Vergesellschaftung zweier ängstlicher Katzen

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An-Mi23

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31. Dezember 2023
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Hallo erstmal zusammen, ich bin neu hier im Forum, und da mein gestriger Post evtl. als Antwort auf einen alten Forenbeitrag untergeht, stelle ich nochmals einen neuen Beitrag ein.

Ich bin seit Kindheit an mit Katzen zusammen, und stehe nun nach 45 Jahren Katzenerfahrung das erste Mal vor einem Problem:
Ich stelle mir die Frage, ob es ein Fehler war, ein ängstliches Tier zur Vergesellschaftung meiner Katze aus dem Tierheim dazu zu holen (man muss dazu sagen, dass es ganz frisch erst letzten Mittwoch geschehen ist).

Leider musste ich im Juni meinen alten Kater (vom Tierschutzverein) unerwartet einschläfern lassen.
Somit ist seine kleine Gefährtin (ebenso von einem anderen Tierschutz) seitdem alleine.
Der Wildfang wurde mir im April 2017 3-jährig als „kleines Projekt“ vermittelt. Die zierliche Katze kam von einem Bauernhof, zu dem sie nach dem Wurf ihrer Jungen anders als geplant nicht zurückkehren konnte.
Ich bekam sie mit dem Zusatz ultrascheu, und dass sie sich evtl. nie richtig wird streicheln lassen. Aber dass mit einem Katzenkumpel und Freigang ein „freies Zuhause ohne Erwartungen“ das Richtige für sie wäre. Das fand ich in Ordnung, da ich damals in erster Linie einen Gesellen oder eine Gesellin für meinen Kater suchte (geb. 2008).

Aus der ehemals scheuen Katze ist mittlerweile eine absolute Kuschelkatze geworden, wenn auch nach wie vor sehr schreckhaft, und hochheben oder festhalten kann man sie auch nicht. Aber dafür liebend gerne am Bauch kraulen. Selbst ein Flohmittel löst massive Panik aus, wonach sie den Kontakt tagelang scheut.

Es sollte wieder ein lieber, nicht dominanter Kater einziehen. Ich hatte auch überlegt, evtl. eine 2. weibliche Katze zu nehmen, da es aber die Jahre mit dem Kater gut klappte, wurde mir von einem Tierheim, in dem kein passendes Tier war (wie auch schon bei den beiden Tierschutzvereinen mit Pflegestellen), eher von einer Katze abgeraten. Zumal da auch eher gerne mal Eifersucht oder Gezicke mit ins Spiel kommen können, so sagte man mir zumindest.

Wobei ich glaube, dass dies eher vom Charakter, weniger Geschlecht des Tieres abhängt. Zumal mein Kater immer wilder gespielt hat als die Kleine, was ihr manchmal Angst gemacht hat.
Andersherum hat sie ihn aber auch manchmal von mir vertrieben, um selbst zu kuscheln (meist nur mit Blicken), oder ihn im Vorbeigehen einfach kurz gehauen (ohne Krallen), wenn er geschlafen und sie nicht beachtet hat. Sie war also auch schon mal eifersüchtig oder leicht mobbend, und hat am Ende eher den Ton angegeben, ihn aufgefordert, mit rauskommen oder zu toben. Er hat all das geduldig ertragen und mitgemacht, zumindest bis ein Punkt überschritten war. Dann hat er ihr kurz mitgeteilt, wer eigentlich der Boss ist (alles immer ohne Krallen).
Beim Futter oder auch ehemaligen fremden Katzen in der Nachbarschaft hatte er immer die Hosen an.

Meine Beiden waren meist in der Nähe voneinander, nicht eng ineinander gekuschelt, aber oftmals nah zusammen in einem Raum, oder beide mit im Bett, beide auf dem Sofa, zusammen draußen unterwegs usw.
In ihrer Pflegestelle hatte sie aber auch enger mit einem Kater gekuschelt.

Ich wohne mit direktem Gartenzugang (via Balkon Hochparterre mit Katzenleiter) und Katzenklappe, die Gärten der Häuser liegen alle aneinander im alten großen Innenhof oder eher -Park, es gibt keinen offenen Durchgang zur Straße, also ein ideales Freigang-Revier.

