Plötzliche Aggression verwirrt

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Dumble

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11. November 2011
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Hallo,

ähnliche Themen habe ich schon hier gelesen, aber trotzdem hätte ich eine bestimmte Frage:

Mein 7jähriger Kater hat eine Eigenschaft: er ist sehr anhänglich, aber zeigt ab und zu irritierende Ausraster.

Von einem auf den anderen Moment (nicht orts-/ oder situationsbedingt) geht er in Abwehrhaltung, klappt die Ohren zurück, fängt an zu jaulen und versucht mir irgendwo in nackte Haut zu beißen.

Hält man ihn davon ab, greift er immer wieder an, wenn man ihn nur wegschiebt, oder mit der Hand die Hautpartien schützt. Er stürzt sich aber nicht auf einen, sondern kommt langsam an, und zuckt plötzlich vor. Lässt man in einmal gewähren, ist es danach gut, und er wird wieder normal.

Es ist also, als würde ein Schalter umgelegt. Weist man ihn deutlich ab (aus dem Zimmer oder vom Bett herunterstoßen), dann kommt er wenige Sekunden später vollkommen normal wieder an und kuschelt.

Seit ein paar Monaten hat er zwei kleine Gefährten bekommen. Zwei absolut soziale Kater (alle drei sind kastriert), die deutlich anzeigen, eine Clique ohne einen Herrscher bilden zu wollen. Das klappte auch nach einer Woche Zurückhaltung sehr gut, aber auch die beiden irritiert er mit dieser Aggression.

Erst wird abgeschleckt und gekuschelt, dann plötzlich von einer Sekunde auf die andere, werden die Kleinen (nun 7 Monate alt) gebissen. Man merkt richtig die Irritation der Beiden, die nicht wissen, was sie denn falsch gemacht haben. Sie schauen den Großen verwirrt an, weil sie damit nicht rechnen.

Dazu gesagt: der Große verteidigt zwar mit Knurren und Fauchen seinen Lieblingsplatz auf dem Bett, weicht aber auch sehr häufig einfach aus, wenn ihm die Nähe der Kleinen zu viel wird. Zudem legt er sich aus eigenem Antrieb gerne zu den Kleinen und kuschelt in Körbchen usw.

Die Frage ist nun: was mag der Große für ein Problem haben, und wie gewöhnt man ihm das ab?
 
A

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Mein 7jähriger Kater hat eine Eigenschaft: er ist sehr anhänglich, aber zeigt ab und zu irritierende Ausraster.


Von einem auf den anderen Moment (nicht orts-/ oder situationsbedingt) geht er in Abwehrhaltung, klappt die Ohren zurück, fängt an zu jaulen und versucht mir irgendwo in nackte Haut zu beißen.

Hält man ihn davon ab, greift er immer wieder an, wenn man ihn nur wegschiebt, oder mit der Hand die Hautpartien schützt. Er stürzt sich aber nicht auf einen, sondern kommt langsam an, und zuckt plötzlich vor. Lässt man in einmal gewähren, ist es danach gut, und er wird wieder normal.

Von meinen Katern kenne ich es nur so, es wird gespielt oder geschmust und plötzlich muß man dann ganz dringend dem Personal mal in die Hand kneifen oder in den Arm.;)
Allerdings nie so fest, daß es eine Verletzung gibt, mal ein blaues Fleckchen - aber gut...:smile:
Das allerdings so denke ich, fällt noch unter "Liebesbeweis".

Denkst Du bei Deinem Kater ist es heftiger?


Was nun die Zurechtweisung der Lütten betrifft, sehe ich da eher kein Problem. Solange es nicht ausartet, sie zusammen liegen und schmusen scheint mir das eine reine Erziehungsgeschichte zu sein.


LG
 
Denkst Du bei Deinem Kater ist es heftiger?

