Vor- und Nachteile der Frühkastration

  • Themenstarter Balou
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    frühkastration
  • #61
letzte Woche Dienstag sind 2 von meinem Minis (geboren 8.3. und 14.3.) umgezogen...
Sie wurden vor 2 Wochen kastriert.
Cassy hat sich anch 4 Tagen die Fäden selber gezogen und brauchte keinerlei Nachbehandlung,weil alles ok war- Phabis Fäden wurden letzten Freitag vom Neuen TA gezogen, damit dieser die Mäuse im "Sollzustand" kennenlernt
Beide haben noch am Tag der kastra wieder wie wild mit den Geschwistern rumgetobt
 
A

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  • #62
Danke für diesen Thread, denn dieses Thema finde ich auch sehr wichtig. Ich habe dieses Thema erst vor 2 Wochen mt meinem TA gehabt, ich war nämlich beim impfen mit meinen Kätzchen und da hat sie mich gleich wegen der Kastration drauf angesprochen.
Trotzdessen ob es Vorteile hat oder nicht, wenn sie schon in frühem alter kastriert werden, ich werde es dennoch erst mit ca. einem dreiviertel Jahr machen, meine TÄ hat mir auch dazu geraten, ich will das den kleinen einfach jetzt noch nicht antun, sie sind noch zu klein und das muss nicht sein finde ich.
Davon abgesehen, manch einer fühlt sich belästigt (Hab schon einige kennen gelernt) davon, aber ich würde meine Katzen nicht deshalb kastrieren lassen aus Angst vor einer Rolligkeit, die für mich dann alles andere als schön wäre, der Grund wieso ich das mache, ist nur wegen der Gesundheit meiner Katzen :D Würde es nicht gesunheitliche Schäden zur folge haben (da ich sie nicht eindecken lassen möchte) würde ich sie nicht kastrieren lassen ;)
 
  • #63
das von dir genannte beispiel ist ja nicht das einzig mögliche
a010.gif


meine schwester zb hat vor einigen wochen ein findelkitten bekommen. geplant war das absolut nicht. wir konnten den kleinen fratz glücklicherweise gut durch die kritische phase bringen und inzwischen dürfte er etwa 12 wochen alt sein (laut ta). da meine schwester ein haus mit garten hat und sie und ihre familie viel draußen sind darf simba natürlich auch raus... wenn man ihn nun nicht kastrieren würde kann sich sicher jeder lebhaft vorstellen wie das auf dauer aussehen würde... soll der kater nun ins haus gesperrt werden bis er 9 monate oder 1 jahr oder ka wie alt ist? ich denke in diesem fall wäre es besser ihn zu kastrieren bevor er geschlechtsreif ist...

my 2 cents

anny

Genauso habe ich es gemacht( Ich habe auch eine Haus mit Garten in einer sehr ruhigen Gegend),.... meine kamen erst nach 9 Monaten raus. Sie sind mit mir bis dahin jeden Tag spazieren gegangen , aber richtigen Freigang hatten sie erst , als alle beide kastriert waren. Vorher hätte ich sie nicht alleine rausgelassen. Aus Verantwortung meiner Katzen gegenüber.

Eine Frühkastra lehne ich immer noch ab und bin auch sehr skeptisch dagegen einstellt, da mir immer noch keine Langzeitstudien vorliegen, die mich überzeugt haben. Ich finde, für den TS ist das natürlich eine tolle SAche ( es ist einfach die einzigte Möglichkeit einen wilden Katzenbestand nicht explodieren zu lassen), aber für einen Privathaushalt sehe ich da keinen Grund.
 
  • #64
Bin gerade dabei, mich sachkundig zu machen...

ich fand überzeugende (Langzeit)Untersuchungen von unabhängigen wissenschaftlich arbeitenden Instituten (die gibts auch in den USA)
und Berichte von Züchtern mit jahrelanger Erfahrung,
die allesamt FÜR die Frühkastra sprechen.
Die Argumente wurde hier bereits genannt.

Auffällig ist das komplette Fehlen von wissenschaftlichen Beweisen für die gegenteiligen Lehrmeinungen und Befürchtungen.