Ich arbeite in Vollzeit (bis zu 50% im Homeoffice), und habe das Gefühl, dass meine Kleine einen guten Kumpel vermisst, wenn ich aus dem Haus gehe oder auch, wenn sie rausgeht. Sie miaut dann von draußen nach mir - als solle ich mitkommen.
Daher nun der neue Kater aus einem weiteren Tierheim, der ebenso ein Freigang-Zuhause brauchte und sehr lieb sein soll.
Und eigentlich mit ähnlichen Voraussetzungen hier eingezogen ist, wie damals meine Katze. Scheu, lässt sich (noch) nicht streicheln, vermutlich auch eher wild aufgewachsen.

Mit einem Unterschied - mein alter Kater ist, obwohl auch schreckhaft, souverän auf die neue Gesellin zugegangen, ließ sich hochheben, war allgemein mutiger und ihr gegenüber null ängstlich.

Und jetzt komme ich zu dem eigentlichen Problem, welches ich leider unterschätzt hatte.
Meine Katze bekommt Panik, wenn ich die Katzenklappe in der Küchen-Balkontür verschließe. Oder Zimmertüren, z.B. zum Schlafzimmer hin. Dann ist für sie direkt etwas nicht in Ordnung, was für sie Gefahr bedeutet.

Der Kater ist ebenso unfassbar ängstlich. Ca. 7 Jahre alt (also zwei Jahre jünger als sie), war nur gut 2 Wochen im Tierheim, dort aber mit den anderen Katzen verträglich, den Menschen gegenüber allerdings scheu.
Er wurde dort mit seinen geschätzten 7 Jahren erst kastriert.
Das ist alles natürlich sehr einschneidend für ihn gewesen in der kurzen letzten Zeit.

Meine Katze ist einerseits neugierig, wer da nun in dem verschlossenen Zimmer wohnt (weshalb ich sie auch 3x vorsichtig in den Eingangsbereich ließ), andererseits macht ihr das Ganze auch richtig Angst, wenn sie ihn nicht sieht.
Beim 2. Mal war er aus dem Versteck geflohen. Er hatte sich den Kleiderschrank selbst geöffnet, saß im verschlossenen Schrank, und ich fand ihn zuerst nicht, bis ich auf die Idee kam, vorsichtig in den Schrank zu schauen. Er ist dann auf die Fensterbank und hat sich dort hingelegt. Dort konnte meine Katze ihn sehen, als sie neugierig ankam, als ich wieder aus dem Zimmer bin.
Sie hatte sich in Zeitlupe in der Tür zuerst hingesetzt, dann sogar hingelegt. Die beiden haben sich einfach aus der Entfernung angeguckt. Ohne Fauchen oder irgendwas. Was ja schon gut ist.
Und ich hatte sie auch nur gucken lassen, weil sie es wollte, er im Tierheim gut mit den anderen Katzen klarkam. Sonst hätte ich damit viel länger gewartet.

Aber ansonsten bleibt er immer in einem Versteck, ist also nur zu riechen, sie schnuppert kurz im Eingangsbereich, klemmt den Schwanz ein, wird ganz flach und flüchtet.

Die Klappe, und ebenso die Tür zum Schlafzimmer hatte ich beim 3. Mal lieber vorsichtshalber verschlossen, damit er, sollte er doch mal aus dem Zimmer rennen wollen, nicht raus oder in unzählige Verstecke kann, von wo aus der Weg zurück in sein Zimmer schwierig wäre.

Daher ist sie sehr laut maunzend ins Wohnzimmer geflohen. Ich hatte ihr dann alle Wege wieder geöffnet, die Tür zum Zimmer des Neuankömmlings verschlossen.

Und nun glaube ich, dass es ein Fehler war, solch ein ängstliches Tier zu meiner auch nicht gerade mutigen Katze dazu zu holen. Bzw. bin mir unsicher, ob das so klug war.
Dass ihr ein liebes, offenes und souveränes, aber nicht dominantes Tier alles leichter machen würde.

Bzw. auch umgekehrt. Dass ihm ein gechilltes Tier das Ankommen erleichtern würde. Und über ihn weiß man auch gar nichts. Was hat er für Erfahrungen gemacht, auch mit Menschen, war er immer draußen etc.? Er miaut gar nicht. Verkriecht sich nur lautlos ins hinterste Versteck, und hat beim Abholen komplett lautlos in die Transportbox gepullert.
Also eher vom Typ „Einfrieren bei Panik“.