Ja. Die Haltung, das klägliche Miauen, und die Aggressivität sind eindeutig kein Liebesbeweis, sondern ein Ausraster. Das eher zärtliche Beißen ohne Abwehrhaltung kenne ich auch, das stufe ich ebenfalls als normal ein.

Was nun die Zurechtweisung der Lütten betrifft, sehe ich da eher kein Problem.

Nur für was weist er sie (wie mich auch) zurecht? Die Reaktion der Kleinen ist eben wie bei einem Menschenkind auch: erst liebevolles Köpfchenstreicheln, und mitten drin gibt es ohne erkennbaren Grund die Ohrfeige.

So schauen die Kleinen denn auch. Vollkommen verschreckt, was denn plötzlich los ist. Erst kommt der Große an, legt sich zu ihnen, schleckt sie minutenlang ab. Und plötzlich beißt er zu.
 
dieses umschalten haben unsere katzen auch schon mal.
wenn man nicht auf die signale achtet hat man 6 kilo beißende, kratzende katze am arm hängen. ( der ich aus der not herraus auch 1 mal in den nacken "gebissen" habe weil sie gar nicht mehr los lies)
solange bei den kleinen kein blut fliesst und sie nur dumm aus der wäsche schauen musst du dir keine sorgen machen. die kleinen können den großen wahrscheinlich auch nicht richtig "lesen" und überschreiten eine für dich unsichtbare grenze
 
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Wie lange macht er das schon? Kannst du mit Sicherheit ausschließen, dass er Schmerzen hat? Diese müssen nicht ständig auftreten. Bei spontan auftretenden Schmerzen hat nach Katzenlogik derjenige schuld, der gerade in der Nähe ist und der bekommt auch die entsprechenden Reaktionen ab.

Wenn du ihn noch nicht vom Tierarzt hast durchchecken lassen, würde ich das erstmal empfehlen. Es können z.B. Zahnprobleme sein, Schmerzen im Bewegungsapparat, nervliche Störungen, etc. um hier nur ein paar Beispiele zu nennen. Wenn du das ausschließen kannst, dann kann man darüber nachdenken, ob es eine Angewohnheit ist und wie man der beikommen kann.
 
Hallo!

Ich kenne das aus eigener Erfahrung und mußte rückblikend schmunzeln.
Es ist ein super klassischer Fall für Bachblüten. Du mußt zu keinem TA oder sonstiges.
Kümmere Dich um Bachblüten. Finde raus was er da braucht. Es ist kein Hexenwerk. Die fertige Mischung gibts in der Apo zu kaufen. ...und nicht vergessen sich selbst mitbehandeln. Katzen spiegeln oft die versteckten Emotionen von uns Menschen.

Miau Sandora
 
Das ist keine Abwehrhaltung.
Das ist eigentlich ein typisches Verhalten für Katzen die schlecht sozialisiert sind.

Das mag ich nicht ausschließen. Er war eben einige Jahre allein ohne fellige Kumpels. Allerdings wüsste ich jetzt nicht, was zu diesem Verhalten geführt haben könnte. Eine schlechte Sozialisation setzt ja Fehlverhalten voraus, bzw. dabei fehlende Komponenten. Wenn das bei Einzelkatzen allerdings typisch (= bekannt) ist, ist das natürlich was anderes.

Er zeigt das übrigens seit ca. 2-3 Jahren, aber auch nicht allzu oft, sondern vielleicht 1-2x im Monat.
 
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Hallo!

Ich kenne das aus eigener Erfahrung und mußte rückblikend schmunzeln.
Es ist ein super klassischer Fall für Bachblüten. Du mußt zu keinem TA oder sonstiges.
Kümmere Dich um Bachblüten. Finde raus was er da braucht. Es ist kein Hexenwerk. Die fertige Mischung gibts in der Apo zu kaufen. ...und nicht vergessen sich selbst mitbehandeln. Katzen spiegeln oft die versteckten Emotionen von uns Menschen.

Miau Sandora

Ein grob fahrlässiger Ratschlag! Es sei denn, Du hast eine Kristallkugel!