Wenn es nachgewiesenermaßen keinen Unterschied zwischen früh- und spätkastrierten Katzen gibt -
die frühe aber sehr viel besser vertragen wird,
warum soll ich damit dann warten, bis das Tierchen in die Pubertät kommt, von der vorher niemand genau weiß, wann die beginnt?
 
  • #65
ich fand überzeugende (Langzeit)Untersuchungen von unabhängigen wissenschaftlich arbeitenden Instituten (die gibts auch in den USA)
und Berichte von Züchtern mit jahrelanger Erfahrung,
die allesamt FÜR die Frühkastra sprechen.
Meinst du die vielzitierte Winn Feline Foundation Studie? Findest du eine Studie mit 3 Gruppen á nur 11/11/9 Katzen wirklich aussagekräftig? Wäre das eine humanmedizinische Studie, würde man über die Aussagekraft nur lachen :rolleyes: Es gibt keine vernünftige große Studie dazu, weder für noch gegen Frühkastration, und so lange würde ich persönlich das Risiko nicht eingehen, sondern möglichst lange die natürliche Entwicklung ermöglichen.
 
  • #66
Meinst du die vielzitierte Winn Feline Foundation Studie? Findest du eine Studie mit 3 Gruppen á nur 11/11/9 Katzen wirklich aussagekräftig?

Ja. Jedenfalls wenn sich keine Unstimmigkeiten ergeben,
die man separat weiterverfolgen müsste
oder die die Grundaussage in Frage stellten.

Und das war ja nicht der Fall.

Ich hab auch nicht von wissenschaftlichen Nachweisen geschrieben, sondern von aussagekräftigen Untersuchungen.
Das allein hätte mir auch nicht genügt.

Aber jeder der sucht, findet ne Menge persönliche Erfahrungsberichte
von engagierten Katzenfreunden- und Züchtern.
Kein einziger von denen ist wieder davon abgegangen.
Niemand hat jemals eine Gegenstudie erstellt.

Nutztiere werden seit Jahrzehnten auch in D frühkastriert - würde es nachteilige Folgen geben, wäre man längst davon abgegangen
- aber es regt sich nix.

DAS überzeugt mich.

Übersetzung der maßgeblichen Studien plus Erfahrungsbericht


Angesichts der emotionell geführten Diskussion frage ich mich inzwischen, was denn die Leute so auf die Palme bringt.
Mit der Sachfrage ansich hat es scheinbar nicht mehr so viel zu tun.
 
  • #67
Heute zufällig gefunden...

Die Ausführungen finde ich schlüssig. Die Empfehlung, Katzen erst mit 1 Jahr kastrieren zu lassen, bezieht sich gewiss auf Wohnungskatzen und kommt natürlich im TS nicht in Frage, aber im TS / mit Streunerkatzen gelten generell in vielen Punkten andere "Regeln" als bei "Privatkatzen".

Ich fand im Detail einiges wieder, was mir mein Tierarzt bestätigt hat. Insbesondere die Infos zum Thema Kater, Harnröhre ist doch recht erschreckend - stimmt dies, würde das bedeuten, dass in einigen Jahren die Zahl der kastrierten Kater mit massiven Harnwegsproblemen noch weiter steigen wird.

http://www.meinkatzen.de/Katzenliebe_und_ihre_Folgen/Kastrationszeitpunkt.htm
 
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  • #68
Bis wann gilt denn eine Frühkastration als eine ? Gut mit 13 bis 14 Wochen und als 'normale' kastra wird dann eine bezeichnet die mit ca. neun Monaten durchgeführt wird ? Dann wäre es wohl das logischste einen Mittelweg zu finden, oder irre ich mich da :D
Mich als Laien verwirrt etwas derartiges völlig ^^

Und noch eine Frage. Es wurde ja in vorherigen Posts behauptet, dass die Entwicklung der Frühkastranten nicht im geringsten eingeschränkt sein soll.
Gilt das auch für spezielle Katzenrassen, die eben lange brauchen bis sie völlig ausgewachsen sind, oder dessen Fell(farbe) erst mit etwa drei Jahren ganz ausgebildet ist?
 