Hat solch eine Kombi überhaupt eine Chance? Oder wäre es besser, direkt „aufzugeben“, bevor er sich erst etwas eingewöhnt hat? Oder bleibt man geduldig, gibt dem Ganzen viel Zeit, was ein Zurückgeben ins Tierheim für den Kater nach längerer Zeit aber viel schlimmer machen würde?

Hinzu kommt das Problem, dass er sich im Prinzip nur in dem einen verschlossenen Zimmer eingewöhnen kann, weil ich ihr den Zugang nach draußen nicht verschließen kann, da sie das verunsichert und ängstigt, das über Jahre aufgebaute Vertrauen gefährdet.
Sie kann dann aber auch gar nicht zu ihm. Denn ich kann die Tür nicht verschließen, wenn sie mit in dem Zimmer ist. Da bekäme sie ebenso Panik.

Ich müsste also im Prinzip warten, bis er irgendwann den Mut hat, aus seinem Versteck an die geöffnete Tür zu kommen. Und sie müsste dann ebenso kommen.
Mitunter kann so etwas Wochen, sogar auch Monate dauern. Je nachdem, was er erlebt hat.

Im Tierheim hatte sich hingegen schon eine Katze zu ihm in die Katzenhöhle gekuschelt.
Was für seine Sozialisierung ja gut wäre. So wie mein Kater auf meine Katze zugegangen ist, und ihr gezeigt hat, wie das Leben und das Ding mit den Menschen so funktioniert.

Das kann sie dem kleinen Kerl aber vermutlich gar nicht zeigen, da selbst zu ängstlich.

Ich bin also gerade ratlos.

Ein Pheromon-Stecker steckt in der Steckdose, mit dem Kater rede ich immer mal ruhig in seinem Versteck, oder lese ihm vor.

Sorry, dass es solch ein langer Text geworden ist. Ich versuche, irgendwie die beste Lösung für alle zu finden. Auf mich gehen schon immer auch sehr scheue Tiere zu, sowohl Katzen als auch Hunde, weil sie scheinbar spüren, dass ich ihnen sehr wohl gesonnen und nicht gefährlich bin.
Aber ich weiß nicht, ob die Kombi Angst + Angst bei den beiden Katzen hier die richtige Entscheidung war.

Evtl. hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht. Denn der alte Thread hatte geendet, wie es ausgegangen ist damals mit den 2 ängstlichen Tieren, steht dort nicht mehr.

Liebe Grüße
An
 
A

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Hallo und herzlich willkommen.
Ich hatte bisher 2 wilde Kombis hier bei mir. Allerdings kamen die zusammen hier an - kannten sich aber auch noch nicht.

Ich denke, dass es bei deiner Kombi sicherlich viel Zeit benötigt - mehr als wenn eines der beiden Tiere zugänglich wäre. Ob das in deinen Räumlichkeiten zu verwirklichen ist mit der Zusammenführung kann ich nicht beurteilen. Deine Katze scheint da ja etwas speziell zu sein.

Sicherlich gut ist, wenn der Kater erstmal nur in einem Raum bleibt und dort ankommen kann und sich heimisch fühlen kann auf kleinem Raum. Ich würde deine Katze da auch erstmal nicht mit reinnehmen. Dafür gibt es dann ja später diese Gittertür, damit sie sich beschnuppern können und trotzdem sicher sind.

Zum Kater kannst du dich ja immer mal wieder reinsetzen und ihm vorlesen. Das hilft gut, damit er deine Stimme kennenlernt.
 
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Hallo Perron, an eine Gittertür hatte ich gar nicht gedacht. Die Dinger kenne ich gar nicht, aber das ist ein guter Tipp.

Ja, speziell ist der richtige Ausdruck.
Gerade saß ich 20 Minuten in dem Zimmer, habe gelesen, und meine Katze saß direkt miauend vor der Tür.

Haha, das hat sie schon immer gemacht. Früher, wenn mein Kater in dem Zimmer war, mein damals jugendlicher Sohn aber die Türe geschlossen hat (für seine Ruhe ;)).
Dann konnte sie nicht mit hinein - da geschlossene Türen eben mordsgefährlich sind, aber mein Kater sollte lieber bei ihr sein, und nicht dieser Gefahr ausgesetzt. Oder halt einfach nur bei ihr.