Liebe Dumble, bitte lass Deinen Kater gründlichst durchchecken.
Ich tendiere zwar auch zur schlechten Sozialisierung wie Kirschblüte, aber man sollte wirklich ausschließen das es sich um keine physische Ursache handelt.

Lass auf jeden Fall ein Blutbild anfertigen, Leber- und Schilddrüsenwerte fände ich wichtig. Und ich würde Augen und Kopf checken lassen.
 
Körperlich ist er vollkommen ok, das ist zwischenzeitlich wegen was anderem mal abgecheckt worden.

Wenn das eine Auswirkung der bisherigen Einzelhaltung sein könnte, wäre das ja akzeptabel. Mich interessierte besonders, ob der irgendetwas Ungwöhnliches zeigt, oder ob das bekannt ist.

Danke bisher :)
 
  • #10
Wenn das eine Auswirkung der bisherigen Einzelhaltung sein könnte, wäre das ja akzeptabel.
Danke bisher :)

Ich verstehe nicht wie Du das meinst? Ich finde das überhaupt nicht akzeptabel!

Ja, diese Verhalten ist bekannt bei Katzen denen ein Artgenosse fehlt und somit der Sozialpartner.
Wenn Du eine Erkrankung ausschließen kannst, dann würde ich auch auf eine Vehaltensstörung durch Mangel an Sozialkontakten tippen. Du hast nun zwei Möglichkeiten.

1) Du informierst Dich ausführlichst zum Thema Zweitkatze und Zusammenführung, gehst danach zum nächsten Katzenschutzverein und adoptierst einen Partner, der charakterlich und altersmäßig zu Deinem passt.
ODER:
2) Du akzeptierst das es schlimmer wird und lebst die nächsten 20 Jahre mit Fleischwunden und einem neurotischen, gestörten und einsamen Tier.

Du merkst, ich wäre für Option 1.
 
  • #11
Die TE hat schon 3 Katzen, steht im ersten Beitrag ;).
 
  • #12
Die TE hat schon 3 Katzen, steht im ersten Beitrag ;).

GNARFFF, verwechselt, ich Tröte! Sorry! Wirklich, mein Kopf ist in der verfluchten Vorweihnahtszeit zu nix mehr zu gebrauchen!

Bei genauerer Betrachtung lieg ich aber vielleicht dch nicht so komplett daneben.
Betonung liegt auf gleichaltrig. Wenn der Altersabstand so groß ist, also über 6 Jahre, dann kommt es durchaus vor das mehrere Tiere gemeinsam einsam sind. Und grad weil er ja den Kontakt sucht, also aufgeschlossen ist und mitmachen WILL. Wahrscheinlich hat er dem jungen Gemüse nix zu sagen oder ist überfordert. Sucht aber trotzdem Nähe. Eine Überlegung wäre es wert mit der Nummer 4 ....
 
  • #13
Eine vierte Katze ist nur schwer möglich, das wäre zuviel des Guten. Wir haben schon extra zwei genommen, damit die jeweils einen Gleichaltrigen haben.

Es ist ja auch nicht so, dass der an jeder Ecke lauert, um einen die Zähne ins Fleisch zu hauen ;) Mich hatte soweit nur interessiert, ob das halbwegs normal ist, oder ob er einen untypischen Hau weg hat. Er ist auch so sehr wenig eine typische Katze, in sofern hätte mich das nicht verwundert.

Da es kein Patentrezept zu geben scheint, würde ich sagen: abwarten, wie ihn die Kleinen erziehen.
 
  • #14
ich möchte jetzt nicht den Thread mißbrauchen, aber ich hab auch so einen Kater, der gerne "angreift". Nur weis ich nichts von seinem Vorleben, nur dass er aus einer Tötungsstation aus Spanien gerettet wurde und auf der PS in Spanien als unverträglich mit anderen Katzen vermittelt wurde. Nun hab ich ihm trotzdem eine gleichaltrige Katze zur Seite gestellt, es läuft soweit ganz gut, aber die Angriffe auf mich oder die Katze sind geblieben. Ich tippe auch auf fehlende Sozialisierung. Kann man ihm da noch helfen?

