Umgeleitete Aggression in Katzengruppe, Bitte um Erfahrungen

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NicoCurlySue

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Hallo Miteinander,

erst einmal vielen Dank an pfotenseele für die Info zur umgeleiteten Aggression. Ich habe auch schon ein gutes Buch gelesen, und Deine Tipps waren schon einmal eine gute Ergänzung!

Nun zu meinem konkreten Problem, wobei ich mich über weitere Tipps und Erfahrungen freuen würde.

Ich habe eine Gruppe von 7 Katzen, wobei diese in 2 Etappen
erst 3 Katzen: Curly, Sue (Geschwister) und Nico, Adoptionsschwester)
dann 4 Katzen: Findus, Linus (Brüder), Journey (Einzel-Findling), Sophia (Einzel-Findling)
zu mir kamen.
Alle Katzen kamen aus demselben Tierheim und waren bis auf Sophia (ca 2 Jahre) Kitten. Bei Aufnahme der 2. Gruppe waren die ersten 1 Jahr alt. Für die Zusammenführung habe ich mir sehr viel Zeit gelassen und hatte schließlich eine relativ gut "funktionierende" Gruppe. Nach dem Zwischenfall, den ich gleich schildere, ist mir jedoch klar geworden, dass ich manches übersehen hatte.

Bitte entschuldigt, es geht leider nicht kürzer.

Alle Katzen leben mit mir in ca 80 m² (der geplante Umzug in ein Häuschen hat leider noch nicht geklappt) mit einem kleinen Außengehege im Hof, d.h. ähnlich wie eine kleine Terasse, mit einen Katzennetz gesichert innerhalb eines kleinen Hofes, in dem Hausbewohner ein und aus gehen und wo ich auch interessierte Kinder schon zum Herankommen ermuntert hatte.

Vor ca 1 1/2 Wochen kam jedoch durch die offene Hoftür ein kleiner Hund angerast, direkt ans Katzennetz. Ich konnte ihn verscheuchen, doch er kam kurz darauf wieder, womit ich nicht rechnete und bellte meine Katzen heftig an. Der Besitzer stand direkt daneben und ich musste ihn anschreien, damit er endlich seinen Hund weg brachte. In der Zwischenzeit waren ausgerechnet Curly und Sue, die sich bisher bestens verstanden, aufeinander los gegangen. Es war so schlimm, dass ich versuchte, sie zu trennen, was mir leider auch nicht sofort gelang. Ich nahm schließlich Sue und brachte sie in ein anderes Zimmer, doch sie war so flink, dass auch noch Klapptische mit großem Getöse umfielen und ich keine Tür schließen konnte. Bis ich die beiden schließlich endlich getrennt hatte, hatten wohl beide vor Panik gekotet, Curly blutete und musste etwas später auch noch brechen. Ich gab beiden Notfalltropen und ging am nächsten Tag mit Curly zur Tierärztin, die eine leichte Bindehautentzündung feststellte.

Ich fasse nun zusammen:
seitdem habe ich die beiden überwiegend getrennt, teilweise hatte ich sie auch schon länger zusammen, doch es gab leider auch Rückschritte. Am Anfang war ich selbst noch nicht so angespannt und habe nicht immer sofort mitbekommen, wenn sich das "Blatt wendete". Fazit: aktuell trenne ich beide (ich versuche immer, die Gesamtgruppe so mitzutrennen, dass es für alle möglichst gut ist), wechsle dabei auch die Reviere, was mir eine gute Lösung scheint.
Morgens lasse ich sie sich begegnen und sie fressen auch absolut friedlich nebeneinander.
Beide bekommen Zylkene (auf Rat der Tierärztin) und Bachblüten (im Moment noch Mischungen gegen Aggression bzw. Angst), die richtigen Bachblüten möchte ich aber noch genauer herausfinden.

Nun 2 Fragen:
- würdet Ihr mir zu einer Katzen-Verhaltenstherapeutin raten, bzw. hat jemand damit Erfahrungen?
- Ich werde in 2 Tagen für 6 Tage zu meiner Mutter fahren und neige dazu, Curly mitzunehmen. Sie knurrt inzwischen manchmal schon, wenn sie einen Hund nur hört und ich habe Angst, dass noch etwas passiert, wenn sie vom Nachbarn gefüttert werden, selbst, wenn sie getrennt sind. Wie seht ihr das?

