Tierarztbesuche (scheinbar) unmöglich

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    abgebrochener zahn scheue katze tierarztbesuche

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Lisa-Maria

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12. August 2023
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Hallo alle zusammen :)

Ich habe vor 3 Monaten einen Kater aus Rumänien aufgenommen, er war sehr scheu und es brauchte sehr viel Zeit sein Vertrauen zu gewinnen, aber er hat sich gut eingelebt und ist jetzt sehr zugänglich. Er darf zwar leider (noch) nicht in den Freigang, da er sehr schreckhaft ist. Aber jetzt zu unserer Herausforderung: Ich würde ihn mal gerne vom Tierarzt durchchecken lassen, es ist aber einerseits eine Qual ihn in eine Transportbox zu stecken, da er sehr panisch wird. Es war auch schon eine Tierärztin bei uns zuhause, aber auch da war er sehr panisch, lief die Wände hinauf, er vertraut einfach keine anderen Menschen. Sie hat ihn sich kurz anschauen können, aber Blut abnehmen und Weiteres ging laut Tierärztin nicht. Nun habe ich heute gesehen (es ist Wochenende), dass sein linker Vorderzahn abgebrochen ist (scheinbar nicht am Nerv, nicht blutig- frisst auch noch normal & kuschelt normal), aber würde es natürlich gerne vom Profi beurteilen lassen und auch wenn in Zukunft mal etwas ist, wäre es super wenn Tierarztbesuche (egal ob vor Ort oder bei uns zuhause) möglich sind. Hat von euch jemand Erfahrung oder kann mir weiterhelfen? Ich wäre um jede Hilfe dankbar

Liebe Grüße :)
 
A

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Ich hatte meine Scheuschwestern zuerst nur im Badezimmer und habe sie für Tierarzttermine mit einer Decke in die Transportbox "gedrückt" - die kannten (und kennen) sie als Versteck. Ging immer ohne großen Stress.
 
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Abgesehen von einigen Einfang-Tricks wäre Gabapentin evtl eine Möglichkeit.
 
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Ich hatte meine Scheuschwestern zuerst nur im Badezimmer und habe sie für Tierarzttermine mit einer Decke in die Transportbox "gedrückt" - die kannten (und kennen) sie als Versteck. Ging immer ohne großen Stress.
Geht leider bei ihm nicht, die Transportbox steht zwar immer zur Verfügung im Wohnzimmer, aber er hält sich sehr gekonnt fern & zudem bekommt er schon Panik wenn ich ihn aufhebe und in einem anderen Raum tragen möchte.
 
Für jetzt sofort:
Katzile in einen möglichst kargen Raum dirigieren und Türe zu.
Darin eine Transportbox platzieren.
Katzile entweder unter einer Decke begraben und Katzile in der Decke in die Box stecken oder Katzile mit der ausgebreiteten Decke in die Box treiben.

Längerfristig würde ich mit ihm trainieren, folgende Stufen:

I: Festhalten üben
II: Aufheben üben
III: Tragen üben
IV: Einpacken üben

Ich weiß natürlich nicht, was er jetzt schon mitmacht. Das Ziel muss sein, dass er es mit macht weil er weiß dass nix schlimmes passiert, er muss es nicht lieben (auch wenn Dir das passieren kann).

Jede der Stufen musst Du in so kleine Schrittchen zerlegen, dass er sie als ungefährlich einstuft.

Lässt er sich bereits festhalten?
 
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Ich hab’s immer auf die brutale Weise gemacht 😬
Transportbox in den Flur oder ins Bad, alle Türen zu, Kater in den Raum gelockt, Handtuch über ihn geworfen und schnell in die Box.
Er war auch ein sehr schwieriger Kandidat was das anging.
Bei ihm war wichtig das die Box oben auf geht, vorne hätte ich ihn niemals rein bekommen
 
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Für jetzt sofort:
Katzile in einen möglichst kargen Raum dirigieren und Türe zu.
Darin eine Transportbox platzieren.
Katzile entweder unter einer Decke begraben und Katzile in der Decke in die Box stecken oder Katzile mit der ausgebreiteten Decke in die Box treiben.

