Partnerkatze nachdem Tod der Zweitkatze

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Jule_90

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15. April 2023
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Liebe Forenmitglieder,

mein Anliegen ist etwas ungewöhnlich. Gestern habe ich meinen 9 jährigen Main Coon Riesen erlöst. Er hatte ein Lymphom am Hals vom Kehlkopf bis zum Ohr (ein riesiges Teil) dazu ein bösartiges Karzinom in der Lunge (Diagnose Januar fiesen Jahres, Lymphom am Hals zeigte sich im CT als inoperabel, da es bereits den Gehörnerv einbezog und wichtige Blutgefäße dicht dran vorbei liefen) dazu zeigte das CT einen weiteren 2cm Knoten hinter dem Brustbein. Nach Biopsie war klar, dass es sich um ein Lymphom handelt. Ich entschied mich für die palliative Behandlung, ein Chemo hätte mit dem Lungenkrebs nichts gebracht. Am Montag begann sich der Kater zurück zu ziehen. Ich sah ihn so gut wie nicht mehr. Er kam nur raus um sich Leckerchen zu holen aber am Familienleben nahm er nicht mehr teil. Er erzählte nicht mehr, wollte nicht mehr spielen, nicht mehr so richtig kuscheln, selbst sein Lieblingsplatz auf dem Balkon blieb leer. Er fraß und trank noch, wahrscheinlich wegen dem Cortison. Er sah noch nicht aus wie der Tod auf Latschen aber man sah, dass er krank ist. Am Mittwoch entdeckte ich einen neuen Knoten an der Schulter, am Donnerstag fraß er schon weniger und mir vielen nachts Atemgeräusche auf als ich nach ihm sah. Am Freitagmorgen fraß er ebenfalls wenig und hatte er ein kugelrunden Bauch, die Wölbung war zu beiden Seiten. Ich ließ die Tierärztin kommen. Nun im Bauch, am Darm war eine Umfangsvermehrung tastbar zudem waren bei Abhören der Lunge nun auch Atemgeräusche zu hören, die vor 2 Wochen noch nicht da waren. Er schaute noch frisch in die Welt aber mir war klar, auch wenn er noch ein paar Wochen leben könnte, dann würde es ihm nur schlechter gehen, so entschied ich mich ihn gehen zu lassen und ihm weiteres Leid zu ersparen. Er schlief friedlich zu Hause ein.

Nun gibt es hier Kätzchen Nr. 2. Eine sehr freundliche Mietze, die offen auf Mensch und Katz zu geht. Sie ist wahnsinnig verspielt und hat meinen Kater öfter genötigt das er sie putzt. In der letzten Woche, wo mein Kater sich so völlig zurückzog, ließ auch meine Miezte ihn in Ruhe. Jedenfalls war sie dabei als mein Kater einschlief und sie trauert auf ihre Art und Weise. Sie frisst und trinkt, sucht aber wahnsinnig viel Aufmerksamkeit bei mir. Dazu lauscht sie immer wieder in die Wohnung und schaut Richtung Flur, von dort kam der Kater um sich Leckerchen zu holen.

Nun muss ich am Mittwoch wieder zur Arbeit, ich bin Dauernachtwache, arbeite 7 Nächte und habe anschließend 7 Tage frei. Meine Mietze war nie allein, sie war von kleinauf mit dem Kater zusammen. Ich bin nachts 11 Stunden aus dem Haus, dann schlafe ich natürlich wenn ich nach Hause komme und dazu habe ich auch noch ein Pferd. Die Mietze wäre also doch recht viel allein, jedenfalls wenn ich arbeite. Das zerreißt mir das Herz. Nun ist es so, dass eine Bekannte ein zu Hause für ein Mix Kätzchen sucht, da die Katze ihre Kinder nicht so gut verträgt. Immer wenn die Kinder lauter toben dann flitzt sie wie ein Pfeil davon. Alter und Charakter passen sehr gut zu uns.

Ist es nicht doch etwas früh? Es war erst gestern, Einzug wäre bei Chemie evtl. Montag. Es ist doch nicht fair meine Mietze jetzt allein zu lassen, sie kennt es nicht, die Nächte sind lang und die Wohnung leer. Was meint ihr?