Ich bin natürlich inzwischen auch sehr angespannt, da ich bemerkt habe, wie schwierig es ist, die Stimmung von Curly und Sue rechtzeitig richtig zu erfassen. Es gab Fortschritte und Rückschritte und mir fallen jetzt natürlich die anderen "Probleme" in der Katzengruppe auf. Übrigens habe ich inzwischen sämtliche Fenster verhängt und seitdem wird nicht mehr an den Fensterrahmen markiert (ich weiß nicht, wer das war). Übrigens wurden Curly und Sue außerdem vor knapp 2 Monaten kastriert, das kommt vielleicht erschwerend hinzu.

Nun bin ich sehr gespannt, ob mir jemand antwortet.

Herzliche Grüße

NicoCurlySue
 
A

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Guten morgen!

Also vorweg: ich hab damit absolut keine Ahnung aber so rein vom Gefühl heraus würd ich sagen das du die Gruppe in zwei Teile teilst und konsequent während deiner Abwesenheit (von jetzt weg) trennst und nicht zusammenlässt.
Auch ohne Möglichkeit sich zu sehen oder sich zu riechen.
Die müssen ja erst mal den Stress abbauen und wenn du da dann eine deiner Mädels rausnimmst ists ja gleich noch mal mehr Stress für sie.
und auch die Reviere würd ich da nicht allzu oft wechseln.

Danach würd ich sie aber auch langsam wieder zusammenführen und nicht einfach wieder in den selben Raum setzen.

Curly scheint sich ja richtig heftig vor dem Hund erschreckt zu haben. Ich weiß nicht ob das eine gute Idee ist bzw. überhaupt bei Katzen sinnvoll ist Angsttraining zu machen? Sprich sie an einen super freundlichen Hund gaaaaaanz langsam heran zu führen sodass sie merkt der ist nicht bös?
 
Guten Morgen!

Vielen Dank für Deine Antwort!:)

Nach einer Runde Schlaf und einer friedlichen Nacht mit einer 4 und 3 getrennten Katzengruppe bin ich nun auch wieder zu dem Schluss gekommen, Curly lieber zuhause zu lassen. Ich werde alle für diese Tage fest trennen in 2 Gruppen und festen Räumen. Heute morgen habe ich Curly und Sue kurz beim Fressen begegnen lassen, sie haben sich auch ganz kurz begrüßt, danach habe ich sie wieder getrennt und Curly ist nun ganz entspannt im selben Raum wie ich, Sue scheint auch zufrieden, sie jammert nicht.

Ich werde mich wahrscheinlich mit dem Zusammenführen noch viel mehr in Geduld üben müssen. Und Curly ist wirklich extrem verunsichert. Heute morgen wollte sie als erstes das Außengehege ablaufen, ob alles hundefrei ist. Habe ich auch zugelassen (inzwischen ist auch dort alles verhängt), danach war füttern.

Also: auch wenn du das noch nicht erlebt hast, Dein Bauchgefühl hat mich auf jeden Fall ermuntert!

Herzliche Grüße

P.S.: Während ich dies hier schreibe, hat Linus entdeckt, wie gut es sich mit den kleinen Zuckeraprikosen spielen lässt! Besser als jeder Ball! (von denen es hier natürlich reichlich gibt!)
 
Du hast sieben Katzen auf 80 qm? Wie läuft das denn mit der Trennung? Da hat ja jede Gruppe von 3-4 Tieren gerade einmal 40 qm. Oder habe ich da was falsch verstanden?
 
Es sind eher 90 m² und ich habe 4 Räume und 3 größere Flurabschnitte und in allen Bereichen alle Ebenen genutzt, so dass die Katzen reichlich Schlaf- Renn- und Kletterplätze haben....ist nicht optimal, aber wesentlich besser als Tierheim oder ausgesetzt sein und sehr häufig sitzen, spielen und liegen die Katzen eh miteinander in einem der Zimmer, ach ja und plus etwa 10 m² Außenraum mit ebenfalls reichlich Ebenen und Versteckmöglichkeiten....
 
