Ronja spinnt

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23. November 2009
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Nord-Trøndelag, Norwegen
ich darf das sagen und es stimmt, meine Katze spinnt! Ronja hat seit ihrer 3 monatigen Wanderschaft im Winter vor zwei Jahren echt eine Klatsche und wir hatten da ja schon einige Probleme mit ihr.
In dem Winter wo sie so lange weg war, da kam sie ja vøllig ausgehungert und geschwächt kurz vor Weihnachten nach Hause. Es hat mehrere Wochen gedauert bis sie sich wieder gefangen hatte, aber dann schien sie sich immer mehr zu normalisieren. Im Frühling und Sommer dann waren in ihrem verhalten nur noch leichte auffälligkeiten zu sehen und es klappte alles soweit gut. Aber dann kam der letzte Winter und Ronja drehte total ab. Sie bezog Stellung im Dachgeschoss, in der Etage wo sie auch nach ihrer Wanderschaft die meiste Zeit war und aufgepäppelt wurde und weigerte sich auf einmal nach unten zu gehen. Mit den anderen Katzen gab es diverses Konfliktpotential und Ronja war zum Einzelgänger mutiert. Es gab dann einen Machtkampf zwischen uns und Ronja, die sich weigerte zum fressen runter zu gehen und auch oben anfing hinzukacken und zu pinkeln. Wir haben den Kampf verloren und mussten nachgeben, also wurde oben im Bad ein zusätzliches Katzenklo aufgestellt, welches sie auch sofort angenommen hat. Damit hatten wir das unsauberkeitsproblem geløst. Das sie lieber verhungern würde als unten zu fressen war ebenfalls ein Kampf, auch da hat sie erst mal gewonnen und wurde mehrere Wochen oben gefüttert.
Zum Frühling hin fing sich die Situation mehr und mehr an zu entspannen. Ronja ging von sich aus wieder runter ins Erdgeschoss und fing an sich wieder frei im Haus zu bewegen. Sie konnte wieder zusammen mit den anderen Katzen in der Küche gefüttert werden und ging wieder normal rein und raus. Das Klo im Dachgeschoss wurde den ganzen Sommer nicht ein einziges mal benutzt, von keiner der 4 Katzen!
Seit ein paar Wochen jedoch kommt Ronja wieder in ihren spinnerten Wintermodus. Wie letztes Jahr hält sie sich fast nur noch im Dachgeschoss auf und geht auch nur noch da oben aufs Katzenklo. Am liebsten würde sie vermutlich auch wieder oben fressen, aber da bin ich nicht bereit nachzugeben und sie ist auch nicht so heftig drauf wie letzten Winter und geht auch runter zum fressen, aber schon sichtbar wiederwillig.
Im Sommer war sie ehr distanziert, halt auch viel draussen unterwegs und irgendwie immer etwas "fern". Jetzt jedoch ist sie im oberkuschelmodus, sobald wir oben sind weicht sie nicht von unserer Seite und kommt auf dem Sofa und im Bett ständig an und will bekuschelt werden.

Ich hab jetzt echt nur ein bisschen angst das sie sich wieder so reinsteigert wie letztes Jahr und eben wieder anfängt gar nicht runter zu gehen. Mittlerweile klappt das Zusammenleben mit den anderen Katzen und ihr auch wieder sehr gut und fast reibungslos. Die anderen halten alle ein bisschen abstand zu ihr, wissen dass sie ihr nicht zu nahe kommen dürfen. Nur Kater Tommy vermøbelt sie ab und zu, aber auch ehr selten. Generell ist die Situation mit den anderen Katzen und ihr viel besser und entspannter wie letztem Winter, von daher sehe ich keinen Grund sie oben zu füttern.
Kann ich irgendwie verhindern das wir wieder so eine Situation wie letzen Winter bekommen?
 
A

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Hallo TJ

ist es da oben vielleicht schön wohnlich durch aufsteigende Wärme oder liegt Ronja immer auf einem Platz wie zb Decke o. Kissen? Das könnte man ihr dann vielleicht woanders hinstellen.
Wenn sie immer da oben bleibt und wieder Extrawurst bezüglich Futter bekommen zu glaubt, würde ich da eisern bleiben (natürlich nicht nachdem sie ausgehungert heim kommt)

... oder ist sie sauer weil sie kein Stück Elch abbekommen hat? :)
 
Vielleicht hat sie ein Trauma? Hört sich jetzt vielleicht bekloppt an - aber die drei Monate waren bestimmt kein Zuckerlecken - wer weiß, was da passiert ist. Und jetzt verbindet sie halt das Obergeschoß im Winter mit "Sicherheit" und "genügend Nahrung, Wärme und Schutz".

Schließlich wurde sie dort oben - nach dem ganzen Erlebnis - wieder aufgepäppelt.

Hört sich vielleicht jetzt ein bisschen blöd an - aber es ist ja auch erwiesen, dass Tiere ebenfalls tiefe Traumatas haben können und sich dementsprechend verhalten. Bei Menschen sind solche Sachen ja auch oft Auslöser von Angstneurosen und -störungen.

