Umgeleitete Aggression Hilfe bei Treppensituation

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Pennywise182

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6. Februar 2023
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Hallo, ich habe mich hier schon viel belesen und einige Tipps angewendet im Bezug auf unsere umgeleitete Aggression. Aber von Anfang an. Unser Kater Tapsi war am 30.01. zum Tierarzt weil er sich häufig übergibt. Er wurde komplett untersucht und es wurde Blut abgenommen. Alles unauffällig. Der Tierarzt geht von einer Futtermittelunverträglichkeit aus. Zu Hause wieder angekommen habe ich Tapsi erstmal von unserm zweiten Kater Benji separiert. Da es schon immer Spannungen nach dem Tierarzt gab. Nach 2 - 3 Stunden habe ich die beiden wieder zusammen gelassen und es lief auch alles gut. Mitten in der Nacht, als Benji auf Klo musste, ist es dann aber doch wie aus dem nichts eskaliert und die beiden haben sich heftig attackiert. Wir haben die beiden sofort wieder getrennt. Am nächsten Tag hatten wir es wieder versucht was auch geklappt hat aber dann wieder ein heftiger Kampf. Dann haben wir sie komplett getrennt. Eine Woche ohne jeglichen Sichtkontakt. Wir haben täglich die Reviere getauscht und beiden Handtücher des jeweils anderen ins Zimmer gelegt. Im Wohnzimmer habe ich dann eine Gittertür eingebaut. Anfangs mussten die beiden sich nur unter der Tür riechen und es wurde lautstark gefaucht. Benji ist der Kater der 2 mal heftig angegriffen wurde, so dass er sogar unter sich gemacht hat. Wir sind jetzt tatsächlich schon wieder soweit, dass die beiden in einen Raum können, zusammen schmusen (nicht immer) und sich auch mal raufen ohne dass es gleich eskaliert. Über diesen großen Fortschritt sind wir in so kurzer Zeit echt froh. Tagsüber und nachts trennen wir aber noch rigoros, da wir merken alleine würde es noch eskalieren. Bzw haben wir jetzt hauptsächlich noch das Problem mit der Treppe. Sobald Benji die Treppe hoch will schleicht Tapsi ihm nach und das macht Benji Angst und er bleibt auf halber Strecke stehen und faucht mehrfach. Da muss dann auch einer von uns zwischen weil Tapsi langsam zu ihm weiter schleichen will. Ich lenke dann meist schnell mit leckerlies ab. Sobald beide oben oder unten sind und sich einmal wieder beschnüffelt haben ist Benji zwar noch etwas skeptisch aber sie laufen wieder normal durchs Haus. Es kommt mir immer so vor als ob Tapsi, Benji auf der Treppe auf einmal nicht mehr erkennt obwohl es letzte Woche schon gut geklappt hatte. Da konnte ich mich morgens ganz normal fertig machen und die beiden sind normal durchs Haus gelaufen, auch die Treppen. Ich hab noch die Vermutung, dass es daran liegen könnte, dass es Tapsi momentan vielleicht wieder nicht so gut geht. Wir sind noch in der Findungsphase vom Futter und diese und letzte Woche musste er sich wieder übergeben. Aber das ist nur ne Vermutung. Habt ihr noch einen tip wie ich die Treppen Situation auch wieder hinbekomme? Oder bin ich einfach zu ungeduldig ? Sie bekommen beide Zylkene, Tapsi (5kg) 2x 75mg und Benji (7kg) 225mg und Felisept Raumduft haben wir auch. Wir haben das Gefühl dass es momentan irgendwie gar nicht wieder voran geht, weil benji sich nur noch schleichend die Treppe hochtraut und tapsi das gleich wieder triggert hinterherzugehen. was die ganze Situation verschlimmert. Die ganze Situation geht uns langsam auch an die Nieren. Also wir bleiben immer ruhig bei den Katzen und mache alles so weiter wie bisher, nur dass wir ein Auge auf die beiden mehr haben. Aber ich schlafe seit 2 Monaten im Wohnzimmer mit Benji und Tapsi ist nachts bei meiner Frau im Schlafzimmer. Wir haben sogar schon einen Kurzurlaub abgesagt der eigentlich im Februar geplant war, weil es hier mit den beiden einfach mehr als chaotisch war. Ach ja wir haben die beiden jetzt seit 9 Jahren. Es sind Geschwister, kastriert und 9,5 Jahre alt.
Sorry für den ewig langen Text 🙈
 
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Willkommen!
Ich finde ihr macht es toll. Aber so wie ich die Situation einschätze fände ich es sehr wichtig jetzt, dass es jetzt nicht nochmals eskaliert. Ob jetzt nochmal trennen oder anderes sinnvoll wäre speziell für die Treppensituation... würde ich mit einem Katzenverhaltensexperten besprechen. Einfach damit das jetzt weiter bergauf geht.

Was mir aufgefallen ist:
Bzw haben wir jetzt hauptsächlich noch das Problem mit der Treppe. Sobald Benji die Treppe hoch will schleicht Tapsi ihm nach und das macht Benji Angst und er bleibt auf halber Strecke stehen und faucht mehrfach. Da muss dann auch einer von uns zwischen weil Tapsi langsam zu ihm weiter schleichen will. Ich lenke dann meist schnell mit leckerlies ab.
Ablenken ist sehr gut aber mit Leckerli könnten sie auf die Idee kommen, du belohnst irgendein Verhalten. Wenn dann nur erwünschtes Verhalten belohnen und somit Positives Tun verstärken.
Versuch vielleicht "unauffällig dazwischenzugehen" indem du so tust als siehst du die beiden nicht und zufällig jetzt da die Treppe hoch musst ohne sie anzusehen oder weiter zu beachten, so müssen sie dir ausweichen (oder zumindest einer der beiden) schon ist die Situation gestoppt ohne dass es irgendwie dramatisch wird (unerwünschtes Tun unterbrechen).

