Kitten werden nicht zutraulicher

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Feli_010

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13. September 2023
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Hallo,
wir hatten Anfang Juni bei uns auf dem Hof einen Wurf mit 4 Kitten. Die Mama ist zwar zutraulich, lebt aber draußen bzw. in der Scheune. Sie kommt zweimal täglich zum Fressen und lässt sich auch gerne streicheln. Mittlerweile ist die Katze auch kastriert.
Die Kitten habe ich erst gefunden, als sie schon 6 Wochen alt waren. Nachdem ich sie etwa 2 Wochen angefüttert hatte, aber keins von ihnen wirklich zutraulich wurde, habe ich sie eingefangen und ins Haus gebracht.

Bevor sich jetzt jemand aufregt: der Mama geht's gut, natürlich hat sie ein paar Tage nach den Kitten gesucht, aber das war schnell wieder vorbei. Warum ich die Kitten eingefangen und von der Mama getrennt habe: meine Hoffnung war, die Kitten zähmen zu können, im besten Fall zu vermitteln und letztendlich auch für deren Kastration zu sorgen. Hätte ich die Kätzchen länger bei der Mutter gelassen, hätte ich sie kaum mehr einfangen können, sie wären nie kastriert worden usw.

Zurück zum eigentlichen Thema: 2 Kitten haben wir vermittelt, die haben beide ein schönes Zuhause bekommen. 2 Kitten haben wir selbst behalten, ein Weibchen und ein Männchen. Aktuell sind sie 14 Wochen alt. Die, die wir behalten haben, nennen wir (liebevoll) die "Sozialfälle", da das Männchen anfangs jeden und alles angefaucht hat und immer gleich weggerannt ist. Das Weibchen hingegen hat nach jedem geschlagen, der ihr zu nahe gekommen ist.

Im Gegensatz dazu war das Weibchen, das wir weggegeben haben, super neugierig, verspielt und immer vorne dran. Das Männchen war zwar auch sehr ängstlich, aber hat zum Beispiel nie geschlagen. Auch wenn er mit der Pfote die Hand beim Spielen mal berührt hat, hatte er nie die Krallen ausgefahren, ganz im Gegensatz zu unseren beiden.

Aktuell verhalten sich unsere beiden so: spielen sehr viel, sehr oft und sehr wild miteinander, spielen auch mit uns (aber immer nur mit Spielzeug, da sie so oft die krallen benutzen, möchte ich nicht, dass sie meine Hand auch für ein Spielzeug halten), kommen, wenn man sie zum Fressen ruft. Allerdings sind sie oft noch ängstlich, verkriechen sich auch gern mal unter der Couch oder gehen zumindest auf die andere Seite des Raumes.
Mit Leckerlies aus der Hand füttere ich sie nicht mehr, da sie, immer wenn es nicht schnell genug ging, nach der Hand geschlagen haben und das jedesmal mit ausgefahrenen krallen. Andererseits kommen sie abends auch gern auf die Couch und schlafen dort. Wenn sie relativ müde sind, kann man sie auch streicheln. Sie schnurren dann auch. Aber nach kurzer Zeit reicht es ihnen schon wieder und sie gehen weg. Von hochnehmen sind wir noch meilenweit entfernt, das wollen sie gar nicht. Sie kommen auch nicht auf den Schoß, wenn man mit ihnen auf der Couch sitzt

Nun war ich mit den Kätzchen insgesamt 3x beim Tierarzt. Ist eine größere Praxis, jedesmal war es eine andere Tierärztin. Eine der drei Ärztinnen hat mir durch die Blume gesagt, dass wilde Kätzchen sowieso nie zahm werden. Die anderen zwei meinten, dass ich mit den Kitten unbedingt zwangskuscheln soll, sonst bekomme ich die nie unter Kontrolle.

Was das zwangskuscheln angeht, da sträubt sich wirklich alles bei mir dagegen. Das finde ich einfach nicht richtig. Ich dachte immer, mit Zeit und Geduld wird das schon.

