Hier im Forum wird aber immer gerne mal so getan, als läge Struvit nur am ph-Wert. Aber eigentlich spielen doch noch Magnesium und/oder andere Faktoren eine Rolle?
Nur der pH ist einfach und schnell zu kontrollieren, darum reguliert man diesen mit Ansäuerung. Was sollte man sonst tun?
Bei gesunden Katzen ist ein perfekter Regelkreis noch intakt, der zwar mit vielen Mineralien zusammenhängt, die auch genannt werden - doch WARUM dieser Regelkreis nicht mehr funktioniert, kann bis heute nicht gesagt werden, nur die Auswirkungen können erfaßt werden.
Ich habe bisher noch keine Studie gesehen, die sich intensiv mit pH und Spiegel aller diesbezüglichen Katzen befaßt, die gesund sind, also kann nicht mal genau gesagt werden, wie die gesamte Spannbreite von Ungewöhnlichkeiten ist. DAS wäre etwas, das mich brennend intressiert.
Meine TÄ sagt, daß es noch nichtmal genaue Untersuchungen gibt, wie lange ein pH entgleist sein muß und in welcher Höhe (Tiefe), bevor Kristalle ausfällen.
Also hält man sich einige Erfahrungswerte, die nicht mal empirisch sind und versucht so gut wie möglich, mit Ansäuern (und im Hintergrund das richtige Verhältnis aller beteiligten Mineralien) den ph in dem Bereich zu halten, wo Kristallbildung größtmöglich ausgeschlossen ist.
Daß es gewisse Risikofaktoren gibt, hat sich derweil rausgestellt, in erster Linie gehören falsche Lebensmittel und das spezifische Gewicht des Harns dazu. Beides wird selbstverständlich genau beachtet, wenns mal zu Kristallbildung gekommen ist, leider nicht von allen Tierärzten - mir unverständlich. Denn das sollte eigentlich zum Grundwissen gehören (die Risikofaktoren), um vorzubeugen, damit nicht zuviel behandelt werden muß. Zu unnötigen Behandlungen gehören Katheterisieren oder gar Penisamputation bei Katern, weil diese Therapien in 99 von 100 Fällen nicht nötig werden.
Daß Tierärzte vielleicht im Studium das Thema 'artgerechte Ernährung' nicht so tiefgehend studieren, wird gesagt, aber das ist keine Entschuldigung, bei der Therapie des immer häufiger werdenden Kristallleidens oft nachlässig zu sein und bei einem erkannten Leiden nicht sofort gegenzusteuern, sei es mit Ernährungshinweisen oder Medikation.
Zugvogel