Überängstlicher Kater (vorsicht lang!)

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Sim

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17. Januar 2009
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Ich konnte mich gar nicht entscheiden, wohin ich diesen Thread packen sollte, hab mich jetzt aber doch für „Anfänger“ entschieden, da ich wirklich noch Katzen-Anfängerin bin und meine Mietzen noch nicht so lange habe...

Aber ich fang mal von Anfang an: Ich habe zwei Katzen, Mutter (13) und Sohn (11) aus privater Vermittlung. Die Entscheidung fiel bewusst auf zwei „Senioren“ da diese etwas ruhiger sind und mir unter Umständen nicht die ganze Wohnung auseinandernehmen. Natürlich habe ich die beiden vorher besucht und da hätte mir schon auffallen müssen, dass Mutter durch die Wohnung wie ne Prinzessin spazierte und der Sohnemann relativ teilnahmslos und stocksteif in einer Ecke hockte. Er ließ sich zwar anfassen, aber guckte nicht in meine Richtung. Abgabegrund war, dass ein Kind unterwegs war, die Familie deswegen umziehen will und der Kater mit der Situation nicht zurechtkam, gerade von dem vorhandenen Kind ein wenig gestresst war (Das war, gelinde gesagt, noch untertrieben wie ich nachher feststellen konnte, und das lag definitiv auch nicht Kind...aber mehr dazu gleich). Ich wollte auch direkt zwei Katzen ein Zuhause geben. Auf meine Frage hin, ob die beiden denn miteinander spielen oder sich gegenseitig putzen, bekam ich ein „Nein“ als Antwort. Auch das hätte bei mir einige Alarmsignale auslösen sollen, aber ich als Katzenanfänger hab das zu der Zeit leider noch nicht richtig einschätzen können. Auch eine „Schutzgebühr“ wurde nicht verlangt, das hätte mich auch stutzig machen sollen, denn rückblickend sieht es einfach danach aus, dass sie die Katzen einfach nur los werden wollten. Noch nicht mal einen Impfpass habe ich mitbekommen, dem werde ich aber nächste Woche Abhilfe verschaffen, da ich ihn durchchecken lassen möchte.

Zwei Wochen nach meinem Besuch bei der Familie brachte man mir dann die Katzen, die zuerst hinterm Schrank verschwanden. Also alles ganz normal. Komischerweise war die Mama beim Einzug schüchterner als der eigentlich scheue Sohnemann. Ich hab den beiden Zeit gegeben, es dauerte etwas und ein paar Kratzer später taute sie – also die Mama – als erste auf und schlief bei mir im Bett, folgte mir überall hin (sogar aufs Klo) und kuschelte sich in meiner Unterwäsche. Der Sohnemann hingegen versteckte sich unter der Heizung, in verschiedenen Ecken, im Badezimmer...Dann wurde es so langsam besser und er besetzte eine der Korbstühle in meiner Küche, dessen Polster er total vollfluste und für sich beanspruchte g Komisch war nur, dass er dort den ganzen Tag blieb, ich musste ihm sogar das Essen dort hinstellen, sonst hätte er gar nichts gegessen. Dann begann er ein wenig mutiger zu werden, ging zu mir auch ins Schlafzimmer oder wenn ich die Balkontür aufmachte, kam er neugierig angelaufen.

Leider gefiel der Mama das nicht so gut, die wollte nämlich ihre Dosenöffnerin für sich ganz alleine haben. Der arme Kerl konnte nicht mal fressen, jedes Mal wenn er vorbeiging, wenn er sich ihr nur näherte, fing sie an zu fauchen und gab ihm im Vorbeigehen einen mit der Pfote mit. Und jedes Mal nahm er panisch Reißaus. Nun gut, dachte ich, das wird wohl ganz normales Revierverhalten sein. Ich hatte im Forum auch gelesen, dass ein kastrierter Kater in der Rangordnung ganz unten steht. Ich dachte, wenn ich die beiden einfach machen ließe, wird sich das schon legen und die beiden verstehen sich schon besser.