Mit Positives verstärken / Negatives unterbrechen könnt ihr evtl entspannt lenken.
Es kommt mir immer so vor als ob Tapsi, Benji auf der Treppe auf einmal nicht mehr erkennt obwohl es letzte Woche schon gut geklappt hatte.
das meinte ich, das finde ich brenzlig und würde ich lieber mit Profi besprechen wollen, was da am sinnvollsten wäre nachdem sich die beiden schon so toll wieder angenähert haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey danke für deine Rückmeldung. Wir hatten tatsächlich schon eine Katzenpsychologin hier, als die Gittertür noch verschlossen war und die meinte wir sollen bevor es eskaliert mit Leckerlies ablenken. Fand ich auch komisch. Aber sie meinte, dass Katzen das damit nicht verbinden wie zb. Hunde. Sondern sie lenkt es einfach nur ab. Ich werde nochmal mit ihr telefonieren was sie zur Treppensituation meint.
 
Hm seltsam.
...und die meinte wir sollen bevor es eskaliert mit Leckerlies ablenken. Fand ich auch komisch
Vielleicht meinte sie mit "bevor es eskaliert" notfalls? Eben weil sie gut darauf anspringen... ?
. Aber sie meinte, dass Katzen das damit nicht verbinden wie zb. Hunde. Sondern sie lenkt es einfach nur ab.
Vielleicht bezog sie das auf den Moment?

Wie auch immer, ich denke solange sie sich gut ablenken lassen egal wie ist es ja in Ordnung. Nur eben aufpassen dass sie das nicht als Belohnung missverstehen und vielleicht wäre es besser unauffällig zu lenken "durch sie durchlaufen" zb - wenn das denn möglich ist in der Situation.

Ich meine solange sie sich überhaupt ablenken lassen ist alles noch irgendwie im Rahmen. Nur eben wenn sie nochmal ausrasten sozusagen wäre das eine völlig andere Situation, dann sind sie ausser sich und eben was du hier schreibst .....
Sobald Benji die Treppe hoch will schleicht Tapsi ihm nach

langsam zu ihm weiter schleichen will.

Es kommt mir immer so vor als ob Tapsi, Benji auf der Treppe auf einmal nicht mehr erkennt obwohl es letzte Woche schon gut geklappt hatte.

weil benji sich nur noch schleichend die Treppe hochtraut und tapsi das gleich wieder triggert hinterherzugehen.
...... lässt vermuten, dass es da noch oder wieder ganz schön brodelt, da würde ich gezielt fragen was sie davon hält.

Weil es abgesehen von der Treppe ganz gut läuft - wäre es möglich, die beiden erstmal von der Treppe fernzuhalten? Und andernorts dann regelmäßig schöne Momente miteinander kreieren zb du bürstest die eine Katze, dein Partner die andere, falls sie das mögen, so dass sie Blickkontakt haben, gemeinsam Entspannung erleben ohne sich erstmal zu nah zu kommen. Oder dass sie zwar etwas weiter voneinander entfernt sitzen aber doch gemeinsam etwas beobachten - so in der Art und erstmal die Treppe meiden falls möglich.
Ich würde sie auch fragen ob es sinnvoll wäre die Zylkene Dosis zu erhöhen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann heute wieder erste Erfolge vermelden :)

Die beiden sind zusammen die Treppe rauf und runter ohne Fauchen oder hauen. Benji war zwar noch erst etwas skeptisch aber dann ging es doch. Ich hab die Tage davor immer mit den beiden geübt. Wenn die beiden sich auf der Treppe begegnet sind und nix passiert ist gabs nen Leckerlie und wenn einer zu aufdringlich war, musste ich da gerade mal ganz zufällig zwischen laufen weil ich auch hoch oder runter wollte :D
Die beiden erschrecken sich auch schon wieder gegenseitig (spielerisch) und spielen so langsam wieder miteinander und wenn sie doch mal raufen akzeptieren sie langsam auch wieder wenn der andere nicht mehr will ohne dass wir dazwischen müssen.
Gestern Abend gab es auch wieder eine Schmusestunde auf dem Sofa wo sie sich gegenseitig geputzt haben und dann zusammengekuschelt geschlafen. Also es wird so langsam wieder :)
 
Harch, das liest sich prima an!
... Ich hab die Tage davor immer mit den beiden geübt. Wenn die beiden sich auf der Treppe begegnet sind und nix passiert ist gabs nen Leckerlie und wenn einer zu aufdringlich war, musste ich da gerade mal ganz zufällig zwischen laufen weil ich auch hoch oder runter wollte :D
👍

Ich drücke die Daumen dass es jetzt schön weiter bergauf geht. Ihr macht das super
 
