Struvitsteine und Nierenleiden, Vorwürfe

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    chronisches nierenleiden kater katheter struvitsteine

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Latifa

Latifa

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18. November 2016
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Hallo Ihr lieben Katzen Freunde,

Ich habe mich gerade hier angemeldet, um euch mal von meinem Fall zu berichten und eure Meinungen zu hören..

Meinem geliebter, kleiner Jacky (geb. am 16.06.2012, Rasse: Brittish Langhaar bzw. Highlander) fing es an im August diesen Jahres überhaupt nicht gut zu gehen. Als ich ihn morgens sah, machte er komische Geräusche und so eine komische Streckpose, wie bei rolligen Katzen. Außerdem jaulte er fürchterlich. Da hab ich ihn natürlich gleich geschnappt und zum Tierarzt gebracht. Es kam raus, dass er nicht pullern konnte weil sich der Harnleiter irgendwie verlegt hat und er entweder Gries oder Struvitsteine hat. Er bekam einen Katheter gelegt und ein paar Tage Antibiotika. Der Ph Wert des Urins wurde immer besser und ihm ging es wieder ganz gut.
Nachdem uns gesagt wurde, dass diese Steine bzw. der Gries höchst wahrscheinlich wieder kommen wurden uns drei Möglichkeiten vom Tierarzt vorgeschlagen: Entweder Royal urinary Diät Futter, irgendwelche Drops zum Kauen 2 mal am Tag (den Namen hab ich vergessen) oder jeden Tag eine Tablette von ASTORIN FLUDT. Aufgrund unsere anderen Katzen haben wir uns für die Tablette entschieden und haben bis November jeden Tag eine gegeben - aber normal weiter gefüttert. Es ging ihm super, ohm schmeckte die Tablette sogar, er genoss den Sommer und war das blühende Leben.
Bis Letzten Mittwoch. Leider kamen wir erst ganz spät nach Hause (gegen 17 Uhr) und haben dann gesehen, dass es ihm richtig schlecht geht. Schlimmer noch als im August. Er hat nur noch "gestöhnt" und war wie weggedämmert und kaum noch wach zu kriegen. Da unsere Tierärztin schon geschlossen hatte, sind wie direkt in eine Tierklinik etwas weiter weg gefahren und haben ihn dort als Notfall Patient eingeliefert. Die Ärztin meinte auch das wäre allerhöchste Eisenbahn gewesen sonst wäre er kollabiert. Nach einer kurzen Untersuchung kam raus, dass es das gleiche Problem war, wie beim ersten Mal im August - er konnte wieder nicht pullern. Ihm wurde direkt ein Katheter gelegt und wir sollten am nächsten morgen anrufen wie es ihm gehzt.. ich habe mich nicht mal richtig verabschieden können... :'(

Am Abend bekamen wir noch eine Nachricht vom Tierarzt, dass er sich soweit stabilisiert hat, dass die Blase leer wäre und ganz viele Struvitsteine mit rauskamen und er jetzt die Nacht überstehen muss und er ganz schlechte Blutwerte hätte. Am nächsten morgen hab ich also völlig nervös und ängstlich dort angerufen und mir wurde gesagt, dass die Werte besser seien ein wenig aber er immer noch körperlich einen schlechten Eindruck macht und wir ihn aber 17 Uhr besuchen könnten.

15 Uhr kam der Anruf... Kater ist gestorben. :'( Wohl einfach eingeschlafen. Grund waren die Nieren. Die Ärzte hatten wohl den Wert von 10,9 auf 9,4 runtergebracht wobei die Obergrenze der Normalität ja bei ca. 0,8 liegt.. die wollten nicht aufgeben weil er ja noch so jung ist (4) aber er hats einfach nicht geschafft. Die Niere sah auf dem Ultraschall aus wie von einem 16 jährigen Kater haben die gesagt, die eine Niere war völlig eingeschrumpelt und ja...