Wie läuft es denn mittlerweile?
Ist zwar schon einige Tage her, aber ich antworte mal auf deinen letzten Post
Ich werde alle für diese Tage fest trennen in 2 Gruppen und festen Räumen.
Hätte mich dem, was Nicky_1 geraten hatte, nur anschließen können - gut, dass Du sie dann doch getrennt hast.
Heute morgen habe ich Curly und Sue kurz beim Fressen begegnen lassen, sie haben sich auch ganz kurz begrüßt, danach habe ich sie wieder getrennt und Curly ist nun ganz entspannt im selben Raum wie ich, Sue scheint auch zufrieden, sie jammert nicht.
Super, dass diese Begegnung so friedlich verlief - aber es war zu früh, sie zusammenzulassen. Klar, hinterher ist man immer schlauer :cool: aber weil man es vorher nicht weiß, sollte man sie lieber so lange getrennt haben, bis man das Gefühl hat, dass kein Rückschritt nötig sein wird. Rückschritte (trennen, zusammenlassen, wieder trennen...) irritieren sie eher. Lieber langsamer, aber dafür gezielter "nach vorn" gehen.
Also erst ohne Sichtkontakt trennen - wenn sie deutlich ruhiger sind, mit Gitter - und erst dann das Gitter öffen, wenn man das Gefühl hat, es könnte auch offen bleiben.
"Rückschritte" lassen sich nicht immer vermeiden, sollten aber möglichst nicht stattfinden.
Und Curly ist wirklich extrem verunsichert. Heute morgen wollte sie als erstes das Außengehege ablaufen, ob alles hundefrei ist. Habe ich auch zugelassen (inzwischen ist auch dort alles verhängt), danach war füttern.
Dann war es zu früh. Wenn sie wieder raus darf und dann *etwas verunsichert* die Gegend abschnuppert, ist das ok, dann kann man etwas abwarten, sie wird dann von selbst wieder ruhiger werden - aber wenn sie extrem verunsichert wirkt, war sie nicht lange genug getrennt.

Im anderen Thread schreibst Du
Leider steckt versändlicherweise der Stress der beiden die anderen ebenfalls an bzw. insgesamt ist der Stresspegel in der Katzengruppe gestiegen. Und Curly scheint auch darauf zu reagieren, wenn die anderen miteinander spielen. Vorhin habe ich gar nicht mitbekommen, dass Sue in den Raum geschlüpft ist, in dem Curly war, da ich damit beschäftigt war, 2 andere Katzen zu trennen, wo das "Spiel" wohl etwas ernster geworden war. Ich hörte nur das heftige "Kreischen/Knurren" der Katzen und sah dann Curly und Sue wieder im Streit, und zwar heftigst. Es hat eine Weile gedauert, bis ich sie getrennt hatte, danach ist recht schnell wieder Ruhe eingekehrt.
Es wäre wichtig, dass erstmal Ruhe reinkommt. Halte sie mal eine Weile völlig getrennt. So wie vor einigen Tagen. Das war schon richtig so, du hast es nur nicht konsequent genug durchgezogen :) .
Curly ist ja mit Sue aneinandergeraten, und weil Curly ängstlich reagiert hat, würde ich eher Sue separieren.
Also Curly soll sich so gut es geht ganz normal in der Katzengruppe bewegen können. Oder reagiert sie mittlerweile den anderen Katzen gegenüber auch ängstlich?
Falls ja, könntest Du die Gruppe so teilen, dass Curly mit den Katzen, von denen sie momentan nicht gestresst ist, in einer Gruppe bleibt und Sue wird separiert, bzw ist mit den Katzen in einem Raum (oder eben dem kleineren Teil des Reviers), mit denen sie wie gewohnt entspannt umgeht.

Dann würde ich so lange abwarten, bis Curly wirklich wieder ganz "wie früher" selbstbewusst durch die Gegend stolziert.
Dann erst kann man weitersehen. Keine Begegnungen mit Sue vorher, auch keine kurzen oder "sicheren", zB an einem Gitter.
Wenn dieser Status erreicht ist, könntest du dann diese beiden Reviere so belassen, aber per Gittertür trennen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Catma,

erst einmal ganz herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort!!!:)

Ich selbst bin inzwischen auch extrem verunsichert und mir ist natürlich klar, dass sich das auch auf die Katzen überträgt.
Gut ist an der ganzen Angelegenheit, dass ich auch mehr von den anderen Katzen mitbekomme und nun noch genauer sehe, wer wen wie verträgt. Bisher waren die Animositäten aber (dachte ich) in einem akzeptablen Rahmen. Sie waren häufig alle mit mir friedlich in einem Raum, schlafen teilweise beieinander und spielen auch miteinander. Dabei ist es aber nicht immer so ganz ersichtlich, wann es noch Spiel ist und wann es ernster wird.

