Nierendiät oder Apoquel - wie würdet ihr entscheiden?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Lakritzkatze

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7. Januar 2024
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Hallo,
in aller Kürze: Ich habe eine Katze, die ohne Apoquel 5,4 mg starken Juckreiz an Ohren und Kinn zeigt und sich außerdem die Krallen blutig leckt, die daraufhin zu eitern beginnen. Die TÄ tippen auf eine Allergie. Ich füttere seit Jahren Hill´s Kidney/mobilty. Nun stehe ich vor der Frage, ob es sinnvoller ist, für eine Ausschlussdiät das Futter zu wechseln und eine Verschlechterung bei den Nieren zu riskieren oder lieber weiter das o.g. Futter zu verwenden, aber weiter die Tabletten zu geben. Ich fühle mich mit beidem unwohl und würde mich daher über einen Austausch freuen.

Hier nun die - sorry, sehr ausführliche 🙈 - Geschichte: Meine Katze Sunny ist jetzt fast 15 Jahre alt. Sie kam im Alter von 9 Jahren mit ihrer Schwester Susi zu mir. Bei einem Routinecheck vor ca. dreieinhalb Jahren wies ein Früherkennungswert bei Sunny auf eine nachlassende Nierenleistung hin und die damalige TÄ empfahl mir das o.g. Futter, das ich ruhig auch beiden Tieren füttern sollte. Beide haben es gut angenommen und die Nierenleistungen waren seither immer sehr gut. Über Sunnys letztes Blutbild sagte die TÄ, das würde sich manche fünf Jahre jüngere Katze wünschen!

Allerdings zeigten sowohl Susi als auch Sunny mit den Jahren Hautprobleme: Susi hat sich den gesamten Bauch kahl geleckt und musste zuletzt mit Atopica behandelt werden. Sunny hat sich immer viel geputzt, besonders in den Zwischenräumen der Krallen, und zuletzt haben diese sich immer häufiger eitrig entzündet. Ende 2021 war ich mit Sunny deshalb in einer Spezialklinik, dort wurde Pemphigus als Ursache ausgeschlossen und eine Ausschlussdiät empfohlen. Parallel bekam sie einen großen Schwung Medikamente verschrieben, darunter auch damals schon Apoquel. Sunny war von der ständigen Medikamentengabe und dem ganzen Eincremen mit verschiedensten Salben so gestresst, dass sie anfing, sich vor mir zu verstecken (dabei ist sie eigentlich Deutschlands größte Schmusekatze! 😸), und als die Spezialist:innen mir beim zweiten Besuch noch mehr Medikamente mitgeben wollten, habe ich das Ganze lieber abgebrochen und mir die Jahre über mit einer sorgfältigen Hygiene sowie gelegentlicher Behandlung mit Cortison beholfen.

Da die beiden meine ersten Katzen sind, muss ich gestehen, dass ich im Rückblick unsicher bin, ob der Beginn der Hautprobleme mit der Fütterung des Nierendiätfutters zusammenfiel. Susis kahle Stellen fingen sehr klein an und die Sache ist erst im Laufe mehrerer Jahre eskaliert, in denen ihr aber zuletzt auch ein Mammatumor entfernt werden musste. Die Wunde heilte sehr schlecht, ich habe das Lecken lange auch darauf zurückgeführt.
Sunnys Kratzer im Gesicht hielt ich lange für Folgen kleinerer Meinungsverschiedenheiten zwischen meinen Damen. Erst als Susi im September verstorben ist :cry: wurde mir klar, dass Sunny sie sich selbst zufügt, und die jetzige TÄ hat ihr daraufhin Apoquel verschrieben. Sunny verträgt es bisher gut und gegen die Symptome hilft es 1a, aber ich bin noch immer (seit September 2023) bei der Dosierung: 1-0-1-0. Sobald ich auch nur auf 1-0-0,5-0 oder gar auf 0,5-0-0,5-0 runtergehe, putzt und kratzt sie sich wieder vermehrt.

Nun ist es so, dass ich Susi letztendlich an den Krebs verloren habe, der trotz einer frühen OP schon gestreut hatte. Von Atopica wie auch von Apoquel heißt es, dass es Tumorbildung begünstigen kann, und mich lässt der Gedanke nicht los, dass Sunnys Körper durch Apoquel auch Tumore entwickeln könnte. Deshalb tendiere ich eigentlich dazu, endlich doch eine Ausschlussdiät anzufangen, um hoffentlich noch einen Weg zu finden, wie Sunny auch ohne Apoquel juckreizfrei leben kann. Da es aber meines Wissens kein Nierendiätfutter gibt, das zugleich eine Ausschlussdiät ermöglicht, würde das bedeuten, auf eine Nierendiät zu verzichten. Und das erscheint mir bei einer so alten Seniorin auch riskant.

Zuletzt habe ich versucht, Sunny auf ein hypoallergenes Nierendiätfutter aus Hirschfleisch umzustellen. Das wollte sie aber partout nicht fressen. Da zeigt sich das zweite Problem: Meine kleine Prinzessin ist ziemlich wählerisch. Futterumstellungen sind sehr stressig für alle Beteiligten...

Nun geistern mir also dutzende Fragen im Kopf rum und ich würde mich freuen, wenn ihr mir zu der ein oder anderen eine Rückmeldung geben würdet:
- an die, die auch Nierendiät füttern: Habt ihr das Nierendiätfutter nur einige Monate gegeben (so wie es in der Beilage auch empfohlen wird), bis sich die Nierenwerte gebessert haben, oder füttert ihr es auch über Jahre hinweg? Welche Marke füttert ihr und konntet ihr auch Hautreaktionen beobachten? habt ihr diesbezüglich Empfehlungen?
- Haltet ihr es für vertretbar, die Nierendiät zugunsten einer Ausschlussdiät aufzugeben?
- Sollte ich euer Meinung nach zu der alten Lösung zurückkehren und Sunny lieber mit dem Juckreiz leben lassen, als ihr weiter die Tabletten zu geben und Nebenwirkungen zu riskieren?

Mit den TÄ bespreche ich das natürlich auch alles, aber es ist eine so komplexe Situationen mit so viel Für und Wider und verschiedensten Erklärungsansätzen für den Juckreiz, das ich mich überfragt fühle.

Herzliche Grüße
Sunny und ihre Katzenmama
 
A

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