Lilly hat Lymphdrüsenkrebs

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
NikaLachs

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Hallo zusammen,

nachdem ich vor gut 2 Wochen eine größere Beule bei unserer Katze Lilly festgestellt wurde und sie letzte Woche operiert wurde, haben wir nun die traurige Gewissheit: Lilly (ist erst 4 Jahre alt geworden...) hat Lymphdrüsenkrebs. Laut unserer TK sitzt der Krebs auch direkt im Lymphsystem :(

Die TK hat 2 Behandlungsmöglichkeiten vorgeschlagen:
Chemotherapie (bringt laut TK noch 1 bis maximal 2 Jahre, wenn alles gut läuft) oder die Behandlung mit Kortison (bringt laut TK noch ca. 8 Wochen...).

Ich/wir sind jetzt hin- und hergerissen und fragen uns, was der "richtige" Weg für unsere kleine Krabbe ist. Lilly hat leider in der Gesundheits-Lotterie vor ihrer Geburt nicht laut "Hier!" geschrien. Sie leidet auch unter Urticaria Pigmentosa (sowas wie Nesselsucht) & Allergien.

Ich möchte ihr Leiden nicht unnötig verlängern, aber irgendwie ist es auch noch viel zu früh für sie..

Ich will die Entscheidung jetzt natürlich nicht abgeben, hoffe aber auf Erfahrungsberichte und Meinungen.

Vorab vielen Dank euch + liebe Grüße

Anika mit Lilly, Lena und Nami
 
A

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Wir hatten/haben Lymphdrüsenkrebs und wir haben die Chemo gemacht - CHOP Protokoll in April 2022. Wir gingen recht schnell in Remission und blieben in Remission bis heute.

Hier brauchst Du einen guten Onkologen aber das heisst auch nicht immer was. Manchmal kommt der Krebs während der Chemo zurück und dann muss man die Chemo wechseln deswegen, gut abwägen.

Ich hatte damals nur 3 Tage zum entscheiden, weil die Onkologin auch drängte, schnell zu handeln. Ich wusste, wir hatten nichts zu verlieren und meine Katze hat ohne Problem die Chemo mitgemacht. Das ist wichtig, sobald sediert wird, stehen die Chancen schlechter .
PS: wir hatten hier massive Leber und Gallenprobleme und haben die Chemo gemacht. Da schossen die Werte absolut in die Höhe aber das Protokoll wurde angepasst und verkurzt. Anstatt 13 Chemotage, hatten wir 12.

Link Beitrag 130 habe ich den Vorgang geschildert. Therapiemöglichkeiten zur Krebsbekämpfung
Egal wie Du Dich entscheidest, informiere dich gut und prüfe ob Deine Katze hier mitmacht.
 
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Ich hatte mehrere Katzen mit intestinalem Lymphom, Nachbarn hatten einen Kater mit Leukämie, also Lymphdrüsenkrebs.

Der Nachbarkater war sechs und hatte offensichtlich eine sehr aggressive Tumorart. Von den ersten Schwellungen über Biopsie und Ergebnis sowie Einleitung der Behandlung mit Kortison zum Tod waren es keine drei Wochen.

Meine Katzen sind alle 10+ oder gar 15+, da waren es Lymphome im Darm, vergleichbar einem Non-Hodgkin-Lymphom des Menschen. Die bekamen Kortison. Hat bei einigen nur wenige Monate, bei Luna gut ein Jahr, beim großen Mauser knapp zwei Jahre geholfen.

Im Alter kommt es zwar häufiger zu Tumorerkrankungen, weil im Rahmen von Zellteilungen mehr tumoröse Zellen entstehen, die nicht mehr vom Immunsystem abgefangen werden können. Dafür wächst (fast) jede Tumorart langsamer.
In jüngeren Jahren greift das Immunsystem besser, und es entstehen nicht so viele Tumorzellen. Die, die überleben, sind aber oft aggressiver.

Kortison hat in der Regel keinen Einfluss auf die Tumorzellen. Es mindert den entzündlichen Randsaum und die Wasseransammlungen rund um die Tumorzellen. Der Tumor wird damit nicht kleiner, seine raumfordernde Wirkung wird geringer. Das schafft Lebensqualität in der verbleibenden Zeit.

