor kurzem ist dann auch noch meine letzte Mitbewohnerin ausgezogen und ich habe die Wohnung umgestaltet und das neben einem Vollzeitjob.

Das war dann alles sehr viel, phasenweise zu viel.

Nun aber zum eigentlichen Thema: beide Katzen sind noch bei mir und ich habe sehr hart mit ihnen gearbeitet. Sehr viel hat sich extrem verbessert und der jetzige Zustand ist absolut kein Vergleich zu dem, was noch vor wenigen Monaten der Fall war.

Die absoulte Fresspanik meiner Katze ist weg, bis auf die Tatsache, dass sie immer noch ab und zu Heißhunger auf Menschenessen hat, weil sie das einige Zeit leider als einzige Nahrungsquelle hatte. Sie schlingt nicht mehr, macht keinen Terror mehr wegen Futter und endlich, ENDLICH ist auch die ständige Kotzerei (und Putzerei) Geschichte. In der schlimmsten Zeit habe ich ein- oder zweimal am Tag ständig putzen dürfen, oft hat sie dann alles in der Wohnung verteilt oder sogar ins Bett, mitten in der Nacht oder ganz früh Morgens. Glücklicherweise hat sie keine Schäden davon getragen, ich war sehr erleichtert, als ich das bei einem Tierarztbesuch abklären lassen konnte und nichts Schlimmes oder Bedenkliches rauskam.

Sie hat auch mittlerweile ein gutes Sättigungsgefühl und lässt immer mal wieder einiges im Napf übrig. Als das angefangen hat, dass sie aufgehört hat zu fressen, wenn sie gesättigt war und sie vor allem langsam gefressen und nicht mehr alles wie irre in sich reingeschlungen hat, das war so BOAH. Ohne Worte, ich war so happy!

Einige Zeit hieß es etwas bibbern, da ihre Leber keine gute Werte hatte, wegen dem Hungern und der Vernachlässigung. Ich musste sehr viel päppeln, bei beiden Katzen. Ihre Zähne werden jetzt dann bald gemacht, die abgebrochenen (die sie sich wahrscheinlich vor unserer Zeit beim Versuch, Dosen etc. aufzubeißen wegen dem Hungern) werden gezogen und sie hat auch ganz viel Zahnstein und der sollte auch weggemacht werden, weil es wirklich viel zu viel ist.

Davor war es wegen den Blutwerten nicht angebracht und unsere Tierärztin meinte auch, dass es nicht "brennt" und meine Katze erstmal mehr Druck rausbekommen soll und bei mir, ihrem neuen Zuhause, ankommen soll.

Beide Katzen sind sehr viel jünger, als die Vorbesitzer es angegeben haben. Ihr Fell glänzt jetzt wieder, sie sind sehr oft zufrieden und glücklich mit sich und der Welt und können sich vor allem mittlerweile richtig entspannen und einfach nur Katze sein. Ich habe mit ihnen erarbeitet, dass man spielen kann, dass es als Katze viel zu entdecken gibt und versuche sie immer wieder zu fordern.

Sehr erleichternd ist: sie zerstören nichts mehr, weil sie Angst vor Hungern haben. Sie scheinen mir zu vertrauen und zu wissen, dass ich sie gut versorge, das immer tun werde und sie ihren festen Platz bei mir und in meinem Leben haben und ich Verantwortung übernehme für sie.

Es ist Alltag, dass ich alle Räume geöffnet lassen kann und nicht mehr sooo viel akribisch alles absichern muss, ich kann mittlerweile sogar Verpackungen (Nudeln und so) rumliegen lassen, ohne das was passiert. An Müll gehen sie überhaupt nicht mehr, ich kann wie ganz früher die vollen Tüten in den Gang stellen, damit ich die mitnehme auf den Weg nach draußen.

Es ist sehr viel entspannter geworden und ja, wir sind jetzt ein Team. Ein Trio! :zufrieden:

Natürlich haben sie noch ihre Flausen und Eigenarten, aber es ist eben so, wie es eben oft bei Katzen ist und ich bin da auch sehr robust geworden, denn die Anfangszeit hat mich abgehärtet. :cool:

Sie sind mir sehr ans Herz gewachsen und sie geben mir so viel Lebensfreude und Liebe zurück, dass ich denke, sie wissen jetzt irgendwo, dass die schreckliche Zeit Geschichte ist und sie jetzt bei mir ein neues, anderes Leben haben.

Sie orientieren sich sehr an mir, beobachten mich sehr viel und wenn es mir nicht gut geht, zeigen sie sich sehr besorgt.

Ein richtig harter Brocken war der Kater. Da habe ich noch eine andere Spezialistin neben Ina eingeschaltet, sie hat sich seinem Fall angenommen und jetzt ist er ein sehr zufriedener, viel ausgeglichenerer Kater, der mir immer mehr vertraut.

Es war einige Zeit eshr schlimm, er hatte richtig krasse Aggressionsschübe, ist anfallartig wie ein irrer durch die Wohnung gerast, hat meine Katze ständig angegriffen und wusste überhaupt nicht, wohin mit sich oder was ein Ventil für ihn sein könnte.