LG
@dumble..nochmals sorry, aber dein Thema passt auch bei mir
 
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  • #15
ich möchte jetzt nicht den Thread mißbrauchen, aber ich hab auch so einen Kater, der gerne "angreift". Nur weis ich nichts von seinem Vorleben, nur dass er aus einer Tötungsstation aus Spanien gerettet wurde und auf der PS in Spanien als unverträglich mit anderen Katzen vermittelt wurde. Nun hab ich ihm trotzdem eine gleichaltrige Katze zur Seite gestellt, es läuft soweit ganz gut, aber die Angriffe auf mich oder die Katze sind geblieben. Ich tippe auch auf fehlende Sozialisierung. Kann man ihm da noch helfen?

Ne Katze? Zu so einem Krawallo? Schlechte Idee.
Da hätte ein selbstbewusster und sozialer Kater besser gepasst.
 
  • #16
Hallo Kirschblüte,

danke! viel Liebe ist kein Problem und Einfühlungsvermögen versuche ich, jedenfalls habe ich (oder die Katze) es schon geschafft, daß er bei den Angriffen nicht mehr fest zubeisst oder kratzt. Ich hoffe er lernt auch noch von seiner Freundin die zwar auch von einem TSV ist, aber ihre Vergangenheit ist soweit bekannt, daß sie aus einem Mehrkatzenhaushalt kommt.

LG
 
  • #17
Er hat einen Hau weg. Das ist eine Verhaltensstörung. Du kannst nur hoffen das er sich etwas von den beiden kleinen abschaut. Wenn du Pech hast schauen sich die kleinen von ihm was ab.

Also, ich hatte hier schon die hinterletzten Chaoten. Aber, dass sich eine "normale" Katze eine Verhaltensstörung abgeschaut hätte, das hatte ich noch nie.
Ich glaube nicht daran, dass Katzen sich am Unnormalen orientieren. Aus einer normalen Katze macht ein "schlechtes Vorbild" keine verhaltensgestörte Katze.
 
  • #18
Ne Katze? Zu so einem Krawallo? Schlechte Idee.
Da hätte ein selbstbewusster und sozialer Kater besser gepasst.

das glaube ich nicht! Er ist eigentlich total unsicher und inzwischen hat die 3 kg leichter Katze das Regime übernommen. Nur greift er mich immer noch an, die Katze wehrt sich und da rennt er weg, er geht einem Kampf mit ihr aus dem Weg....sie hat ihn schon ziemlich vermöbelt und es dauerte Tage mit Zylkene und Feliway bis er danach keine Angst mehr vor ihr hatte. Also ich dachte und denke, daß da ein selbstbewusster Kater nicht gut gewesen wäre!
Ich habe ihn 8 Wochen beobachtet bevor ich mich für eben diese Katze entschieden habe. Er ist ein Krawallo......aber ein ängstlicher ;-)

LG
 
  • #19
Ja klar, der vermöbelt das Mädel nur aus Unsicherheit und geht auf dich aus falsch verstandener Freundlichkeit los. Logisch. :rolleyes:

Dann glaubs halt nicht und guck, wie du es hinkriegst, dass die Katze nicht ihr restliches Leben lang von dem kleinen Stinker den Frack voll bekommt :rolleyes:
 
  • #20
Es sind zwei normale Kitten. Die werden mit Sicherheit keinen Handstand machen, nur weil eine andere Katze ihn macht.
Eine Verhaltensstörung ist entweder durch z.B. eine hirnorganische Ursache angeboren oder erworben, z.B. durch miese Haltungsbedingungen oder Deprivation/Misshandlung oder, oder, oder.
Die fängt sich aber mit Sicherheit keine Katze mal so beim Abgucken ein.
 

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