Ich habe während meiner Abwesenheit genau das versucht, was Du geraten hast: die Katzen zu Curly zu tun, mit denen sie sich am besten verträgt und das Gleiche auch für Sue. Da habe ich mich sehr gefreut über diesen Tipp auch von Dir, dann habe ich wenigstens das richtig gemacht. Aber ich habe gestern wohl nicht bedacht, dass auch die anderen Katzen, die getrennt waren, sich erst wieder "zusammen finden" müssen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass ich zu schnell vorgegangen bin bisher, da es mir so leid tut, die Katzen zu trennen. Und durch die Trennung bekommen sie natürlich auch weniger Aufmerksamkeit von mir, wobei ich versuche, mich immer abwechselnd in den Revieren aufzuhalten. Da ich teilweise zuhause arbeite, ist das immer noch mehr Zeit, als wenn ich immer den ganzen Tag außer Haus wäre.
Ein Problem bei der Trennung ist, dass bisher alle die freie Möglichkeit hatten, nachts zu mir ins Bett zu kommen. Das haben sie unterschiedlich genutzt (meistens kamen alle irgendwann mindestens einmal vorbei) und ich möchte es ihnen so ungern "weg nehmen". Aber mich und mein Bett kann ich natürlich nicht trennen. Ich hatte bisher die Gruppe um Sue bei mir gelassen, da ich das Gefühl hatte, dass es Sue sehr gut tut. Einmal hatte ich auch die Reviere gewechselt. Aber Curly kommt aktuell eh nicht ins Bett, daher dachte ich, dass ich ihr da nichts wegnehme. Früher kam sie aber (hatte sie schon vor dem Vorfall aufgehört, ich weiß dafür allerdings keinen Anlass). Sue kommt häufig. Oh je, ich hoffe, das klingt alles nicht zu verworren.

Mir scheint, am besten wäre im Sinne der "Ruhe" wohl, die Reviere beizubehalten? Obwohl in einem Katzenbuch auch geraten wird, die Reviere zu wechseln. Soll ich die Gruppen gleich belassen?

Das mit der Gittertür ginge, mir ist nur nicht klar, wie ich eine solche einbauen kann, ohne die Holztür zu beschädigen. Hast Du da einen Tipp? Platz genug und Räume genug habe ich und ich habe auch einen Flurabschnitt, den ich als "Schleuse" nutzen kann, da ich Durchgangszimmer habe und dadurch teilweise einen "Rundum-Weg"

Also sollte ich wohl aufhören, die Katzen sich beim Füttern begegnen zu lassen? Nach dem heftigen Vorfall gestern habe ich bisher auch keinen weiteren Versuch unternommen. Aber die Katzen jammern sehr, sie wollen zueinander! Wenn ich aber weiß, dass ich das Richtige tue, kann ich das natürlich aushalten!
Curly ist extrem schreckhaft aktuell, ich sollte also wohl auch insgesamt warten, bis sie sich insgesamt sicherer fühlt?

Bisher habe ich die Katzen in den Gruppen immer mal wieder auch "gewechselt". Vielleicht ist es besser, ich lasse feste Gruppen beieinander? Dann müssen aber einige, die sonst bei mir im Bett schlafen, völlig darauf verzichten. Und werden sie sich damit nicht auch gegenseitig "fremder"?

Im Moment z.B. bin ich am Schreibtisch mit 4 Katzen im Revier, alle 4 sind zufrieden, doch Sue sitzt vor der Tür und scharrt und jammert...also ganz häufig jammert immer eine: entweder Curly oder Sue, immer die, bei der ich nicht im Raum bin...wenn sie nicht gerade schlafen...

...puh, ich ende erst einmal...und lasse die Katzen getrennt.


Und so oder so ganz vielen Dank an alle, die sich mit mir Gedanken machen!!

Liebe Grüße

NicoCurlySue
 
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Das mit der Gittertür ginge, mir ist nur nicht klar, wie ich eine solche einbauen kann, ohne die Holztür zu beschädigen.

Du kannst auch ein Fliegengitter wie man es für Balkontüren nutzt, anbringen. Gibt zwar an den Balken ein paar Löchlein, aber die Türe geht nicht kaputt ;)

...also ganz häufig jammert immer eine: entweder Curly oder Sue, immer die, bei der ich nicht im Raum bin...wenn sie nicht gerade schlafen...

Ist bei uns auch so :sad: und aus Katzensicht verständlich. Ich weiss selbst keine Lösung wenn man trennen muss.

Wünsche Dir viel Geduld und Nerven!
 
Hallo Ayleen,

ich kann das mit dem Zitieren noch nicht, sorry! Das mit dem Fliegengitter ist eine gute Idee! Ich werde mich einmal danach umschauen! Ist die dann genügend stabil auch "zu"?