Längerfristig würde ich mit ihm trainieren, folgende Stufen:

I: Festhalten üben
II: Aufheben üben
III: Tragen üben
IV: Einpacken üben

Ich weiß natürlich nicht, was er jetzt schon mitmacht. Das Ziel muss sein, dass er es mit macht weil er weiß dass nix schlimmes passiert, er muss es nicht lieben (auch wenn Dir das passieren kann).

Jede der Stufen musst Du in so kleine Schrittchen zerlegen, dass er sie als ungefährlich einstuft.

Lässt er sich bereits festhalten?
Hallo Irmi :) Danke für die Antwort
Ja er lässt sich bereits festhalten & aufheben, nur wenn er irgendwohin getragen wird (in einem Raum oder zur Box) wird er panisch. Ich kann mir vorstellen, dass er in seiner Zeit auf der Straße oder im Tierheim unschöne Erfahrungen machte.
Es ist jedoch nicht nur das Problem ihm in eine Box zu bekommen, er wird so panisch wenn ihn ein anderer Mensch anfässt, auch bei meiner Mama oder Freundin, die er bereits kennt ist er auch noch sehr sehr zurückhaltend und würde sich nicht anfassen lassen. Und als die TA da war, ließ er sich kaum festhalten, musste zu Boden gedrückt werden & war so panisch, dass sie ihn kaum untersuchen konnten.
 
Ich hab’s immer auf die brutale Weise gemacht 😬
Transportbox in den Flur oder ins Bad, alle Türen zu, Kater in den Raum gelockt, Handtuch über ihn geworfen und schnell in die Box.
Er war auch ein sehr schwieriger Kandidat was das anging.
Bei ihm war wichtig das die Box oben auf geht, vorne hätte ich ihn niemals rein bekommen
Und wie war er beim Tierarzt? Ließ er sich untersuchen...
Danke für deine Antwort :)
 
  • #10
Und wie war er beim Tierarzt? Ließ er sich untersuchen...
Danke für deine Antwort :)
Das kam auf die behandelnden TA‘s an.. 😅
Entweder er ist in Schockstarre gefallen und hat sich nicht bewegt, oder er hat um sich gehauen und gebissen, so dass ein TA ihn zum blutabnehmen schon fast in Narkose legen wollte.
Im Wartezimmer und auf dem Weg dorthin hat er eigentlich permanent nur geschrien
 
  • #11
Meinen Scheuling treibe ich in Flur und/oder Bad, wo ich ihm die Box vor die Nase halte und er geht dann rein.

Klingt simpel? Jain. Er ist hochgradig panisch und angstaggressiv, er lässt sich von mir mittlerweile zwar streicheln (Besucher haben ihn noch nie richtig gesehen), aber hochheben etc. geht gar nicht. Die Decke klappt auch nicht bei mir.

Aber ihn in die Ecke drängen, dabei das panische Heulen und Fauchen ausblenden und ihm die Box vor die Nase halten - das geht, denn in dem Moment gibt ihm die Box Sicherheit vor dem bösen Menschen (mir), er geht also rein - diese Woche erst genau so gemacht.

Beim Tierarzt ist er nicht händelbar, er wird also stets in Narkose gelegt damit er vor lauter Panik nicht kollabiert bzw. die Tierärzte nicht angreift.

Macht weder ihm noch mir Spaß, aber wenigstens einmal im Jahr muss er da durch.

Und keine Angst, dass er danach wieder unendlich scheu wird - mein Kater ist so unendlich froh wieder in seinem sicheren Revier zu sein, dass er mir umgehend alles vergibt und seine Streicheleinheiten sofort wieder einfordert. Er vergisst dass ich ihn bedrängte, er weiß nur noch dass ich ihn wieder nach Hause brachte.