Ich wollte hier nochmal ein Update geben. Es lief alles super. Die haben wieder normal gespielt sich die Treppen rauf und runter gejagt und auch zusammen geschlafen. Wir wollten sie dann letzten Montag auch nachts nicht mehr trennen. Vorsichtshalber habe ich aber noch unten geschlafen und meine Frau oben. Tja leider ging das voll in die Hose. Aus dem nichts mitten in der Nacht Gejaule und es wurde wieder wie wild auf einander eingeschlagen. Wir haben sofort getrennt, da wir zum Glück beide noch wach waren. Wir sind zwar nicht wieder ganz am Anfang, da sie sich auch direkt an der Gittertür wieder begegnen können ohne Fauchen und auch neugierig sind. Aber sobald wir versuchen nochmal zusammen zu lassen ist die ganze Situation wieder extrem angespannt. Benji läuft hier nur noch wie auf Eierschalen. Da wir beide auch mit den Nerven am Ende sind, haben wir uns dazu entschlossen Benji zu meiner Schwiegermutter zu geben. Das hatte sie uns damals schon angeboten bei der ersten Eskalation, dass wir sie als Notfallplan haben. Wir haben mit beiden Katern jetzt nochmal einen Tierarzttermin um beide nochmal von Kopf bis Fuß durchchecken zu lassen, da sie vorher nie so aggressiv zu einander waren. Wenn da nichts bei raus kommen sollte und beide vollkommen gesund sind, werden wir aber wohl den Schritt gehen und Benji zur Schwiegermutter geben. Dann kommt er zur Ruhe und muss nicht immer in Angst hier rum laufen. Es tut uns beiden im Herzen weh, aber wir wollen auch das beide Kater wieder ein normales angstfreies Leben haben. Auch wenn wir es langsam hinkriegen sollten hätte ich immer Angst die beiden mal alleine zu Hause zu lassen. Da der Freund meiner Schwiegermutter selber schon Katzen hatte und auch seit kurzem in Rente ist, haben wir auch ein gutes Gefühl dabei Benji bei den beiden zu lassen. Es ist zwar nicht schön, dass wir jetzt an diesem Punkt sind und ich mag gar nicht an den Tag denken an dem wir Benji zu ihr bringen. Aber wir müssen da wirklich an Benjis wohl denken und nicht, dass wir glücklich sind aber die beiden hier nur noch in Stress leben.
 
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Achherje. Was haltet ihr davon, das Ganze vielleicht nochmal mit einer anderen Tierverhaltensexpertin zu besprechen? Ziel der schnellem Trennung ist ja, dass sie so einen Vorfall möglichst wieder "vergessen" und ich weiß nicht, ob das bei euch auf Dauer funktionierem kann, einfach weil es nun bereits mehrere solcher Eskalationen gab. Aber das wird eine Expertin viel besser einschätzen können.

Ich würde es versuchen, oder zumindest nochmal professionellen Rat einholen, weil sich die beiden ja offensichtlich mögen und gut miteinander klar kommen können - umgeleitete Aggression hat nichts damit zu tun. Wichtig wäre eben so etwas professionell zu begleiten. Leider gibt es auch viele unseriöse "Experten" - vielleicht liest ja jemand hier mit oder du könntest einen neuen Thread eröffnen und nach Empfehlungen fragen, vielleicht kennt jemand einen guten Katzenverhaltensexperten mit dem er bereits gute Erfahrungen gemacht hat. Zumindest mal telefonieren würde ich wollen um zu schauen wie er die Situation nun einschätzt.
 
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Wir hatten auch schon mal mit unserer Katzensitterin gesprochen, die ist auch Katzenpsychologin aber praktiziert nicht mehr Vollzeit. Sie war ähnlicher Meinung wie die andere Expertin. Beide meinen, je häufiger es knallt zwischen den beiden um so schwieriger wird es natürlich für Benji wieder vertrauen zu fassen und das auch für längere Zeit. Sie sagte uns aber wir sollen doch beide nochmal komplett durchchecken lassen, das da wirklich nichts im Argen ist. Gerade weil Tapsi so aggressiv bzw. dominant gegenüber Benji ist und das aus dem nichts kam. Wir hatten mit Tapsi ja sowieso das Problem, dass er sich so häufig übergibt und die Tierärztin meinte das wäre wohl eine Futtermittelunverträglichkeit und wir sollten, anderes hochwertigeres Futter geben. Wir haben jetzt aber darum gebeten das dem ganzen nochmal ganz genau auf dem Grund gegangen wird (mit Röntgen, Ultraschall, Zähne gucken usw) und bei Benji wollten wir sowieso mal wieder einen normalen Routinecheck machen, gerade mit dem Hinblick, dass wir ihn evtl abgeben, dass wir wissen das alles ok ist. Und auch das wir uns sicher sein können das nicht einer von beiden nur so reagiert weil es ihm nicht gut geht oder er merkt, das der andere krank ist. Wir wollen jetzt erst mal eben abwarten was beim Tierarzt rauskommt und versuchen hier unser bestes die beiden noch wieder langsam an einander zu gewöhnen mit vielen gemeinsamen positiven Erlebnissen an der Gitter Tür und auch viel einzelnes schmusen um Benjis Selbstvertrauen wieder zu stärken.
 
