Meine Katze hat Angst vor mir

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Noam123

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2. April 2022
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Hallo allerseits

Vorab: Ich habe meine Katze erst seit kurzer Zeit und habe deswegen nicht allzu viel Ahnung, was Katzen angeht; verzeiht also bitte blöde Fragen.

Zum Thema: Ich musste meiner Katzer heute eine Zecke ziehen und auch ein neues Halsband anlegen, das sie gegen Zecken und andere Parasiten schützt. Da das Vollziehen dieser beiden Massnahmen leider Gottes Zwang erfordern (sie findet es nicht ganz so schön, wenn man ihr mit einer Pinzette eine Zecke aus dem Halse zieht), hat sie jetzt Angst vor mir, meidet mich, duckt sich vor mir weg, wenn ich versuche, sie zu streicheln.
Ist das ein Problem, das ich irgendwie aktiv lösen kann und muss? Oder geht das ohne Intervention einfach weg?
 
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Hallo Noam,
wie lange wohnt denn deine Katze schon bei Dir?

Wie alt ist sie?

Wo kommt sie her?
 
Hallo Phillis

Dass ich meine Katze erst seit kurzer Zeit habe, stimmt eigentlich so nicht. Ich bin minderjährig, lebe bei meinen Eltern, die die Katze schon lange haben. Erst vor kurzer Zeit habe ich aber angefangen, mich intensiv mit der Katze zu befassen, nach ihr zu schauen, sie zu füttern etc.

Sie ist ca. 5 Jahre alt und kommt von Freunden, die sie uns als Junges gegeben haben.
 
Wie lange kennt eure Katze Dich denn scho?

Wenn Du Dich jetzt näher mit ihr beschäftigst ... mit welchem Ziel? Dass ihr gute Freunde werdet? Dass sie später einmal mit Dir auszieht?

Seit wann schenkst Du ihr verstärkt Deine Aufmerksamkeit?

Natürlich ist es gut, wenn man eine Katze händeln kann. Der Umgang basiert auf Vertrauen. Man muss es Ernst meinen. Vertrauen stärken kannst Du mit Zuverlässigkeit, z.B. mit festen Ritualen, also beispielweise festen Zeiten, in denen Du ihr Deine Aufmerkasamkeit schenkst. Aus Sicht einer Katze negative Erfahrungen würde ich immer mit liebevoller Aufmerkasamkeit, auch (aber nicht nur!) mit Leckerchen ausgleichen.

Außerdem kann man mit dem sog, clickertrainung viel erreichen. Das könntest Du mal googlen.

Ganz wichtig ist, dass Du es ernst meinst mit der Beziehung, die Du zu Deiner Katze aufbauen willst.
 
Vielen Dank für Deine schnellen Antworten!

Ich verfolge kein bestimmtes Ziel im Umgang mit ihr. Ich bin der Ansicht, dass sie zu wenig Aufmerksamkeit bekommt, dass sie mehr verdient. Das mit dem clickertraining werde nachschauen.
 
Hi!

Schön, dass Du dich nun mehr mit ihr beschäftigst. So ein kleiner Vertrauensbruch (und ja, da müssen wir alle durch bzw. unsere Katzen) gibt sich in der Regel relativ schnell. Wie schnell hängt aber a) von der Katze selbst ab und b) von eurer Bindung.

Es gibt Katzen, die sind da anfälliger und brauchen mehr Zeit (vielleicht sogar Tage) und bei anderen Katzen ist nach paar Minuten schon wieder gut. Du kannst das nur bedingt beeinflussen. Wichtig ist es, solche Maßnahmen "sachgerecht" durchzuführen. Ich fixiere meine bei sowas gerne an der Nackenfalte und dann mach ich zack zack kurzen Prozess. Solche Übungen können am Anfang noch schwierig sein und dann lässt man es ggf. auch lieber erst mal bleiben, bevor man eine allzu heftige Abwehrreaktion hervoruft. Kommt natürlich auch auf die Dringlichkeit an.

Das sie dir jetzt erst mal aus dem Weg geht ist in jedem Fall nicht ungewöhnlich. Gib ihr mal 1-2 Tage.
Manchmal isses dann auch besser, man bedrängt das Tier nicht zusätzlich um es wieder gut zu machen, sondern man lässt einfach Zeit und Freiraum, bis sie sich freiwillig wieder nähert.

Was aber immer helfen kann, ist es sich auf den Boden zu setzen / zu legen. Leise zu sprechen. Vllt. auch ein Leckerlie anbieten, aber ansonsten nicht zu sehr beachten. Nicht direkt in die Augen schauen. Eher so tun als würde man sich mit was ganz anderem beschäftigen, wie einem Punkt auf dem Boden ;) dann fühlt sie sich sicherer. Demonstratives Gähnen zeigt auch an, dass du keine Gefahr darstellst - oder auch langsames deutliches Blinzeln.

Viel Erfolg weiterhin.

VG,

Nimsa
 
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Wow, vielen Dank für Deine Tipps. Das wird mir sehr helfen und beruhigt mich auch. Ich habe das heute zum ersten Mal gemacht, weshalb es noch etwas Luft nach oben gibt; vielleicht hätte ich auch nicht alles an einem Tag machen sollen.
 