Bisher habe ich immer gegen Chemo beim Tier entschieden. War eine Mischung aus Einzelfallentscheidung und persönlichem Grundsatz.
Ich wollte auch nie eine Katze ins CT legen lassen. Habe das aber im Einzelfall getan, obwohl die Wahrscheinlichkeit, dort etwas zu finden, gering war.
 
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Hallo ihr Lieben,

erst einmal viele doll Danke für eure Antworten - es tut gut, wenn man nicht das Gefühlt hat, alleine damit zu sein <3

@little-cat Wir sollen uns bis kommende Woche entscheiden (da werden die Fäden von der OP gezogen), wie wir uns entscheiden wollen. Die Ärztin meinte, aufgrund der Chemo können kleinere radioaktive Mengen in den Haushalt gelangen. Hier mache ich mir natürlich auch ein bisschen Sorgen um meine anderen Mäusis. Die TA meinte, es gäbe dazu halt keine Langzeitstudien.
Aber ja, ich tendiere aktuell auch zu der Chemo. Dann kann ich wenigstens sagen, ich habe alles versucht.

Ich habe meine erste Seelenkatze, Mimi, auch an ein Lymphom verloren - sie war zu diesem Zeitpunkt schon 17 und ich habe mich damals gegen die Chemo entschieden, weil ich einfach nicht gut informiert wurde (und dachte, das wäre dann so wie bei Menschen..). Dann gab es stattdessen halt Cortison und dann ging alles auch ziemlich schnell :(
 
Ich habe auch eine zweite Katze.

In der Zeit, habe ich Handschuhe und Maske verwendet, weil ich immer schnell das Kaklo räumte und man selber atmet den Staub möglicherweise ein.

Ich habe versucht zeitnahe und grosszugig, es zu räumen vorallem die esten beiden Tage, das ist der Peakzeit der Ausscheidung. Ich habe auch Wochenweise Sand ausgetauscht wenn ich es nicht schaffte und es länger drin lag. Es gab mir Sicherheit.

Ich habe auch unterbunden, dass sie sich ausgiebig geputzt haben - vorallem in den ersten beiden Tagen aber die Katzen riechen es und tun es nicht. Ich wischte die betroffene Katze auch regelmässig mit ein feuchten Lappen ab.
Alles vorm Kaklo wurde jeden Tag gestaubsaugt und gewischt. Es ist etwas mehr Zeit aber auch nicht die Welt.

Auch Liegeplätze, wurde ich mit Handtücher abdecken und es lässt sich locker waschen.

PS: es tut mir leid um Mimi, ich weiss so eine Entscheidung zu treffen ist schwer
 
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Wegen Deiner weiteren Katzen, mach Dir nicht so große Sorgen. Oder würdest Du Dir Sorgen machen, wenn ein Familienangehöriger mit Chemo im Haushalt leben würde? Also wegen ihm, nicht um ihn?
Bei Menschen leben so viele Kinder im Haushalt betroffener Erkrankter. Da werden ein paar Regeln mitgegeben, die sind oft aber nicht einhaltbar, weil Mama oder Papa für kleine Kinder eben unverzichtbar sind.

Habt Ihr Euch schon entschieden?


@little-cat
Den Vlog fand ich schon beim letzten Mal, als Du ihn eingestellt hast, gut gemacht.
Leider gibt er am Ende keine Literaturhinweise, warum Pred Tumorzellen tötet. Im Netz habe ich auch bisher nichts gefunden.

Klassische Chemo greift ja an unterschiedlichen Punkten der Zellteilung ein, die dann nicht mehr möglich ist. Der Eingriff erfolgt unselektiv bei allen Zellen und betrifft vorrangig Zellen, die sich rasch teilen. Also auch Haut / Schleimhaut / Haare.
Immunchemotherapie stimuliert eigene Immunzellen, die Tumorzellen zu zerstören. Einmal losgelassen, haut das Immunsystem dann auch wieder alle anderen schnell wachsenden Gewebe platt. Hier wird Kortison gegeben, um diesen Effekt etwas zu bremsen, also die Zellzerstörung aufzuhalten. Diese Therapien gibt es noch nicht für alle Tumoren, bisher nur für wenige wie das Melanom.
Kortison gehört aber zu den meisten Chemotherapieprotokollen. Hat also seine Funktion. Bremsend? Oder verstärkend?