  • #10
.... Wir haben jetzt aber darum gebeten das dem ganzen nochmal ganz genau auf dem Grund gegangen wird (mit Röntgen, Ultraschall, Zähne gucken usw) und bei Benji wollten wir sowieso mal wieder einen normalen Routinecheck machen, gerade mit dem Hinblick, dass wir ihn evtl abgeben, dass wir wissen das alles ok ist.
owei... bei umgeleiteter Aggression sollte man aber als erstes abchecken ob beide sicher gesund sind. Du hattest an anderer Stelle geschrieben, ihr hättet über Umgeleitete Aggression viel gelesen und zudem zu einer Expertin bereits Kontakt gehabt, da bin ich davon ausgegangen, dass ihr wusstet, das macht man als erstes - eben weil gesundheitliche Probleme dahinterstecken können und wenn ja, die Tiere ja gar keine Chance haben sich dauerhaft zu beruhigen. Puh also sorry, das ich dahingehend nicht nochmal explizit nachgehakt habe - auch eine Expertin weiß dass man das zuerst macht - sonst stresst man doch die Tiere womöglich umsonst.

Es ist bei umgeleiteter Aggression wichtig, dass ihr wisst womit ihr es zu tun habt, es geht dabei nicht um Katzen, die sich plötzlich nicht mehr mögen sondern um eine Fehlverknüpfubg, die gelöst werden will. Sucht doch mal bitte Kontakt zu jemandem, der sich damit auskennt - ist nicht böse gemeint (!) aber auch eure Sitterin weiß nicht Bescheid, wenn sie euch nicht geraten hat, die beiden als Erstes gesundheitlich auf links zu krempeln.
Wir wollen jetzt erst mal eben abwarten was beim Tierarzt rauskommt und versuchen hier unser bestes die beiden noch wieder langsam an einander zu gewöhnen mit vielen gemeinsamen positiven Erlebnissen an der Gitter Tür und auch viel einzelnes schmusen um Benjis Selbstvertrauen wieder zu stärken.
Wie gesagt, besprecht das Ganze mit einem Profi - die beiden kennen sich bereits und verstehen sich gut - es geht nicht darum sie zusammenzuführen, sondern eine Fehlverknüpfung zu lösen. Ein Profi kennt den Unterschied.

Ich würde sagen, lasst jetzt beide getrennt aber mit geschlossener Tür (Benji im größeren Bereich), so lange bis sicher abgeklärt ist, ob beide gesund sind und ihr mit einem Profi einen sinnvollen Plan erarbeitet habt.

*

Einen Gedanken hätte ich noch - wenn ihr die beiden letztendlich doch trennen wollt, warum dann Benji weggeben? Er wurde angegriffen und müsste zudem dann auch noch sein gewohntes Zuhause verlieren, er würde die Welt nicht mehr verstehen... Ich will damit nicht sagen, dass Tapsi "der Böse" ist, er kann genausowenig dafür - bei umgeleiteter Aggression können beide ihr eigenes Verhalten nicht einordnen. Aber eben der der angegriffen wurde ist in der schwächeren Position, er braucht nun die Erfahrung, dass er in seinem gewohnten Zuhause Schutz erfährt und nicht es auch noch noch verliert.
(auch beim Separieren sollte immer der der angegriffen wurde den größeren Bereich des Reviers bekommen oder den "wichtgeren" wo er möglichst vieles unverändert vorfindet), auch im Hinblick darauf, dass die beiden jahrelang kätzische Gesellschaft gewohnt sind und dann mit neuen Kumpels zusammengeführt werden sollten. Sie sind ja nicht plötzlich unverträglich. Bitte besprecht die Situation mal mit einem Profi.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #11
Ich denke auch, ein checkup ist angebracht. Vielleicht tut es beiden sogar gut, wenn sie zusammen zum TA müssen. Da „leiden“ dann beide und beide riechen komisch, sowas kann auch wieder zusammen schweißen ;-)
Da würde ich wohl auch in Zukunft, wenn du mit Benji zum TA musst, immer Tapsi mitnehmen, wenn es nach TA Besuchen so eskaliert, so blöd es ist aber in so einem Fall dann vielleicht echt besser. Nach dem TA können sie auch noch nach einem oder zwei Tagen danach riechen.

Vielleicht könnt ihr es ja nachts oder auch tagsüber mal so probieren, zusammen ins Bett zu gehen und beide Katzen mitnehmen, schauen, dass sie erstmal beide gemeinsam im Raum oder noch besser, Bett bleiben und mit euch zur Ruhe kommen. Halt noch weitere Situationen schaffen, wo beide friedlich zusammen sind.
Wenn ihr zuhause seid, würde ich persönlich auch die Gittertür weglassen, da könnt ihr ja direkt in die Situation einwirken.
Und Treppe ansich ist ja irgendwie reizvoll zum jagen für Katzen, zudem kann ich mir gut vorstellen, dass sie auch eine Art „Reviergrenze“ darstellt, die jetzt überwunden werden muss. Sind nur so grad meine Gedanken dazu ;-)
 
  • #12
owei... bei umgeleiteter Aggression sollte man aber als erstes abchecken ob beide sicher gesund sind :(
Du hattest an anderer Stelle geschrieben, ihr hättet über Umgeleitete Aggression viel gelesen und zudem zu einer Expertin bereits Kontakt gehabt, da bin ich davon ausgegangen, dass ihr wusstet, das macht man als erstes - eben weil meist gesundheitliche Probleme dahinterstecken und wenn ja, die Tiere ja gar keine Chance haben sich dauerhaft zu beruhigen. Puh also sorry, das ich dahingehend nicht nochmal explizit nachgehakt habe - in wirklich jedem Artikel über Umgeleitete Aggression steht, dass man zuerst gesundheitliche Probleme ausschließen soll und auch eine Expertin weiß dass man das zuerst macht - sonst stresst man doch die Tiere womöglich umsonst.