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Mach bitte zuerst mal das Halsband ab und mach nie wieder ein Halsband an eine Katze.
 
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Mach bitte zuerst mal das Halsband ab und mach nie wieder ein Halsband an eine Katze.

Ja da muss ich mich tendentiell anschließen. Halsbänder sind je nach Art sehr gefährlich für Katzen, da sie sich strangulieren können. Da kann man gut drauf verzichtet. Gegen Zecken schützen die Dinger glaube ich eh nicht so gut. Bei Flöhen weiß ich es nicht, aber meiner Erfahrung nach braucht man kein Halsband. ;)
 
  • #10
Ja da muss ich mich tendentiell anschließen. Halsbänder sind je nach Art sehr gefährlich für Katzen, da sie sich strangulieren können. Da kann man gut drauf verzichtet. Gegen Zecken schützen die Dinger glaube ich eh nicht so gut. Bei Flöhen weiß ich es nicht, aber meiner Erfahrung nach braucht man kein Halsband. ;)
Bei Freigängern kann ein Halsband sinnvoll sein, wenn man es richtig anlegt (weder zu eng noch zu weit).

Bei mir leben vier Freigänger und nach einigen Jahren mit verschiedenen "spot on"s, die man alle drei Monate in den Nacken geben muss, bin ich vor vier Jahren wieder auf Floh- und Zeckenhalsbänder umgestiegen. Meine Süßen kommen damit sehr gut zurecht. Ganz selten hängen sie mal eins ins Gebüsch. Die Halsbänder, die ich verwende haben einen sehr gut funktionierenden Sicherheitsverschhluß. Sie öffnen auf Zug sofort.

Das will ich nur als meinen Erfahrungwert mitteilen. Ich werde nicht in eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit des Halsbandtragens für Freigänger einsteigen.
 
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  • #11
Gegen Zecken und Flöhe gibt es auch Tabletten vom Tierarzt, das Mittel heißt Credelio und wird monatlich zusammen mit Futter gegeben (ganz wichtig!). Meine Erfahrung damit ist sehr positiv. Das wäre also eine Alternative die du mit deinen Eltern besprechen kannst.

Ob Katzen nachtragend sind hängt auch von ihrem Charakter ab, ich habe zwei Katzen und eine ist nachtragend, die andere nicht. Die nachtragende hat sogar eine sehr starke Bindung zu mir.
Ich versuche immer bewusst eine negative Handlung mit 5 positiven "auszugleichen". Also nach etwas unangenehmen (Medikamentengabe, Untersuchung, Behandlungen etc.) extra Leckerli, mit dem Lieblingsspielzeug spielen, extra viel kuscheln (immer wieder die Hand anbieten, aber nichts erzwingen),... und es braucht auch einfach Geduld und Zeit, bis das Vertrauen wieder hergestellt ist. Ich denke das wichtigste um eine positive Bindung zu deiner Katze zu bekommen ist, dass du konsequent und zuverlässig in deinem Verhalten ihr gegenüber bist.
 
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  • #12
Ich werde die Sache mit der Medikation mit meinen Eltern besprechen. Und vielen Dank für eure Tipps. Ich werde in meinem Verhalten ihr gegenüber immer sehr positiv und auch konsistent sein; es ist immerhin ein Lebewesen und kein Plüschtier.

Ich muss ehrlich sagen, ich finde Ihre Antwort, Margitsina, unsäglich. So schroff und fordernd, obgleich Sie überhaupt keine Ahnung den Lebensumständen haben. Wir leben weit, weit auf dem Land; meine Katze ist Freigängerin und andauernd draussen. Ich habe penibel drauf geachtet, dass das Band nicht zu eng oder gar zu locker ist, sodass das Risiko einer Strangulierung minimiert werden kann.
 
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  • #13
Wow, gut gekonntert.

Hier herrscht zuweilen ein etwas rauher Umgangston, wobei Du wirklich davon ausgehen kannst, dass allen das Wohl der Tiere am Herzen liegt.

Herzlich Willkommen hier. Am besten stöberst Du auch ein wenig in den anderen Threads, da kannst Du eine Menge lernen.
Vielleicht kannst Du ja tatsächlich mal schauen, ob Du ein Sicherheitshalsband bekommst.
 
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  • #14
Ich werde die Sache mit der Medikation mit meinen Eltern besprechen. Und vielen Dank für eure Tipps. Ich werde in meinem Verhalten ihr gegenüber immer sehr positiv und auch konsistent sein; es ist immerhin ein Lebewesen und kein Plüschtier.

