
magnacumlaude
Neuer Benutzer
- Mitglied seit
- 3. August 2016
- Beiträge
- 23
Hallo in die Runde… 🍒
Mein Name ist Anja und ich habe mich hier gestern Abend ganz frisch angemeldet! 💕
Ich hoffe auf Unterstützung und ein paar gute Tipps und Ratschläge zum Thema „umgerichtete Aggression“.
Nur schon einmal zur Vorwarnung, vermutlich wird das ein längerer Text… 😉
Vielleicht ein paar Details zu uns:
Wie schon gesagt, heiße ich Anja, bin 51 und lebe mit meinen zwei Räubern, Joschi und Pelle
(6 Jahre alt, Brüder aus dem Tierheim, mit 13 Wochen zu mir gekommen) und meinem Mann in Herten im Ruhrgebiet.
Wir wohnen in einem Haus mit 150 m² über drei Etagen und einem katzensicheren Garten (circa 100 m²).
Glückliche Dosenöffnerin bin ich seit bereits 20 Jahren (3 ✨✨Kater).
Joschi und Pelle sind zwar Brüder, aber natürlich unterschiedlich wie Tag und Nacht.
Pelle ist der ruhige und entspannte Kater, sehr schmusig und gechillt, liegt gerne irgendwo im Wohnzimmer auf dem Rücken und ist glücklich, wenn alle um ihn herum dabei sind. Aufgrund einer massiven FORL-Erkrankung hat er inzwischen nur noch drei Eckzähne.
Joschi hingegen ist ein bisschen aufgedrehter und unruhiger, kommt zwar abends mal bei meinem Mann zum schmusen vorbei, aber nach 20 Minuten reicht es dann auch wieder. Er ist eher der ängstliche und schreckhafte Typ (versteckt sich, wenn es an der Haustür klingelt und ist bei Besuch erst mal verschwunden.
Das war ganz früher nicht so und hat sich aus einem längeren Klinikaufenthalt leider so entwickelt
➡Dieser war notwendig, da Joschi, so vermuten wir (Tierarzt) in freier Wildbahn etwas vergiftetes gefressen hat. Daraus resultiert eine Mitralklappeninsuffizienz. Das ist auch der Grund, warum mein Mann und ich den Garten kurz danach komplett ausbruchsicher gestaltet haben.
Die beiden sind jetzt nicht so ein Herz und eine Seele, sondern bilden eine, in der Regel entspannte, Wohngemeinschaft mit zwischendrin mal Köpfchen geben, Popo schnuppern, kurz drüberlecken, Joschi jagt Pelle gerne mal durch's Haus und versucht, ihn zu dominieren, aus dieser Situation ist allerdings noch nie etwas eskaliert.
Das Problem, das mich zu euch führt, ist, dass meine zwei Jungs immer mal wieder Probleme mit umgerichteter Aggression haben.
Diese entsteht meist aus Situationen, in denen sie auf Artgenossen treffen (unsere Nachbarn im angrenzenden Garten haben auch zwei Kater oder eine Katze läuft am Gartenzaun vorbei und wird von meinen Jungs entdeckt oder meine beiden Räuber sitzen auf der Fensterbank und gucken durch das Fliegengitter raus und eine Nachbarskatze wandert auf der Straße entlang).
Daraus entstand schon zweimal die Situation, dass sie sich gegenseitig nicht grün waren und der eine den anderen attackiert hat (in der Regel hat Joschi dann Pelle bekämpft).
Dies habe ich zum Glück die letzten Male wieder gut in den Griff gekriegt, mit sofortigem trennen, und beim zeitnahen Zusammentreffen mit viel Ablenkung durch zusammen Leckerchen futtern oder einer gemeinsamen Spieleinheit. Sie haben sich dann zwar noch eine gewisse Zeit lang ein wenig misstrauisch beäugt, irgendwann war aber alles wieder gut.
Letzte Woche Donnerstag war es dann wieder soweit. Es war abends, mein Mann und ich saßen auf der Couch beim Fernsehen und die beiden hatten Katzen TV am offenen Fenster mit Fliegengitter.
Irgendwann kam Joschi ins Wohnzimmer gefegt und Pelle hinterher, und dann ging es hier so richtig rund. Pelle attackierte dieses Mal Joschi, der rannte unter den Esszimmertisch, Pelle hinterher, und es flogen die Fellfetzen nur so durch die Gegend! Ich habe die beiden dann sofort getrennt, den erstbesten (Pelle) den ich schnappen konnte in einen separaten Raum gepackt und Joschi erst einmal komplett in Ruhe gelassen.