Es ist bei umgeleiteter Aggression wichtig, dass ihr wisst womit ihr es zu tun habt, es geht dabei nicht um Katzen, die sich plötzlich nicht mehr verstehen. Sucht doch mal bitte Kontakt zu jemandem, der sich damit auskennt - ist nicht böse gemeint (!) aber auch eure Sitterin weiß nicht Bescheid, wenn sie euch nicht geraten hat, die beiden zuerst gesundheitlich auf links zu krempeln und dann weiterzusehen.

Wie gesagt, besprecht das Ganze mit einem Profi - die beiden kennen sich bereits und verstehen sich gut - es geht nicht darum sie zusammenzuführen, sondern eine Fehlverknüpfung zu lösen. Ein Profi kennt den Unterschied.

Ich würde sagen, lasst jetzt beide getrennt aber mit geschlossener Tür (Benji im größeren Bereich), so lange bis sicher abgeklärt ist, ob beide gesund sind und ihr mit einem Profi einen sinnvollen Plan erarbeitet habt.

*

Einen Gedanken hätte ich noch - wenn ihr die beiden letztendlich doch trennen wollt, warum dann Benji weggeben? Er wurde angegriffen und müsste zudem dann auch noch sein gewohntes Zuhause verlieren, er würde die Welt nicht mehr verstehen... Ich will damit nicht sagen, dass der andere Kater "der Böse" ist, er kann gensusowenig dafür - bei umgeleiteter Aggression können beide ihr eigenes Verhalten nicht einordnen. Sie sind Opfer einer Fehlverknüpfung.
Aber eben der der angegriffen wurde ist in der schwächeren Position, er braucht nun die Erfahrung, dass er in seinem gewohnten Zuhause Schutz erfährt...
(auch beim Separieren sollte immer der der angegriffen wurde den größeren Bereich des Reviers bekommen oder den "wichtgeren" wo er möglichst vieles unverändert vorfindet).

Die beiden sind jahrelang kätzische Gesellschaft gewohnt und sollten dann mit neuen Kumpels zusammengeführt werden. Sie sind ja nicht plötzlich unverträglich. Bitte besprecht das Ganze mal mit einem Profi
Wir waren ja mit beiden schon beim Tierarzt und hatten auch Blutuntersuchung etc. gemacht. Die Tierärztin hatte uns dann bei Tapsi noch zur Futterumstellung geraten weil sie von der Unverträglichkeit ausgeht und dass es ein wenig dauern kann, bis sich das mit dem übergeben legt bzw. eine Besserung zu merken ist. Ich hatte auch regelmäßig Kontakt zu meiner Tierärztin während der ganzen Zeit. Da es aber keine wirkliche Änderung gibt wollen wir jetzt wirklich alles mit ihnen machen lassen. Da beide Katzen den Tierarzt hassen und auch immer total ausrasten dort, wollten wir es erstmal so probieren mit der Futterumstellung weil so wie sie uns das erklärt hatte klang es auch alles plausibel und auch sie wollte den Katzen erstmal den Stress mit allen anderen Untersuchungen „ersparen“ da sie auch weiß, was für eine Belastung das für die beiden ist. Aber wir sagen jetzt natürlich auch, dass dann jetzt eben alles gemacht werden muss, von oben bis unten und dann auch gleich nochmal bei Benji auch wenn man bei ihm eigentlich so keine Beschwerden merkt oder man so im ersten Moment nichts feststellen konnte.

Das wir Benji abgeben würden liegt daran, dass er der verträglichere ist. Tapsi ist extrem auf uns bezogen. Sobald es nur an der Tür klingelt ist er schon in totaler Panik und nur noch weg. Benji mag es im ersten Moment auch nicht aber bei ihm legt es sich nach ein paar Minuten. Außerdem kommt Benji schon jetzt sehr gut mit meiner Schwiegermutter und ihrem Freund klar. Wir wissen einfach, auch wenn es jetzt gemein ist ihn wegzugeben, aber ihm wird es einfach viel leichter fallen sich mit meiner Schwiegermutter und ihrem Freund zu arrangieren, als wenn Tapsi das müsste. und glaubt mir, mir wird dieser Schritt bestimmt nicht leicht fallen und hier sind schon einige Tränen bei mir geflossen wenn ich nur daran denke. Aber meine Frau und ich sind auch schon beide am Ende unserer Kräfte. Seit dem ersten Angriff schlafen wir auch schon getrennt, weil wir keine der Katzen vernachlässigen wollen. Ich hab durch die ganze Situation schon abgenommen und meine Migräneattacken sind auch wieder häufiger geworden. Ich werde nochmal versuchen ob ich noch eine weitere Expertin zu Rate ziehen kann. Wir sind hier auch schon am überlegen ob es hier nicht schon immer leichte Spannungen zwischen den beiden gab und wir es einfach vorher nicht so realisiert haben. Wir merken nämlich schon, als wir Benji mal eine Woche komplett von Tapsi getrennt hatten, war er wesentlich aufgeweckter. Da machen wir uns auch schon vorwürfe ob uns schon da was hätte auffallen müssen.
 
