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namour
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- 6. September 2013
- Beiträge
- 20
Hallo,
ich fürchte, ich habe bei einer Zusammenführung gerade alles falsch gemacht, was man falsch machen kann - und hoffe, dass Ihr mir einen Rat geben könnt.
Ich habe einen Kater - Namour, 1 Jahr und 2 Monate alt, ich habe ihn bekommen, als er fünf Tage alt war und ihn mit der Hand aufgezogen. Namour ist ein sanfter, lieber Kater, völlig menschenbezogen, ohne schlechte Erfahrungen mit irgendetwas. Mit unserem Hund versteht er sich bestens, teilweise schlafen sie, wenn er nicht sowieso bei uns im Bett schläft, zusammen und ineinandergekuschelt. Unsere Gartenkatzen (wilde Katzen, die hier einen Futterplatz haben, nachdem eine Katzenmama sie hier zurückgelassen haben) gehören zu seinem Universum. Er ist zwar Freigänger, hat da aber einen ganz festen Rhythmus - am wichtigsten ist ihm, dass er in unserer Nähe ist. Als eine Freundin mit ihren 3 erwachsenen Katzen hier zu Besuch war, war das völlig problemlos, er hatte das Trio zwar als noch ziemlich kleiines Katzenkind schon mal erlebt, ich nehme aber nicht an, dass ihm das in Erinnerung geblieben ist - jedenfalls haben alle vier sich toleriert bis akzeptiert, ohne Streitereien und Raufereien.
Am Sonntag war die Idylle leider zunächst zu Ende. Ich war unterwegs und habe in einem Tiershop einen kleinen Shirazi-Kater gesehen und mitgenommen (ich muss dazu sagen: Ich lebe in Assuan/Ägypten, die ägyptischen Tiershops sind alles andere als eine gute Einrichtung, eigentlich wollte ich keine Katze kaufen, sondern den Besitzern nur sagen, dass sie um Himmels willen die Katze aus der Sonne nehmen sollen, als ich gesehen habe, unter welchen Bedingungen - in einem viel zu kleinen Käfig, in dem er weder stehen noch sich drehen konnte und mit total verfilztem schmutzigen Fell - habe ich ihn gekauft). Er ist ca. 2 1/2 bis 3 Monate alt und hat sich schnell erholt - inzwischen ist er fit, ziemlich selbstbewusst, sehr lieb und heißt Lulu.
Ich hatte überhaupt nicht mit Schwierigkeiten gerechnet, nachdem ich Namour mit anderen Katzen nur freundlich und ausgeglichen kannte. Als ich mit dem Kleinen ankam, war er unterwegs. Ich habe Lulu also erstmal gefüttert, gesäubert - er hat nicht etwa geschlafen oder sich irgendwohin zurückgezogen, sondern die Wohnung erkundet, mit allen Anwesenden Freundschaft geschlossen und sich benommen, als ob er hier schon lange wohnt. (Ich nehme an, dass er noch nicht lange in dem Tiershop war und vorher gute Erfahrungen gemacht hat). Namour kam irgendwann dazu und hat völlig sauer reagiert. Er bleibt vorwiegend draußen und fühlt sich offensichtlich absolut nicht mehr wohl. Normalerweise verbringt er einen großen Teil des Tages auf meinem Bett im Arbeitszimmer - geht nicht, da ihm der Kleine da ins Blickfeld kommt und er sofort unruhig wird. Zwischendurch war er einen Tag verschwunden, ist aber gestern abend wiedergekommen und hat sich heute im Wesentlichen ins Gästezimmer verkrümelt. Was mich sehr berührt: Er ist sowieso ein Tier, das sehr auf Körperkontakt aus ist - im Moment kommt er von Zeit zu Zeit zu mir oder zu meinem Mann, klammert sich regelrecht fest und nuckelt am T-Shirt. Lulu beäugt er, faucht, verhält sich aber nicht aggressiv im gegenüber, sondern beobachtet. Der Kleine möchte eigentlich Kontakt, hat aber begriffen, dass das nicht so einfach geht - er setzt sich, wenn Namour da ist, in einiger Entfernung hin und schaut ihn ganz still an.