Heute abend ist es hier relativ ruhig und entspannt, es scheint also allen einigermaßen gut zu gehen und ich scheine gute Gruppierungen gewählt zu haben. Ein Kater (Findus) kommt aber noch mit in die Gruppe bei mir, da er mitunter mit seinem Bruder wild tobt und das für Curly vielleicht auch nicht so gut ist. An sich mag Curly aber beide Kater. Es ist ganz schön schwierig, die Dynamik in meiner Katzengruppe wirklich gut zu erkennen, das war mir so klar bisher nicht, obwohl ich immer gut auf alle versucht habe zu achten.

Und Curly war schon immer eine sehr zarte Katze, schon als sie mit ihren Geschwistern aus dem Tierheim kam. Deshalb sollte sie damals auch unbedingt bei Sue und Nico bleiben.

Also, vielen Dank auch für die guten Wünsche! Nerven und Geduld brauche ich gerade wirklich!

Es kann durchaus sein, dass Curly auch vorher schon ein wenig gestresst war und ich vielleicht etwas übersehen habe.

Liebe Grüße

NicoCurlySue
 
  • #10
Ich kann mir gut vorstellen, dass ich zu schnell vorgegangen bin bisher, da es mir so leid tut, die Katzen zu trennen.
Es ist aber immer schwierig, das richtige Timing zu treffen. Denn allzu lange getrennt halten ist auch nicht gut - also bleibt oft nur "Versuch und Irrtum". Aber eben im Zweifelsfall lieber etwas zu langsam vorangehen als zu schnell um so viele Rückschritte wie möglich zu vermeiden.
Mir scheint, am besten wäre im Sinne der "Ruhe" wohl, die Reviere beizubehalten? Obwohl in einem Katzenbuch auch geraten wird, die Reviere zu wechseln. Soll ich die Gruppen gleich belassen?
Ich würde sie jetzt erstmal so in diesen zwei Gruppen belassen. Jetzt geht es erstmal darum, wieder eine gewisse Grundruhe reinzubringen. Wenn die Katzen sich damit arrangiert haben (so gut es eben die Umstände erlauben, klar läuft dann einiges anders ab als gewohnt, aber besser dies irritiert sie etwas als dass sie durch evtl erneute Zwistigkeiten wieder aufgepusht werden), kann man weitersehen.
Heute abend ist es hier relativ ruhig und entspannt, es scheint also allen einigermaßen gut zu gehen und ich scheine gute Gruppierungen gewählt zu haben. Ein Kater (Findus) kommt aber noch mit in die Gruppe bei mir, da er mitunter mit seinem Bruder wild tobt und das für Curly vielleicht auch nicht so gut ist.
Das liest sich sehr gut an. Tauschen würde ich grundsätzlich nur, falls du meinst, ein Tausch würde noch mehr Ruhe reinbringen. Also Findus noch zu dir und gut ist :) Wenn du merkst, eigentlich läuft es ganz gut so mit den beiden Gruppen, würde ich auch recht zügig die Gitterür einsetzen. Das wäre eine klare Linie mit so wenig Veränderungen (was immer auch Irritation bedeutet) wie möglich.
Das mit der Gittertür ginge, mir ist nur nicht klar, wie ich eine solche einbauen kann, ohne die Holztür zu beschädigen. Hast Du da einen Tipp?
Das ist prima, so bleibt für sie zu gegebener Zeit praktisch alles wie es ist (gewohnte Gruppe nur eben anstatt der Tür eine Gittertür)
Schau mal hier findest du viele Tipps klickmich
Also sollte ich wohl aufhören, die Katzen sich beim Füttern begegnen zu lassen? Nach dem heftigen Vorfall gestern habe ich bisher auch keinen weiteren Versuch unternommen. Aber die Katzen jammern sehr, sie wollen zueinander! Wenn ich aber weiß, dass ich das Richtige tue, kann ich das natürlich aushalten!
Curly ist extrem schreckhaft aktuell, ich sollte also wohl auch insgesamt warten, bis sie sich insgesamt sicherer fühlt?
Wenn möglich behalte erstmal diese zwei Gruppen ohne Tausch und Futterbegegnung. Vor allem für Curly und Sue soll erstmal alles gleich bleiben. Evtl irritiert es sie, wenn sie sehen, da dürfen andere zum Futtern woanders hin, sie selbst aber nicht...
Wenn sie sich mit der Gittertür arrangiert haben, kannst du immer noch schauen, ob du mal einzelne Tiere wechselst (grundsätzlich nicht - aber eben falls es noch mehr Entspannung bringt, dann ja).
Das ganze Revier würde ich nur dann tauschen, falls es sich sehr lange hinziehen sollte, aber davon seit ihr weit entfernt, meine ich.