Eines Nachts eskalierte das ganze leider zum ersten Mal. Er wollte auf mein Bett springen um in meiner Nähe zu sein, hüpfte mit einem Satz drauf. Leider sah er nicht, dass sie dort schon zu meinen Füßen lag. Also verjagte sie ihn mit wildem Fauchen und Knurren. Im Halbschlaf klang das für meine Ohren ziemlich heftig, ich hatte dann das Licht angemacht und wollte beide beruhigen, er hatte schon wieder Reissaus genommen und sie lag knurrend und fauchend auf meinem Bett, nur mit dem Unterschied, dass sie auch mich anknurrte und anfauchte.

Das zweite Mal lagen die beiden in einem raren Moment nebeneinander. Sie war am Schlafen und hat wohl nicht ganz gemerkt, dass er daneben lag. Er schaute mich mit großen Augen an und dann...bemerkte ich einen stechenden Geruch. Herzlichen Glückwunsch, er hatte gerade eben ein paar Böller auf der Decke hinterlassen, also sprichwörtlich „Schiss“ vor ihr.

Eine Sache, die mir noch spanisch vorkam....er hat sich noch nicht einmal gewehrt. Er ließ sich wirklich scheinbar willenlos von ihr verprügeln. Er hat mich bis jetzt nur einmal gekratzt und dass auch nur, weil ich ihn ein wenig geärgert habe. Da hab ich ihn angefahren: „Na also es geht doch, du hast doch Krallen dann benutz die doch nicht nur bei mir sondern auch bei ihr!“ (er hat ziemlich erstaunt geguckt, dass er für die Kratzerei auch noch gelobt wurde) Nichts da, nicht einmal hat er seine Krallen gegen sie eingesetzt, nicht ein einziges Mal.

Daraufhin hab ich ihn mit Bachblüten behandelt, die ihn ein wenig selbstbewusst machen sollten. Hab 3 unterschiedliche Blüten vermischt und mit Wasser verdünnt, übers Futter hats nicht gewirkt, direkt ins Mäulchen wollte ich ihm das nicht verabreichen, er wehrt sich zwar nicht aber er hätte vermutlich noch mehr Schiss bekommen. Also auf die Stirn geträufelt und verteilt, hat super funktioniert, er wurde selbstbewusster: hat sich von dem Gefauche nicht mehr so extrem beeindrucken lassen. So selbstbewusst, dass er eines Morgens auf sie mit einem Satz von hinten draufgesprungen ist. Es sah unheimlich komisch aus, ich konnte das ganze von der Küche aus beobachten und dachte noch „Was zum Teufel macht er denn da?“ als er sich hinkauerte und dann mit einem Sprung auf sie drauf. Das was darauf folgte war nicht so lustig, sie hat sich mit Händen und Füssen gewehrt, hat gefaucht und geknurrt und gespuckt....und ihn halt wieder nach Strich und Faden verprügelt. Nach dem Kampf, bei dem ganz schöne viele Fellbüschel geflogen sind aber kein Blut geflossen war, verzog sie sich auf die Fensterbank und knurrte da noch eine geschlagene Viertelstunde vor sich hin. Das ganze Spielchen hat sich noch ein paar Tage später abgespielt, dazwischen wieder Geknurre und Gefauche, wenn er sich nur ihr auf ein paar Meter näherte. Das gipfelte dann wieder in Pinkelei seinerseits, mitten auf mein Bett.

Zu dem Zeitpunkt war ich ehrlich gesagt mit meinen Nerven runter und mit meinem Latein am Ende. Die Aussage „Die spielen nicht miteinander oder putzen sich“ war wirklich noch untertrieben. Sie konnte ihn nicht ausstehen, das ging schon über das normale Revierverhalten hinaus. Um ihm den ganzen Stress zu ersparen hab ich mich schweren Herzens dazu entschieden, die beiden zu trennen. Nicht, dass ich sie nicht lieb hatte, sie war unheimlich süß zu mir, hat mich immer begrüßt, mit mir zusammen im Bett geschlafen, ich hab sie mit dem Laserpointer gejagt. Aber, mir tat der Sohnemann einfach nur leid. Wenn ich mir vorstelle, dass das in der vorherigen Familie vermutlich genau das gleiche war. Man muss sich vorstellen, dass er fast Zeit seines ganzen Lebens nur von ihr verstoßen und verprügelt worden ist. Das wollte ich ihm nicht mehr antun. Sie wohnt jetzt bei meinem Bruder, er ist glücklicherweise kein Katzenanfänger so wie ich, hatte vorher schon Katzen. Ich glaube dass es für beide das Beste war, für sie, weil sie ihren Dosenöffner für sich ganz alleine hat. Und für ihn, weil er dann nicht mehr von ihr drangsaliert und verprügelt wird und sich mal entspannen kann.