Pelle blieb dann über Nacht mit Katzenklo, Futter und Kuschelsachen weggesperrt.
Am Freitag habe ich dann versucht, so wie früher auch, die beiden wieder mit viel Ablenkung durch Spiel und Leckereien zusammenzuführen. Leider bin ich dabei kläglich gescheitert, denn es ist wieder total eskaliert. Pelle blies sofort zur Attacke und jagte seinem Bruder, nachdem der ihn nur einmal schräg angeguckt hatte, hinterher bis ins Obergeschoss, wo Joschi sich unter dem Bett versteckt hat. Dort wurde er dann von Pelle belauert, den ich dann sofort aus der Situation entfernt und wieder hinter "Schloss und Riegel"gesteckt habe.
Meine nächsten Schritte waren dann, dass ich zum Fressnapf gefahren bin und 3 Pakete Feliway Optimum mit 3 Verdampfer gekauft habe, dann bin ich zu meinem Tierarzt, um dort Zylkene zu besorgen, das bekommen beide auch inzwischen.
Mein Mann hat dann am Samstag eine Plexiglasscheibe auf einen Holzrahmen montiert und viele daumengroße Löcher hineingebohrt. Diese Konstruktion haben wir dann im Türrahmen verbaut.
Seit der letzten Eskalation leben die beiden nun erstmal dauerhaft getrennt. Natürlich immer im Wechsel, tagsüber mehrfach, nachts mal der eine auf der einen Seite oder auf der anderen Seite der Scheibe.
Grundsätzlich machen beide das recht gut mit, ich muss sie nicht mit Gewalt dort einsperren, sie fressen weiterhin gut, nur ab und zu machen sie sich natürlich lautstark bemerkbar durch Kratzen und Miauen.
Beim begleiteten Aufeinandertreffen an der Scheibe (ansonsten ist sie entweder gesichert verhangen oder die normale Tür ist zu) arbeite ich viel mit Leckerchen auf beiden Seiten.
Treffen die beiden so aufeinander, ist die Situation augenscheinlich entspannt und gelassen.
Joschi rollt sich sogar auf dem Rücken an der Scheibe herum und präsentiert seinen Bauch, Pelli versucht durch die Löcher in der Scheibe an Joschis Popo zu schnuppern und frisst ansonsten ganz entspannt seine Leckerchen, Nase an Nase, nur durch die Scheibe getrennt.
Auf beiden Seiten habe ich Feliway in den Steckdosen.
Wenn die beiden Jungs die Räumlichkeiten wechseln, regele ich das meist so, dass ich den einen in den Garten lasse und für den anderen, die "Gefängnistür" öffne.
Dann kommt es natürlich auch dazu, dass die beiden sich an der Fliegengittertür zum Garten hin gegenüberstehen. Auch diese Situation sind immer komplett entspannt;
der, der gerade draußen ist, miaut, dass er gerne rein möchte (schließlich ist es kalt draußen, und ich habe nur Gut-Wetter-Kater). Und der, der drin ist, drückt seine Nase an das Gitter.
Am Sonntagabend hatten wir allerdings die Situation, dass ich beim Wechsel Pelle im Schlafzimmer eingesperrt habe und Joschi aus dem Séparée befreit habe. Joschi rannte natürlich dann sofort zur Schlafzimmertür, hinter der sich Pelli befand, und ich dachte, blöd, wie ich bin, mach doch mal die Tür einen winzigen Spalt breit auf. Das Ergebnis bekam ich dann sofort in Form von einem Fauchen von Pelle aus dem Schlafzimmer heraus.
Natürlich hab ich die Tür sofort wieder zugemacht!
Auf ihr zukünftiges Verhalten an der Plexiglasscheibe hatte das allerdings keinen Einfluss, dort sind beide nach wie vor durchaus gechillt.
mein größtes Problem, bin vermutlich zur Zeit dann wohl ich. Denn ich bin komplett verunsichert, wie es nun weitergehen soll.
Die Fragen, die ich mir stelle sind:
* wann ist der richtige Zeitpunkt, die beiden wieder live aufeinandertreffen zu lassen?
* Woran erkenne ich diesen Zeitpunkt?
* Ist dieser Zeitpunkt schon gekommen?
* Wie und wo lasse ich die beiden wieder zueinander?
* Ist es am besten, wenn ich das durch das Öffnen der Plexiglastür in einem entspannten Moment mache?
* Oder ich bei einem Raumwechsel, wenn die beiden am Fliegengitter stehen einfach mal aufmache?
* Wenn es schiefgeht, wie vermeide ich akut wieder so eine absolute Eskalation
bei diesen Fragen würde ich mich über Unterstützung und Tipps von eurer Seite wirklich sehr freuen!