Tja, somit will sie mich nun auch nicht in dieser Abgeschiedenheit oder Gefahr wissen. 😸
Oder es ist ihre Eifersucht. Ich weiß es nicht.
Dann öffne ich ihr den Tür einen Spalt, lasse sie nicht miauend davor sitzen.
Und lese halt weiter.
Sie flitzt dann aber weg, am besten direkt nach draußen.

Nach so einer Gittertür werde ich für die Zukunft mal Ausschau halten.
Den kleinen Kater lasse ich natürlich erstmal in dem Zimmer, damit er sich sicher fühlt.
Gestern kam ja auch noch die doofe Knallerei dazu. Zum Glück kam er danach aber schon wieder zum Fressen und zum Katzenklo aus seinem Versteck. Und das Baldriankissen ist auch beschmust. Das sind alles ganz hoffnungsvolle Dinge.
 
Hallo An-Mi23,
hier wird im Flohmarkt https://www.katzen-forum.net/threads/gittertuere.267364/#post-7663062 gerade eine angeboten. Wahrscheinlich ja nicht bei dir um die Ecke, daher suche hier im Forum einfach mal nach Gittertür, da werden so einige Threads angezeigt, wie man die auch selbst basteln kann.

Ja, speziell sind die kleinen Wildfänge! Meine Shadow kam erst rein, als ihre Kumpeline Ronja krank war und ins Haus kam. Das hat auch gedauert. Wollte ihre Ronja auch nicht hier drin wissen, weil gefährlich!! Aber die konnte nicht mehr und so musste sie rein.

Guck doch auch mal bei Taskali im Thread. Sie zähmt ja Wildlinge oder Scheumiezen, je nachdem, wie man sie nennen will.
Sie arbeitet auch mit vorlesen, Ritualen und dem gewöhnen an Streicheln mit einem Federwedel. Das mache ich im Moment auch mit meiner scheuen Kajsa und die findet es nach 2 Wochen richtig toll.

Viel Glück für eure Zusammenführung.

Was mir noch einfällt. Wie lange ist der Kater schon kastriert? Kann das sonst sein, dass sie deswegen so eingeschüchtert ist?
 
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Hi.

Scheu ist nicht gleich ängstlich und unsicher.
Ich hab eine Katze die beides ist (Irmi, 7Jahre) und zwei die nur scheu sind dazu adoptiert. Die Vergesellschaftung hat mehrere Monate gedauert, aber jetzt mögen sich alle drei. Will sagen: Es kann durchaus funktionieren.
(Mein Kater hat sich übrigens zu meinem allergrößten Erstaunen die unsichere Irmi als Vorbild genommen und so rasend schnell gelernt dass streicheln toll ist)

Du hast zwei ältere Tiere. Mein Eindruck ist dass Vergesellschaftungen mit steigendem Alter der Tiere immer langwieriger werden.
Wie lang wohnt Dein Kater schon bei Euch?

Dein Mädel zeigt aktuell Interesse an dem Raum in dem er ist? Das ist super so und würde ich so wie es jetzt ist einfach laufen lassen bis sie damit OK ist.
Wichtig ist, dass sie nicht einfach einen Bogen drum herum macht sondern sich ansieht was da ist und genau das macht sie von sich aus. (y)
Danach die Türe durch eine abgedeckte Gittertüre ersetzten, so dass sie besser lauschen kann was dahinter ist und wieder warten bis dass sie OK damit ist.
Erst im nächsten Schritt den Sichtschutz abbauen.
Wenn sie auch damit OK ist ihn zu sehen dürfen sich die Katzen begegnen: Je nach Charakter kannst Du sie zu ihm lassen oder ihn ganz aus dem Zimmer lassen.