  • #69
Mein Campino zeigte mit etwas über 4 Monaten erstes Interesse für Fibis Hintern und begann sie zu besteigen. Zumindest hat er es versucht mit allem drum und dran wie Nackenbeißen, Beckenanheben etc.
Zu dem Zeitpunkt hat er aber jedesmal eine mit Wucht gedonnert bekommen.
Damals haben wir unsere TA zum ersten Mal auf das Thema Kastra angesprochen. Sie wollte eigentlich mind. bis 9 Monate warten und hat gemeint, dass das auch Dominanzgebaren sein kann weil die beiden nach der ersten Eingewöhnung die Rangordnung nochmal neu festlegen.
OK-war für mich einleuchtend und da SIE eh noch keinerlei Interesse oder Auffälligkeit zeigte wurde das Thema erst mal nach hinten geschoben aber Vorsichtshalber die Pille für Fibi besorgt

Mit knapp 6 Monaten fing dann mein Jungspund das makieren an :eek:
Es war die längste Woche meines Lebens bis wir den Termin hatten.

Als Sie Campino dann aus der Box rausgenommen hat hat sie mich entgeistert angekuckt - Der ist doch niemals erst 6 Monate der sieht aus wie fast 1 Jahr-
Doch er war definitiv nicht älter!

Fibi wurde dann mit ca. 10 Monaten kastriert. Die zwei Rolligkeiten die sie dadurch mitmachen musste hätt ich Ihr und uns gerne erspart. Die kleine war eh so dünn und hat vor lauter hormonstress kaum mehr gefressen während ihrer Rolligkeit, weshalb wir wieder warten mussten.

Ich mag mir auch nicht ausmalen was passiert wäre wenn sie uns mal wirklich ausgebüchst wäre.

Mein Fazit: Ich würde zwischen 4 und 6 Monaten kastrieren bevor die Geschlechtsreife eintritt. Dann hatten die Miezen etwas Zeit sich einzuleben und man selbst keinen Stress.

LG Sylvia
 
  • #70
Was mich an der ganzen Sache stört, ist: Katzen sind Säugetiere genau wie Menschen auch.
In den Eierstöcken werden die Hormone gebildet, die u.a. auch für Knochendichte etc. verantwortlich sind.
Einen Mangel, z.B. an Knochendichte würde man wahrscheinlich erst in späteren Jahren bemerken. Bei Menschen ist es so, dass Frauen, denen in jugendlichem Alter aus irgendwelchen Gründen die Eierstöcke entnommen werden, dass diese Frauen lange Jahre Hormone zu sich nehmen müssen, auch wenn sie schon lange ausgewachsen sind.
Und zwar wegen den befürchteten Spätfolgen im Alter ( Osteoporose etc.), die auch sehr schmerzhaft sind!
Warum sollte das bei Katzen anders sein?

Wenn man es dann ganz genau nimmt, müsste man tatsächlich warten bis die Katze ausgewachsen und geschlechtsreif ist. Mindestens. Meist geht das aber nicht.
Deshalb habe ich für mich einen Kompromiss geschlossen, ich lasse meine Katzen, Kater je nach Entwicklung zwischen 6 und 9 Monaten kastrieren.
Auch auf die Gefahr hin, dass sie dann einmal rollen oder markieren.
Eine Kastra mit 3-5 Monaten ist für mich ein Unding!
 
  • #71
Deshalb habe ich für mich einen Kompromiss geschlossen, ich lasse meine Katzen, Kater je nach Entwicklung zwischen 6 und 9 Monaten kastrieren.
Auch auf die Gefahr hin, dass sie dann einmal rollen oder markieren.
Eine Kastra mit 3-5 Monaten ist für mich ein Unding!

Auch auf die Gefahr hin, daß sie ungewollt Nachwuchs produzieren, oder hast du immer nur gleichgeschlechtliche Katzen zuhause?

Ich weiß, daß dieses Thema polarisiert, gerade weil es leider bis heute keine eindeutigen wissenschaftlichen Langzeitstudien über die Unbedenklichkeit der Frühkastra gibt. Ich kann nur von mir persönlich (bzw. meinen Katzen) ausgehen: Beide sind reine Whg.-katzen und wurden mit 5 Monaten kastriert (was ich aber eher als frühe und nicht als Frühkastration bezeichnen würde), weil Bolle bereits eindeutig Interesse an Jule hatte. Da ich berufstätig bin, wollte ich keine Trächtigkeit riskieren und habe sie daraufhin sofort kastrieren lassen. Es gab keinerlei Einwände seitens der TÄ - ganz im Gegenteil! Beide haben den Eingriff komplikationslos überstanden und waren in nullkommanix wieder fit.