Tierarzt muss sein, scheu hin oder her, Panik hin oder her.
 
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  • #12
Gerade wenn er auch beim TA so panisch ist, würde ich auch die Option Gabapentin in den Raum werfen. Dann sollte meistens auch Behandlung / Blutabnahme ohne Narkose möglich sein (wenn der Zahn extrahiert werden muss, ist natürlich trotzdem ne Narkose fällig).

Wir haben hier auch ne Kandidatin, die zwar nicht scheu ist, seit einem traumatischen TA Erlebnis aber nur schwer händelbar und super misstrauisch. Ich habe ihr mehrere Wochen vor ihrem TA Termin eine Kapsel Gabapentin gegeben, um zu schauen, wie sie damit klarkommt, und sie war an dem Tag ne richtige Schmusekatze.

Zum Termin Anfang der Woche habe ich mir den Wecker um 4 Uhr morgens gestellt und sie dann in einen relativ kleinen Bereich des Hauses gesperrt, wo die Transportbox schon Tage vorher stand. Gabapentin im Schlecksnack gegeben, gute 3 Stunden später zu ihr, hochgenommen, rein in den Korb, Deckel zu, fertig. Sie war nicht sediert oder apathisch, einfach nur entspannt und ruhig. Auf der Fahrt hat sie ein paar Mal gemeckert, aber insgesamt war es der entspannteste TA Besuch seit Jahren.

Sprich Deine TÄ doch mal drauf an, nicht alle wissen von dieser Möglichkeit, unsere Dorf-TÄ hatte noch nie davon gehört, unser Stamm-TA empfiehlt es bei schwierigen und scheuen Katzen.
 
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  • #13
Das kam auf die behandelnden TA‘s an.. 😅
Entweder er ist in Schockstarre gefallen und hat sich nicht bewegt, oder er hat um sich gehauen und gebissen, so dass ein TA ihn zum blutabnehmen schon fast in Narkose legen wollte.
Im Wartezimmer und auf dem Weg dorthin hat er eigentlich permanent nur geschrien
Ok ja dann bin ich beruhigt, dass es nicht nur mir so geht :p Ich wünsche euch alles, alles Gute dass es
Meinen Scheuling treibe ich in Flur und/oder Bad, wo ich ihm die Box vor die Nase halte und er geht dann rein.

Klingt simpel? Jain. Er ist hochgradig panisch und angstaggressiv, er lässt sich von mir mittlerweile zwar streicheln (Besucher haben ihn noch nie richtig gesehen), aber hochheben etc. geht gar nicht. Die Decke klappt auch nicht bei mir.

Aber ihn in die Ecke drängen, dabei das panische Heulen und Fauchen ausblenden und ihm die Box vor die Nase halten - das geht, denn in dem Moment gibt ihm die Box Sicherheit vor dem bösen Menschen (mir), er geht also rein - diese Woche erst genau so gemacht.

Beim Tierarzt ist er nicht händelbar, er wird also stets in Narkose gelegt damit er vor lauter Panik nicht kollabiert bzw. die Tierärzte nicht angreift.

Macht weder ihm noch mir Spaß, aber wenigstens einmal im Jahr muss er da durch.

Und keine Angst, dass er danach wieder unendlich scheu wird - mein Kater ist so unendlich froh wieder in seinem sicheren Revier zu sein, dass er mir umgehend alles vergibt und seine Streicheleinheiten sofort wieder einfordert. Er vergisst dass ich ihn bedrängte, er weiß nur noch dass ich ihn wieder nach Hause brachte.