Ich hatte zwischendurch die Bachblüten mal abgesetzt, hab heute aber wieder damit angefangen, da er mir vorgestern aufs Bett gepullert hat und dann zum Abschluss noch ein paar Böller in die Badewanne gesetzt hat. Heute das gleiche Spielchen, ich hab nur neben ihm gesessen und ihn gekrault, da kackt er wieder auf die Decke und pinkelt in die Wanne. Das ist definitiv nicht normal, dass er aus Angst unsauber wird – dabei hab ich ihn wirklich nicht drangsaliert, einfach nur gestreichelt und mit ihm geredet.

Als ich heute nach Hause kam, lag er wieder auf seinem angestammten Platz, dem Korbsessel...so als ob alles wieder auf „Reset“ gesetzt wurde, alles wieder auf Anfang. Zum Glück hat er inzwischen gelernt und er ließ sich dann mit einem Leckerli bestechen und kam dann zeitweise in mein Schlafzimmer. Ich lasse ihn einfach in Ruhe, weil ich weiss, dass er spätestens morgen früh wieder schnurrend und miauend vor meinem Bett stehen wird und sein Futter haben möchte.

Lange Rede, kurzer Sinn...so viel zur Vorgeschichte. Jetzt brauche ich eure Hilfe....Ich bin derzeit hin- und hergerissen und kann mich nicht recht entscheiden, ob ich ihm nicht noch einen Katerkumpel (keine Katze, ich denke ein Geschlechtsgenosse ist da sinnvoller) zur Seite stellen soll, damit er nicht so einsam ist und vorallem mal soziales Verhalten lernt. Mir ist bewusst, dass das auch mächtig in die Hose gehen kann und genau das gleiche wieder passiert, dass er nur einsteckt. Oder soll ich ihn noch eine Weile alleine lassen, damit er sich entspannt und dann noch einen Kater hinzuholen? Ich möcht eigentlich nicht, dass er jetzt durch seine Einsamkeit noch mehr leidet...

Wenn ich die vielen Bilder eurer Miezen angucke, könnte ich nur heulen: gerade die ersten Katzen, die ich hatte, waren so „Problemkatzen“, die sich nicht verstehen und die nichts zusammen machen.

Und ja, ich weiß rückblickend, dass ich (Anfänger)Fehler gemacht habe. Das sind aber Sachen, die ich mittlerweile nicht mehr machen würde. Die "Zusammenführung" habe ich vorzeitig abgebrochen, weil ich denke, dass es für beide das beste war....

Ich hoffe, dass ihr mir bei dem Problem helfen könnt, ich bin echt am Ende und hin- und hergerissen, weil ich nicht weiß, was ich machen soll....Vielen Dank schon mal im Voraus für Eure Antworten.
 
A

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Zu vorgerückter Stunde will ich Dir zu Deinem Problem nur kurz schreiben, was mir beim Lesen spontan durch den Kopf ging:
11 Jahre - eine lange Zeit für den Kater. Auch wenn er mit seiner Mama sicher nicht glücklich war, er war nie allein, und er kennt sein Leben gar nicht anders!
Ich weiss nicht den genauen Zeitpunkt, seitdem die Katze bei Deinem Bruder lebt, aber der Kater hat sicher trotz allem noch sehr mit dieser Umstellung zu kämpfen. Vielleicht sogar mit Verlassensängsten, denn die Beiden waren doch sein ganzes Leben zusammen.