Währenddessen würde ich mit dem Kater "arbeiten". In Anführungszeichen weil weniger mehr ist.
Als erstes würde ich ihm jeden Abend vorlesen so dass er Deine Stimme kennenlernen kann.
Wenn er sich dabei entspannt nimmst Du ein Federwedel und "spielst" damit für ihn sichtbar, aber so weit weg dass er es nicht als Bedrohung einstuft.
Wenn das als nicht schlimm eingestuft wird kannst Du ein bisschen näher bei ihm spielen.
In den darauf folgenden Übungen noch näher an den Abstand heran tasten der für ihn gerade noch ok ist.
Jetzt musst Du gucken wie er sich verhält: wenn er den Sicherheitsabstand von sich aus schmelzen lässt machst Du einfach mit. Wenn nicht musst Du hin und wieder seine Grenze so minimal überschreiten dass er es zwar sieht, sich aber nicht genug daran stört um wirklich Angst zu haben.
Falls er mit dem Federwedel spielt oder es haut ist das gut bzw. in Ordnung. Manche hauen aus Unsicherheit, auch darum hat man den Federwedel und nicht die Hand.
Nach und nach kannst Du versuchen ihn mit dem Federwedel zu streicheln.
Wenn er sich beim Federwedelstreicheln entspannt kannst Du den Federwedel immer weiter vorne fassen bis Du ihn eines Tages mit der Hand streicheln kannst.

Wenige und kurze Übungen machen. Dabei sehr kleine Schritte. Also z.B. einmal abends für eine Viertelstunde vorlesen. Es ist sehr wichtig dass er dazwischen große Pausen hat um über das Erlebte nachzudenken. Erst wenn er genug nachgedacht hat ist er bereit einen kleinen neuen Schritt zu machen.
 
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Danke euch beiden für all die Tipps.

Der Kater ist erst frisch bei mir, seit dem 27.12. Kastriert wurde er erst Mitte Dezember.
Er ist ein Fundtier und erstmal sehr zurückgezogen, was ja auch normal ist.
Ob er mal mit Menschen zusammen war, weiß man nicht. Er war halt nicht kastriert. Aber das muss ja nichts heißen.
Er wollte im Tierheim nix von den Pflegerinnen wissen, hat sie ignoriert, ließ sich aber wohl gut in die Box setzen. Was bei einem richtigen Wildling (wie meiner Kleinen) ja eher nicht geht. Vielleicht hat er aber auch einfach nur ganz stillgehalten, in der Hoffnung, dass ihm dann nichts passiert. Er ist halt eher der Einfrier-Typ. Und hat ja dann auch in die Box gemacht.

Und meine Katze ist schon interessiert. Als ich gestern Abend noch mal rein bin, ist sie mir wieder schnell hinterher geflitzt. Aber so richtig, sie kam wie aus dem Nichts.
Und hat erst vorsichtig an den Näpfen und dann - bestimmt empört ;) - im Katzenklo geschnuppert (sie fand es schon immer schlimm, wenn mein alter Kater sein Geschäft nicht 100% mit Streu bedeckt hatte, und musste dann immer nachscharren, die kleine Kontroletti, und nun war da wieder so ein herausguckendes Häufchen).

Und dann ist sie ganz vorsichtig und neugierig in Richtung Versteck gegangen. Zuerst mit buschigem Stert, als sie ihn entdeckt hat, der aber immer dünner wurde, bis nur noch die Schwanzspitze etwas aufgeregt hin- und hergezuppelt hat.

Da ich ihn im Versteck nicht sehen konnte, und nur sie von hinten, kann ich nicht sagen, wie die beiden sich angeblickt haben. Ich habe an der angelehnten Tür gewartet, damit sie fix raus kann bei Bedarf.
Es gab aber wieder kein Murren oder Fauchen.

Sie hat einfach wieder eine Zeit lang geguckt, aus sicherer Entfernung, und ist dann irgendwann gaaaaaaanz langsam zuerst rückwärts wieder von ihm weg, und dann aus dem Zimmer raus. Diesmal aber entspannt, und nicht direkt ab in den Garten.

Ich habe dann das Klöchen reinigen können und gut war es. Sie ist danach mit mir ins Schlafzimmer getigert.

Es läuft also tatsächlich besser als gedacht. Und das schon nach so kurzer Zeit.
So lange sie also von sich aus zu ihm möchte, und auch er keine Panik zeigt (nun ja, er sitzt ja erst mal nur in seinem schützenden Korb hinter einem Riesen-Karton), lasse ich es mal so weiterlaufen.
Im Tierheim saß er tagsüber die gut 2 Wochen auch nur in einer kleinen Katzenhöhle. Und die anderen Katzen sind in dem Raum rumgewuselt, eine auch mal mit ihm in seine Höhle rein.