Allzulange sollte die strikte Trennung nicht andauern. Wenn du merkst, diese strikte Trennung bringt schon deutlich Ruhe in die Gruppe (vor allem Curly wird deutlich entspannter), musst Du nicht lange warten, kannst dann recht zügig die Gittertür einbauen. Dann kann man weitersehen.

Oft ist es so, dass sie unmittelbar nach Einbau der Gittertür wieder etwas unruhiger werden, obwohl sich ansonsten nichts geändert hat. Das wäre aber normal. Dies einfach ignorieren, gar nicht kommentieren, am besten zwei Runden um den Block laufen, sie beruhigen sich von selbst wieder.

So kannst du im Grunde nichts falsch machen, denn wie auch immer sie sich benehmen - die Gittertür hält sie getrennt, so wie vorher die geschlossene Tür. Wenn sie das akzeptiert haben, werden sie nochmal ein Stück ruhiger und dann kannst du auch aktiver werden und wieder Annäherungen starten.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #11
Gittertür- Handhabung der Zusammenführung

Guten Morgen Catma und alle anderen,

vielen Dank für die ausführliche Antwort und den link. Werde ich mir später noch einmal mehr in Ruhe anschauen...

Ich habe noch 2 Fragen zur Gittertür:

In meinem schlauen Buch steht, dass ich auch mit Gittertür die Katzen nur beim Fressen sich anschauen lassen soll und die Futternäpfe auch in einigen Metern Entfernung, so dass sie sich nur sehen. Und dann sollte ich nach dieser positiven Erfahrung die richtige Tür wieder schließen, so dass die Gewöhnung ganz langsam erfolgt. So wie du und die anderen es schreiben, soll ich ja wohl die Gittertür dann ständig haben, d.h., die andere Tür offen und nur die Gittertür zwischendrin.

Außerdem: so wie ich meine Kaztenbande einschätze, werden alle zu beiden Seiten der Gittertür sitzen und zwar direkt davor.....

Habt Ihr da Erfahrungen, wie es bei Euch war?

Herzliche Grüße

NicoCurlySue
 
  • #12
Zur Gittertürfrage konkret kann ich nichts sagen.

Was ich aber nicht lese (oder habe ich es überlesen?): wie alt sind die Katzen im Moment und seit wann bestehen die "Gruppen"?

Du schreibst, die eine Gruppe waren bei Aufnahme alles Kitten. Wäre es angesichts des geringen Platzes da nicht besser (gewesen - aber wenn sie jetzt noch jung sind, gilt das immer noch auf jeden Fall), sie zu vermitteln? Die "einzige Alternative Tierheim"-Aussage kann ich nicht recht glauben, da Kitten ziemlich leicht vermittelbar sind - auch so, dass sie verantwortungsvolle und etwas geräumigere Plätze bekommen.

Für junge Tiere finde ich die Räumlichkeiten - egal, wie gestaltet - schlicht zu eng. Besonders die sensiblen und zurücksteckenden Tiere kann man da manchmal mit aller Mühe nicht eingewöhnen, sie behalten ein Stressleben. Versuche vielleicht, wenigstens Curley an einen Platz zu vermitteln, an dem sie großzügiger und stressfreier leben kann. Pro (junger) Katze 10m2 (auf denen auch noch Menschen leben) - das ist kaum mehr als Tierheimplatz. Wenn überhaupt.
 
  • #13
In meinem schlauen Buch steht, dass ich auch mit Gittertür die Katzen nur beim Fressen sich anschauen lassen soll und die Futternäpfe auch in einigen Metern Entfernung, so dass sie sich nur sehen. Und dann sollte ich nach dieser positiven Erfahrung die richtige Tür wieder schließen, so dass die Gewöhnung ganz langsam erfolgt. So wie du und die anderen es schreiben, soll ich ja wohl die Gittertür dann ständig haben, d.h., die andere Tür offen und nur die Gittertür zwischendrin.
Natürlich soll es darauf hinauslaufen, dass sie wieder so wie vorher harmonieren. Aber vergiss *erstmal* den Gedanken "wie kann ich sie wieder einander annähern" (aktiv etwas tun) Du machst damit den 2. Schritt vor dem ersten.
Jetzt ist erstmal die Phase "was beruhigt sie am meisten" (diese Situation schaffen und dann passiv abwarten)

Man muss immer schauen, wie die individuelle Situation ist, wie die Katzen sich seit wann zueinander verhalten. Bei euch ist es so, dass sich die Katzen zwar schon recht gut beruhigt haben, aber im Grunde nicht wirklich runtergekommen sind. Und weil dieses "hin und her" einige Tage anhielt, bzw nach einigermaßen Ruhe wieder etwas Tumult, wäre es nun "doppelt wichtig", dass sie nun eine klare Kontinuität nach vorn erfahren.

