Mal ein paar Worte zu "Spritzmitteln", die landläufig in hiesigen Gärten eingesetzt werden:
Herbizide
Wirken gegen "Unkräuter", also das, was im Garten an nicht erwünschten Pflanzen wächst.
In Gärten werden i.d.R. Breitbandherbizide eingesetzt, die nicht selektiv gegen einzelne Pflanzen/-arten wirken. Dazu gehört "Roundup" - ein unspezifisches Herbizid, das sowohl gegen ein- (Gräser) wie zweikeimblättrige (sonstige) Pflanzen wirkt. Es wirkt nur auf grüne Pflanzenteile, nicht über die Wurzel. Die Wirkung beruht darauf, dass ein bestimmter Syntheseweg gehemmt wird, den es nur bei Pflanzen gibt.
Schädigung von Katzen ist unwahrscheinlich wegen fehlender Photosynthese
Die körperlichen Schäden als Folge der Agent-Orange-Einsätze in Vietnam zur Entlaubung waren nicht Folge des Herbizids, sondern der Verunreinigung des AO mit Dioxin.
Fungizide
Wirken gegen Pilze. Im Gartenbereich vor allem eingesetzt gegen Mehltau an Rosen und verschiedene Pilze an Obstbäumen, aber generell werden die meisten Fungizide in der Landwirtschaft ausgebracht. Unterschiedliche Wirkungsweisen, aber generell gilt: Weder Katzen noch Menschen haben physiologisch große Ähnlichkeit mit Pilzen, daher geringe Wahrscheinlichkeit für Schädigung.
Insektizide
Wirken gegen Insekten. Obwohl nicht so offensichtlich - Insekten sind den Warmblütern physiologisch wesentlich ähnlicher als Pflanzen oder Pilze. Dementsprechend sind Insektizide mehr oder weniger giftig für Katzen und Menschen. Da kann man dann schon mal nachfragen, was denn grad verwendet wird.
Generell:
- In Deutschland bekommen Hobbygärtner richtig giftige Sachen auf legalem Weg nicht in die Finger, da ihnen der nötige "Sachkundenachweis" fehlt. Das, was im Gartenmarkt verkauft wird, sind eher harmlosere Sachen.
- Die Mittel haben i.d.R. einen sehr intensiven Geruch. Konkret: Wenn sie nicht eh schon stinken, werden noch Geruchsstoffe zugesetzt, das soll eine zusätzliche Warnfunktion sein. Daher werden sich Katzen vermutlich fern halten.
- Selbst bei Hobbygärtnern hat sich vielfach die Einsicht durchgesetzt, dass man im eigenen Garten mit "Giften" vorsichtig sein sollte. Entsprechend kann es durchaus sein, dass die stinkende Brühe, die der Nachbar mit Spritze, Atemschutz und Handschuhen ausbringt, sein selbstangesetzter Brennnesselsud ist. Der stinkt bestialisch und man sollte vermeiden, davon selbst was abzukriegen
Insgesamt dürfte die Gefahr für unsere Katzen durch Nachbargärtner eher gering sein. Das viel größere Problem sind Rodendizide, die gegen Nagetiere eingesetzt werden. Das sind Gifte gegen Warmblüter (v.a. Ratten) und es wird von Profi durchgeführt - deshalb auch immer mit Warnhinweisen, Katze und Hunden fernzuhalten.