Er scheint also erstmal alles still zu erdulden. Und sich so gut es eben geht zu verstecken, sowohl im Tierheim als auch hier.

Ich bin gespannt.
 
Und meine Katze ist schon interessiert. Als ich gestern Abend noch mal rein bin, ist sie mir wieder schnell hinterher geflitzt. Aber so richtig, sie kam wie aus dem Nichts.
Und hat erst vorsichtig an den Näpfen und dann - bestimmt empört ;) - im Katzenklo geschnuppert (sie fand es schon immer schlimm, wenn mein alter Kater sein Geschäft nicht 100% mit Streu bedeckt hatte, und musste dann immer nachscharren, die kleine Kontroletti, und nun war da wieder so ein herausguckendes Häufchen).

Und dann ist sie ganz vorsichtig und neugierig in Richtung Versteck gegangen. Zuerst mit buschigem Stert, als sie ihn entdeckt hat, der aber immer dünner wurde, bis nur noch die Schwanzspitze etwas aufgeregt hin- und hergezuppelt hat.

Da ich ihn im Versteck nicht sehen konnte, und nur sie von hinten, kann ich nicht sagen, wie die beiden sich angeblickt haben. Ich habe an der angelehnten Tür gewartet, damit sie fix raus kann bei Bedarf.
Es gab aber wieder kein Murren oder Fauchen.

Sie hat einfach wieder eine Zeit lang geguckt, aus sicherer Entfernung, und ist dann irgendwann gaaaaaaanz langsam zuerst rückwärts wieder von ihm weg, und dann aus dem Zimmer raus. Diesmal aber entspannt, und nicht direkt ab in den Garten.
Das klingt wirklich gut. (y)

So lange sie also von sich aus zu ihm möchte, und auch er keine Panik zeigt (nun ja, er sitzt ja erst mal nur in seinem schützenden Korb hinter einem Riesen-Karton), lasse ich es mal so weiterlaufen.
(y)

Manche Katzen nehmen sich dann auch die zahmeren zum Vorbild und gucken sich von denen ab dass Menschen doch nicht so schlimm sind. Vielleicht hast Du Glück.

Ich denke auch, dass er bei Dir wahrscheinlich schneller auftauen wird als im Tierheim weil dort meistens mehr Rummel und wechselndere Menschen sind.
 
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Hallo zusammen. Ich möchte nochmal den Stand der Dinge mitteilen.

Am Freitag ist der kleine Kater plötzlich aus seinem Versteck gekommen, als meine Miez laut schnurrend um mich gestriffen ist. Er hat uns angeguckt, kurz gemaunzt, und meine Katze ist zu ihm hin. Sie wurde dann aber immer platter und buschiger, weshalb er nochmal kurz piepsig miaut und sich wieder zurückgezogen hat.
Und sie ist gaaaaaanz langsam rückwärts zurück, dann aus dem Zimmer geflitzt.
Es gab kein Fauchen oder Murren.

Die beiden Abende danach blieb er lieber wieder in seinem Versteck beim Vorlesen.

Und vorletzte Nacht (So auf Mo) hörte ich plötzlich ein Murren und Knurren - meine Miez saß vor seiner Tür. Wieder ganz buschig, vor allem aufgeregt. Von innen kam wieder sein piepsiges Miau.
Sie ist dann da weg, als ich geguckt und beruhigend gesprochen habe, und später zu mir ins Bett gekommen.

Irgendwann wurde ich wieder, diesmal jäh, geweckt. Ich hörte ein lautes Knurren, Miauen, Kreischen und Gefetze. Meine Katze ist vermutlich an die Klinke gesprungen (von innen dürfte das eigentlich nicht so gut gehen, und sie wollte scheinbar vorher ja schon ins Zimmer, aber gesehen habe ich es nicht). Die Zimmertür stand leicht auf, sie ist raus, er ins Versteck, als ich schnell dahin bin.
Leider gibt es für die Tür keinen Schlüssel, und die Klinke hatte ich blöderweise nicht hochgestellt, da meine Katze nie eine Tür geöffnet hatte, zumindest bei mir. Auf ihrer Pflegestelle aber sehr wohl, wie ich mittlerweile weiß)

Er hatte dann bis gestern Abend nichts gefressen, und die Nacht drauf, eigentlich bis jetzt, nur ganz wenig. Sonst war spätestens am Morgen immer alles aufgefressen.
Und er lag gestern Morgen komplett verängstigt weit oben im Kleiderschrank zwischen alten Anziehsachen meines Sohnes versteckt. So weit versteckt hatte er sich noch gar nicht. Selbst in der gruseligen Silvesternacht nicht (da saß ich aber auch bei ihm).