Mittlerweile sind sie 6 Jahre alt und haben sich vollkommen normal entwickelt und sind GsD bis heute kerngesund. Ob das so bleibt, kann ich natürlich nicht vorhersagen. Sollten sie doch in späteren Jahren mal krank werden, kann mir dann aber wahrscheinlich auch niemand beweisen, daß dies auf die frühe Kastration zurückzuführen ist...

Ich würde meine Katzen jederzeit wieder so früh kastrieren lassen!

Gruß
Jubo
 
  • #72
Hallo Jubo,

ja tatsächlich hatte ich bis jetzt immer nur eine weibliche Katze, die dann noch nicht kastriert war.
Seit 3 Wochen habe ich jetzt ein Kittenpärchen, angeblich Halbgeschwister, das Katerchen ist jetzt 8 Wochen alt, das Mädchen 11 Wochen.
Diesen Fall hatte ich bisher noch nicht und habe mir auch schon überlegt, wann ich am besten kastriere. Ich bin zu dem Schluß gekommen, dass ich die beiden gleichzeitig kastriere wenn der Kater 6 Monate alt ist.
Sollte ich vorher schon Anzeichen von Frühreife registrieren, würde ich früher kastrieren, aber mit Bauchweh!
Meine 3 Großen kamen nacheinander, Luna ( knapp 6 Jahre ) wurde mit knapp 6 Monaten kastriert, aber nur weil sie eine Siam ist und die ja bekanntlich frühreif sind. Außerdem wollte sie unbedingt raus, ich konnte sie nicht länger drin halten.
Molly ( 3 Jahre ) ist mir zugelaufen, im geschätzten Alter von 7-8 Monaten, ich habe sie vier Wochen später kastriert, als sich niemand auf meine Suchanzeigen meldete.
Maja ( 8 1/2 Monate ), habe ich vor einem Monat, ebenfalls mit 7 1/2 Monaten kastrieren lassen. :oops:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #73
Seitdem meine Mietz bei mir ist, setze ich mich allen möglichen Themen über Katzen auseinander und habe auch viel zu der Frühkastration von Katzen gelesen.
Aus reiner Neugier habe ich dann heute bei zwei Tierärtzen in Bremen angerufen und gefragt, ob das bei ihnen in der Praxis gemacht wird. Reaktionen waren folgendermaßen:
1. Praxis: "Was verstehen sie unter Frühkastration??? Neee, so früh machen wir das nicht. Erst nach der 1. Rolligkeit der Katze." (Da dachte ich mir,wie sieht das dann bei einem Kater aus? Gehen wir mal davon aus ich bin ganz unerfahren und hatte noch keinen Kater und merke es einfach nicht, dass er geschlechtsreif ist. Soll ich dann warten bis er markiert :confused:)

2. Praxis: "Frühkastration? Wann denn? Nein, wir machen das erst ab 6 Monaten, wenn sie geschlechtsreif sind. Bei Menschen kastriert man ja auch erst geschlechtsreife Frauen oder Männer. "

Ich habe persönlich noch keine Meinung zur Frühkastration von Katzen, hätte mir aber aussagekräftigere Infos gewünscht.
 
  • #74
Ich habe hier einen frühkastrierten Kater (ungefähr mit 14 Wochen).

Warum? Weil er ohnehin operiert werden musste. Wurde dann beides gemeinsam gemacht. Grade unter dem Gesichtspunkt, dass er damals ein totaler Angstkater war und TA nach wie vor enormen Stress für ihn bedeutet, wollten sowohl der TA als auch ich ihm das nicht zwei mal in kurzer Zeit antun.

Und jede Narkose birgt ein (wenn auch i.d.R. kleines) Risiko.

Ein Jahr später wurde er biopsiert in Narkose.

Bei der wesentlich längeren, schwereren OP, während der er auch kastriert wurde, tobte er zwei Stunden später wieder wie ein Irrer durch die Wohnung.