Das ist nun schon eine Woche her. Wir sind immer noch unglaublich traurig. Ich hatte den kleinen Schatz mit der Flasche großgezogen und er war wie mein Kind :'(. Ich wollte einfach mal Fragen ob ihr sowas auch schon erlebt habt. Ich mache mir unendliche Vorwürfe, weil ich mir im Nachhinein denke, dass wir im August schon ein ganzes Blutbild hätten machen sollen als er das das erste Mal hatte. Und wir hätten auch nicht nur diese Astorin Tablette täglich geben soll, sondern doch das Futter umstellen. Aber wir sind ja keine Ärzte und die Tierärztin hatte uns das ja besten Gewissens so gesagt, dass aus reichen müsste. Aber es gehen halt hundert Sachen jetzt in unseren Köpfen vor. Wie lange hatte er das Nierenproblem schon, was ja schon chronisch war (so meinte der Arzt), hätten wir was ändern können, wenn wir im August mehr gemacht hätten oder hat er das Nierenproblem schon vorher gehabt? Vielleicht schon von Geburt? Ist das vielleicht sogar genetisch? (er hat noch ein paar Geschwister)... Weiß er wie sehr wir ihn lieben ? Kann er uns verzeihen das wir nicht besser auf ihn aufgepasst haben? Er hat uns doch so sehr vertraut :'(.

Ich bin am Ende. Aber ich hatte das Bedürfnis mir diese traurige Geschichte einfach nochmal von der Seele zu reden....

Ps. Wenn ich diese Geschichte relativ trocken runtergerasselt habe, dann entspricht das definitiv nicht meinem Gefühlsleben sondern ist nur eine Art Selbstschutz, weil es mich sonst alles übermannt. Schuldgefühle, das Vermissen und die Liebe.

Edit: Natürlich war unser Jacky auch kastriert. Mit ca. 16 Wochen, wenn ich mich recht erinnere. Eigentlich ist das nicht zu früh, aber die Tierärtze meinten das solche Struvitsteine auch durch zu frühes kastrieren kommen können, weil die Hormone dann irgendwie eine Art Stau bekommen und nach innen hin Richtung Blase und Niere geleitet werden.. Keine Ahnung ob es damit Zusammenhängt.
 
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Struvit kommt sehr oft von falscher Fütterung (mußte damals bei Hobbes leider auch die Erfahrung machen) - Trockenfutter ist das schlimmste was man bei Struvit geben kann

Mit der Kastration hat das absolut gar nichts zu tun
 
Grund waren die Nieren. Die Ärzte hatten wohl den Wert von 10,9 auf 9,4 runtergebracht wobei die Obergrenze der Normalität ja bei ca. 0,8 liegt.. die wollten nicht aufgeben weil er ja noch so jung ist (4) aber er hats einfach nicht geschafft. Die Niere sah auf dem Ultraschall aus wie von einem 16 jährigen Kater haben die gesagt, die eine Niere war völlig eingeschrumpelt und ja...

Puhhhhh, hardcore und von Herzen mein Beileid:sad:.
Es gibt - analog der Humanmedizin - Tiere, die Nierenseitig erblich extrem vorbelastet sind und wenn dann noch Struvitsteine die Harnleiter verstopfen gibt es vermutlich den Supergau?!

Mit der Kastra hat das meines Wissens nicht direkt was zu tun; aber da bin ich medizinisch/anatomisch nicht so informiert um da urteilen zu können.
 