Tierarzt muss sein, scheu hin oder her, Panik hin oder her.
Danke für die Antwort, hat mir enorm weiter geholfen :) Ja nach den Versuchen oder dem TA Besuch ist er eh immer nach halbstündigem Verkriechen auf mich zugekommen und hat dann Trost bei mir gesucht.
Ich wünsche euch alles, alles Gute :)
 
  • #14
Lass ihn sicherheitshalber vorm Tierarztbesuch nüchtern bis auf die Medigabe. Dann kann man notfalls sedieren.
Hier ist es auch so. Was muss, das muss.
Rein in die Box, beim Tierarzt alles von unhändelbar bis Schockstarre.
Teilweise in der Box sediert, teilweise nur Deckel abgenommen, in der Box problemlos untersucht, teilweise mit Kesher eingefangen, im Kesher Blut abgenommen. Kommt immer darauf an.

Nachtragend war keiner. Zuhause etwas runter kommen lassen, dann Napf servieren, zu Alltag übergehen.
 
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  • #15
Ja er lässt sich bereits festhalten & aufheben, nur wenn er irgendwohin getragen wird (in einem Raum oder zur Box) wird er panisch.
Das ist schon mal sehr gut. dann übst Du ein bis drei mal am Tag herumtragen. Erst aufheben und gleich auf Deiner anderen Seite wieder absetzen. (oder wenn du merkst er findet es bedenklich). Dann wird er sich wundern warum Du so komische Sachen machst.
Beim nächsten Mal hebst Du ihn auf und gehst einen halben Schritt und setzt ihn wieder ab. Beim übernächsten Mal gehst Du einen ganzen Schritt weit und setzt ihn wieder ab.

Nach Möglichkeit immer absetzen wenn Du merkst er findet es bedenklich. Dann lernt er: Wenn ich Angst hab, dann merkt sie es und hört auf. also kann ich mich auch entspannen und länger tragen lassen.

Mit der Zeit kannst Du mit ihm interessante Orte besuchen. Z.B. ihn in den Kühlschrank gucken lassen oder vor ein Fenster tragen wo er sonst nicht raus gucken kann. Dann lernt er: Herumtragen lassen lohnt sich, weil man dann interessante Dinge sieht.
Je nachdem wie er drauf ist kannst du ihm dabei auch Leckerli geben oder streicheln. Oder was auch immer er gut findet.

Und wenn Herumtragen eigentlich doch nicht so schlecht ist kannst Du mit dem Einpacken üben anfangen.
Einfach den Herrn Kater in die Nähe der Box tragen und 2m davor absetzen.
Beim nächstem Mal 1 m davor absetzen (oder so nah, wie er es noch ok findet).
Beim übernächsten mal noch ein Stückchen näher absetzen.
Und so weiter bis dass Du ihn direkt davor absetzt.
Dann so absetzen dass der Kopf in die Box ragt, danach so dass die Vorderpfoten die Box berühren, dann immer weiter in die Box schieben beim absetzen.
Da er danach einfach wieder weg gehen kann wird er lernen: Ist vielleicht lästig, aber nicht schlimm → kann ich mir gefallen lassen.


Es ist jedoch nicht nur das Problem ihm in eine Box zu bekommen, er wird so panisch wenn ihn ein anderer Mensch anfässt, auch bei meiner Mama oder Freundin, die er bereits kennt ist er auch noch sehr sehr zurückhaltend und würde sich nicht anfassen lassen. Und als die TA da war, ließ er sich kaum festhalten, musste zu Boden gedrückt werden & war so panisch, dass sie ihn kaum untersuchen konnten.
Für mich ist das normal. Fremde Menschen dürfen meine Katzen i.d.R. nicht anfassen und werden auf Abstand gehalten. Meine Katzen haben alle Angst vor dem Tierarzt.
Ich decke deshalb die Transportboxen immer ab wenn ich zum Tierarzt gehe und lege bei der Behandlung immer ein Handtuch über die Plüschies damit sie weniger Angst haben. Je nachdem was gemacht werden muss legt man dann halt das entsprechende Körperteil frei.
 
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