Die Biopsie, die weder lang dauerte, noch ein schwerer Eingriff war, hat er wesentlich schlechter weggesteckt. Er wurde morgens um 9 in Narkose gelegt, abends, gegen 22 Uhr ging es wieder halbwegs, dass er alleine Treppen laufen konnte. Fit war er da noch nicht wieder.

Es mag nicht auf alle zutreffen - keine Ahnung. Aber hier und bei uns war es erstens die richtige Entscheidung und zweitens hat die Erfahrung bei diesem Kater gezeigt, dass junge Katzen in der Tat eine narkose wesentlich, wesentlich besser wegstecken.

Und ganz ehrlich? Er wirkte nach der zweiten Narkose nicht besonders glücklich. Er hat sich eingenässt, war zwar wach, aber total wackelig auf den Beinen, hat mehrfach gebrochen....
War unschön, ich hatte teilweise richtig Angst um ihn.

Und, wie gesagt, er konnte erst am nächsten Tag wieder komplett normal laufen, was zur Folge hatte, dass die Katze ihn noch bis in den späten Abend hinein wirklich bösartig angegangen ist. Vermutlich, weil ihr sein merkwürdiger Gang nicht geheuer war.

Lange Rede, kurzer Sinn: Bei uns war die Entscheidung die absolut richtige und wurde durch die zweite narkose nur noch untermauert.

Und Harnwegsprobleme kann nun wirklich jedes Tier bekommen. Dass da eine höhere Wahrscheinlichkeit bei früh kastrierten Tieren besteht, möchte ich erstmal bewiesen haben, bevor ich in Panik ausbreche.

Lg
 
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  • #75
Unter www.tierheim-forchheim.de gefunden:

Ab welchem Alter kann kastriert werden?

Grundsätzlich wird die Katze vor Abschluss der Geschlechtsentwicklung kastriert.

Unter "Frühkastration" im engeren Sinne versteht man die Entfernung der Keimdrüsen im Alter von ca. 7-12 Wochen.

Im Tierheim des Bremer Tierschutzvereins werden seit 1993 Kastrationen bei 12 Wochen alten Katzen durchgeführt. Im Jahr 1997 wurden dort ca. 500 Katzen kastriert, davon waren 75% Frühkastrationen. Alle frühkastrierten Tiere haben sich, soweit bekannt, bis jetzt problemlos entwickelt.
Der Anhaltnische Tierschutzverein für den Landkreis Köthen kastriert seit 1994 Katzen ab dem 3. Monat. Bis jetzt wurden ca. 300 Tiere operiert, nachteilige Folgen sind nicht bekannt.


Auswirkungen der Frühkastration

Das aggressive Verhalten der Tiere untereinander ist deutlich reduziert. Damit ist auch das Verletzungsrisiko infolge von Kämpfen verringert. Ebenso sinkt dadurch die Gefahr, dass sich freilebende Katzen, besonders Kater, gegenseitig mit FIV (Felines Immunschwäche-Virus) dem sogenannten Katzenaids und anderen Infektionskrankheiten anstecken.
Kater bilden nicht den typischen Katerkopf aus und wirken dadurch weniger dominant (damit wird auch die Provokation zu einem Kampf gemindert).
Der Schluss der Wachstumsfugen in den Röhrenknochen erfolgt bei frühkastrierten Tieren etwas später. Dadurch verlängert sich der Zeitraum, in dem die Röhrenknochen wachsen können, so dass die Gliedmaßen länger werden könnten. Dies trifft jedoch auch auf Katzen zu, die im Alter von 7 Monaten kastriert werden. Ein nachteiliger Einfluss auf die Gesundheit der Tiere ist bisher nicht bekannt.
Unter dem Einfluss der Geschlechtshormone bilden sich die Geschlechtsdrüsen (z.B. Prostata) weiter aus. Eine Frühkastration würde diese Entwicklungsprozesse unterbinden. Doch auch bei der herkömmlich praktizierten Form der Kastration sind die Tiere oft noch nicht geschlechtsreif. Hinweise auf gravierende Veränderungen, die auf den frühen Verlust der Geschlechtsdrüsen zurückzuführen sind, liegen nicht vor.
Einer amerikanischen Studie zufolge treten sowohl bei Katzen, die im Alter von 7 Wochen kastriert wurden, als auch (zu einem geringeren Prozentsatz) bei im Alter von 7 Monaten kastrierten Tieren teilweise Verwachsungen zwischen Penis und Vorhaut auf. Über eventuelle nachteilige Effekte dieser Entwicklungsstörung ist noch nichts bekannt.