Meine Fragen:
- Kann das noch etwas werden - jedenfalls friedliche Koexistenz, mit der sich beide Katzen wohlfühlen (dass drei Tage gar nichts sind, ist mir schon klar, ich habe aber Angst, dass sich ein grundsätzliches Problem entwickelt)
- Macht es Sinn, die beiden zunächst zu trennen? (Was mir unter unseren Bedingungen nicht ganz einfach erscheint - Namour ist gewohnt, dass er sich absolut frei bewegen kann, Zugang zu seinem Garten und seinen Menschen hat - der Kleine braucht Zuwendung und kann ganz offensichtlich nicht allein sein)
- Kann es sein, dass Namour den Kleinen auch wegen seines anderen Äußeren und seiner anderen Stimme ablehnt. Er ist eine ganz normale ägyptische Kurzhaarkatze, schlank mit langen Beinen. Lulu ist ein Shirazi -Körperbau und Fell wie ein Perser, aber nicht mit dem typischen Persergesicht. Er ist also sehr kompakt, wirkt auf den ersten Blick phlegmatischer als die "normalen" ägyptischen Katzen, ist aber deutlich flinker als das, was ich so gewöhnt bin. Auch seine Stimme ist anders (und erinnert im Moment eher an ein Baby als an eine Katze). Ich habe mit ihm einige Runden im Garten gedreht - die Gartenkatzen sind schlicht baff, wenn sie ihn sehen.
- Namour ist noch nicht kastriert - wir haben hier keinen Tierarzt, der das bei Katzen oder Hunden hier verläßlich machen kann - das soll aber spätestens Anfang Oktober in Hurghada gemacht werden. Kann sich die Situation nach der Kastration entschärfen?
- Und - mir sehr wichtig - wie wahrscheinlich ist es, dass Namour diese Situation ohne bleibende seelische Verletzungen übersteht?
- Was könnte noch wichtig sein, um das Problem zu entschärfen?
Was nicht geht: Den Kleinen wieder abzugeben, da es kaum möglich ist, einen Platz zu finden, an dem eine Katze es hier dauerhaft gut hat und nicht irgendwann einfach auf die Strasse fliegt. Dazu müsste man die Leute schon sehr gut kennen. Und eigentlich möchte ich das auch nicht - er ist hier angekommen und soll auch hier bleiben.
ich fürchte, ich habe bei einer Zusammenführung gerade alles falsch gemacht, was man falsch machen kann - und hoffe, dass Ihr mir einen Rat geben könnt.
Ich habe einen Kater - Namour, 1 Jahr und 2 Monate alt, ich habe ihn bekommen, als er fünf Tage alt war und ihn mit der Hand aufgezogen. Namour ist ein sanfter, lieber Kater, völlig menschenbezogen, ohne schlechte Erfahrungen mit irgendetwas. Mit unserem Hund versteht er sich bestens, teilweise schlafen sie, wenn er nicht sowieso bei uns im Bett schläft, zusammen und ineinandergekuschelt. Unsere Gartenkatzen (wilde Katzen, die hier einen Futterplatz haben, nachdem eine Katzenmama sie hier zurückgelassen haben) gehören zu seinem Universum. Er ist zwar Freigänger, hat da aber einen ganz festen Rhythmus - am wichtigsten ist ihm, dass er in unserer Nähe ist. Als eine Freundin mit ihren 3 erwachsenen Katzen hier zu Besuch war, war das völlig problemlos, er hatte das Trio zwar als noch ziemlich kleiines Katzenkind schon mal erlebt, ich nehme aber nicht an, dass ihm das in Erinnerung geblieben ist - jedenfalls haben alle vier sich toleriert bis akzeptiert, ohne Streitereien und Raufereien.
Am Sonntag war die Idylle leider zunächst zu Ende. Ich war unterwegs und habe in einem Tiershop einen kleinen Shirazi-Kater gesehen und mitgenommen (ich muss dazu sagen: Ich lebe in Assuan/Ägypten, die ägyptischen Tiershops sind alles andere als eine gute Einrichtung, eigentlich wollte ich keine Katze kaufen, sondern den Besitzern nur sagen, dass sie um Himmels willen die Katze aus der Sonne nehmen sollen, als ich gesehen habe, unter welchen Bedingungen - in einem viel zu kleinen Käfig, in dem er weder stehen noch sich drehen konnte und mit total verfilztem schmutzigen Fell - habe ich ihn gekauft). Er ist ca. 2 1/2 bis 3 Monate alt und hat sich schnell erholt - inzwischen ist er fit, ziemlich selbstbewusst, sehr lieb und heißt Lulu.