Liebe Grüße Jule
 
A

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Schwierig. Besonders wenn sie trauert. Dann könnte es sein, das sie sich nicht auf einen neuen Partner einlassen will - oder aber gerade desshalb. Echt schwierig zu beurteilen.

Ich glaube, ich würde noch etwas warten um deiner Katze die Trauer zu ermöglichen, aber du kennst deine Katze besser.
 
Tut mir sehr leid, dass du deinen Kater gehen lassen musstest. 😢

Ist sehr schwierig.. ich würde vermutlich schnellstmöglich eine neue Gefährtin holen, jedoch würde ich den Zeitpunkt wählen, an dem ich zuhause bin. Also in den 7 Tagen, an denen du frei hast.

Wäre das möglich?
 
Herzlich Willkommen und mein Beileid zu Eurem Verlust.

Ich kann so gut verstehen, dass Du Deiner Katze das alleine sein ersparen möchtest.
Allerdings nimmt eine Katze die neue Katze ja in der Regel nicht als willkommene Gesellschaft, sondern als Eindringling wahr.
Und das bedeutet, dass die eigene Katze sich dann wahrscheinlich nicht nur allein fühlt, sondern im schlimmsten Fall allein und durch einen Eindringling bedroht, wenn die neue Katze schon einzieht.

Und ich denke, dass Du Dich fragst, ob es zu früh ist, ist auch Deine Antwort.
Bislang habe ich dreimal erlebt, dass ein Partnertier zurück geblieben ist und in allen Fällen hat es bei den verbliebenen Katern immer eine Weile gedauert bis sie den Verlust verarbeitet haben. Das ist individuell bei Katzen recht verschieden, aber ich würde ihr noch Zeit geben. Im Schnitt hatte ich bei uns immer so nach 10-14 Tagen das Gefühl das die verbliebene Katze bereit war, sich auf neue Gesellschaft einzulassen. (Weiß allerdings nicht, wie ich beschreiben soll, woran ich das festgemacht habe. Sie hatten in ihrem Alltag wieder eine Struktur geschaffen irgendwie...)

Und vielleicht ist es ja auch für Deine Bekannte eine Option ihre Katze noch eine Weile zu behalten.
Ich würde die neue auch zu einem Zeitpunkt holen, wenn Du die erste Zeit wirklich dabei sein kannst.
Vielleicht findet ihr ja eine Lösung.

Das alleine sein kannst Du Deiner Katze leider nicht ersparen. Sie würde sich auch mit einer neuen, fremden Katze allein fühlen.
Und selbst wenn Du nicht arbeiten müsstest, der Verlust ist ja da.
Aber ich verstehe Dich. Es fühlt sich einfach schlecht an, die eigene Katze in so einer Phase allein zu lassen.
Gerade wenn sie so die Nähe suchen.
Trotzdem würde ich an Deiner Stelle noch nicht direkt Montag eine neue Katze einziehen lassen.

Liebe Grüße
 
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Hmmm, ich habe da keine pauschalantwort, und möchte dir zuallerest mein aufrichtiges beileid aussprechen.
Für einen neuzugang sollte man emotional bereit sein, wie fühlst du dich da?

Eine zusammenführung ist manchmal nicht nur für die katzen stress, sondern auch für den menschen.

Wann auch immer.... ich rate gern dazu, die neue katze erstmal separat zu halten, tür geschlossen bis sie zuverlässig futtert und das klo benutzt, und dann erstmal mit einer gittertür zu arbeiten. Also alles schön langsam, so dass alle beteiligten sich in ruhe mit der neuen situation anfreunden können.
Je langsamer (gittertür) umso mehr minimiert man das risko dass es stress gibt, den man dann erstmal wieder ausbügeln müsste
 
Mein tiefstes Mitgefühl :cry:
Ich kann deinen Verlust so gut verstehen, auch meinen Kater musste ich gestern wegen eines Lymphom gehen lassen.
Obwohl ich noch zwei Katzendamen habe, trauert der zurückgebliebene Kater sehr und sucht überall nach seinem Kumpel.
Ich würde es mit der neuen Katze versuchen, am besten wenn du zu Hause bist.
Und wenn eine Gittertür möglich ist, wäre das wohl am sichersten.
 