  • #13
Ich denke auch, ein checkup ist angebracht. Vielleicht tut es beiden sogar gut, wenn sie zusammen zum TA müssen. Da „leiden“ dann beide und beide riechen komisch, sowas kann auch wieder zusammen schweißen ;-)
Da würde ich wohl auch in Zukunft, wenn du mit Benji zum TA musst, immer Tapsi mitnehmen, wenn es nach TA Besuchen so eskaliert, so blöd es ist aber in so einem Fall dann vielleicht echt besser. Nach dem TA können sie auch noch nach einem oder zwei Tagen danach riechen.

Vielleicht könnt ihr es ja nachts oder auch tagsüber mal so probieren, zusammen ins Bett zu gehen und beide Katzen mitnehmen, schauen, dass sie erstmal beide gemeinsam im Raum oder noch besser, Bett bleiben und mit euch zur Ruhe kommen. Halt noch weitere Situationen schaffen, wo beide friedlich zusammen sind.
Wenn ihr zuhause seid, würde ich persönlich auch die Gittertür weglassen, da könnt ihr ja direkt in die Situation einwirken.
Und Treppe ansich ist ja irgendwie reizvoll zum jagen für Katzen, zudem kann ich mir gut vorstellen, dass sie auch eine Art „Reviergrenze“ darstellt, die jetzt überwunden werden muss. Sind nur so grad meine Gedanken dazu ;-)
Ohne Gittertür geht aktuell gar nicht mehr. Tapsi lauert Benji auf bzw. verfolgt ihn und sobald Benji ein paar Schritte geht und Tapsi hinter sich sieht wird mehrfach laut gefaucht und dann ist Tapsi direkt wieder angefixt und will erst recht gucken. Deswegen sind wir jetzt auch schon wieder dazu über gegangen die Tür komplett zu schließen.

Beide zum Tierarzt mitnehmen hatten wir vor 1-2 Jahren auch schon mal probiert. Hat auch nicht geklappt. Da haben die beiden sich noch mehr gegenseitig gehasst als wenn nur einer hin war.
 
  • #14
Ich danke euch auf jeden Fall nochmal für eure Tipps und positiven Gedanken. Wir werden den Tierarzt jetzt erstmal abwarten und dann alles weitere überlegen und besprechen. vorher macht es einfach keinen Sinn, so wie ihr es ja auch schon gesagt habt. Ich hatte nur auch ein bisschen die Hoffnung, dass es tatsächlich nur am Futter liegt und wenn es Tapsi dann erstmal besser geht er dann Benji nicht mehr so auflauert.
 
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  • #15
... Ich hatte nur auch ein bisschen die Hoffnung, dass es tatsächlich nur am Futter liegt und wenn es Tapsi dann erstmal besser geht er dann Benji nicht mehr so auflauert...
...Wir hatten mit Tapsi ja sowieso das Problem, dass er sich so häufig übergibt und die Tierärztin meinte das wäre wohl eine Futtermittelunverträglichkeit und wir sollten, anderes hochwertigeres Futter geben...
Hat sich das häufige Kötzeln jetzt mit der Futterumstellung gebessert?

Falls nicht - was füttert ihr aktuell?
Eure beiden sind nicht mehr die jüngsten, es kann evtl sein, dass der Magen empfindlicher reagiert, wenn die Futterzeiten zu weit auseinander liegen. Rationiert ihr das Futter oder gibt es all you can eat? Manche Katzen schieben latent schlechte Laune wenn sie hungrig sind und/oder es bildet sich wenn sie älter werden schneller Magensäure.
 
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  • #16
Hallo!
Wir haben auch ein Treppenproblem. Allerdings geht es bei uns los, wenn der eine Kater die Treppe hochrennt, das verleitet den anderen immer zum Jagen mit dem Ergebnis, dass die Situation oben dann eskaliert. Der andere Kater rennt sich, wenn er merkt, dass er wieder verfolgt wird, in die Angst und der andere rennt sich in Rage. Dazu kommen noch andere Aspekte, aber die Treppe ist eines der großen Probleme.
Ich versuche seit 2 Jahren die beiden Kater zu vergesellschaften. Der aggressive Kater ist zudem taub und hat nie richtiges Sozialverhalten gelernt. Ich habe hier ein Thema, welches ich regelmäßig aktualisiere (Vergesellschaftungsprobleme mit taubem Kater). Ich habe vor 2 Jahren hier im Forum eine Katzenverhaltensberaterin empfohlen bekommen, die bei Birga Dexel in Berlin gelernt hat. Ich bin sehr glücklich, dass ich sie engagiert habe. Sie begleitet mich seit 2 Jahren. Ich kann gerne bei Interesse die Kontaktdaten schicken.
Unser Treppenproblem haben wir vor kurzem endlich "gelöst", bzw. erheblich verbessert: wir haben offene Treppenstufen, die Treppe beschreibt einen dreiviertel Kreis (keine Wendeltreppe). Erst haben wir an der Wand mit Katzenmöbeln für eine dritte Ebene einen "Rettungsweg" (so nennen wir das scherzhaft) gebaut. Die Katzen können also in die obere Etage gelangen und müssen nur 2 Stufen dazu nutzen. Der Kater hat dies aber in einer Paniksituation nicht genutzt. Dann haben wir neben den Rettungsweg eine 170 cm hohe Katzentonne gestellt, da kommt man auch prima in das obere Viertel der Treppe. Aber hier war das gleiche wieder, in Panik rennt der kleine Kater wieder über die Treppe. Jetzt haben wir unten ein Kinderschutzgitter angebracht und nun endlich müssen die Katzen über Tonne oder Rettungsweg. Mit Erfolg, der jagende Kater wird ausgebremst und der andere kann sich in Sicherheit bringen. Bei Interesse kann ich zur besseren Vorstellung ein Foto hochladen.
 