Hast Du ihn denn mal in letzter Zeit gründlich untersuchen lassen? Urin, Blutbild? Entwurmt? Das würde ich bei Unsauberkeit immer zuerst tun, denn seine Unsauberkeit kann auch körperliche Ursachen haben!

Wenn das abgeklärt ist, würde ich einen Tierheilpraktiker/Psychologen konsultieren, damit Dein Kater auch die richtigen, passenden Bachblüten bekommt.

Da ich selbst sehr viel von Tierkommunikation halte, würde ich ihn einfach fragen (lassen), was er von einem Katerkumpel hält:).
Pauschal wird man das nicht beantworten können, es kann super gut ausgehen, wenn ein sehr sozialer Kater dazu kommt - es kann aber auch eskalieren. Eine Zusammenführung zweier erwachsener Katzen bleibt immer ein Risiko.

Man soll sich nicht von den wunderschönen Kuschelbildern täuschen lassen, viele Katzen sind Geschwister, viele schon als junge Kätzchen zusammen gekommen. Und manche Katzen sind sich eben einfach sympatisch oder raufen sich zusammen. Aber in manchen Gruppen gibt es anfangs oder ständig Probleme, da muss man auch mal der Katzen zuliebe an Trennung denken.
Deshalb hätte ich sicher genau wie Du entschieden. Die Konstellation Mutter-Sohn ist nicht immer so gut (Ausnahmen bestätigen die Regel). Und ganz sicher haben die Vorbesitzer da sehr viel falsch gemacht!:mad:
 
Huhu Sim,
der Gedanke an eine Zweitkatze ist gut,
aber erst würde ich dem Jung noch Zeit geben sich zu beruhigen,
Dich richtig kennen zu lernen,
Selbstbewustsein zu entwickeln,
einfach mal zu sich kommen lassen.

Dann, wenn er das halbwegs kann,
schau dich nach einem Notfellchen in seinem Alter um.
Möglichst charakterlich gleich oder ähnlich.
Und vergiss nicht, Katzen in dem Alter sind nicht so leicht zu vergesellschaften.
Das kann dauern
 
Hallo Mareike...

Das hört sich aber alles nicht so schön an! :(
Aber du hattest mich ja gestern schon per PN ein wenig vorgewarnt.
Hatte gehofft, dass es nicht ganz so schlimm ist wenn ich ehrlich bin!:oops:

Kannst du uns vielleicht ein wenig Beschreiben wie die Beiden vorher gelebt haben.
Ich mein, du warst ja da. Wie war da das Platzangebot, ihre Rückzugsmöglichkeiten?
Ist dein Balkon derweil eingenetzt?

Du weißt, warum ich das frage! ;)

Ähm, seit wann sind sie denn jetzt genau bei dir?

LG Miri
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt bin ich schon sehr sehr erleichtert, bis jetzt schon einmal vielen Dank für Eure Antworten...

Hast Du ihn denn mal in letzter Zeit gründlich untersuchen lassen? Urin, Blutbild? Entwurmt? Das würde ich bei Unsauberkeit immer zuerst tun, denn seine Unsauberkeit kann auch körperliche Ursachen haben!

Das werde ich nächste Woche Montag sofort machen, obwohl er mir dann wahrscheinlich vor lauter Angst in die Transportbox machen wird. Muss das leider mit öffentlichen Verkehrsmitteln machen...
Wie ich an eine Urinprobe rankomme, weiß ich ja mittlerweile :D

der Gedanke an eine Zweitkatze ist gut,
aber erst würde ich dem Jung noch Zeit geben sich zu beruhigen,
Dich richtig kennen zu lernen,
Selbstbewustsein zu entwickeln,
einfach mal zu sich kommen lassen.

Wenn das abgeklärt ist, würde ich einen Tierheilpraktiker/Psychologen konsultieren, damit Dein Kater auch die richtigen, passenden Bachblüten bekommt.