Schlussbetrachtung

Umfassende Untersuchungen über mögliche Auswirkungen der frühzeitigen Kastration im fortgeschrittenen Alter liegen derzeit zwar nicht vor. Nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft ist eine Frühkastration zur Verhinderung unkontrollierter Fortpflanzung aus der Sicht des Tierschutzes jedoch durchaus zu rechtfertigen, sofern kein gesundheitliches Risiko für die Tiere besteht.

Werden wildlebende Katzenwelpen mit ihrer Mutter zum Zweck der Kastration der Mutterkatze eingefangen, wird mittels Frühkastration verhindert, dass sie später erneut eingefangen und damit Stress ausgesetzt werden müssen. Außerdem wird den Tierschutzvereinen die Möglichkeit gegeben, ausschließlich kastrierte Tiere weiterzuvermitteln und somit einen gewissen Beitrag zur Populationskontrolle leisten zu können.

Es bleibt jedoch zu fordern, dass Langzeitstudien zur Frühkastration durchgeführt werden, die Klarheit über mögliche Veränderungen bei älteren Tieren erbringen. Allerdings werden auch bei der herkömmlich praktizierten Form der Kastration (im Alter von 6-8 Monaten) Jungtiere operiert, bei denen die Geschlechtsentwicklung noch nicht abgeschlossen ist. Andere als die oben aufgezeigten Auswirkungen sind bei dieser seit Jahrzehnten praktizierten Methode nicht aufgetreten.
 
  • #76
Max wurde mit 6 Monaten und Blümchen ( sie wog er mit 9 Monaten noch keine 2 Kilo) haben wir erst mit 9 Monaten Kastrieren lassen.

Sie waren Beide eher Spätzünder. Bei einem Pärchen mag diese Entscheidung eher grenzwertig sein, aber ich würde es immer wieder so machen. ....ausser natürlich, die jeweiligen Tiere entwickeln sich schneller.

Frühkastra ist für TS sehr wichtig, da es nicht anders geht.
Ich für mich habe mich dagegen entschieden und werde es auch in Zukunft tun, was meine privaten Tieren betrifft.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #77
Da ich keinen Nachwuchs (und erst recht nicht von meinen Geschwistern) wollte, habe ich das Thema zeitig genug angesprochen. Der TA winkte ab: "In zwei Monaten machen wir das, bis dahin passiert nichts" und wir vereinbarten vorsorglich einen Termin. Tatsächlich kastriert wurde aber bereits 2 Wochen später - unter erschwerten Bedingungen. Maxi war nämlich rollig geworden und Moritz wusste sofort, was sie von ihm will :rolleyes:. Aber wenigstens war der TA so versiert, auch eine rollige Katze kastrieren zu können. Viele können/trauen sich das ja nicht. Dann wird es problematisch.
 
  • #78
Eine Frühkastra lehne ich immer noch ab und bin auch sehr skeptisch dagegen einstellt, da mir immer noch keine Langzeitstudien vorliegen, die mich überzeugt haben. Ich finde, für den TS ist das natürlich eine tolle SAche ( es ist einfach die einzigte Möglichkeit einen wilden Katzenbestand nicht explodieren zu lassen), aber für einen Privathaushalt sehe ich da keinen Grund.

Früher wurden kleine Jungs, die eine schöne Stimme hatten, früh kastriert, damit sie ihre Sopranstimme nicht vorlieren :verschmitzt: und das klappte auch durch den Mangel an Hormonen, die Kastraten-Knaben blieben kindlich ... warum sollte das bei Katzen anders sein ?
Ok, im Tierschutz ist das ziemlich egal, da ist es wichtiger, dass kein Nachwuchs produziert wird, aber bei reinen Wohnungskatzen sehe ich eine Frühkastration sehr kritisch.
Mein Tommy wurde ein wenig früher kastriert als ich eigentlich wollte, einfach, weil Katze Leyla dazukam und ich nix riskieren wollte :verschmitzt: er war gut 9 Monate alt. Leyla wurde nach der Rolligkeit kastriert.
Mich ärgert, dass einige Züchter die Frühkastration sooooo hoch loben, dabei wollen die nur ausschließen, dass mit ihren Tieren evtl. gezüchtet wird. Dies als Grund kann ich nicht wirklich akzeptieren.
 