Vielen Dank schon mal im Voraus!
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Mein Name ist Anja und ich habe mich hier gestern Abend ganz frisch angemeldet! 💕
Ich hoffe auf Unterstützung und ein paar gute Tipps und Ratschläge zum Thema „umgerichtete Aggression“.
Nur schon einmal zur Vorwarnung, vermutlich wird das ein längerer Text… 😉
Vielleicht ein paar Details zu uns:
Wie schon gesagt, heiße ich Anja, bin 51 und lebe mit meinen zwei Räubern, Joschi und Pelle
(6 Jahre alt, Brüder aus dem Tierheim, mit 13 Wochen zu mir gekommen) und meinem Mann in Herten im Ruhrgebiet.
Wir wohnen in einem Haus mit 150 m² über drei Etagen und einem katzensicheren Garten (circa 100 m²).
Glückliche Dosenöffnerin bin ich seit bereits 20 Jahren (3 ✨✨Kater).
Joschi und Pelle sind zwar Brüder, aber natürlich unterschiedlich wie Tag und Nacht.
Pelle ist der ruhige und entspannte Kater, sehr schmusig und gechillt, liegt gerne irgendwo im Wohnzimmer auf dem Rücken und ist glücklich, wenn alle um ihn herum dabei sind. Aufgrund einer massiven FORL-Erkrankung hat er inzwischen nur noch drei Eckzähne.
Joschi hingegen ist ein bisschen aufgedrehter und unruhiger, kommt zwar abends mal bei meinem Mann zum schmusen vorbei, aber nach 20 Minuten reicht es dann auch wieder. Er ist eher der ängstliche und schreckhafte Typ (versteckt sich, wenn es an der Haustür klingelt und ist bei Besuch erst mal verschwunden.
Das war ganz früher nicht so und hat sich aus einem längeren Klinikaufenthalt leider so entwickelt
➡Dieser war notwendig, da Joschi, so vermuten wir (Tierarzt) in freier Wildbahn etwas vergiftetes gefressen hat. Daraus resultiert eine Mitralklappeninsuffizienz. Das ist auch der Grund, warum mein Mann und ich den Garten kurz danach komplett ausbruchsicher gestaltet haben.
Die beiden sind jetzt nicht so ein Herz und eine Seele, sondern bilden eine, in der Regel entspannte, Wohngemeinschaft mit zwischendrin mal Köpfchen geben, Popo schnuppern, kurz drüberlecken, Joschi jagt Pelle gerne mal durch's Haus und versucht, ihn zu dominieren, aus dieser Situation ist allerdings noch nie etwas eskaliert.
Das Problem, das mich zu euch führt, ist, dass meine zwei Jungs immer mal wieder Probleme mit umgerichteter Aggression haben.
Diese entsteht meist aus Situationen, in denen sie auf Artgenossen treffen (unsere Nachbarn im angrenzenden Garten haben auch zwei Kater oder eine Katze läuft am Gartenzaun vorbei und wird von meinen Jungs entdeckt oder meine beiden Räuber sitzen auf der Fensterbank und gucken durch das Fliegengitter raus und eine Nachbarskatze wandert auf der Straße entlang).
Daraus entstand schon zweimal die Situation, dass sie sich gegenseitig nicht grün waren und der eine den anderen attackiert hat (in der Regel hat Joschi dann Pelle bekämpft).
Dies habe ich zum Glück die letzten Male wieder gut in den Griff gekriegt, mit sofortigem trennen, und beim zeitnahen Zusammentreffen mit viel Ablenkung durch zusammen Leckerchen futtern oder einer gemeinsamen Spieleinheit. Sie haben sich dann zwar noch eine gewisse Zeit lang ein wenig misstrauisch beäugt, irgendwann war aber alles wieder gut.
Letzte Woche Donnerstag war es dann wieder soweit. Es war abends, mein Mann und ich saßen auf der Couch beim Fernsehen und die beiden hatten Katzen TV am offenen Fenster mit Fliegengitter.
Irgendwann kam Joschi ins Wohnzimmer gefegt und Pelle hinterher, und dann ging es hier so richtig rund. Pelle attackierte dieses Mal Joschi, der rannte unter den Esszimmertisch, Pelle hinterher, und es flogen die Fellfetzen nur so durch die Gegend! Ich habe die beiden dann sofort getrennt, den erstbesten (Pelle) den ich schnappen konnte in einen separaten Raum gepackt und Joschi erst einmal komplett in Ruhe gelassen.
Pelle blieb dann über Nacht mit Katzenklo, Futter und Kuschelsachen weggesperrt.