Das werd ich in der Reihenfolge machen: Abwarten und Tee trinken...bin glaub ich da etwas ungeduldig ^^

Kannst du uns vielleicht ein wenig Beschreiben wie die Beiden vorher gelebt haben.
Ich mein, du warst ja da. Wie war da das Platzangebot, ihre Rückzugsmöglichkeiten?
Ist dein Balkon derweil eingenetzt?
Die Wohnung war lediglich um einen Raum größer, die Küche kleiner als meine, ins Schlafzimmer oder ins Zimmer der Kleinen durften sie nach meiner Erinnerung glaub ich nicht rein, auch nicht ins Bett. Also läuft das auch auf 2 Räume hinaus, so wie bei meiner Wohnung. Der Kratzbaum stand im Flur, die hatten ein Sofa, wo er auf der Lehne lag. Sie lag auf dem Balkon. Über Rückzugsmöglichkeiten hab ich mich bei dem Besuch noch nicht informiert, weil ich daran nicht gedacht habe >< Aber ich bin wirklich erstaunt wieviele Rückzugsmöglichkeiten sich die beiden in meiner WOhnung so "ausgedacht" haben, da konnten die beiden sich wirklich nicht beklagen: ich hab zwei Kratzbäume mit ner kleinen Höhle, genügend Ecken, ne kuschelige Decke, offene Türen hinter die man kriechen kann, mein Bett und zu guter Letzt noch der beliebte Rückzugspunkt die Fensterbank. Komischerweise haben die beiden sich am Kratzbaum entweder auch nur die Krallen geschärft oder (besonders sie) nur die Höhle benutzt. Die springen nirgendwo drauf, noch nicht mal auf die oberste Etage vom Kratzbaum.
Der Balkon ist noch nicht eingenetzt, jedoch nur aus einem Grund. Bei meinem Besuch befand sich der Balkon sage und schreibe in der 4. Etage UNGESICHERT und mir wurde gesagt, dass die beiden noch nie einen Versuch gewagt haben vom Balkon zu springen. Bei mir ist das ähnlich, die können durch die kleine Spalte vom Balkon nach unten in den Garten gucken, eine Spalte, wodurch sie auf das Dach gehen könnten, ist durch meinen Putzeimer versperrt, wobei....er ist etwas kräftig (wie der Herr so's Gescherr) durch die Lücke würde er eh nicht durchpassen :D Bis jetzt haben sie aber noch keine Versuche gestartet. Ja, man kann sich nicht darauf verlassen, ich hab beide aber nur auf den Balkon gelassen, wenn ich auch dabei war. Wie gesagt, die beiden springen nirgendwo drauf, deshalb kann ich auch mal Essensreste auf der Anrichte liegen lassen. Klingt komisch, is aber so...

Ähm, seit wann sind sie denn jetzt genau bei dir?
*hust* ja ähm....ich denke jetzt bekomm ich den Kopf abgerissen :oops: Ich hab die beiden seit Ende Februar und ich weiss, dass Zusammenführungen sonst viel viel viel mehr Zeit in Anspruch nehmen. Vielleicht war ich zu ungeduldig und sollte ihm deshalb noch etwas Zeit geben, sich an mich zu gewöhnen, wie eben schon vorgeschlagen. Nach 4 Monaten "aufzugeben" ist sonst nicht so mein Stil, aber ich wusste mir einfach nicht mehr zu helfen. Das geht ebenfalls auf meine "Anfänger-Kappe"....
 
nein, eine "Zusammenführung" von zwei Katzen, die sich ihr Leben lang kennen, die nach 4 Monaten bei Dir nicht klappt, kannst Du beruhigt als gescheitert ansehen !
Das ist jetzt ein komplizierter Satz :verschmitzt: ich denke, das ist nicht Zusammenführung, sondern Eingewöhnung. Die darf nicht so lange dauern.

Ansonsten bin ich auch der Meinung, dass Du den Kater erstmal "ankommen lassen solltest", also nicht sofort ein neues Tier. Wobei zu bedenken ist, dass ein Notfellchen aus Spanien ja auch ein paar Wochen bis Monate braucht, bis es hier landet ...
 