  • #79
Mich ärgert, dass einige Züchter die Frühkastration sooooo hoch loben, dabei wollen die nur ausschließen, dass mit ihren Tieren evtl. gezüchtet wird. Dies als Grund kann ich nicht wirklich akzeptieren.
Sehe ich genauso! Ich habe ja Verständnis dafür, daß im Tierschutz und bei Züchtern die Frühkastration bevorzugt wird, aber das ist kein Grund, die Frühkastration in den Himmel zu loben, da es in diesen speziellen Fällen nur das kleinere Übel ist und die Langzeitfolgen noch längst alle nicht bekannt.
Ich persönlich würde meine Katzen nie frühkastrieren lassen. Hormone haben auch weitere Funktionen außer der Geschlechtsentwicklung, und hier ist längst noch nicht alles bekannt (und wer das behauptet, lügt!). Warum sollte ich daher ein Risiko eingehen? Mein Fazit: So spät wie möglich, so früh wie nötig (wann das genau ist, hängt von den Einzelheiten ab, geplanter Freigang, Anzahl der Katzen, Geschlechterkombination...).
Für Züchter und Tierschützer überwiegen vielleicht insgesamt die Vorteile, ein privater Katzenhalter geht aber nur ein unnötiges Risiko ein.
 
  • #80
Früher wurden kleine Jungs, die eine schöne Stimme hatten, früh kastriert, damit sie ihre Sopranstimme nicht vorlieren :verschmitzt: und das klappte auch durch den Mangel an Hormonen, die Kastraten-Knaben blieben kindlich ... warum sollte das bei Katzen anders sein ?
Ok, im Tierschutz ist das ziemlich egal, da ist es wichtiger, dass kein Nachwuchs produziert wird, aber bei reinen Wohnungskatzen sehe ich eine Frühkastration sehr kritisch.
Mein Tommy wurde ein wenig früher kastriert als ich eigentlich wollte, einfach, weil Katze Leyla dazukam und ich nix riskieren wollte :verschmitzt: er war gut 9 Monate alt. Leyla wurde nach der Rolligkeit kastriert.
Mich ärgert, dass einige Züchter die Frühkastration sooooo hoch loben, dabei wollen die nur ausschließen, dass mit ihren Tieren evtl. gezüchtet wird. Dies als Grund kann ich nicht wirklich akzeptieren.


Ich bin mir nun nicht ganz sicher, warum Du mich zitiert hast. Ich nehme mal an, um mir beizupflichten, da ich nichts anderes geschrieben habe, als Du?:)
Auf alle Fälle stimme ich dir bei diesen Beitrag zu, denn genauso sehe ich es auch.

Sehe ich genauso! Ich habe ja Verständnis dafür, daß im Tierschutz und bei Züchtern die Frühkastration bevorzugt wird, aber das ist kein Grund, die Frühkastration in den Himmel zu loben, da es in diesen speziellen Fällen nur das kleinere Übel ist und die Langzeitfolgen noch längst alle nicht bekannt.
Ich persönlich würde meine Katzen nie frühkastrieren lassen. Hormone haben auch weitere Funktionen außer der Geschlechtsentwicklung, und hier ist längst noch nicht alles bekannt (und wer das behauptet, lügt!). Warum sollte ich daher ein Risiko eingehen? Mein Fazit: So spät wie möglich, so früh wie nötig (wann das genau ist, hängt von den Einzelheiten ab, geplanter Freigang, Anzahl der Katzen, Geschlechterkombination...).
Für Züchter und Tierschützer überwiegen vielleicht insgesamt die Vorteile, ein privater Katzenhalter geht aber nur ein unnötiges Risiko ein.

Dito.... sehr schön geschrieben!
 

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