Huhu und danke fürs Rufen. Ich finde es schwierig, all das aufzuzählen, was an diesen Katzen problematisch ist und verweise daher selbst auf meinen eigenen Thread. Ich werfe aber gern einmal ein paar Brocken hier rein und gehe bei Bedarf gern weiter auf einzelne Punkte ein:
- Narkosen mit Ketamin sind ein Problem, wie wir neulich leider selbst erfahren mussten, denn Nacktkatzen und auch Rexrassen verstoffwechseln schneller. Für unsere Praxis war das vollkommen neu und ich hatte auch trotz intensiver Rechercher selbst vorher nichts davon gehört
- Nacktkatzen talgen, unterschiedlich stark, aber mit braunen Flecken an Wänden, Bettzeug, Fensterbrettern etc sollte man leben können, ständiges Waschen halte ich nciht für sinnvoll
- Es ist meiner Meinung nach eine Qualzucht, dessen sollte man sich bewusst sein und diese Katzen bringen Baustellen mit. In meinem direkten Umfeld leben 6, keine von denen ist wirklich richtig gesund oder nicht anfällig. Der Genpool ist bei diesen Katzen sehr klein und ich würde mich darauf einstellen, dass man sich damit ein "Goldkätzchen" ins Haus holt (Herzgeschichten, häufigere Entzündungen von Augen, Ohren etc.). Außerdem ist es schwierig an ehrliche und realistische Informationen zu kommen, weil viele viele Probleme dieser Katzen in Liebhaberkreisen sehr sehr stark negiert und geleugnet werden. Ein riesiges Problem, meiner Meinung nach.
- sie fressen deutlich mehr als andere Katzen, weil sie einen höheren Energiebedarf haben
- Ihnen ist kalt. Alle Nacktkatzen, die ich kenne werden erst ab 25 Grad richtig lebendig und auch bei Teetonka macht es einen großen Unterschied, ob er friert oder nicht - aktuell friert er ständig und das bei 21 Grad.
- Wir waschen ihn, wenn er zu viel talgt, er benötigt also schon mehr Pflege als andere Katzen, außerdem neigen Nacktkatzen oft zu zu langen Krallen. Allen, die ich kenne, müssen die Krallen geschnitten werden.
- Die Katzen trinken deutlich mehr als andere Katzen und meiner Meinung nach sind diverse Trinkplätze unerlässlich
- Ich liebe Teetonka, aber er ist eine permanente Problemkatze, auch ohne seine Extrabaustellen, dessen sollte man sich bewusst sein
- Viele dieser Katzen suchen sehr viel Körperkontakt, entweder zum Menschen oder zu anderen Katzen oder beides. Teetonka ist hier ein Sonderfall, aber man sollte Katzen haben, die das bedienen können. Man sollte nicht den Fehler machen, das einfach nur niedlich zu finden. Diese Katzen haben einfach keine andere Wahl und mir tut es weh, wenn ich sehe, wie abhängig Teetonka von Körperwärme ist.
- Sie haben durch das fehlende Fell diverse Nachteile. Z.B. sind die Augen ständig dreckig, ähnliches gilt für die Ohren, die Kommunikation mit anderen Katzen ist anders, sie frieren, starke Sonneneinstrahlung ist ein Problem
Ich persönlich verstehe, warum man diese Katzen toll findet, aber ich plädiere auch sehr sehr stark dafür, einen realistischen, objektiven Blick für deren Probleme zu behalten und sich im Klaren darüber zu sein, dass man sich damit eine Qualzucht anschafft, die diverse, medizinische Probleme haben kann (wegen des kleinen Genpools und weil vermehrt andere Qualzuchten mithineingezüchtet werden). Ich würde hier niemals einen Züchter unterstützen, weil ich die Zucht dieser Katzen hochgradig problematisch finde und möchte hier sehr deutlich sagen, dass der Tierschutz für mich die einzige akzeptable Bezugsquelle ist. Was schon auf der Welt ist, verdient Liebe, aber die Zucht sollte nicht unterstützt werden.