Hmm

Struvit kommt sehr oft von falscher Fütterung (mußte damals bei Hobbes leider auch die Erfahrung machen) - Trockenfutter ist das schlimmste was man bei Struvit geben kann

Was ist denn bei dir damals passiert wenn ich fragen darf?
Also wir halten auch nicht sehr viel von Trockenfutter wegen des Getreides was der Katzenkörper ja nicht spalten kann und was somit die Nieren und die Blase etc. belastet.. deshalb füttern wir davon auch recht wenig (wenn dann Hills oder Royal Canin) und größtenteils Frischfutter (Pute, Hähnchen o.ä.). Das Royal Canin Urinary, was wir ja auch hätten geben können ist ja am Ende auch Trockenfutter.. oder ist das dann anders, weil es die Nieren dann einfach nicht belastet? Ich hätte mir einfach gewünscht das die Ärztin uns damals schon gesagt hätte, dass wir auf jeden Fall versuchen sollten Trockenfutter zu vermeiden bzw. das die Tablette höchst wahrscheinlich nicht reicht. Ich hab auch extra nachgefragt ob die Tablette wirklich reicht und da meinte sie, dass es schon reichen sollte aber das es trotzdem wieder kommen kann. Ich hoffe er ist jetzt nicht deswegen gestorben, weil wir eben normal weiter gefüttert haben und er wahrscheinlich doch zu viel Trockenfutter gegessen hat... :(Dadurch kamen vielleicht die Struvitsteine aber so ein chronisches Nierenproblem?? Ich weiß es nicht..

Mit der Kastration hat das absolut gar nichts zu tun

Da haben mehrere Ärzte eben was anderes gesagt.. das der Harnleiter noch nicht ganz ausgewachsen wäre bei der Kastration in frühen Wochen und es dadurch halt schneller zu Stau, Steinen o. Verschiebungen kommen kann...
Aber das ist auch bloß ne Theorie. Was es am Ende wirklich war werden wir wohl nie rausfinden. Und ob wir was hätten tun können... :confused:
:sad::sad::sad:
 
Ich war damals dumm - meine Kater haben Supermarkt Futter wie Felix und Co bekommen und immer Trockenfutter bereit stehen gehabt - ist ja gut für die Zähne ....

Dann bekam mein Hobbes Struvit, überall Tröpfchen mit Blut gepieselt.

Mein TA hat damals gesagt - lassen sie alles an Trockenfutter weg, füttern sie nur noch Nass oder Frischfleisch ansonsten sehen wir uns sehr bald wieder.

Tja habe ich dann auch gemacht, Medis gegeben (leider keine Ahnung mehr was das damals war) und nach einem halben Jahr waren wir durch. Hobbes hatte dann auch nie wieder Probleme - allerdings ist er vor 6 Jahren spurlos verschwunden und ich kann dir leider nicht sagen wie es weiter ging

Aber meine drei Jungs jetzt bekommen nur hochwertiges Nassfutter und Frischfleisch und es hatte noch nie einer Blasen- oder Nierenprobleme

Edit: Hobbes wurde damals relativ spät kastriert, mit ca. 1 Jahr - Samson und Merlin schon mit 5 Monaten
 
Mein herzliches Beileid zu deinem schlimmen Verlust :(.


Beim ersten Klinikaufenthalt wäre es sicher nicht verkehrt gewesen, zur Sicherheit auch mal die Nieren zu schallen. Bzgl. Struvit: Bei der Behandlung von Struvit sollte regelmäßig der ph-Wert kontrolliert werden, damit man weiß, ob die Ansäuerung ausreicht oder zu viel angesäuert wird. Auch danach hätte man immer wieder mal kontrollieren sollen, ob alles soweit im grünen Bereich ist. Diese Infos hätte man von einem TA erwarten können.


.. deshalb füttern wir davon auch recht wenig (wenn dann Hills oder Royal Canin) und größtenteils Frischfutter (Pute, Hähnchen o.ä.).
Wird das Fleisch supplementiert?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein TA hat damals gesagt - lassen sie alles an Trockenfutter weg, füttern sie nur noch Nass oder Frischfleisch ansonsten sehen wir uns sehr bald wieder.

Das hätte ich mir auch gewünscht, dass der Tierarzt mir das genau so sagt.
Dein Verlust tut mir aber auch sehr leid :(.