Ich würde an eurer Stelle nichts erzwingen - sondern behutsam vorgehen und ihr Zeit lassen. Kräftig loben, wenn sie zum futtern runterkommt.
 
Ich sehe es wie Hexi. Die drei Monate waren sicher ein einschneidendes Erlebnis - Tiere vergessen sowas sicher nicht. Und sie weiß, dass sie nach dieser Erfahrung im Dachgeschoss war, wo sich ihr Zustand gebessert hat. Vielleicht geht sie deswegen hoch, wenn es kalt wird: "Es war kalt und schlecht und dort wurde es besser".
Ich denke wenn sie so handelt dann tut sie es, weil sie es braucht. Mit positiver Bestärkung zu arbeiten ist glaub ich das einzige, was man tun kann. Und wenn es dazu keine Möglichkeit gibt, weil sie nicht runterkommt - nunja. Dann würd ich sie einfach lassen.
 
Würde mich hexis Meinung ebenfalls anschliessen. Dagegen gibts dann vermutlich nur ein wirkliches Mittel: Geduld.

Natürlich könnte man sie auch zwingen nach unten zu gehen als art Konfrontationstherapie. Halt ich allerdings nicht viel von, bestünde doch die Gefahr daß sie euch dann verlässt.


Wintermodus ist aber auch ein schönes Stichwort. Seitdem die Gartenmöbel im Keller stehen, pennt Lucky gerne auf dem Tisch (hab ihr Bettchen draufgestellt), seit ein paar Tagen bettet sie sich abends nichtmal mehr ins Bett um und ich muss alleine schlafen :(
Warm ists im Keller aber nicht so sehr, daran kanns also nicht liegen.
 
das Ronja seit der langen Zeit wo sie weg war ein Trauma hat ist unbestritten. Und das was ihr sagt, da ist sicher was dran. Wie gesagt, im letzten Winter war sie halt ganz extrem drauf, aber es hatte sich alles ja wieder so gut normalisiert und sie ist den ganzen Sommer problemlos hoch und runter, rein und raus. Und nun fängt sie halt wieder an sich oben einzuigeln. Sie hat ja auch weiterhin ein Katzenklo oben, aber nachdem wir halt schon wieder so weit bei "normal" waren, will ich eben verhindern das sie wieder so extrem wird wie letztes Jahr. Noch kommt sie ja auch runter zum fressen, aber ich sehe schon das sie eben immer mehr Zeit oben verbringt und nicht scharf drauf ist runter zu gehen
 
TJ - meine Süsse war - bevor sie zu mir kam - "Kinderspielzeug". Es hat vier Jahre gedauert, bis sie nicht mehr wie angestochen vom Schoß sprang, sobald man zuckte (wirklich hoch und weit weg) und fünf Jahre, bis sie es zuließ, dass man sie hochnahm. Fast genauso lang, bis sie es länger als 10 Minuten ruhig irgendwo aushielt. Und sie ist eigentlich eine Kuschelmaus, die schmusen unglaublich genießt und es auch braucht. :pink-heart:

Mein Dicker hat fast drei Jahre gebraucht, bevor er nicht mehr panisch auf Füße in Schlappen reagierte und fast anderhalb Jahre, bis er keine Angst mehr hatte, sobald Tür oder Fenster HINTER ihm zuging (wenn er draussen war).

Aber irgendwann machte es bei beiden "Klick" in der Birne ... trotzdem gibt es ab und an immer noch "Rückfälle".... da hat sich was ganz tief in die Seele eingegraben. Damit muss man einfach leben :(...
 
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Ronja ist ja bei uns seit sie ein Kitten war und hat in den ersten Lebensjahren ja nix schlimmes erlebt und alles war harmonisch. Nachdem mein Sternenkater Karlson verschwand gab es jedoch eine unbelance in der Katzengruppe und ihr Bruder Emil fing an sie zu mobben und zu verprügeln. So machte sie dann immer längere Ausflüge und das ganze toppte sich mit einer dreimonatigen Abwesenheit im Winter wo wirklich viel Schnee lag und es saukalt war. Wir hatten da schon gar nicht mehr geglaubt sie je wieder zu sehen.
Nachdem sie wieder da war musste sie erst mal aufgepäppelt werden und sie war extrem ängstlich und feindseelig was die anderen Katzen im Haus anging. Das normalisierte sich jedoch eigentlich recht schnell.
Letzten Winter war sie dann halt echt extrem drauf, aber das ging ja wie gesagt wieder vorbei und eigentlich läuft hier alles recht rund und reibungslos, auch im zusammenspiel mit Ronja und den anderen Katzen. Ich dachte halt echt der Knoten sei geplatzt
 
Bestimmt wird er auch irgendwann platzen ... aber sie braucht halt ihre Zeit... und Norwegens Wälder sind ja auch nicht grad ohne. Ihr habt ja noch richtige Wildnis da, inkl. großer Raubtiere. Und da kommt so eine kleine Katze grade richtig als "Snack".. und wenn man vorher verwöhnter Sofakuschler war, dann kann das NOCH heftiger wirken, als wenn man ein "hartgesottenes" Straßenkind ist.
 

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