Hallo Nüsschen,
ich habe jetzt eine Weile still mitgelesen, weil das Thema für mich auch noch sehr frisch ist. Wir mussten unseren Kasimir mit anderthalb Jahren am 31. Januar wegen, sehr wahrscheinlich, FIP gehen lassen.
Bei ihm schien es rückwirkend die Mischform gewesen zu sein, also erst kurz vor Ende einen Baucherguss und nur wenig, daher ist es schwer zu vergleichen.
Er war immer etwas kränklich, hat mal besser mal schelchter gefressen, kaum zugenommen. Nach dem letzten fiebrigen Infekt fing er an zu humpeln und mit jedem Tag weniger zu fressen. Zunächst sind wir davon ausgegangen er habe sich bei der Fangaktion verletzt und das Fressen wäre wegen der Medikamente so schlecht gewesen. Schlägt ja gerne auf den Magen.
Dann hat er innerhalb von zwei Tagen komplett abgebaut. Zu der Vorwoche ein halbes Kilo abgenommen, Schwere Anämie, Baucherguss (wenig), ikterisch. Das Blutbild war von vorne bis hinten fast in allen Werten verschoben und man konnte ihm von Stunde zu Stunde zwischen Tierarzt und Tierklinik zuschauen wie er weiter abgebaut hat, immer apathischer wurde. Also ging es dann sehr schnell.Er hatte zu diesem Zeitpunkt aber bereits mehrere Tage kein Fieber mehr. Wir wussten bis zu den Untersuchungen in der TK noch nichts von der FIP. Sonst wären wir gar nicht erst noch dahin gefahren.
Aufgrund des schnellen Abbaus kann ich dir nur raten, dass wenn er deutlich anfängt das Fressen zu verweigern nicht mehr lange zu warten. Es geht dann wirklich innerhalb weniger Stunden rapide abwärts. Käme dein Tierarzt im Zweifel auch nachts vorbei? Oder hast du für die Zeiten außerhalb der üblichen Sprechzeiten eine Notfallnummer?
Ich war bei Mimi und bei Kasimir dabei. Mimi lag vorher bereits wegen geplanter OP in Narkose, wir haben sie nicht vorher nochmal aufwachen lassen. Waren (meine Mama und ich) aber beim Einschläfern dabei. Haben sie gestreichelt. Kasimir lag bis er in Narkose war auf meinem Schoß, die TÄ hat ihm die finale Spritze dann auf dem Behandlungstisch gegeben, weil wir aus dem Ultraschall wussten, dass seine Blase rand voll war. Ich hab ihn währendessen weiter gestreichelt. So weh das tut, aber ich könnte nicht einfach raus gehen. Ich möchte meine Weggefährten bis zum letzten Atemzug begleiten, auch wenn sie das wahrscheinlich nicht mehr mitbekommen. Ich hätte sonst irgendwie das Gefühl gehabt sie im Stich gelassen zu haben.
Ich wünsche dir für die nächste Zeit viel Kraft. Genieße die Stunden/Tage die du mit ihm hast. Lass ihn fressen was er haben möchte, auch wenns Katzenjunkfood oder dergleichen ist. Hab ihn lieb und versuche dich nicht zu sehr auf die Trauer zu konzentrieren. Noch ist er da und solange sollte nicht getrauert werden.
Liebe Okami,
vielen Dank für Deinen mitfühlenden Beitrag.
Mir tut es sehr leid, was Dir passiert ist und dass Du den Einschläferungsprozess zwei mal mit machen musstest.
Ich bin komplett verwirrt und frage mich, wie es wohl weitergeht. Mit Sorge zu leben ist einfach nicht schön.
Vielleicht bin ich auch einfach vorbelastet, weil ich in dieser Zeit vor einem Jahr meinen Papa nach langem Kampf verloren habe. Meine Katzen haben mir einfach so viel Trost und Liebe gegeben... mich aufgebaut und ich habe mich glücklich gefühlt, jemanden an meiner Seite zu haben, der mich so nimmt und liebt, wie ich bin.
Dabei haben die beiden mich oft zum Lachen gebracht. Besonders Linus war schon immer ein kleiner Quatschkopf: ist in die volle Badewanne gefallen oder hat sich die Pfote auf der Herdplatte verbrannt.
Daher tut es einfach weh, über das alles nachzudenken.
Mein Entschluss steht fest, wenn er gehen muss, werde ich ihn bis zur letzten Minute begleiten. Auch wenn das für mich ein Kampf wird.
Er hat mir so viel gegeben...
Ich gebe und füttere ihm alles auf was er Lust hat. Habe gestern bei real einen ganzen Korb voll Leckerlis und Pasteten gehabt.
Und ich war auch am Überlegen, ob ich ihn an der Leine mal mit rausnehme. Er ist ja eine Wohnungskatze. Aber nicht dass ihm das zu viel wird...
Ich habe gelesen, gerade mit FIP-infizierte Katzen merken Stress und Unruhe. Versuche mich runter zu fahren- auch mal raus zu gehen. Wobei das auch nicht leicht ist, weil ich Angst habe, dass während meiner Abwesenheit etwas passiert...
🙁
Hab vielen Dank Okami, für deine offenen Worte und die Ratschläge. Das bedeutet mir sehr viel!