Lass jede Gruppe auch beim Futtern unter sich. Quasi so, dass sich mit dem Einsatz der Gittertür nichts weiter ändert.
so wie ich meine Kaztenbande einschätze, werden alle zu beiden Seiten der Gittertür sitzen und zwar direkt davor.....
Wahrscheinlich, ja - dann lass sie da sitzen :) Es kann auch sein, dass einige maunzen, evtl ? ans Gitter springen, oder Curly reagiert doch wieder etwas irritiert - mach dann nichts, ignorier ihr Tun einfach, sie werden dann von selbst verstehen, dass sich nichts geändert hat außer dass da nun ne Gittertür ist. Bleib passiv.
Falls sie am Gitter aggro werden sollten, würde das bedeuten, dass die Gittertür zu früh eingesetzt wurde. Aber anstatt wieder einen Schritt zurückzugehen (normale Tür wieder rein), würde ich dann lieber einige Zeit länger abwarten, bis sie sich von selbst wieder beruhigen, als wieder ein Hin und Her, das sie letztendlich mehr irritiert.

Setz die Gittertür ein, wenn du denkst, sie bleiben ruhig - und mach dann erstmal gar nichts, egal wie sie sich verhalten - die Gittertür macht dann die Arbeit, nicht du ;) Stoische Trennung, egal, wie sie sich benehmen, niemand kann das so gut durchziehen, wie eine stumpfe Gittertür. Du wirst sehen, das wird seine Wirkung ganz von selbst entfalten und dann werden die Katzen wiederum ein Stück ruhiger.
Dann erst hast Du dein Ziel erreicht. Die Gruppe ist durchs Gitter getrennt und verhält sich relativ entspannt.

Dann kommt die nächste Phase. Dann kannst Du aktiver werden und mit der Annäherung beginnen. zB erst mal am Gitter füttern.
Oder andere nette Begegnungen austesten. Oder später (!) evtl mal Katzen austauschen. Du hast einen ganz anderen Handlungsspielraum, wenn du vorher völlig passiv warst und somit ne Grundruhe in der Katzengruppe drin ist. Sie sind dann kooperativer.

Aber erstmal nicht nah am Gitter füttern, sondern weit voneinander entfernt, so dass jede Gruppe quasi weiterhin für sich futtert, aber nun Sichtkontakt möglich ist.
Falls beim weit-entfernt-futtern erstmal wieder Unruhe entstehen sollte, einfach weiter in diesem Abstand füttern und kommentarlos abwarten, bis sie sich von selbst einkriegen.
Wenn es gut klappt, dann kannst Du die Näpfe bei der nächsten Fütterung gleich ein Stückchen näher zueinander platzieren. Bis sie friedlich nah am Gitter futtern.
Lass während der Prozedur die Gittertür drin. Mal Sichtkontakt, dann wieder nicht, irritiert sie nur. Auch einzelne Katzen tauschen würde ich nicht. Es sei denn, du hast den Eindruck, das würde dann noch besser klappen. Im Zweifelsfall lieber alles so lassen, wie es ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #14
Antwort am "Info"

Ich weiß nicht, welche Tierheime Du kennst, aber das Tierheim, aus dem ich meine Katzen habe, hat jedes Jahr im Frühjahr und im Herbst eine Kitten-Schwemme und in dem Jahr, als ich meine 2. Gruppe dazu nahm, wurden so gut wie keine Katzen (auch Kitten!) vermittelt!!! Und sie haben eindeutig hier mehr Platz und Zuwendung ( im Übrigen ist eine Katze dabei, die 1/2 Jahr im Tierheim war, absolut scheu war und nicht vermittelt werden konnte, weil sie sich immer versteckt hat, Sophia ist inzwischen zu mir zutraulich und spielt mit den anderen Katzen!
Ich bitte darum alle Leser_innen, sich nicht mehr grundsätzlich zur Haltung bzw. Anzahl zu äußern, denn ich denke, aus der Ferne lässt sich das nicht beurteilen! Und vor dem Vorfall haben die Katzen miteinander gespielt, beieinander geschlafen und sich fast immer in denselben Räumen aufgehalten (freiwillig! Curly jetzt zu vermiitteln, fände ich absolut unsinnig! Und ich glaube kaum, dass das eine Erleichterung für sie wäre!
Also bitte, ich bin froh über Ideen und Erfahrungen, die mir mit meinen Katzen helfen. Übrigens hat meine Tierärztin gerade auch 10 Kitten von einem Bauernhof zu vermitteln!!

