Wann zur Amputation entscheiden ?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Hannah777

Hannah777

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3. März 2009
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395
Hallo ihr,

mein Kater Max wurde am 4.02. von einem Auto angefahren und hat dabei eine schwere Knochenfraktur erlitten, er wurde am nächsten Tag operiert und hat seitdem eine externen Fixateur am linken Hinterbein :(

Leider hat er sich einen ziemlich agressiven Keim gefangen, der die Heilung sehr erschwert hat - um die Details nicht alle schildern zu müssen, verlinke ich mal eben auf meinem Blog, wo vom damaligen Tag bis heute, alles geschildert ist, was bisher geschah :(

https://aboutsevencats.wordpress.com/2015/02/05/schock/

Wer die Lust und Zeit hatte und alles nachgelesen hat, weiß nun den Stand der Dinge - nun meine Frage :

Nach dem letzten 14 tägigen Klinikaufenthalt merke ich Max so langsam die Nachwirkungen an - er frisst zusehends schlechter, hat schon seit dem Unfall 1 kg an Gewicht verloren, er erträgt die Verbandswechsel nur noch mit viel Knurren und Krallenhieben - ich sehe inzwischen aus, wie nach einem Kampf mit einem Kaktus ;)

Ich weiß inzwischen nicht mehr, ob ich ihm das alles noch zumuten soll, zumal die Diagnose der Ärzte immer nur sehr vage ist : Ständig treten Komplikationen auf, der Stand der Heilung ist quasi wie Tag 1 nach der OP und nun sollen wir wieder 4 Wochen dadurch mit Katzenknast etc.

Ohne Garantie, das wir in 4 Wochen auch nur einen Schritt weiter sind, wenn ich wenigstens die hätte, würde ich alles klaglos weitermachen :(

Klar wünsche ich mir nach allem, was der arme Kerl nun schon durchstanden hat, das er sein Bein behalten soll, aber um welchen Preis ?

Und sicher, mir ist vollkommen klar, ist das Bein erst mal ab, gibt es kein Zurück !

Aber mir spukt ständig der Gedanke im Hinterkopf, das wir mit der Heilung schon ein gutes Stück weiter wären ... und er inzwischen schon gelernt hätte, mit drei Beinen zu leben :(

Ich komme mir gerade beim Schreiben wie ein Egoist vor, wie und wann ich das Recht habe, für eine Amputation zu entscheiden ???

Ich weiß echt nicht mehr, was ich machen soll - wieder 4 Wochen abwarten, Max einsperren und hoffen, das doch noch ein Wunder geschieht ?

Gibt es hier irgend jemanden, der so eine Erfahrung, wie auch immer, schon mal gemacht hat ?

LG Hannah
 
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Ist der Keim immer noch aktiv? Welcher Erreger ist/war es? Eventuell kommt Medihoney in Betracht.
 
Ja, der Keim ist noch aktiv, weswegen es ja auch mit der Heilung nicht voran geht, die Wundstelle am Bruch ist teilweise noch so tief, das man den Knochen sehen kann :(

Er bekommt als AB Chloro Sleecol, das auf den Keimtyp abgestimmt ist und Metacam Saft.

Hatte schon überlegt, das ich ihm Symphytum C30 Globuli gebe, werde das morgen auf jeden Fall mal der TK absprechen ...
 
Werde mir die Links mal anschauen, in dem Thread gibt es ja jede Menge nachzulesen ...

Achja, habe ich vergessen, wir wechseln täglich zweimal die Verbände und benutzen zur Wundheilung Clorexyderm Spray ...

Aber im Grunde ist das alles nur eine Verzögerungstaktik der Klinik, denn auch wenn die Wundheilung außen derzeit recht gut aussieht - naja, zumindest eitert derzeit mal die Wunde nicht - aber die Knochenheilung ist immer noch bei Punkt 0 :(
 
Du hattest erwähnt, dass der Knochen zeitweise auch von dem Keim befallen war. Hat man den betroffenen Teil ausgefräst oder wie ist man diesbezüglich vorgegangen? Ist der Knochen immer noch oder wieder von dem Keim befallen? Seit wann bekommt er Chloro? Weißt du, wie der Keim heißt?
 
Zuletzt bearbeitet:
wie schaut denn der knochen inzwischen aus? was sagen die TAs zum verlauf der heilung?
 
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Da die Fraktur eh schon äußerst kompliziert war und es keine Möglichkeit gegeben hat, die Fixatur innen zu machen, hat man von einem Eingriff am Knochen schon mal absehen müssen.

Das Chloro Sleecol bekommt er seit 4 Wochen, vorher bekam er Enrox und Synulox, letzteres hat man aber (fälschlicherweise) bei dem Wechsel abgesetzt, wovon dann auch nach 2 Tagen eine Verschlechterung auftrat ( was mir direkt aufgefallen ist ) dann bekam er es auch sofort wieder !

Nach dem er nun 14 Tage stationär war, bekam er wieder kein Synulox mehr, was ich nicht wirklich nachvollziehen kann - aber die Klinik TÄ hat auf meine Nachfrage pikiert reagiert, als wenn ich mich besserwisserisch hinstellen wollte :(

Die TÄ sagen zum Heilungsverlauf nicht allzu viel, nur das der Keim noch aktiv ist und man abwarten muss - aber wenn da außen die Heilung schon so wenig Fortschritte macht, wie soll es denn da innen besser aussehen :(
 
gibt es eine kompetente alternative zu der t-klinik in deiner nähe?
 
