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Bei der Suche nach anderen Fotos bin ich über zwei Bilder gestolpert, bei denen ich die Katzen von oben fotografiert hatte.
Da immer wieder im Forum die Frage kommt, wie viel die Kitten bzw. die Katzen fressen sollen (die üblichen 200 oder 300 g Schrott-NaFu als Empfehlung vom TA etc.), haben sicherlich viele Anfänger Sorge, dass ihre Katze zu dick wird.
Es gibt in vielen Katzenbüchern (und auch im Internet) Abbildungen des Schemas, wie eine Katze von oben betrachtet zu dick, genau richtig oder zu dünn aussieht.
Trotzdem ist es sicherlich nicht so leicht, das optisch abzuschätzen, daher möchte ich meine Fotos hier einstellen und würde mich freuen, wenn auch andere User solche Fotos ihrer Katzen mit der Beschreibung, was sie wiegt und ob sie zu dünn, zu dick oder genau richtig ist, hier veröffentlichen würden.
Der Thread ist insofern als anschauliche erste Orientierung für Anfänger gedacht, die erwachsene Katzen haben und sich nicht sicher sind, wie sie das Dick- oder Dünnsein am besten feststellen können.
Also hier meine Katzen (wird noch um die anderen beiden ergänzt!):
Nine, großrahmige Orientalisch Kurzhaar, 3 kg, krankheitsbedingt sehr mager:

Wichtig ist bei dem Blick von oben, dass die Taille des Tieres erkennbar ist. Bei Nine ist das links im Bild deutlich sichtbar, wo die Katze so eingefallen wirkt, also etwa da, wo die blaue Unterlage endet.
Nine hat auf beiden Seiten des Rückens solche "hohlen" Stellen; da fehlen Fett und Muskulatur, und Nine wirkt skelettartig.
Auch weiter vorne, im Bereich der Rippen (also links von Nines Halsbiegung), erkennt man, dass Nine gar keinen Speck mehr auf den Rippen hat.
Fühlen:
Wenn man Nine auf dem Rücken streichelt, fühlt man jeden Wirbel direkt unter der Haut. Genauso hat sie keinerlei Fettschicht auf den Rippen, auch da direkt Knochen unter der Haut.
Mercy, großrahmige muskulöse Peterbald straight, 3,8 kg; Idealgewicht:

Bei Mercy sieht man, dass die Taille schwerer erkennbar ist, wenn das Tier die Hinterbeine unter den Körper setzt (im Vergleich oben Nine: Nine hat die Hinterbeine gerade unter dem Körper; Mercy hat sie weiter vorne bzw. kauert etwas). Auch beim Laufen können auf diese Weise irreführende Bilder entstehen.
Mercys Taille ist daher im Grunde nicht bzw. nur schwer erkennbar. Aber man sieht den dünnen Rumpf im Verhältnis zum Hinterviertel.
Mercy und Nine sind beide etwa gleichgroß, und ein Orientalenmädel darf ohne Probleme 4 kg wiegen, wenn es so groß ist wie die beiden.
Wenn man Mercys Rücken bzw. Rippen abtastet, ist sie natürlich nicht so knochig wie Nine, aber man kann die Knochen auch ohne Druck spüren. Trotzdem hat die Katze spürbare Muskeln, also vor allem auch an den Oberschenkeln, Schultern und entlang der Wirbelsäule.
Hier noch ein Bild, wo Mercy nicht so sehr die Beine unterm Körper hat und die Taille gut zu erkennen ist:

Pfötchen, unser Dreirädchen und mit ebenfalls rd. 3,9 kg gewichtsmäßig absolut an der Obergrenze:

Von oben sieht bei Pfötchen alles schick aus: tolle Taille, sehr muskulöses Vorderviertel! Aaaaaber: bei Pfötchen darf man auf die sichtbare Taille nicht viel geben, v. a. wenn man bedenkt, dass ihr ja ein komplettes Bein fehlt (es wurde zwar dicht überm Knie amputiert, aber der Oberschenkelmuskel ist weitgehend zurückgebildet mangels Gebrauchs). Was das Idealgewicht angeht, sollte man aus meiner Sicht für die Amputation mind. 500g vom Idealgewicht einer Katze ihrer Größe abziehen. Pfötchen ist nicht viel kleiner als Mercy, schätze ich, da sie kaum je richtig gerade aufgerichtet steht oder geht. Wenn sie sich mal aufrichtet, sieht man die langen Beine, die auch unser kompaktes Pfötchen hat. Insofern würde ich Pfötchens Idealgewicht auf ca. 3,5 kg schätzen. Das rechnerische Übergewicht relativiert sich aber wieder etwas durch ihre sehr ausgeprägte Muskulatur an den Schultern und Armen und dem Nacken. Diese Muskulatur hat sich durch Pfötchens Kletterei entwickelt, da sie sich an den Armen (Vorderbeinen) überall hochzieht. Ein Gewicht von ca. 3,6 kg würde Pfötchen unterm Strich aber besser stehen!
Tasten:
Bei Pfötchen ist die Wirbelsäule gut tastbar, aber sie trägt - wie Moody - auf den Rippen ein kleines Speckmäntelchen. Etwas Abspecken wäre für Pfötchen daher auch schon deswegen angebracht, weil ihre Gelenke durch die Amputation und den daraus resultierenden Beckenschiefstand deutlich mehr beansprucht werden als bei gesunden Katzen.
Moody ist unser Speckmantelträger, aber er ist mit seinen 4,3 kg nicht übergewichtig für sein Format als großrahmiger Siamese:

Auf dem Bild erscheint sein Rumpf, oberflächlich betrachtet, absolut röhrenförmig (was insofern dem Zuchtziel der modernen Siamesen vollständig entspricht), so dass man erstmal keine ausgeprägte Taille erkennen kann.
Wenn man aber genauer hinsieht, erkennt man auf der oberen Seite des Rumpfs einen Schatteneinschnitt "oben rechts". Dahinter ist die Taille, die bei Moody in der Tat nicht sehr ausgeprägt ist, die aber bei genauem Hingucken doch auf beiden Seiten des Rumpfs angedeutet sichtbar wird. Oberhalb von Moodys linkem Fuß (weiß, unterhalb des Rumpfs sichtbar) verläuft der Rumpf in einer leichten Linie nach innen, so dass die Taille auf dem Bild mühsam optisch verfolgt werden kann.
Trotzdem: wenn man Moody über die Rippen und die Wirbelsäule streichelt, ist da eine Speckschicht vorhanden, d. h. man fühlt die Knochen nicht sofort, sondern mit leichtem Druck.
Das ist gewichtstechnisch noch in Ordnung, aber warum hat Moody diese Speckschicht, wenn sein Gewicht doch eigentlich dem Idealzustand (s. Mercy) entspricht?
Ich erkläre es mir so, dass Moody - anders als Mercy - bei gleicher Größe wahrscheinlich weniger Muskelmasse hat und mehr Speck. Zuviel Süßkram! ^^
Klar, Kater dürfen mehr wiegen als die Mädels, aber bei Moody versuche ich auch, dass er sich mehr bewegt und insofern Muskeln aufbaut und dafür mehr hochwertiges Nafu und weniger Leckerli frisst.
Trotzdem ist das bei ihm kein Grund zur Sorge, denn er spielt auch sehr viel mit Mercy und jagt mit ihr durch die Gegend, und sein Gewicht in kg ist absolut in Ordnung!
Wir sollten es nur im Auge behalten, dass es bei gleichbleibender oder mehr werdender Speckschicht nicht straks nach oben geht.
Und auch zu Moody noch ein Bild mit Taille (und im direkten Vergleich zu Mercy hat Moody doch erkennbar weniger Taille ^^):