Grüße

NicoCurlySue
 
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  • #15
Antwort an Catma

Ganz vielen Dank! Dann werde ich das mit der Gittertür so machen und vorher noch ein wenig warten, denn eben z.B. hat Sue ein wenig geknurrt, als ich sie im Gehege (ich bin jetzt dort mit der Sue-Gruppe), von meinem Laptop weggeschickt habe, das hat sie vorher nie getan, wobei ich den Eindruck habe, dass sie seit der Kastration (die leider erst jetzt sehr spät im Alter von 5 Jahren erfolgen konnte) ihr Wesen auch ein wenig verändert hat. Vielleicht ist es auch deswegen so sehr eskaliert, denn einige Zeit vor der Hunde-Begegnung sind sowohl Sue als auch Curly kastriert worden, alle anderen waren es bereits.

Mir leuchtet es ein, dass das viele Hin und Her weniger gut ist.

Grüße von NicoCurlySue
 
  • #16
Ergänzung

...jetzt liegt Sue auf meinem Stuhl, den ich kurz verlassen hatte und ich sitze auf dem unbequemeren Hocker neben dran. Nico sitzt im Blumentopf(sie paßt gerade so hinein), Findus liegt auf einem Regalbrett und Journey sitzt in der Sonne, alle entspannt. Leider kann ich zur Zeit keine Bilder machen....
 
  • #17
  • #18
was tut das denn hier zur Sache? Es hatte seine guten Gründe....
 
  • #19
Hm, ich finde die Fragen tun schon etwas zur Sache. Ich hatte mich auf die Zusammenführung konzentriert und meine auch, sie werden sich schon wieder vertragen - trotzdem wäre es ja wichtig, darüber hinaus die Ursache herauszufinden und es ist nur gut, wenn andere danach fragen.

Gut, bei euch war der Anlass offensichtlich, der Hund hat sie aufgemischt. Aber es bleibt trotzdem die Frage, warum sie deswegen so durchdrehen? Katzen werden sich immer mal erschrecken, warum reagierten sie nun so extrem...?

Manchmal steckt tatsächlich nichts weiter dahinter, sie kriegen sich wieder ein und gut ist, das kann in den besten Katzengruppen mal vorkommen.
Aber meist steckt eine tiefere Urache dahinter. Oft ist es etwas körperliches, zB Krankheit. Eine verspätete Kastra kann Folgen haben, unabhängig davon, warum so spät kastriert wurde. Wenn es nicht eher ging, so muss es ja irgendeinen Grund dafür gegeben haben, der für die Katze bestimmt auch stressig war, das verunsichert Katzen und dann reicht machmal ein winziger Anlass und sie reagieren empfindlicher...
Oder es steckt zwar nur latenter aber doch andauernder Stress dahinter, der mit der Haltung zu tun haben könnte...
Oft gibt es auch nicht "den einen" Grund, sondern es spielen viele Faktoren, die für sich gesehen nicht so wild sind, zusammen. Hier eine zu späte Kastra, da doch zu wenig Platz, ein, zwei Charaktere haben doch latenten Dauerstress miteinander und schon kann eine an sich unbedeutende Stressituation extremen Stress auslösen.
Auf all dies zielen die Fragen ab und es ist ja unklar, wie alt die Katzen sind, seit wann bei dir, ob sie vermittelt werden sollen etc...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #20
Ich habe diesen Thread für eine andere Userin "hervorgeholt" und sehe eben, dass wir mit einer Diskussion geendet hatten.
Ich kann jetzt im Rückblick schreiben, dass damals wirklich keine körperlichen Ursachen dahinter standen und mit viel Geduld ist alles wieder richtig gut geworden.
Die Beiden sind wieder entspannt im Umgang miteinander und auch ich werde nicht mehr nervös, wenn eine mal Abstand braucht und deswegen mal faucht. Es passiert nichts mehr weiter. :)
 
  • Love
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