Trotz allem: bitte, bitte sichere Deinen Balkon! Du glaubst gar nicht, auf was für Ideen Katzen kommen, auch auf solche, die sie ihr Leben lang nicht gemacht haben. Du würdest Dir bei einem Unfall, der für Dich evtl. sehr teuer werden könnte, schwere Vorwürfe machen!
Und zum anderen ist es für Dich doch viel beruhigender, wenn Du nicht immer ein Auge auf ihn haben musst. Viele bauen dann nach dem Vernetzen noch einen Ausgucksplatz in Brüstungshöhe, das würde ihm sicher auch gefallen. Es gibt hier viele interessante Tipps in der Rubrik "Sicherheit".

Zu dem anderen schliesse ich mich Irms Meinung voll an!

Dein Katermann wird bald merken, dass Du es gut mit ihm meinst und seine Ängste verlieren. Wenn er viel mitgemacht hat, wird das länger dauern. Hab Geduld mit ihm!
Alles Gute für Euch!
 
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So hier ein kleines Update von meinem kleinen überängstlichen Katermann.
Es ist schon ein wenig besser geworden, aber in manchen Situationen ist er extrem schissig. Zum Beispiel wenn ich die Wohnungstür aufschliesse. Nach einer Weile beruhigt er sich dann aber und wirkt dann wieder sehr relaxt. Heute morgen hat er sich auf dem Balkon rumgekugelt und das kleine Sonnenbad genossen. Abends wird er dann richtig "aktiv", wenn ich im Bett liege, setzt er sich vor mein Bett und wartet auf ne Reaktion von mir, z. B. dass ich ihn streichel. Ich denke ich werde das noch eine Weile im Auge behalten und abwarten und Tee trinken.

Heute war ich bei meinem Bruder um zu gucken wie es der Mama geht: sie ist jetzt 3 Wochen bei ihm und zeigt ein Verhalten, dass sie bei mir NIE noch nicht mal in der Anfangszeit gezeigt hat. Sie lässt sich nur widerwillig streicheln, verbringt die meiste Zeit unter der Heizung, im Katzenklo oder neben dem Menschenklo. Am Anfang hat sie wohl die ganze Nacht nur miaut und gejammert. Als mein Bruder sie auf den Arm nehmen wollte, hat sie heftig gekratzt und auch zugebissen. Sie hat ihm übrigens auch (vermutlich vor Angst) in die Küche gekackt, und sie war eigentlich NIE unsauber. Es ist verständlich, dass sie ein wenig beleidigt ist, weil sie so plötzlich umziehen musste. Aber....das ist eher ein Verhalten was ich vom Sohnemann erwartet hatte. Bei mir war sie innerhalb von 3 Tagen aufgetaut, bei meinem Bruder sinds mittlerweile 3 Wochen. Jetzt hab ich ehrlich gesagt doch ein schlechtes Gewissen, vorallem weil mein Bruder meinte, dass sie ihren Sohnemann doch vielleicht vermisst, obwohl sie ihn andauernd verprügelt hat. Aber wenn ich sie zurückhole, beginnt das ganze Theater vom Neuen und ich weiss nicht ob sie vielleicht bei mir nicht auch dieses Verhalten an den Tag legt. Beim Kater kann ich nicht so richtig einschätzen, ob er sie vermisst....ich vermute aber eher nicht....

Den Balkon werde ich absichern (da werden die neugierigen Nachbarn gucken *g*) ich muss aber vorher beim Vermieter fragen, ob ich da ein Netz aufspannen darf. EIn Aussichtsplatz ist bestimmt super für den Kater, er kann ja im Moment nur durch einen Spalt die Vögel im Garten beobachten.
 
Schön, dass sich Dein Kater langsam entspannt.

Aber mit der Mama....das klingt leider nicht so gut. Und nun schon 3 Wochen?

Ich würde sie jetzt unbedingt mal vom TA durchchecken lassen. Es könnte ja sein, sie hat Schmerzen. Denn dann ziehen sich Katzen zurück, fauchen und lassen sich nicht anfassen! Das würde ich abklären lassen.

Danach könnte man ihr helfen, ihr Trennungstrauma mit Hilfe von Bachblüten, Tierkommunikator usw. zu behandeln.

Wie schon gesagt, es war ein ganz langes gemeinsames Leben für die Beiden. Diese Trennung und schon wieder ein neues Zuhause ist jetzt für diese schon ältere Katze nicht so einfach zu verkraften.
 

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