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  • #17
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  • #18
Ich habe mal die ersten drei Seiten und die letzte Seite des Themas der Umgeleiteten Aggression gelesen, Clickertraining ist einer der Bausteine, ich kann das auch nur empfehlen, es hat mich und meine Kater auch extrem nach vorne gebracht und meine Mädels lieben es als einfache Beschäftigung auch total. Vielleicht lässt es sich bei Eurem Treppenproblem einsetzen, sollte das Problem länger andauern. Zum Beispiel mit Sitz und Bleib die Treppe mit beiden hochgehen Stück für Stück. Aber das geht natürlich nicht mal eben von jetzt auf gleich und braucht viel Vorbereitung.
 
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  • #19
Ohne Gittertür geht aktuell gar nicht mehr. Tapsi lauert Benji auf bzw. verfolgt ihn und sobald Benji ein paar Schritte geht und Tapsi hinter sich sieht wird mehrfach laut gefaucht und dann ist Tapsi direkt wieder angefixt und will erst recht gucken. Deswegen sind wir jetzt auch schon wieder dazu über gegangen die Tür komplett zu schließen.
Sehr gut.

Ein prägnanter Unterschied zwischen normaler alltäglicher Aggression und umgeleiteter Aggression ist der Adrenalinpegel (oder Stresshormonausschüttung, ich kann das nur laienhaft beschreiben).

Normale Katzen - sind grundsätzlich defensiv unterwegs, also stets darauf bedacht, eine körperliche Auseinandersetzung zu vermeiden. Das heisst - wenn sich Katze A erschreckt, Angst, Aggression entwickelt, schnellt ihr Adrenalinpegel schneller als beim Menschen nach oben und sie ist innerlich sofort auf Abwehr oder Angriff bereit. Aber da sie eine Katze und somit defensiv unterwegs ist, fällt dieser Pegel auch schnell wieder, sowie zb Katze B eine Beschwichtigungsgeste macht. Bleibt diese aus, wendet sich Katze A eben ab und auch dann sinkt der Pegel schnell wieder nach dem Motto "aus den Augen aus dem Sinn, Hauptsache ich hab meine Ruhe" . Selbst die heftigsten Gesten, fauchen, knurren, hauen sind im Grunde "nur" Drohgesten, die der Abwehr/Kampfvermeidung dienen sollen. "Hau ab! Ich will nicht kämpfen!"

Bei umgeleiteter Aggression verhält es sich komplett anders - es spielt etwas mit hinein, das die Katzen selbst nicht einordnen können (körperliche Ursache, unbekanntes Geräusch, fremde Katze im Revier etc) und das sie dann fälschlicherweise auf die andere Katze, die gerade in der Nähe ist überträgt - es geschieht eine Fehlverknüpfung.
Solange diese bestehen bleibt, können sie weder ihr eigenes Verhalten noch das der Katze B einordnen. In diesem Zustand kann der hochgeschnellte Adrenalinpegel sich nicht wieder komplett abbauen, weder bei der, die extrem aggro reagiert, noch bei der die extrem ängstlich reagiert, weil diese eben dieses extem aggressive nicht einordnen kann.

Der Pegel wird sich erst, wenn sie ohne Sichtkontakt getrennt werden, abbauen können, aber aus den genannten Gründen viel langsamer als nach normalen Stresssituationen.

Trennt man sie nach so einem Vorfall "nur" mit Gittertür, haben sie keine Chance, innerlich erstmal komplett runterzufahren.
Es sind Katzen, sie wollen in Frieden miteinander leben, deswegen beruhigen sie sich am Gitter äußerlich wieder aber innerlich brodelt es weiter und der Adrenalinpegel kann nicht auf Null sinken.

Deswegen ist es so wichtig, nach einem solchen Vorfall zum einen so schnell wie möglich und zum anderen ohne Sichtkontakt zu trennen. Nach jedem Vorfall. Die Katzen haben sonst keine Chance und je länger der Adrenalinpegel zu hoch bleibt, desto mehr gräbt sich diese Fehlverknüpfung und deren Folgen ein. Sie fügen sich der Trennung, machen Zusammenführungsmasnahmen mit, aber innerlich brodelt es noch und dann reicht schon ein nichtiger Anlass und schon sind sie wieder auf 180.
Diesen Kreislauf gilt es zu durchbrechen, darum geht es bei umgeleiteter Aggression (Fehlverknüpfung).

Ein Profi könnte euch viel besser erläutern, womit die Katzen da zu kämpfen haben und was am effektivsten für sie wäre.
Die Ursache muss herausgefunden werden, oft steckt eine körperliche dahinter, und dann ist eben auch wichtig, dass nach so einem Vorfall so schnell eie möglich ohne Sichtkontakt getrennt wird und dass man erst dann die Gittertür einsetzt, wenn jede Katze für sich komplett runtergefahren ist - sonst kickt man im Grunde nur den Kreislauf wieder und wieder an.
ich will euch nicht den Mut nehmen, im Gegenteil ich will euch ermutigen nach so vielen Vorfällen nun wirklich einen Profi einzuschalten. Auch mit Medikamenten kann man Katzen so schnell und nachhaltig runterfahren, wie sie es bräuchten um dauerhaft wieder zur Ruhe zu kommen.
Es gibt leider kein Patentrezept. Ein Profi kann aber (evtl incl Medigabe, die vielleicht immer mal wieder angepasst werden muss) das Verhalten an den Türen mit euch viel treffender analysieren und dem entsprechend nächste Schritte empfehlen.
Gerade wenn man die Katzen sehr gut kennt, fällt es schwer das Verhalten nach solchen Vorfällen richtig zu deuten, weil man evtl subtile Drohgesten übersieht, die vorher in all den Jahren evtl gar nicht gesendet wurden bzw man stuft sie als harmlos ein, was sie normalerweise ja auch sind...