Wenn du es versuchts, dann mache bitte eine langsame Zusammenführung, also laß sie nicht gleich zusammen, sondern arbeite möglichst mit Gittertür, das sie sich langsam aneinander gewöhnen können.
Denn, wie schon geschrieben wurde, setzt du einen Fremdling in das Revier deiner Katze. Sie wird nicht begeistert sein. Zudem trauert sie noch.
 
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Willkommen hier im Forum!
mein herzliches Beileid zu deinem Verlust.

da es Dir noch niemand verlinkt hat, hier die

Die langsame Zusammenführung

könntest du das evtl so machen?
bei 12 Stunden Abwesenheit hast Du dann Sicherheit, was Katz so macht


und für Trauerarbeit könntest du Bachblüten geben, da gibt es z.B. diese hier:

Canina Petvital Bachblüten Nr 6 | Bestellen
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke. Ich wußte immer nicht, wo ich das finde. Hab's mir jetzt mal gemerkt ;)
 
  • #10
Nun ist es so, dass eine Bekannte ein zu Hause für ein Mix Kätzchen sucht, da die Katze ihre Kinder nicht so gut verträgt. Immer wenn die Kinder lauter toben dann flitzt sie wie ein Pfeil davon. Alter und Charakter passen sehr gut zu uns.

Ist es nicht doch etwas früh? Es war erst gestern, Einzug wäre bei Chemie evtl. Montag.

Wenn deine Katze gerade trauert, dann gib ihr noch ein paar Tage Zeit.
Deine Bekannte würde ich bitten, ihre Katze diese Tage solange noch zu behalten, ihr könntet das auch vertraglich festlegen.
Den Gedanken, dass beide Katzen davon profitieren, wenn sie wirklich gut zusammen passen würden, finde ich sehr schön.
Deine Katze hätte wieder eine Sozialpartnerin und die andere Katze wäre aus der für sie unangenehmen Situation draußen.

Holen dann in dem Zeitraum, in dem du zuhause bist und eine langsame Zusammenführung starten kannst.

Mein Beileid zu dem Verlust von deinem Kater. 🕯🌈
 
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  • #11
Ihr Lieben, herzlichen Dank für eure Beleidsbekundungen.

Bin ich soweit? Ich würde sagen ja. Die Veränderungen von meinem Nash kamen Schrittweise. Eins nach dem anderen wurde weniger und hörte dann gänzlich auf. Als ich ihm am Donnerstagabend in die Augen sah, wusste ich, dass es Zeit für den Abschied ist. Es war ein Gefühl. Natürlich gab es in den letzten Monaten auch immer wieder schlechte Tage aber das Gefühl von Abschied stellte sich nicht ein, ich wusste, der Tag war einfach nicht gut. Donnerstag allerdings, da wusste ich es. Natürlich habe ich mich da schon ausgiebig verabschiedet. Am Freitag, während des Einschlafens kam eine richtig friedliche Stimmung auf. Selbst meine Tierärztin hat diesen tiefen Frieden in meiner Wohnung wahrgenommen. Danach heulte ich Rotz und Wasser. Meinen Kater habe ich bei meinen Eltern beerdigt, zwischen bunten Blumen und Ausblick aufs Vogelhaus. Meine Mutter hat diesen tollen Platz ausgesucht und wenn wir grillen ist er nah bei uns, er war eh immer mitten drin und ihm würde es gefallen. Er wurde von meinen Eltern und mir ein letztes Mal tränenreich gestreichelt und verabschiedet.
Danach verkroch ich mich in meiner Wohnung und ließ meinem Kummer freien Lauf. Ich weiß, es klingt vielleicht gemein aber ich fühle mich auch erleichtert. Die letzten Wochen waren voller Sorgen und Ängste. Ich fürchtete mich davor von der Arbeit heim zu kommen und in welchem Zustand er sich vielleicht befindet. Ich hatte Sorge den Zeitpunkt nicht zu erkennen und nicht loslassen zu können. So sehr wie ich ihn liebte, so schwer war es zu sehen, wie er immer mehr ein Schatten seiner selbst wurde. Jetzt habe ich, trotzdessen das ich immernoch traurig bin und auch immer wieder Tränen aufsteigen, ein Gefühl mit der Situation im reinen zu sein. Es war mir immer ein Anliegen ihn niemals leiden zu lassen, mein letztes Versprechen an ihn und ich konnte es erfüllen. Es war der richtige Zeitpunkt und auch wenn es schwer ist loszulassen, weiß ich das meine Entscheidung richtig war für ihn.
Natürlich bin ich traurig aber ich freue mich auch einer Katzen ein neues zu Hause schenken zu können. Eine Main Coon möchte ich derzeit nicht, ich möchte die Katze nicht mit meinem Nash vergleichen. Ich möchte eine Mietze ganz neu kennenlernen und sie in mein Herz schließen. Es muss mit der Katze von der Bekannten ja nicht passen, also zwischen ihr und mir. Sollte das der Fall sein, würde ich gerne einer Mietze aus dem Tierheim ein neues zu Hause geben.