Am Freitag habe ich dann versucht, so wie früher auch, die beiden wieder mit viel Ablenkung durch Spiel und Leckereien zusammenzuführen. Leider bin ich dabei kläglich gescheitert, denn es ist wieder total eskaliert. Pelle blies sofort zur Attacke und jagte seinem Bruder, nachdem der ihn nur einmal schräg angeguckt hatte, hinterher bis ins Obergeschoss, wo Joschi sich unter dem Bett versteckt hat. Dort wurde er dann von Pelle belauert, den ich dann sofort aus der Situation entfernt und wieder hinter "Schloss und Riegel"gesteckt habe.
Meine nächsten Schritte waren dann, dass ich zum Fressnapf gefahren bin und 3 Pakete Feliway Optimum mit 3 Verdampfer gekauft habe, dann bin ich zu meinem Tierarzt, um dort Zylkene zu besorgen, das bekommen beide auch inzwischen.
Mein Mann hat dann am Samstag eine Plexiglasscheibe auf einen Holzrahmen montiert und viele daumengroße Löcher hineingebohrt. Diese Konstruktion haben wir dann im Türrahmen verbaut.
Seit der letzten Eskalation leben die beiden nun erstmal dauerhaft getrennt. Natürlich immer im Wechsel, tagsüber mehrfach, nachts mal der eine auf der einen Seite oder auf der anderen Seite der Scheibe.
Grundsätzlich machen beide das recht gut mit, ich muss sie nicht mit Gewalt dort einsperren, sie fressen weiterhin gut, nur ab und zu machen sie sich natürlich lautstark bemerkbar durch Kratzen und Miauen.
Beim begleiteten Aufeinandertreffen an der Scheibe (ansonsten ist sie entweder gesichert verhangen oder die normale Tür ist zu) arbeite ich viel mit Leckerchen auf beiden Seiten.
Treffen die beiden so aufeinander, ist die Situation augenscheinlich entspannt und gelassen.
Joschi rollt sich sogar auf dem Rücken an der Scheibe herum und präsentiert seinen Bauch, Pelli versucht durch die Löcher in der Scheibe an Joschis Popo zu schnuppern und frisst ansonsten ganz entspannt seine Leckerchen, Nase an Nase, nur durch die Scheibe getrennt.
Auf beiden Seiten habe ich Feliway in den Steckdosen.
Wenn die beiden Jungs die Räumlichkeiten wechseln, regele ich das meist so, dass ich den einen in den Garten lasse und für den anderen, die "Gefängnistür" öffne.
Dann kommt es natürlich auch dazu, dass die beiden sich an der Fliegengittertür zum Garten hin gegenüberstehen. Auch diese Situation sind immer komplett entspannt;
der, der gerade draußen ist, miaut, dass er gerne rein möchte (schließlich ist es kalt draußen, und ich habe nur Gut-Wetter-Kater). Und der, der drin ist, drückt seine Nase an das Gitter.
Am Sonntagabend hatten wir allerdings die Situation, dass ich beim Wechsel Pelle im Schlafzimmer eingesperrt habe und Joschi aus dem Séparée befreit habe. Joschi rannte natürlich dann sofort zur Schlafzimmertür, hinter der sich Pelli befand, und ich dachte, blöd, wie ich bin, mach doch mal die Tür einen winzigen Spalt breit auf. Das Ergebnis bekam ich dann sofort in Form von einem Fauchen von Pelle aus dem Schlafzimmer heraus.
Natürlich hab ich die Tür sofort wieder zugemacht!
Auf ihr zukünftiges Verhalten an der Plexiglasscheibe hatte das allerdings keinen Einfluss, dort sind beide nach wie vor durchaus gechillt.
mein größtes Problem, bin vermutlich zur Zeit dann wohl ich. Denn ich bin komplett verunsichert, wie es nun weitergehen soll.
Die Fragen, die ich mir stelle sind:
* wann ist der richtige Zeitpunkt, die beiden wieder live aufeinandertreffen zu lassen?
* Woran erkenne ich diesen Zeitpunkt?
* Ist dieser Zeitpunkt schon gekommen?
* Wie und wo lasse ich die beiden wieder zueinander?
* Ist es am besten, wenn ich das durch das Öffnen der Plexiglastür in einem entspannten Moment mache?
* Oder ich bei einem Raumwechsel, wenn die beiden am Fliegengitter stehen einfach mal aufmache?
* Wenn es schiefgeht, wie vermeide ich akut wieder so eine absolute Eskalation
bei diesen Fragen würde ich mich über Unterstützung und Tipps von eurer Seite wirklich sehr freuen!
Vielen Dank schon mal im Voraus!
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