Nun habe ich aber mitbekommen, dass eines der weggegebenen Kitten von ihrer neuen Besitzerin immer und immer wieder gestreichelt und hochgenommen wurde und jetzt super zutraulich und das reinste Schaf ist.
Und ich sitz hier mit zwei halbwilden, die man zwar mal streicheln kann, aber auch nur kurz, nur zu bestimmten Zeiten, die sich schnell auch mal verkriechen und auch mal mit ausgefahrenen Krallen nach meiner Hand schlagen. Ich hab mittlerweile ernsthaft Zweifel an meiner Methode.

Abgesehen davon hätte bei unseren Kitten das "einfach immer wieder hochnehmen und streicheln" gar nicht funktioniert. Die hätten sich mit allen Mitteln bitterböse gewehrt.

Hat vielleicht jemand Tipps, wie ich mit den Kätzchen anders umgehen könnte?
Gibt es auch jemanden hier, der auf Zwangskuscheln schwört?
Und was genau ist unter Zwangskuscheln eigentlich zu verstehen? Macht man das dann mehrmals am Tag, das Kätzchen packen, festhalten und komme-was-wolle einfach streicheln?!

Ich wäre wirklich sehr dankbar für Antworten und Tipps.

Danke!
 
A

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Hallo 🙋🏼‍♀️
Super das die Katze nun kastriert ist.
Vorweg: du solltest dich auch bald um die kastra der Zwerge kümmern, es ist keine Seltenheit das sie mit 4 Monaten Geschlechtsreif werden und Kater können noch bis zu 6 Wochen nach der kastration Zeugungsfähigkeit sein.

Ich finde zwangskuscheln ziemlich doof.
Mein Freund macht das auch und es nervt mich tierisch.
Er hebt die Kater hoch und knuddelt sie durch.
Sie lassen das über sich ergehen (aber nur bei ihm wenn ich sie hochnehme drücken sie sich sofort von mir weg und zappeln wie ein Aal)
Dafür hab ich aber eine deutlich besser Bindung zu beiden und zumindest der eine klettet sehr an mir.
Ich denke das hat auch damit zu tun das ich sie einfach nicht bedränge, also nein ich würde es nicht empfehlen.

ich würde einfach weitermachen wie bisher, gib ihnen Zeit zu lernen das sie dir vertrauen können.
Allerdings solltest du dich vielleicht davon verabschieden das sie auf den Schoß kommen oder gerne auf dem Arm bleiben, das mögen viele Katzen nicht.

Du könntest mit ihnen clickern, das stärkt eure Bindung und du könntest das mit einigen hilfreichen Dingen verbinden.
Wir haben zum Beispiel Boxen Training gemacht, du könntest Medikamentengabe üben und wenn sie etwas zutraulicher sind auch abtasten und hochnehmen üben.
Gleichzeitig kannst du ihnen so auch beibringen das sie nicht nach dir hauen wenn du ein leckerli in der Hand hast.
Ich hab hier auch so nen Kandidaten und das hat eigentlich gut funktioniert weil er Kommandos beherrscht und nur noch leckerlis bekommen hat wenn er Sitz gemacht hat.

Zum Schluss empfehle ich dir im pflegifaden von @bohemian muse zu stöbern, sie hat aktuell auch ein paar kleine Wildlinge
 
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Hi Feli, willkommen! 👋
Zwangskuscheln, weil sie sonst nie zahm werden, ist totaler Blödsinn, welcher TA erzählt denn so einen Stuss? Vor allem bei so scheuen Katzen wie Deinen kann das auch nach hinten losgehen. Aber einen Plan zu haben, wie man das am besten macht, ist auf jeden Fall 'ne gute Idee. Schau mal hier im Forum bei @Taskali, die hat seit Jahren immer scheue Streuner bei sich, die sie aufpäppelt, zähmt und dann weitervermittelt:
Pflegis by Taskali

Ihr braucht sicher einfach Zeit und Ruhe, die beiden nicht bedrängen. Und dann wird das auch werden, step by step.
 
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Lass ihnen Zeit. Meine Mädels sind ähnlich aufgewachsen, nur mit einer scheuen Mutter. Jetzt, nach einem Jahr bei mir habe ich zwei kleine Kuschelkatzen. Die ersten Wochen und Monate habe ich sei fast nur über eine Überwachungskamera oder in eine Ecke gedrückt gesehen.
 
Und was genau ist unter Zwangskuscheln eigentlich zu verstehen?