Das mit der Gittertür könnte ich umsetzten, dass war übrigens eine tolle Idee von euch. Vielen Dank. Ich fahre gleich mal in den Baumarkt.

Meiner Mietz geht es heute auch schon etwas besser, sie ist nicht mehr ganz so überdreht. Schade war auch, dass mein Kater nie ein begeisterter Mitspieler war. Sie liebte Jagen und Fangen, er machte immer nur kurz mit. Es würde mich für sie freuen, wenn sie einen richtigen Spielkameraden bekommt, mit dem sie ausgiebig Jagen und Fangen spielen kann.

Vielen lieben Dank für die zahlreichen Tipps und Einschätzungen. Das hilft mir sehr die Situation zu beurteilen und nicht emotional übereilt zu handeln.

Bald ist Kätzchen Zeit. Meine Mietze ist 7 Jahre, meint ihr ein Kitten könnte auch in Frage kommen? Oder wäre der Unterschied schon zu groß?
 
  • #12
Bald ist Kätzchen Zeit. Meine Mietze ist 7 Jahre, meint ihr ein Kitten könnte auch in Frage kommen? Oder wäre der Unterschied schon zu groß?
Hallöchen, das ist leider keine gute Konstellation, weder für die Stammkatze, noch für das Kitten (das bräuchte dann mindestens ein zweites Kitten zum Spielen und Welt entdecken) 🤷🏻‍♀️

Lieber eine erwachsene, gut sozialisierte Dame wählen - so meine Einschätzung.
 
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  • #13
Bald ist Kätzchen Zeit. Meine Mietze ist 7 Jahre, meint ihr ein Kitten könnte auch in Frage kommen? Oder wäre der Unterschied schon zu groß?
Bitte bloß nicht, das passt vom Alter überhaupt nicht.
Pi mal Daumen, gleiches Alter, gleiches Geschlecht, gleicher Energielevel....
 
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  • #14
Hallöchen, das ist leider keine gute Konstellation, weder für die Stammkatze, noch für das Kitten (das bräuchte dann mindestens ein zweites Kitten zum Spielen und Welt entdecken) 🤷🏻‍♀️

Lieber eine erwachsene, gut sozialisierte Dame wählen - so meine Einschätzung.

Bitte bloß nicht, das passt vom Alter überhaupt nicht.
Pi mal Daumen, gleiches Alter, gleiches Geschlecht, gleicher Energielevel....


Das habe ich mir bereits gedacht, dass dies eine Möglichkeit ist, die nicht in Frage kommt.
 
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  • #15
Natürlich bin ich traurig aber ich freue mich auch einer Katzen ein neues zu Hause schenken zu können.
Das kann ich total nachvollziehen.
Ich möchte eine Mietze ganz neu kennenlernen und sie in mein Herz schließen.
Beste Voraussetzungen für jede Katze, die neu bei Dir einzieht. 🥰
Es muss mit der Katze von der Bekannten ja nicht passen, also zwischen ihr und mir. Sollte das der Fall sein, würde ich gerne einer Mietze aus dem Tierheim ein neues zu Hause geben.
Grundsätzlich beides nachvollziehbar. Ich würde das mit dem passen zwischen Dir und der Katze aber nicht so wichtig nehmen.
Klar gibt es mal Liebe auf den ersten Blick, aber wenn der Verstand sagt, das Tier passt vom Charakter und Aktivitätslevel zur vorhandenen Katze und zu dem, was Du Dir von einer Katze wünschst, dann ist das erste Treffen und die "Chemie" tatsächlich zu vernachlässigen. War jedenfalls bei uns immer so. Trotzdem, klar, das hat die besten Chancen, wenn Du mit einem guten Gefühl für Dich in die Beziehung startest. Und die Kriterien dafür kennst Du selbst am besten.