Heute Morgen lag er wieder in seiner Box unten, ein paar Anziehsachen waren aus dem Schrank gepurzelt, nachmittags lag er aber wieder oben im Schrank, hinter der Kleidung.
Und er hat, oder hatte zumindest, Durchfall nach dem ganzen Schrecken. Was vorher auch nicht so war.

Das ist also mal richtig blöd gelaufen.

Der kleine Kerl ist wirklich sehr ängstlich, scheinbar ja noch gar nicht auf Menschen bezogen gewesen (wobei er immer ruhig oder beruhigend die Augen zuknipst, wenn man ruhig mit ihm spricht), hatte aber Interesse an meiner Katze. Was ihm jetzt wohl erstmal vergangen sein wird.

Ich fürchte nun, dass er für sie einfach zu ängstlich ist. So dass meine eifersüchtige Miez ihn, selbst wenn sie sich aneinander gewöhnen sollten, eher immer mobben wird.
Denn das kann die eigentlich ja ebenso scheue und schreckhafte Dame ja auch.
Mein alter Kater hatte sich aber eben ergeben, oder es einfach ignoriert, oder ihr auch mal die Leviten gelesen - je nach seiner Laune in dem Moment.

Der Kleine wird sich aber glaube ich nicht wehren. Sondern sich von ihr vermutlich eher komplett unterbuttern und immer verscheuchen lassen.
Und das, wo er auf Katzen mehr zugeht, als auf Menschen.

Ich finde das total traurig, sehe aber, dass es dem Kater gerade so gar nicht gut geht. Und habe Angst, dass sie ihn wirklich immer nur mobben wird, er sich vielleicht nicht wehren, eher verdrängen lassen wird.

Was denkt ihr? Hat so etwas eine Chance, oder eher nicht?
Tut man dieser Kombi evtl. auf beiden Seiten keinen Gefallen?

Eine normale umgebaute „Gittertür“ kann ich nicht mal eben einhängen. Ich habe krumme Altbautüren, mit sehr speziellen alten Bändern. Das wäre eine sehr sehr teure Maßanfertigung.
In der Türe ist aber eine ganz leicht rubbelige Glasscheibe (seit Jahren mit weißer Pappe verdeckt, da der Raum als Kinderzimmer genutzt wurde).
Würde das auch irgendwann gehen? Schnüffeln unten an der Ritze, später irgendwann „nur sehen“ oben durch das Glas?
Denn ich bekomme die gefühlt 100x überlackierten Glasleisten nicht mehr raus, und der Rahmen ist auch nicht gut zum Kleben eines Katzengitters mit Reißverschluss geeignet (falls die Dinger überhaupt robust genug sind).

Mein alter Kater (damals ebenso 9-jährig) und meine Katze (heute 9) haben sich gar nicht gefetzt beim Kennenlernen.
Sie war damals ganz ängstlich, er aber ganz aufgeschlossen, gutmütig und happy. Er hat meinem Wildfang im Prinzip „alles beigebracht“. Inkl. das „sich streicheln lassen und kuscheln“ mit bislang nur als gefährlich angesehen Menschen.

Aber genau das Verhalten macht sie ihm leider heute nicht nach, wie sonst eigentlich alles, was er gemacht hat (inkl. des „Quatschens“).

Ich lasse sie natürlich jetzt erstmal nicht mehr mit zu ihm rein. Damit er wieder oder erstmal sicherer werden kann.
Was sie aber auch eifersüchtiger machen wird. Sie miaut dann vor der Tür.

Ratlose und auch traurige Grüße,
An.
 
Schade, dass die Gittertür keine Option ist. Hier könnte sich deine Lady langsam an den für sie neunmal Eindringling gewöhnen und man könnte schöne Erlebnisse für beide an der Gittertür schaffen. Außerdem könnte sich der lütte in seinem Raum sicher fühlen und brauchte keine Angst zu haben.
 
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