Leberversagen

[Moustache-]

Das schlimmste sind die Vorwürfe die ich mir mache.

Wir mussten gestern beide arbeiten, abends waren wir noch zum Geburtstag bei der Oma meines Freundes eingeladen. Ich wollte unbedingt nach der Arbeit noch nach Hause um ihm was zu fressen zu geben.
Ich kam zur Tür rein und dann lag er schon bewegungslos auf dem Teppich im Schlafzimmer, da ist er wirklich NIE. Und als ich kam fing er direkt sofort fürchterlich zu schreien an. Es war die Hölle.
Ich habe direkt meinen Freund angerufen dass er sofort heimkommen muss. In der Zwischenzeit habe ich alles an TÄ in der Umgebung abgeklappert, aber keiner macht bei uns abends irgendwas.
Also haben wir in der Klinik angerufen wo wir als zweites auch zur Behandlung waren, die haben gsD einen Notdienst. War eine sehr tolle TÄ, aber die Fahrt dahin mit Atemnot hatte er nicht verdient.

Heute habe ich nun noch die Kamera angeschaut und man sieht wie er 28 min bevor ich heimkommt mit lautem Krachen durch den Flur robbt. Ich mach mir so unendlich viele Vorwürfe, dass wir den richtigen Zeitpunkt verpasst haben. Dass er leiden musste hat er nicht verdient und ich wollte das um jeden Preis vermeiden.

Andererseits frag ich mich wie ich das hätte ahnen sollen. Schlecht fraß er ja immer mal wieder, am Di stand er noch abends an der Wohnungstür und hat seine Gassirunde im Haus eingefordert und ist bis in den Keller getrabt.

 

[Max Hase]

Hätte, hätte, Fahrradkette.
Du bist kein Hellseher.
Ein Restrisiko bleibt immer, dass man nach Hause kommt und Tier ist schwer krank.
Wäre noch eine Besserung / Heilung möglich gewesen, hättest Du die Erinnerung unter "gerade noch richtig gekomnen" verbucht.
So verbuchst Du sie unter "Zu spät".
Weder das Eine noch das Andere ist richtig. Es ist einfach eine zeitliche Abfolge, die passiert ist, aber nicht passieren müsste.

 

[Doris T.]

Es tut mir so furchtbar leid, dass ihr so schlimme Dinge erleben musstet....
Du hättest es nicht ahnen können....da bin ich ganz sicher.
Und doch kann ich nachfühlen, wie du dich fühlst. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass du Menschen um dich hast, die dich durch die nächste Zeit tragen werden.....du wirst sie brauchen.

Jeder von uns kann eine solche Situation erleben und wir haben alle Angst davor.
Ich selbst habe mehrere davon erleben müssen und habe am Ende begriffen, dass ich definitiv nichts dagegen hätte tun können....so sehr ich es auch gewollt hätte. Mich hat ein ganz klein wenig getröstet, dass ich mich, wie du, auch an gute und schöne Momente erinnern konnte, denn ich wusste, dass es den Tieren gut bei mir ging...bis eben zu dem letzten nicht so schönen Moment.
Heute jedoch kannst du es noch nicht so sehen.....aber ich kann dir nur sagen, dass es irgendwann weniger wehtut.

 

[Patrick76]

Es ist so wie es ist. Es ist nie schön.
Um auf unseren Kater mit ähnlichen Problemen zurückzukommen: Wir haben aus Empfehlung nach nicht fressen (von 5,3 auf 4,6 kg) innerhalb von Wochen und einer diagnostizierten Gallengangsentzündung/Stau und astronomischer Leberwerte dazu entschlossen die Galle entfernen zu lassen als letzten Ausweg. Die Fahrt war die Hölle in die Tierklinik. Wir wussten wenn bei der OP was auffällig sein sollte... Und es war so, es wurden lt. Tierärzte Zellen entdeckt die auf Krebs deuten würden ... Wir haben uns dann entschlossen ihn nicht mehr aufwachen zu lassen...

Lange Rede, wir waren den letzten Nachmittag nicht bei ihm wo er auf die OP warten musste und er war definitiv sehr nervös, wahrscheinlich auch wegen dem Medikament das den Appetit anregen sollte (Mirtazapin) und das tut heute, 9 Monate später noch weh.

Bei dir war es eben so, dass die letzten Stunden sicher nicht einfach waren, aber du warst bei ihm. Wir bei unserem Kater nicht.

Wie man es dreht, es ist nie schön.

 

[Poldi]

😥 Die Symptome, die du beschreibst, hatte mein Kater Rusty. Über dem Boden robben und schreien.
Bei ihm war es eine Aortenthrombose, leider konnten wir ihm nicht mehr helfen.
Ich drücke dich aus der Ferne.

 

[Moustache-]

Danke euch. Heute morgen bin ich auch noch arbeiten aber es macht keinen Sinn. Den Nachtdienst übernimmt ein lieber Kollege für mich.
Man wußte ja was kommt und trotzdem tut es so unglaublich weh.... schwer zu ertragen.

Auh weil wir ja noch Leni haben und sie aber komplett auf meinen freund fixiert ist. Und meine Betthälfte ist nun plötzlich leer 😢

 

[Moustache-]

Ich wollte keinen extra neuen Beitrag aufmachen. Es ist daheim alles so schrecklich leer ohne ihn der immer alles kommentiert hat und so gesprächig war, selbst am Ende noch 😢


Trotzdem stellt sich für uns nun schon die Frage was wir mit Leni machen. Sie ist auch 15 Jahre alt, war von klein auf mit Simba zusammen, aber es hat ja jeder absolut sein eigenes Ding gemacht.
Auch als er gestorben ist hat das sie nicht tangiert sie ist absolut auf uns fixiert und der Inbegriff einer Kuschelkatze. Eigentlich fühlt sie sich damit glaube ich auch wirklich sehr wohl so als Einzelherrin nun in diesem Haus.
Sie ist auch wirklich sehr eifersüchtig. Als wir Simba nun so oft füttern mussten, er auch generell immer bei uns lag ist sie aus trotz dann gar nicht zu uns gekommen.

Momentan macht sie nicht den Eindruck, als würde sie ihn suchen, oder trauern.
Aber wir stellen uns natürlich die Frage, ob sie glücklicher alleine ist, oder ob sie wieder einen Gefährten braucht?!

Aber gerade mit unseren 11h Nachtdienst, auch mal ner Woche Urlaub stellt sich die Frage ist das alleine vertretbar?

 

[Doris T.]

Ich würde das nun erstmal beobachten.
Die Suche und dann die Zusammenführung ist ja auch nicht von heute auf morgen möglich und sinnvoll.
Ihr müsst ja bedenken, dass man einem neuen Partner auch gerecht werden muss. Dazu muss man den nötigen Abstand zu den Geschehnissen haben.

 

[Max Hase]

Abwarten, Tee trinken.
Zu so einer alten Miez sollte es ja wieder was älteres sein, also plus 10, eher plus 12. Da wird man schnell zur Leitung eines Miezenseniorenstifts. Das muss man wollen und aushalten.
Und alte Katzen lieben ihre Gewohnheiten und Ruhe. Die sind oft ganz gerne alleine.