Das mit der Gittertür könnte ich umsetzten, dass war übrigens eine tolle Idee von euch. Vielen Dank. Ich fahre gleich mal in den Baumarkt.
Vorbereitungen und Vorfreude sind auch eine tolle Sache. Man kann direkt tätig zu werden, ohne irgendwas zu überstürzen.

Meiner Mietz geht es heute auch schon etwas besser, sie ist nicht mehr ganz so überdreht.
Schön zu hören. 🥰

Pi mal Daumen, gleiches Alter, gleiches Geschlecht, gleicher Energielevel....
Wenn man sich daran orientiert hat man wirklich gute Chancen auf eine Katzenfreundschaft.
Das ist keine exakte Wissenschaft, gibt aber einer gute Orientierung.

Ich wünsche Dir viel Freude und Erfolg bei der Suche nach dem neuen Familienmitglied.
 
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  • #16
Bald ist Kätzchen Zeit. Meine Mietze ist 7 Jahre, meint ihr ein Kitten könnte auch in Frage kommen? Oder wäre der Unterschied schon zu groß?
Wurde schon gesagt, aber hier nochmal eine Stimme für Nein, bitte bloß nicht. Wenn dann nur 2 Kitten im selben Alter.

Du musst dir das so vorstellen.. deine Katze ist nun umgerechnet in Menschenjahren 43 Jahre alt. Und nun setzt du ihr ein Baby vor die Nase. Wenn die Kitten 4 Monate alt sind, dann sind sie 6 Jahre alt. Wie ist es wohl, wenn nun eine 43jährige Frau plötzlich eine 6jährige voller Tatendrang und Energie vor die Nase gesetzt bekommt? 🤔
Ist für beide nicht toll.
 
  • #17
Als ich ihm am Donnerstagabend in die Augen sah, wusste ich, dass es Zeit für den Abschied ist. Es war ein Gefühl. Natürlich gab es in den letzten Monaten auch immer wieder schlechte Tage aber das Gefühl von Abschied stellte sich nicht ein, ich wusste, der Tag war einfach nicht gut. Donnerstag allerdings, da wusste ich es. Natürlich habe ich mich da schon ausgiebig verabschiedet. .....Ich weiß, es klingt vielleicht gemein aber ich fühle mich auch erleichtert. Die letzten Wochen waren voller Sorgen und Ängste. Ich fürchtete mich davor von der Arbeit heim zu kommen und in welchem Zustand er sich vielleicht befindet. Ich hatte Sorge den Zeitpunkt nicht zu erkennen und nicht loslassen zu können. So sehr wie ich ihn liebte, so schwer war es zu sehen, wie er immer mehr ein Schatten seiner selbst wurde. Jetzt habe ich, trotzdessen das ich immernoch traurig bin und auch immer wieder Tränen aufsteigen, ein Gefühl mit der Situation im reinen zu sein. Es war mir immer ein Anliegen ihn niemals leiden zu lassen, mein letztes Versprechen an ihn und ich konnte es erfüllen. Es war der richtige Zeitpunkt und auch wenn es schwer ist loszulassen, weiß ich das meine Entscheidung richtig war für ihn.
Natürlich bin ich traurig aber ich freue mich auch einer Katzen ein neues zu Hause schenken zu können. Eine Main Coon möchte ich derzeit nicht, ich möchte die Katze nicht mit meinem Nash vergleichen. Ich möchte eine Mietze ganz neu kennenlernen und sie in mein Herz schließen.

Ganz genauso ging es mir auch. Ich musste nach 9 Jahren Herzkrankheit meine Püppi gehen lassen. Es klingt überhaupt nicht gemein, dass du eine gewisse Erleichterung verspürst. Wenn man längere Zeit mit solch einer Krankheit lebt und dadurch bedingt immer auch Sorgen mit sich rumträgt, ist das ganz normal. Ich habe meine Püppi auch ein paar Stunden daheim gehabt zum verabschieden, für mich und 😺Lili. Ich kann dir nur zustimmen, dass es etwas ganz friedliches hatte und ich ihr zukünftiges Fehlen schneller akzeptiert habe, so dass man sich fast schämt dafür.
Lili (nach 15 gemeinsamen Jahren) wollte ich auch nicht allein lassen. So habe ich mich umgesehen im Tierschutz (passendes Alter etc.) und bin fast zu schnell fündig geworden. 🙈 Nach 2 Wochen zog Lani hier ein. Und Lili mit ihrem tiefenentspannten Wesen hat sie schnell akzeptiert (paar Tage separiert), ein wahrer Glücksfall. Und ja, man kann ganz offen für ein neues Miez sein ohne Vergleiche zum verstorbenen zu ziehen. Das menschliche Herz ist da sehr groß, genug Platz für alle 😸.
 