Nota bene: Meine Angaben gelten zuerst für Kurzhaarkatzen und natürlich auch Nacktkatzen! Bei Semilanghaar- und Langhaarkatzen muss man beim Tasten auch das Volumen des Fells mit berücksichtigen und sollte daher eine Katze, die so direkt die Knochen tastbar hat wie Mercy wohl als zu dünn einschätzen.
edit:
Insgesamt sehe ich die Bemessung des korrekten Gewichts einer Katze aus der Kombination der sichtbaren Taille (entsprechend den Schemata, wie die Katze von oben aussehen sollte, in den Katzenratgebern etc.), des Tastens von Wirbelsäule und Rippen und der Kontrolle durch die Waage.
In der Kombination betrachtet, sollte Pfötchen etwas abnehmen, Moody weniger Leckerli fressen und Mercy trotz der gut tastbaren Rippen nicht zunehmen. (Nine müssen wir aufgrund ihrer Krankheit außen vor lassen.)
LG
Da immer wieder im Forum die Frage kommt, wie viel die Kitten bzw. die Katzen fressen sollen (die üblichen 200 oder 300 g Schrott-NaFu als Empfehlung vom TA etc.), haben sicherlich viele Anfänger Sorge, dass ihre Katze zu dick wird.
Es gibt in vielen Katzenbüchern (und auch im Internet) Abbildungen des Schemas, wie eine Katze von oben betrachtet zu dick, genau richtig oder zu dünn aussieht.
Trotzdem ist es sicherlich nicht so leicht, das optisch abzuschätzen, daher möchte ich meine Fotos hier einstellen und würde mich freuen, wenn auch andere User solche Fotos ihrer Katzen mit der Beschreibung, was sie wiegt und ob sie zu dünn, zu dick oder genau richtig ist, hier veröffentlichen würden.
Der Thread ist insofern als anschauliche erste Orientierung für Anfänger gedacht, die erwachsene Katzen haben und sich nicht sicher sind, wie sie das Dick- oder Dünnsein am besten feststellen können.
Also hier meine Katzen (wird noch um die anderen beiden ergänzt!):
Nine, großrahmige Orientalisch Kurzhaar, 3 kg, krankheitsbedingt sehr mager:

Wichtig ist bei dem Blick von oben, dass die Taille des Tieres erkennbar ist. Bei Nine ist das links im Bild deutlich sichtbar, wo die Katze so eingefallen wirkt, also etwa da, wo die blaue Unterlage endet.
Nine hat auf beiden Seiten des Rückens solche "hohlen" Stellen; da fehlen Fett und Muskulatur, und Nine wirkt skelettartig.
Auch weiter vorne, im Bereich der Rippen (also links von Nines Halsbiegung), erkennt man, dass Nine gar keinen Speck mehr auf den Rippen hat.
Fühlen:
Wenn man Nine auf dem Rücken streichelt, fühlt man jeden Wirbel direkt unter der Haut. Genauso hat sie keinerlei Fettschicht auf den Rippen, auch da direkt Knochen unter der Haut.
Mercy, großrahmige muskulöse Peterbald straight, 3,8 kg; Idealgewicht:

Bei Mercy sieht man, dass die Taille schwerer erkennbar ist, wenn das Tier die Hinterbeine unter den Körper setzt (im Vergleich oben Nine: Nine hat die Hinterbeine gerade unter dem Körper; Mercy hat sie weiter vorne bzw. kauert etwas). Auch beim Laufen können auf diese Weise irreführende Bilder entstehen.
Mercys Taille ist daher im Grunde nicht bzw. nur schwer erkennbar. Aber man sieht den dünnen Rumpf im Verhältnis zum Hinterviertel.
Mercy und Nine sind beide etwa gleichgroß, und ein Orientalenmädel darf ohne Probleme 4 kg wiegen, wenn es so groß ist wie die beiden.
Wenn man Mercys Rücken bzw. Rippen abtastet, ist sie natürlich nicht so knochig wie Nine, aber man kann die Knochen auch ohne Druck spüren. Trotzdem hat die Katze spürbare Muskeln, also vor allem auch an den Oberschenkeln, Schultern und entlang der Wirbelsäule.
Hier noch ein Bild, wo Mercy nicht so sehr die Beine unterm Körper hat und die Taille gut zu erkennen ist:

Pfötchen, unser Dreirädchen und mit ebenfalls rd. 3,9 kg gewichtsmäßig absolut an der Obergrenze:

Von oben sieht bei Pfötchen alles schick aus: tolle Taille, sehr muskulöses Vorderviertel! Aaaaaber: bei Pfötchen darf man auf die sichtbare Taille nicht viel geben, v. a. wenn man bedenkt, dass ihr ja ein komplettes Bein fehlt (es wurde zwar dicht überm Knie amputiert, aber der Oberschenkelmuskel ist weitgehend zurückgebildet mangels Gebrauchs). Was das Idealgewicht angeht, sollte man aus meiner Sicht für die Amputation mind. 500g vom Idealgewicht einer Katze ihrer Größe abziehen. Pfötchen ist nicht viel kleiner als Mercy, schätze ich, da sie kaum je richtig gerade aufgerichtet steht oder geht. Wenn sie sich mal aufrichtet, sieht man die langen Beine, die auch unser kompaktes Pfötchen hat. Insofern würde ich Pfötchens Idealgewicht auf ca. 3,5 kg schätzen. Das rechnerische Übergewicht relativiert sich aber wieder etwas durch ihre sehr ausgeprägte Muskulatur an den Schultern und Armen und dem Nacken. Diese Muskulatur hat sich durch Pfötchens Kletterei entwickelt, da sie sich an den Armen (Vorderbeinen) überall hochzieht. Ein Gewicht von ca. 3,6 kg würde Pfötchen unterm Strich aber besser stehen!
Tasten:
Bei Pfötchen ist die Wirbelsäule gut tastbar, aber sie trägt - wie Moody - auf den Rippen ein kleines Speckmäntelchen. Etwas Abspecken wäre für Pfötchen daher auch schon deswegen angebracht, weil ihre Gelenke durch die Amputation und den daraus resultierenden Beckenschiefstand deutlich mehr beansprucht werden als bei gesunden Katzen.
Moody ist unser Speckmantelträger, aber er ist mit seinen 4,3 kg nicht übergewichtig für sein Format als großrahmiger Siamese:

Auf dem Bild erscheint sein Rumpf, oberflächlich betrachtet, absolut röhrenförmig (was insofern dem Zuchtziel der modernen Siamesen vollständig entspricht), so dass man erstmal keine ausgeprägte Taille erkennen kann.
Wenn man aber genauer hinsieht, erkennt man auf der oberen Seite des Rumpfs einen Schatteneinschnitt "oben rechts". Dahinter ist die Taille, die bei Moody in der Tat nicht sehr ausgeprägt ist, die aber bei genauem Hingucken doch auf beiden Seiten des Rumpfs angedeutet sichtbar wird. Oberhalb von Moodys linkem Fuß (weiß, unterhalb des Rumpfs sichtbar) verläuft der Rumpf in einer leichten Linie nach innen, so dass die Taille auf dem Bild mühsam optisch verfolgt werden kann.
Trotzdem: wenn man Moody über die Rippen und die Wirbelsäule streichelt, ist da eine Speckschicht vorhanden, d. h. man fühlt die Knochen nicht sofort, sondern mit leichtem Druck.
Das ist gewichtstechnisch noch in Ordnung, aber warum hat Moody diese Speckschicht, wenn sein Gewicht doch eigentlich dem Idealzustand (s. Mercy) entspricht?
Ich erkläre es mir so, dass Moody - anders als Mercy - bei gleicher Größe wahrscheinlich weniger Muskelmasse hat und mehr Speck. Zuviel Süßkram! ^^
Klar, Kater dürfen mehr wiegen als die Mädels, aber bei Moody versuche ich auch, dass er sich mehr bewegt und insofern Muskeln aufbaut und dafür mehr hochwertiges Nafu und weniger Leckerli frisst.
Trotzdem ist das bei ihm kein Grund zur Sorge, denn er spielt auch sehr viel mit Mercy und jagt mit ihr durch die Gegend, und sein Gewicht in kg ist absolut in Ordnung!
Wir sollten es nur im Auge behalten, dass es bei gleichbleibender oder mehr werdender Speckschicht nicht straks nach oben geht.
Und auch zu Moody noch ein Bild mit Taille (und im direkten Vergleich zu Mercy hat Moody doch erkennbar weniger Taille ^^):

Nota bene: Meine Angaben gelten zuerst für Kurzhaarkatzen und natürlich auch Nacktkatzen! Bei Semilanghaar- und Langhaarkatzen muss man beim Tasten auch das Volumen des Fells mit berücksichtigen und sollte daher eine Katze, die so direkt die Knochen tastbar hat wie Mercy wohl als zu dünn einschätzen.
edit:
Insgesamt sehe ich die Bemessung des korrekten Gewichts einer Katze aus der Kombination der sichtbaren Taille (entsprechend den Schemata, wie die Katze von oben aussehen sollte, in den Katzenratgebern etc.), des Tastens von Wirbelsäule und Rippen und der Kontrolle durch die Waage.
In der Kombination betrachtet, sollte Pfötchen etwas abnehmen, Moody weniger Leckerli fressen und Mercy trotz der gut tastbaren Rippen nicht zunehmen. (Nine müssen wir aufgrund ihrer Krankheit außen vor lassen.)
LG
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