Mein herzliches Beileid zu deinem schlimmen Verlust :(.

Danke!:sad:

Beim ersten Klinikaufenthalt wäre es sicher nicht verkehrt gewesen, zur Sicherheit auch mal die Nieren zu schallen.

Ja.. dafür hätte ich auch jedes Geld ausgegeben. Nur wusste ich halt nicht, dass das sinnvoll gewesen wäre.. Die Ärztin hat bloß einen Katheter gelegt und am gleichen Tag hab ich unseren Schatz abgeholt. Der Katheter blieb 3 Tage drin und es wurde regelmäßig die Säure im Urin geprüft. Antibiotika und dann normal weiter. Eben Plus der Tablette.. Kein Blutbild, kein Ultraschall. Die Ärztin meinte es können Struvitsteine sein, kann aber auch nur Gries sein.. das wurde also auch nicht genau kontrolliert. Mich ärgert das alles so sehr. :( Nur ich frage mich trotzdem ob DADURCH die Niere so sehr geschädigt wurde, dass die sich so krass so schnell verschlechtern kann.. Klar schlägt das auf die Nieren.. aber ist es nicht wahrscheinlicher, dass er schon vorher auch Nierenprobleme hatte? Vielleicht rede ich mir das auch ein um mich ein wenig besser zu fühlen, ich weiß es nicht :(




Wird das Fleisch supplementiert?

Da wir nicht komplett barfen, supplementieren wir das Fleisch nicht.. Fette bekommen sie durch z.B. Quark o. Schmalz immer mal und Ballaststoffe durch Gemüse im Nassfutter, was ab und zu mal gefüttert wird etc..
 
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aber ist es nicht wahrscheinlicher, dass er schon vorher auch Nierenprobleme hatte? Vielleicht rede ich mir das auch ein um mich ein wenig besser zu fühlen, ich weiß es nicht :(

Ich vermute auch, dass diese Schrumpfniere schon vorher da war..


Der Katheter blieb 3 Tage drin und es wurde regelmäßig die Säure im Urin geprüft. Antibiotika und dann normal weiter. Eben Plus der Tablette...

Nach der Entlassung meinte ich. Auch dann hätte der ph-Wert regelmäßig kontrolliert werden müssen. Das wurde euch anscheinend nicht gesagt.


Da wir nicht komplett barfen, supplementieren wir das Fleisch nicht..

Da du aber angeblich überwiegend Frischfleisch verfütterst, solltest du auf jeden Fall supplementieren.
 
Es tut mir sehr leid für euch!!
Ein ganz schrecklicher Verlust.

Und hinterher macht man sich immer Gedanken ob man etwas hätte anders machen sollen.
Ihr habt ja getan was euch geraten wurde und wußtet es nicht besser!!
Und sicher war da schon eine Nierendefekt der durch den Hanrgries, bzw. die Steine verschlechtert wurde.
Ganz genau wirst du es nie wissen.

Und ja, schade daß du nicht früher hier ins Forum gekommen bist.
Ich rate zum Beispiel immer und sehr vehement daß bei Struvit der ph regelmäßig gemessen wird, selber daheim, daß ein Futtertagebuch geführt wird und der Urin zuminest in der ersten Zeit immer wieder kontrolliert wird.

Und nein, Struvit wird nicht durch frühe Kastration ausgelöst. Das Risiko steigt dadurch nicht, ich kenne Studien zu dem Thema die das nicht spiegeln.

Leider ist das Wissen von Tierärzten zum Thema begrenzt.
Jeder Tierarzt solle eigentlich wissen daß man gegen Harngries mit Trockenfutter nicht ankommt, im Gegenteil daß man die Harnwege spülen muß mit Naßfutter und zusätzlich Wasser oder barfen und daß ein kompletter Verzicht auf Trockenfutter angestrebt werden muß!
Aber die Futtermittelindustrie hat da immer andere Ideen parat. :mad:
 

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