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  • #18
Ganz genauso ging es mir auch. Ich musste nach 9 Jahren Herzkrankheit meine Püppi gehen lassen. Es klingt überhaupt nicht gemein, dass du eine gewisse Erleichterung verspürst. Wenn man längere Zeit mit solch einer Krankheit lebt und dadurch bedingt immer auch Sorgen mit sich rumträgt, ist das ganz normal. Ich habe meine Püppi auch ein paar Stunden daheim gehabt zum verabschieden, für mich und 😺Lili. Ich kann dir nur zustimmen, dass es etwas ganz friedliches hatte und ich ihr zukünftiges Fehlen schneller akzeptiert habe, so dass man sich fast schämt dafür.
Lili (nach 15 gemeinsamen Jahren) wollte ich auch nicht allein lassen. So habe ich mich umgesehen im Tierschutz (passendes Alter etc.) und bin fast zu schnell fündig geworden. 🙈 Nach 2 Wochen zog Lani hier ein. Und Lili mit ihrem tiefenentspannten Wesen hat sie schnell akzeptiert (paar Tage separiert), ein wahrer Glücksfall. Und ja, man kann ganz offen für ein neues Miez sein ohne Vergleiche zum verstorbenen zu ziehen. Das menschliche Herz ist da sehr groß, genug Platz für alle 😸.

Du sprichst mir aus der Seele.
Ja, ich kann mit seinem Fehlen auch gut umgehen und ja, man könnte sich wirklich dafür schämen. Allerdings hilft mir der vorherige Rückzug und die Veränderung des Charakters sowie der friedliche Abschied und das Wissen, dass ich nichts hätte tun können um ihn zu retten, dafür war die Diagnose zu niederschmetternd. Das riss mich auch von den Füßen. Dennoch bin ich dem Team der Onkologie der Tierklinik dankbar. Sie haben ehrliche Worte gefunden und mir auch gesagt das es Monate gut gehen oder auch sehr schnell gehen könnte. Die letzten schönen Tage und das Ersparen von Leid war das Einzige was ich tun konnte für ihn.

Schön das es bei dir so gut geklappt hat mit der Zusammenführung. Positive Berichte sind immer schön zu lesen. Alles Liebe für Lili und Lani.
 
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  • #19
Hallo Jule_90,
damit Du mit der Katze Deiner Bekannten nicht in Zugzwang gerätst, hier eine Katzenschutzorganisation, die bevorzugt nicht in Freigang vermittelt:

Galerie | Katzen | Sieben-Katzenleben e.V.

nur so zum Gucken ( so fing es bei mir damals auch an, als Maxi gestorben war)
 
  • #20
Hallo ihr Lieben,

wenn man denkt, jetzt ist alles bestens hat man sich doch fürchterlich geirrt.

Meine Bekannte konnte sich nicht gedulden, so zog die Katze (die übrigens ein Kater ist, zum Glück bereits kastriert) vor 3 Wochen bei mir ein. Hier noch zu sagen, meine Chefin ist wirklich ein Schatz, sie hat öfter mal Rettungshunde und gab mir aufgrund der Situation frei.
Sam zog also ins vorbereitete Schlafzimmer mit Gittertür. Erst in der Nacht traute er sich unterm Bett hervor und es viel direkt auf, dass er ständig aufs Klo lief, wirklich kleine Mengen Urin absetze und dabei fürchterlich miaute. Dazu Biss er sich förmlich in den Penis beim putzen und knurrte dabei. Also war direkt der Tierarzt gefragt. Am ersten Tag bekam ich ihn leider nicht zu fassen, da er nicht unterm Bett hervorkam aber am Zweiten. Armer Kerl. Meine Tierärztin stellte beim Abtasten eine verdickte Blasenwand fest sowie ein leicht entzündeter Penis. Er bekam ein AB, Amoxicillin+Clavulansäure sowie Melosus als Schmerzmittel. Auch nach der 5ten Tablette stellte sich überhaupt keine Besserung ein. Er war sogar zeitweise unsauber (vors KaKlo oder auf Decken/Sofa). Dazu verlor er ab und an Tropfen, diese waren rosafarbend. Also wieder mit meiner Tierärztin telefoniert. Ich sollte ein spezielles Streu holen um eine Urinprobe zu nehmen und am nächsten Tag mit Kater und Probe zu ihr in die Praxis kommen. Zum Glück klappte das mit der Urinprobe sehr gut. In der Praxis gab es ein US der Blase, keine Steine, nach wie vor verdickte Blasenwand. Es wurde Blut abgenommen und der Urin ging ins Labor.