  • #10
Die Tierklinik die hier in der Nähe ist kann man komplett vergessen, ich habe schon extra die weiter entfernte gewählt, weil sie den besseren Ruf hat ...

Könnt ihr mir bitte einen Link zu dem Medihoney einstellen ? Möchte mir den gerne bestellen, habe aber gesehen, das es da verschiedene gibt ...
 
  • #11
Zuletzt bearbeitet:
  • #12
ist nach einer weile bzw. in letzter zeit mal geröngt worden?
 
  • #14
Ja, beim letzten stationären Aufenthalt wurde geröntgt, allerdings lediglich vage angedeutet, das der Knochen stabil ist und man der Heilung weitere 4 Wochen geben sollte ...
 
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  • #16
Oh nein! Das ist ja schrecklich, was passiert ist :(
Ich kann leider nichts Hilfreiches schreiben, aber es tut mir so leid. Armer Max. Ich hoffe so, dass ihr diesen Keim irgendwie in Griff bekommt und dass das Bein heilt und nicht amputiert werden muss.
 
  • #17
Ich dachte evtl. an die Wund Auflagen - offen lassen kann man das ja nicht ?

Bei den Auflagen mit Gel oder Algen ist der Anteil des Honigs geringer. Wegen der Abdeckung des reinen Honigs kämen u.a. EVENTUELL die dafür empfohlene Relevo-Auflage in Betracht. Wenn ich mich richtig entsinne, hatte Tutti123 aber nichts abgedeckt, zumindest war auf den Fotos nichts zu sehen. Müsste man noch mal genauer nachlesen. Ich schreibe mal die Userin Barbarossa an, sie kann diesebzüglich bestimmt weiterhelfen. Tutti war ja schon länger nicht mehr on.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #18
Hallo Hannah,

welcher Keim wurde bei Max lokalisiert? Gibt es ein Antibiogramm? Wenn ich lese, dass erst mit Enrox und Synulox, dann mit Chloramphenicol behandelt wurde, bezweifle ich das. Also, welche ABs wurden sensitiv getestet? Bitte lasse dir das Antibiogramm aushändigen und schaue es dir in Ruhe an. TÄ denken leider viel zu oft, durch ihre Erfahrungen ein Labor ersetzen zu können.

Reinen Medihoney gibt es nur in der Apotheke (zu bestellen). Das sind kleine Tuben á 20 g für ca. 25 Euro. Von diesen verfälschten (gestreckten) Wundauflagen bitte absehen. Es gibt einige Hersteller für Vet-Produkte die auf den Zug aufgesprungen sind, aber lange nicht an das Original heranreichen.

Medihoney wurde bei meinem Moritz direkt auf die Ränder seiner tiefen, infizierten Bauchwunde aufgetragen. Der verkleistert und verklebt auch unterm Verband nicht.

Ich wünsche Max alles Gute. Bekommt er ausreichend starke Schmerzmittel?
 
  • #19
Hallo Hannah,

welcher Keim wurde bei Max lokalisiert? Gibt es ein Antibiogramm? Wenn ich lese, dass erst mit Enrox und Synulox, dann mit Chloramphenicol behandelt wurde, bezweifle ich das. Also, welche ABs wurden sensitiv getestet? Bitte lasse dir das Antibiogramm aushändigen und schaue es dir in Ruhe an. TÄ denken leider viel zu oft, durch ihre Erfahrungen ein Labor ersetzen zu können.

Reinen Medihoney gibt es nur in der Apotheke (zu bestellen). Das sind kleine Tuben á 20 g für ca. 25 Euro. Von diesen verfälschten (gestreckten) Wundauflagen bitte absehen. Es gibt einige Hersteller für Vet-Produkte die auf den Zug aufgesprungen sind, aber lange nicht an das Original heranreichen.

Medihoney wurde bei meinem Moritz direkt auf die Ränder seiner tiefen, infizierten Bauchwunde aufgetragen. Der verkleistert und verklebt auch unterm Verband nicht.

Ich wünsche Max alles Gute. Bekommt er ausreichend starke Schmerzmittel?

Es gab bereits zwei Antibiogramme, das letzte nun vor ca. 2 Wochen, als er wieder stationär war, ich werde mir die Unterlagen auf jeden Fall nun mal geben lassen, ich weiß nur, daß es ein multiresistenter Umweltkeim ist ...

Als Schmerzmittel bekommt er Melosus, das ist wie Metacam nur günstiger ...

Den Medyhoney werde ich mir morgen gleich besorgen !

Morgen mache ich mal ein Foto vom der Wunde, damit ihr mal eine Vorstellung bekommt, wie ausschaut ...
 
  • #20
ich weiß nur, daß es ein multiresistenter Umweltkeim ist ...

Ja. Bitte lasse dir beide Antibiogramme unbedingt aushändigen. Mich wundert nämlich, dass bei einem so gefährlichen Keim irgendwelche Allerwelts-AB helfen sollen. Hier waren diese drei bei euch angewendeten ABs allesamt resistent getestet, also unwirksam. Von 24 getesteten ABs war nur eines wenigstens als intermediär (kann, muss aber nicht helfen) getestet. Das mussten wir letztlich nehmen, über 5 Wochen, täglich intramuskulär gespritzt.
 
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