Wie funktioniert nun die Abtötung von Tumorzellen durch Pred?
Wie gesagt, gefunden habe ich nichts, kann mir vorstellen, dass dieses Wort etwas "unwissenschaftlich" gewählt wurde, um den Menschen Kortison "schmackhafter" zu machen.
Verwiesen wird ja auf die Wirkung bei Leukämie, Lymphomen und Mastzelltumoren, also Gewebe, das zum Immunsystem gehört. Hier fährt Kortison ja die Funktion runter, also auch das Zellwachstum. Wo es zerstört, keine Ahnung.

Kannst Du meinem blinden Fleck helfen?
 
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Wegen Deiner weiteren Katzen, mach Dir nicht so große Sorgen. Oder würdest Du Dir Sorgen machen, wenn ein Familienangehöriger mit Chemo im Haushalt leben würde? Also wegen ihm, nicht um ihn?
Bei Menschen leben so viele Kinder im Haushalt betroffener Erkrankter. Da werden ein paar Regeln mitgegeben, die sind oft aber nicht einhaltbar, weil Mama oder Papa für kleine Kinder eben unverzichtbar sind.

Habt Ihr Euch schon entschieden?


@little-cat
Den Vlog fand ich schon beim letzten Mal, als Du ihn eingestellt hast, gut gemacht.
Leider gibt er am Ende keine Literaturhinweise, warum Pred Tumorzellen tötet. Im Netz habe ich auch bisher nichts gefunden.

Klassische Chemo greift ja an unterschiedlichen Punkten der Zellteilung ein, die dann nicht mehr möglich ist. Der Eingriff erfolgt unselektiv bei allen Zellen und betrifft vorrangig Zellen, die sich rasch teilen. Also auch Haut / Schleimhaut / Haare.
Immunchemotherapie stimuliert eigene Immunzellen, die Tumorzellen zu zerstören. Einmal losgelassen, haut das Immunsystem dann auch wieder alle anderen schnell wachsenden Gewebe platt. Hier wird Kortison gegeben, um diesen Effekt etwas zu bremsen, also die Zellzerstörung aufzuhalten. Diese Therapien gibt es noch nicht für alle Tumoren, bisher nur für wenige wie das Melanom.
Kortison gehört aber zu den meisten Chemotherapieprotokollen. Hat also seine Funktion. Bremsend? Oder verstärkend?

Wie funktioniert nun die Abtötung von Tumorzellen durch Pred?
Wie gesagt, gefunden habe ich nichts, kann mir vorstellen, dass dieses Wort etwas "unwissenschaftlich" gewählt wurde, um den Menschen Kortison "schmackhafter" zu machen.
Verwiesen wird ja auf die Wirkung bei Leukämie, Lymphomen und Mastzelltumoren, also Gewebe, das zum Immunsystem gehört. Hier fährt Kortison ja die Funktion runter, also auch das Zellwachstum. Wo es zerstört, keine Ahnung.

Kannst Du meinem blinden Fleck helfen?
Hey :)

Ja, wir haben uns nun für die Chemotherapie entschieden und haben, auf Wunsch, am Dienstag noch einmal ein Beratungsgespräch, bevor wir die Therapie dann (hoffentlich auch gleich kommende Woche) starten können.
Wir wollen Lilly auf jeden Fall noch einmal die Chance auf vllt. 1 - 2 schöne Jahre geben - sie ist ja auch erst 4.

Ansonsten geht es ihr, den Umständen entsprechend, ganz gut. Sie frisst gut (mit viel Appetit), wird täglich munterer (die OP an den Lymphknoten war ja erste letzte Woche Mittwoch).