3 Tage später endlich die Ergebnisse. Blut top, bis auf eine minimale Erhöhung der Leukozyten, sonst alles im Normbereich.
Die Harnuntersuchung ergab das Proteine, Häm./Myglob., Erythrozyten und Leukozyten vorhanden sind. PH-Wert bei 6,5 keine Glucose, Nitrit oder Ketonkörper und keine Kristalle.

Dafür eine Keimzahl von 1000 KBE/ml. Der Übeltäter heißt Staphylococcus pseudointermedius.
Es wurde natürlich auch ein Antibiogramm gemacht. Die Bakterien sind resistent auf Amoxicillin und er bekommt nun das passende Antibiotikum, nämlich Pradofloxacin.

Aufgrund der Stärke der Entzündung und der unbekannten Dauer, da er ja damit angekommen ist, wurde AB für 10 Tage angesetzt und Melosus. Er verträgt das AB gut, nur etwas breeiger Stuhl, dafür haben wir aber schon eine Paste also eine Aufbaukur für den Darm nach AB Gabe.
Jetzt nach 5 Tagen AB, ist endlich eine Besserung zu erkennen. Er geht weniger aufs Klo (immernoch 2-3 mal mehr) und setzt auch mehr Urin ab pro Klogang, auch wenn es noch nicht die normale Menge ist. Er putzt sich noch vermehrt im Genitalbereich aber ohne beißen und knurren. Ab und an verliert er noch einen Tropfen Urin, hier sagt meine TA, dass es durchaus daran liegen kann, dass die Entzündung noch nicht ausgestanden ist, er evtl. noch zu lange anhält wegen Schmerzen bzw. dem Schmerzgedächnis weil es auf dem Klo immer weh getan hat oder aber das sich eine Inkontinenz entwickelt hat. Das werden wir nach Abschluss des AB's und erneuter Urinprobe dann sehen. Unsauber war er seit 2 Tagen nicht mehr.

Die Zusammenführung hat übrigens super geklappt und war denkbar unspektakulär. Ein paar Tage im Schlafzimmer, dann ist er mir durch die Gittertüre entwischt. Es gab kurzes geknurre und gefauche und damit hatte sich die Sache erledigt. Er ist zwar immernoch sehr schüchtern, traut manchen Situationen nicht über den Weg und meine Mietze ist zeitweise zu wild sodass er sie anknurrt. Also sie möchte wild raufen und spielen und ihm ist es dann zuviel. Hier bin ich aber guter Dinge, sein Start hier war nicht der Beste und dazu ist er noch in der Genesung. Ich schätze, er wird noch richtig aufblühen wenn alles überstanden ist.
Meine Mietze ist ganz vernarrt in ihn, versucht ihn zum spielen zu überreden oder ihm mal das Köpfchen zu putzen, wie oben gesagt, ist er davon noch nicht ganz begeistert aber das wird.

Die Bekannte habe ich natürlich damit konfrontiert, auch mit der 400€ TA Rechnung und ob sie sich daran beteiligen möchte. Ich wurde natürlich komplett ignoriert bis heute. Sicherlich hätte ich mir nach meinem Krebs Kater ein gesundes Kätzchen gewünscht aber Sam kann nichts dafür, dass die Menschen nicht gesehen haben (ob gewollt oder ungewollt) das er krank ist. Er bleibt hier und ich werde alles mögliche tun, dass sich seine Blase wieder vollständig erholt. Von der Bekannten bin ich nicht nur enttäuscht sondern auch stink wütend über das Verhalten!
 
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