Ich hatte überhaupt nicht mit Schwierigkeiten gerechnet, nachdem ich Namour mit anderen Katzen nur freundlich und ausgeglichen kannte. Als ich mit dem Kleinen ankam, war er unterwegs. Ich habe Lulu also erstmal gefüttert, gesäubert - er hat nicht etwa geschlafen oder sich irgendwohin zurückgezogen, sondern die Wohnung erkundet, mit allen Anwesenden Freundschaft geschlossen und sich benommen, als ob er hier schon lange wohnt. (Ich nehme an, dass er noch nicht lange in dem Tiershop war und vorher gute Erfahrungen gemacht hat). Namour kam irgendwann dazu und hat völlig sauer reagiert. Er bleibt vorwiegend draußen und fühlt sich offensichtlich absolut nicht mehr wohl. Normalerweise verbringt er einen großen Teil des Tages auf meinem Bett im Arbeitszimmer - geht nicht, da ihm der Kleine da ins Blickfeld kommt und er sofort unruhig wird. Zwischendurch war er einen Tag verschwunden, ist aber gestern abend wiedergekommen und hat sich heute im Wesentlichen ins Gästezimmer verkrümelt. Was mich sehr berührt: Er ist sowieso ein Tier, das sehr auf Körperkontakt aus ist - im Moment kommt er von Zeit zu Zeit zu mir oder zu meinem Mann, klammert sich regelrecht fest und nuckelt am T-Shirt. Lulu beäugt er, faucht, verhält sich aber nicht aggressiv im gegenüber, sondern beobachtet. Der Kleine möchte eigentlich Kontakt, hat aber begriffen, dass das nicht so einfach geht - er setzt sich, wenn Namour da ist, in einiger Entfernung hin und schaut ihn ganz still an.
Meine Fragen:
- Kann das noch etwas werden - jedenfalls friedliche Koexistenz, mit der sich beide Katzen wohlfühlen (dass drei Tage gar nichts sind, ist mir schon klar, ich habe aber Angst, dass sich ein grundsätzliches Problem entwickelt)
- Macht es Sinn, die beiden zunächst zu trennen? (Was mir unter unseren Bedingungen nicht ganz einfach erscheint - Namour ist gewohnt, dass er sich absolut frei bewegen kann, Zugang zu seinem Garten und seinen Menschen hat - der Kleine braucht Zuwendung und kann ganz offensichtlich nicht allein sein)
- Kann es sein, dass Namour den Kleinen auch wegen seines anderen Äußeren und seiner anderen Stimme ablehnt. Er ist eine ganz normale ägyptische Kurzhaarkatze, schlank mit langen Beinen. Lulu ist ein Shirazi -Körperbau und Fell wie ein Perser, aber nicht mit dem typischen Persergesicht. Er ist also sehr kompakt, wirkt auf den ersten Blick phlegmatischer als die "normalen" ägyptischen Katzen, ist aber deutlich flinker als das, was ich so gewöhnt bin. Auch seine Stimme ist anders (und erinnert im Moment eher an ein Baby als an eine Katze). Ich habe mit ihm einige Runden im Garten gedreht - die Gartenkatzen sind schlicht baff, wenn sie ihn sehen.
- Namour ist noch nicht kastriert - wir haben hier keinen Tierarzt, der das bei Katzen oder Hunden hier verläßlich machen kann - das soll aber spätestens Anfang Oktober in Hurghada gemacht werden. Kann sich die Situation nach der Kastration entschärfen?
- Und - mir sehr wichtig - wie wahrscheinlich ist es, dass Namour diese Situation ohne bleibende seelische Verletzungen übersteht?
- Was könnte noch wichtig sein, um das Problem zu entschärfen?
Was nicht geht: Den Kleinen wieder abzugeben, da es kaum möglich ist, einen Platz zu finden, an dem eine Katze es hier dauerhaft gut hat und nicht irgendwann einfach auf die Strasse fliegt. Dazu müsste man die Leute schon sehr gut kennen. Und eigentlich möchte ich das auch nicht - er ist hier angekommen und soll auch hier bleiben.
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