Das ist eine gute Frage, denn der Begriff lässt ja viel Auslegungsspielraum zu.

Ich bin auch absolut dagegen einer Katze (egal wie alt) etwas unter "Zwang" "anzutun", aber ich denke schon, dass man differenzieren muss. Einfach da so scheue Katzen eine natürliche Angst vor allem "Unbekannten" haben. Dh. ohne an die individuelle "Grenze" auch mal aktiv ranzugehen wird das nix. Die Katze hat dann einfach keinen Grund da "umzulernen".

Ein sechs Wochen altes Kätzchen hätte ich mir wahrscheinlich schon auch immer mal wieder spielerisch "geschnappt", um ihm zu zeigen, dass das nix Schlimmes ist, die Kleinen lernen ja noch vergleichsweise schnell um.

Jetzt sind sie schon älter und deshalb wäre ich ein wenig behutsamer, einfach da sich das schon mehr verfestigt hat. Aber ich würde schon versuchen sie an die Hand zu gewöhnen und dabei auch immer so weit gehen, wie sie es gerade noch zulassen. Also schon auch mal kurz anfassen oder später hochnehmen, zB. vor der Fütterung (nicht während dessen sondern davor), wenn sie eh "zugewandt" und "freudig abgelenkt" sind. Also einen eher angstfreien, positiven Moment nutzen um ihnen nach und nach zu vermitteln "Ok, da kommt jetzt zwar die "gefährliche" Hand, aber schau, es passiert nix Schlimmes...".

Wichtig finde ich, es nicht zu übertreiben, also nicht weiterzumachen, wenn die Katze anfängt wirklich Angst zu zeigen. Eher die eh zugewandten und neugierigen Momente ausnutzen, das kann man über Futter oder Spiel begünstigen. Ich würde mich aber auch nicht von jedem Hauen oder Fauchen verunsichern lassen, denn das ist jetzt für die Katze noch kein Weltuntergang, solange man es nicht überspannt.

Was ich nicht machen würde ist den Kleinen "nachstellen", nie. Sie müssen von selbst kommen und wenn sie weg wollen, dann müssen sie auch weg dürfen ohne verfolgt oder bedrängt zu werden. Aber wenn sie von selbst kommen, dann würde ich an ihre Grenzen schon aktiv rangehen. Langsam, kleinteilig, ruhig. So nach dem Motto: "Schau, das ist gar nicht so schlimm, wenn die Hand Dich berührt...kein Grund zur Aufregung." Das müsst ihr nur halt auch wirklich ausstrahlen in dem Moment und Beiläufigkeit ist dabei sehr hilfreich, und ihr dürft halt selbst nicht verunsichert oder ängstlich sein.
 
Unsere beiden sind nicht scheu, waren von Anfang an sogar sehr zugänglich. Aber auf den Arm nehmen geht auch erst seit 1-2 Wochen. Vorher waren sie zu hibbelig?....zu unsicher mit uns?....fanden es einfach blöd? Generell sind sie kuschelig, wenn sie müde sind, sonst gibt es viel Wichtigeres.
Vielleicht versteh ich die Situation nicht richtig, aber nach meinem Eindruck gibt es kein Problem. Es sind Kitten die sich tendenziell anfassen lassen und ansonsten hibbelig- und von dem vielen "Neu" manchmal verunsichert sind. Nichts, was sich nicht mit etwas Zeit und Geduld geben würde. Von Zwang würde ich absehen.
 
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Ich habe hier auch einen Kater, der sich erst nach Wochen anfassen und kurz streicheln ließ. Inzwischen holt er sich seine Streicheleinheiten regelmäßig ab, aber er ist (noch) kein „Couchkater“ mit dem man beim Fernsehen kuscheln kann und hochheben findet er nach wie vor blöd. Er muss das Gefühl haben, dass er wirklich jederzeit gehen kann.

Wenn die Zwerge sich für kurze Zeit streicheln lassen und dabei sogar schnurren, würde ich genauso weitermachen. Sie kommen irgendwann auf dich zu, wenn sie mehr Streicheleinheiten haben möchten. Die Schreckhaftigkeit wird sich bestimmt noch etwas legen.