Sorry für den epischen Text 😊 ich meine nur ihr operiert an falscher Stelle, wenn ihr euch darauf konzentriert, dass die beiden sich "wieder vertragen" sollen. Sie verstehen sich gut und können sich wieder gut vertragen. Sie kommen " "nur" " von dieser Fehlverknüpfung nicht runter.

Das soll keine Kritik an euch sein (!) ich habe selbst solche Angriffe erleben müssen und man schätzt dann einfach vieles nicht richtig ein und dann zieht und zieht es sich unnötig aber eben die Katzen machen in dieser Zeit weitere Negativerfahrungen miteinander...

Man möchte einfach nur dass sie sich wieder vertragen, verständlicherweise aber eben man vergisst oder weiß vielleicht nicht, dass bei Katzen die Erfahrung der Distanz die Grundlage für jegliches friedliche Miteinander ist und nach solchen Vorfällen "doppelt wichtig" allein schon wegen der körperlichen Vorgänge (Stresspegel muss erstmal auf null).

Mir hat "damals" Ina1964 sehr toll geholfen, das ist aber schon viele Jahre her und ich weiß nicht ob sie noch aktiv ist hier oder im grünen Forum.

Ich drücke erstmal die Daumen, dass die Tierarzt-Besuche gut verlaufen.

Die Ursache "muss" nichts dramatisches sein. Manchmal reicht ein harmloser Infekt oder latenter Schmerz um sich generell etwas geschwächter zu fühlen und schon kann in einem unglücklichen Moment etwas innerlich aushebeln. Das Problem ist manchmal nicht der Anlass (insofern dass der evtl schnell behoben werden kann) sondern eben dieser Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt.
 
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  • #20
Ich kann Leona nur zustimmen. Ich kenn mich zwar nicht mit umgeleiteter Aggression aus, aber habe - zwangsläufig - viel Erfahrung im Umgang mit Gittertüren.

Durch meine Katersituation habe ich 2 fest installierte Gittertüren, die jeweils vor der Sichttür eingebaut sind, sie können von beiden Seiten verriegelt werden und die Sichttür kann dann entweder von Hand, weil auf der selben Seite oder mittels eines Bandes (wenn die Sichttür hinter der Gittertür ist) zugezogen werden. Die Gittertüren werden eigentlich immer nur kurz genutzt, wenn ich ein Clickertraining vorbereite zum Beispiel. Kater A sitzt im Wohnzimmer hinter der Gittertür und Kater B kommt aus dem oberen Schlafzimmer runter. Dann darf Kater B sofort ins Wohnzimmer und Kater A macht Platz. Die Gittertüren nutze ich mittlerweile quasi als doppelte Absicherung (auch beim "Umparken" der Parteien), bzw. KURZFRISTIG für die Annäherung. Die Katzen lernen schnell, dass die Gittertür Schutz bietet. Man kann vom Verhalten an der Gittertür keine 100 %-igen Rückschlüsse auf das Verhältnis der Katzen schließen. Mein ängstlicher Kater verhält sich an der Gittertür oft frech, forsch oder legt sich entspannt hin. Er weiß, dass der andere nicht durch die Tür kann (wir haben Holztüren mit Volierengitter mittig (also mittig zwischen 2 Lagen Holz, damit keine scharfen Kanten entstehen) gebaut). Unsere Mädels, die wir seit kurzem haben, haben sich am Gitter auch wesentlich forscher gezeigt, als ohne Gitter (also mehr gefaucht oder geknurrt, während sie es sich bei offener Gittertür nur von unter der Couch aus getraut haben zu fauchen).

Dieses durch die Gittertür provozierte Verhalten hat bei uns zu Aggressionen auf der anderen Gitterseite geführt. Der größere Kater hat sich dann aufgeregt, wenn der kleine plötzlich sehr frech wurde. Daher lasse ich die Katzen grundsätzlich nicht an der Gittertür interagieren und auf überhaupt gar keinen Fall ohne Aufsicht.

Bei der oben beschriebenen Situation, Kater A wartet an der Gittertür, Kater B kommt die Treppe runter, muss ich zum Beispiel die Gittertür bis auf einen kleinen Streifen zuhängen. Kater A starrt - noch mehr als andere Katzen, da er taub ist - und Kater B hat sich nicht mehr getraut, die Treppe runter zu kommen, wenn er Kater A so starrend hinter der Gittertür sah.

Was Leona beschreibt, kann ich nur unterstreichen. Das ständige Sehen, unter nicht natürlichen Bedingungen durch die Gittertür, ist nicht hilfreich für das weitere Vergesellschaften, bzw. die erneute Annäherung. Wenn man mit den Tieren arbeitet, gerade auch in der Anfangszeit beim Clickern auf beiden Seiten, dann ist eine Gittertür sehr hilfreich, aber sie sollte auf keinen Fall durchgehend genutzt werden. Und niemals ohne Aufsicht.
 

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