Er hatte dann eine unglaublich große Zerstörungswut und oft wie ein kleines, trotziges und patziges Kind Sachen kaputt gemacht, nur um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Seine Frustrationsgrenze war auch ganz niedrig - sobald etwas nicht so war, wie er wollte und zwar nicht EXAKT so, dann hat er mega Stress und Terror geschoben. Alles musste einige Zeit nach seinem System gehen und wenn es nicht so war, hat er gewütet. Und mir einige schlaflose Nächte bereitet. Einige Zeit war ich nervlich sehr am Ende und ja, es war sehr traurig, aber unsere Beziehung bestand überwiegend dann nur dadurch, dass ich ihn getadelt, korrigiert oder aufgehalten habe - alles nicht so schön.

Aber jetzt ist er friedlich und mit sich sehr viel mehr im Reinen. Diese Schübe kommen immer mal wieder vor, aber mittlerweile kann ich besser damit umgehen und er kann seine Aggressionen umlenken und sich ablenken. Und diese anfallartigen Schübe sind sehr viel abgeschwächter und dauern dann nicht mehr Stunden oder Tage an, sondern nur noch maximal eine Stunde.

Ich habe also sehr viel mit meinen beiden gearbeitet und mich vor allem reingearbeitet in die Materie. Vor allem, was gute Ernährung ausmacht, da ich ja wegen dem Päppeln und der Verdauung immer alles gut im Auge haben musste.

Die Verdauung der Katze macht leider immer mal wieder phasenweise "schlapp". Sie ist keine regelmäßige und gute Fütterung mehr gewohnt und reagiert deshalb manchmal verlangsamt und macht Probleme. Aber wir arbeiten daran.

Der Kater schläft jetzt auch super entspannt bei mir mit im Bett und kann sich fallen lassen. Weil gerade er ja sehr viel Gewalt und Angst erlebt hat, war er lange Zeit ja sehr zurückhaltend, hat sich immer vorbehalten mir zu misstrauen und es war sehr schwer herauszufinden, wann er gestreichelt werden will oder Ansprache haben möchte und wann nicht. Und das phasenweise ständige Schimpfen von mir hat uns beide frustriert und alles erschwert. :oops:

Aber jetzt kann er Streicheleinheiten komplett genießen. Davor war er immer irgendwo angespannt, oder auf "Flucht" getrimmt, selbst wenn er von sich aus zu mir gekommen ist und Zuneigung wollte. Vor ein paar Tagen ist er ganz zaghaft so halb auf meinen Schoß gekommen :pink-heart: und er springt immer wieder ganz drauf, so für drei Sekunden, springt wieder runter, dann springt er wieder drei Sekunden rauf usw.

Meine Katze geht nur dann richtig lange schlafen, wenn ich ins Bett gehe und sie schickt mich auch ins Bett. :D Es ist ihr sehr wichtig, dass wir gemeinsam Nachts ins Bett gehen und sie bei mir schlafen kann und sie dann Morgens mit mir aufsteht.

Und so allgemein kann ich sagen, dass es trotz aller Schwierigkeiten immer ganz rührend und wunderbar war, wie sehr sich meine Katzen dann doch mir angepasst haben und jeden Futter- oder Streuwechsel oder dass ich sogar die Katzenklos sogar vor kurzem umgestellt habe, hingenommen und ohne den Hauch von Zickereien akzeptiert haben.

Ohne Ina und besagter anderer Fachfrau hätte ich es niemals so gut und schnell geschafft. Und vor allem verstehe ich jetzt auch sehr viel mehr von meinen Katzen und weiß, wie ich bestimmte Themen und Baustellen angehen kann. Und ich denke, ohne diese beiden grandiosen Damen hätte ich irgendwann einen ganz großen Nervenzusammenbruch vor Verzweiflung gehabt. :stumm:

Ich fange jetzt mit Klickertraining an, so ganz langsam, wenn der Stress sich größtenteils gelegt hat. Gerade mein Kater ist so schlau und gerissen, er braucht sehr viel Kopfarbeit. Ich bin gerade dabei, ihm Denkspielzeuge zu basteln (Fummelbrett und so) und fordere ihn immer wieder geistig.

Er lernt extrem schnell durch beobachten und vor kurzem hat er ganz von alleine gelernt, wie man die Klospülung betätigt. :D

So, das war es soweit von uns drei und ich danke jedem, der sich diesen ganzen, ellenlangen Text durchgelesen hat!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #46
Was tolle Nachrichten:D

Ich bin wirklich tiiiiief beeindruckt, dass du das als Anfängerin (mit Hilfe von Ina) hinbekommen hast - Hutzieh.

Ich freu mich für dich und die Katzen;)
 
  • #47
Toll, ein super Bericht. :)
Du solltest deine Erfahrungen an andere mit Problemen weiter geben. Viele katzenbesitzer können sich leider schon bei kleinsten Problemen nicht helfen.
 
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  • #48
:)Da ich dich grad im Forum entdeckt habe.... wie gehts euch denn nach fast einem Jahr?
 

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