Bezüglich der Sorgen um die anderen Mäuse: hier finde ich die Tipps von little-cat mega hilfreich (nochmal vielen Dank dafür - das hat unsere Entscheidung zusätzlich noch einmal erleichtert!!!) und am Dienstag gibts ja auch nochmal ein bissi Input vom TA.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende! :)
 
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Ich drücke fest die Daumen, dass euch die Chemo noch eine lange schöne gemeinsame Zeit bringt ✊
 
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Dann toi-toi-toi.
Fang schonmal an, Deine Fragen für Dienstag aufzuschreiben. Wenn man aufgeregt ist, vergisst man immer die Hälfte.
 
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Hast recht. Sollte auch anders heißen.
Eigentlich liegt das Problem im Knochenmark.
 
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Hallo :)

Falls es jemanden interessiert / weiterhilft:

Wir sind jetzt bereits in der dritten Woche der Chemotherapie für Lilly. Lilly verträgt die Chemotherapie hervorragend ohne Nebenwirkungen. Es ist sogar eher so, dass die Chemotherapie + Kortison sich zusätzlich positiv auf ihre Grunderkrankung auswirkt.
Lilly ist so ein liebes Mädchen und muss für die intravenöse Medikamentengabe nicht sediert werden o.ä. Sie macht da super mit. Keine Probleme mit Übelkeit oder Abgeschlagenheit - sie frisst weiterhin sehr, sehr gut (hat sogar wieder zugenommen ^^) und das sogar direkt nach der Chemo (sie bekommt immer Leckerchen von der lieben TA).
Nach ihrer ersten Chemotherapie lag sie sogar Zuhause in ihrer Lieblingshöhle auf ihrem Rücken & hat ihr Bäuchlein gezeigt *_* !

Wir haben allerdings auch das Glück, dass unsere Tierklinik in 3 Minuten mit dem Auto zu erreichen ist und Lilly einfach sehr kooperativ beim TA ist.

Kommende Woche steht die nächste Chemo an, danach haben wir erst einmal (jedenfalls was die intravenöse Gabe betrifft) 4-6 Wochen Ruhe bis zum nächsten Termin. Dazwischen bekommt sie dann noch in der TK wöchentlich eine Tablette.

Lillys Blutwerte, die wöchentlich kontrolliert werden, sehen auch gut aus :)

Ggf. werden wir nach Abschluss der Chemotherapie noch eine Misteltherapie ansetzen (lt. Rücksprache mit unserer TA noch eine gute Ergänzung. Der Vorschlag kam von uns, da im Bekanntenkreis mit dieser Therapie auch noch sehr gute Ergebnisse erzielt werden konnten).

Ich versuche, ab und an mal Updates zu geben - vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen bei der Entscheidungsfindung o.ä. :)
 
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  • #14
Ggf. werden wir nach Abschluss der Chemotherapie noch eine Misteltherapie ansetzen (lt. Rücksprache mit unserer TA noch eine gute Ergänzung. Der Vorschlag kam von uns, da im Bekanntenkreis mit dieser Therapie auch noch sehr gute Ergebnisse erzielt werden konnten).

Ich versuche, ab und an mal Updates zu geben - vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen bei der Entscheidungsfindung o.ä. :)
Erkundige Dich bitte nochmals, Misteltherapie bei Lymphome ist zu hinterfragen und ist umstritten.
LMU Onkologie ist dagegen aber auch weitere Onkologen, der Lymphom kam postwendend zurück.

Misteltherapie: Misteltherapie gegen Krebs
Komplementärmedizin bei follikulärem Lymphom? Das sagen die Experten - Selbst etwas für sich tun – aber richtig
 
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Hallo zusammen :)

Hier nun wieder ein Lebenszeichen / Zwischenbericht:

Lilly geht es nach wie vor sehr gut. Seit August befindet sie sich nun in der Chemotherapie & macht, wie gehabt, sehr sehr tapfer mit :)) Durch ihr kooperatives Verhalten mausert sie sich zum echten Liebling der TA's & wird in der Klinik immer sehr verwöhnt <3
Lilly hat so einen guten Appetit, dass wir inzwischen sogar die Leckerlies reduzieren mussten ^^ Die Blutwerte sind auch noch absolut im Rahmen.
Wir hoffen sehr, dass es so weiter geht & Lilly noch viele Monate (hoffentlich Jahre) bei uns bleiben darf :)
 
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