Ich muss ehrlich sagen, ich finde Ihre Antwort, Margitsina, unsäglich. So schroff und fordernd, obgleich Sie überhaupt keine Ahnung den Lebensumständen haben. Wir leben weit, weit auf dem Land; meine Katze ist Freigängerin und andauernd draussen. Ich habe penibel drauf geachtet, dass das Band nicht zu eng oder gar zu locker ist, sodass das Risiko einer Strangulierung minimiert werden kann.
Hallöchen und willkommen, ich habe zwei Katerchens (knapp über ein Jahr). Ich habe mit ihnen trainieren angefangen (anfangs mit Clicker) und habe schnell gemerkt, dass das Vertrauen zwischen Tier und Mensch fördert (zudem macht es den Fellnasen Spaß, denn inzwischen fangen sie sofort an zu Schnurren, wenn sie merken, dass ich wieder etwas mit ihnen trainieren möchte). Vielleicht wäre das auch was für dich und deine Samtpfote? Wenn du im Suchfeld „Clickern“ eingibst, kommen auch einige hilfreiche Threads ☺️
 
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  • #15
Hallo Noam123,

willkommen im Forum 😊

Es ist schön, dass du dich mit eurer Katze nun intensiver beschäftigen möchtest und ich bin sicher, sie wird es dir danken 😍

Auch was ihre momentane Distanz nach der gezogenen Zecke betrifft, bin ich optimistisch. Viele Katzenhalter "vergraulen" ihre Katzen kurzfristig durch Medikamentengabe, einige Katzen sind diesbezüglich noch länger misstrauisch und gehen ihrem Menschen danach aus dem Weg.

Langfristig kann aber jede Katze durch Geduld und Fürsorge lernen, dass ihr Mensch ihr nichts Böses will, auch wenn Zeckenzange, Ohrentropfen, Antibiotika oder was auch immer natürlich mit unangenehmen Situationen verbunden ist.

Ich rede in solchen Situationen immer leise in einem lockeren Plauderton mit meinen Katzen und versuche, ihnen das Gefühl zu geben, dass es nix Dramatisches ist: "Na komm, mein Fräulein, sooooooo schlimm ist es aber auch wieder nicht, gell. So viel Theater wegen ein paar Ohrentropfen, du bist doch schon ein großes Mädchen, nachher gibt's ein Leckerli. Na schau, und schon fertig, super hast du das gemacht 😍👍 und jetzt darfst wieder spielen gehen, na bitte, halb so wild."

Danach gibt's business as usual, um der Situation nicht (noch) mehr Raum zu geben, sondern es als etwas Alltägliches einzubinden.
 
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  • #16
Hallo und schön, dass du dich mehr mit deiner Katze beschäftigen möchtest, du wirst bestimmt auch einiges an Zuwendung von ihr bekommen, wenn ihr euch zusammengefunden habt.
Hier wirst du bestimmt viel finden, was euch beiden Freude macht.
Zum Zeckenziehen, wie machst du das denn? Ich hab für mich festgestellt, dass ich und meine Bande viel besser mit einer Zeckenzange hinkommen, als mit einer Pinzette. Das ist dann mehr drehen, als reißen und klappt bei uns sehr gut. Auch quetscht man die Zecke dabei nicht so und ich fang keine Haare mit ein.
Keine Angst, die Dinger kosten nicht die Welt.
Am besten kein großes Theater Drumherum machen, etwas Übung und das geht schnell...
Musste grad 8 Stück aus einem Kater raus holen, fand der auch nicht so klasse..
Jetzt wünsch ich dir noch viel Spaß mit deinen Katze, wie heißt sie den?
Du darfst hier auch gerne mal ein Foto von ihr zeigen, da freuen wir uns immer.
Und nimm manch schroffen Ton dir nicht so zu Herzen, es geht hier allen in erster Linie um das Wohl der Katzen und du wirst merken, auch wenn nicht jede Aussage mit Zucker daher kommt, kommt sie doch von Herzen und ist nicht weniger wahr.
 
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  • #17
P.S.:

Vielleicht noch ein paar kätzische Verhaltensregeln, die es deiner Katze erleichtern können, wieder Vertrauen zu fassen:

Langsam blinzeln ist ein freundschaftliches Signal.​

Ignorieren, demonstrativ wegschauen, deiner Katze den Rücken zuwenden gilt als Höflichkeit unter Katzen. (Und wer ignoriert wird, steht zu diesem Zeitpunkt nicht im Fokus der Aufmerksamkeit, hat also aktuell keine weitere Aktion mit Zeckenzange & Co zu befürchten.)​
 
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  • #18
ich reiße die Zecken immer mit den Fingern raus...das geht viel unkomplizierter und hinterhältiger so kurz zwischendurch beim Kuscheln...sobald ich mit der zange antanze werden sie misstrauisch und unentspannt... man muss die viecher ganz vorne beim kopf schnappen und heftig ziehen. katze 1 macht das mittlerweile entspannt mit, egal wie fest ich reiße...:D katze 2 ist nicht ganz so begeistert (und auch keine große schmuserin generell), aber das lernen wir auch noch..
 
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  • #19
Hat sie sich inzwischen schon wieder etwas beruhigt?
 
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  • #20
Hat sie sich inzwischen schon wieder etwas beruhigt?
Ja, ein bisschen. Sie nimmt essen von mir an und leckt meine Hand; streicheln darf ich sie jedoch nicht. Es hat sich aber definitiv etwas gebessert, das sie mich nicht mehr generell meidet und vor mir wegrennt. Ich möchte noch einmal euch allen für die vielen Tipps und Tricks danken!
 
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