Ich finde, ihr macht das ganz toll und auch kleine Fortschritte sind Fortschritte. Man braucht nur etwas mehr Geduld.
 
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Vielen Dank für eure lieben Nachrichten!

@Mellanlara : Zwecks Kastration habe ich schon mit der Tierärztin gesprochen. Das Weibchen wird voraussichtlich Ende Dezember kastriert. Die TA meinte, dass die nächste Rolligkeitsphase im Januar losgeht und davor sollten wir sie kastrieren lassen. Parallel wird dabei auch noch ein Nabelbruch operiert werden.
Was das Männchen betrifft, werden wir es bis zur Geschlechtsreife hinziehen, also bis zu dem Zeitpunkt, an dem er anfängt zu markieren bzw. zu "stinken". Von einer Kastration zu einem früheren Zeitpunkt wurde mir abgeraten, weil nach der Kastration logischerweise kein Testosteron mehr produziert wird, der Penis nicht mehr wächst (und bei sehr früher Kastration dann eben sehr klein wäre), was später und vor allem im Alter zu Problemen wie Blasenentzündungen oder Harnröhrenverschluss durch Harngrieß führen kann. Wenn das Weibchen kastriert ist, sollte es ja nicht so schlimm sein, wenn das Männchen erst etwas später kastriert wird. Und ganz raus dürfen die beiden sowieso erst nach der Kastration.

Ja, über das Clickern habe ich auch schon nachgedacht. Hatte mir sogar einen Clicker und ein Buch dazu bestellt. Den Clicker hab ich einmal getestet, da waren die Katzen vor Schreck erstmal verschwunden. Ich persönlich fand den aber auch sehr laut, obwohl er für Katzen sein sollte. Hab dann einen Soft-Clicker bestellt, der wesentlich angenehmer ist. Nun ja, bei zwei Katzen sagen die meisten Ratgeber, dass man sie für das Clicker erstmal trennen soll. Verstehe ich auch, wenn zwei Kätzchen rumwuseln, wäre ich auch selber mit dem Clickern überfordert. Wenn ich die Katzen räumlich trenne, fängt aber dass Männchen ganz schnell an, nach seiner Schwester zu weinen. Das sind keine besonders tollen Trainingsbedingungen. Daher habe ich das mit dem Clickern erstmal gelassen, aber nicht ganz auf Eis gelegt. Evtl. werde ich es zu einem späteren Zeitpunkt nochmal probieren.

Allerdings klingt die Idee gut, den Kätzchen nur noch Leckerlies zu geben, wenn sie Sitz machen. Das sollte das schlagen nach der Hand eigentlich unterbinden. Vielleicht bekommt man das sogar ohne Clickern hin. Ich werde es auf jeden Fall mal versuchen.

@JuliJana : Ja, ich denke tatsächlich auch, dass Zwangskuscheln in unserem Fall nach hinten losgehen würde. Wenn ich sie damit nerve, dann verstecken sie sich nur noch vor mir. Mir erschließt sich die Logik auch immer noch nicht, man nimmt und streichelt die Katze gegen ihren Willen und dann soll die Katze immer wieder kommen und das gleiche wollen?!

@KatzeK : Als ich die Kätzchen anfangs ins Haus geholt habe, habe ich sie vollkommen in Ruhe gelassen. Sie waren im Wohnzimmer, damit sie sich nicht im ganzen Haus verteilen, hatten Versteckmöglichkeiten, Futter und Klo dort. Das Wohnzimmer ist der Raum, in dem wir uns am meisten aufhalten. So haben sich die Kätzchen an unsere Anwesenheit, unseren Geruch, unsere Stimmen gewöhnt und sich nach und nach mehr rausgetraut. Irgendwann haben sie sich abends mit etwas Abstand zu mir auf die Couch gelegt. Da habe ich dann angefangen, ihnen etwas näher zu kommen. Meine Hand zum schnuppern hingehalten und sie dann wie zufällig ab und zu mal berührt. Erst sind sie oft ganz schnell wieder verschwunden, aber mit der Zeit haben sie immer mehr zugelassen. Bei uns sind die guten Momente eher nach dem Füttern, dann wollen sie sich gerne hinlegen, ausruhen und sind relativ empfänglich für Streicheleinheiten. Manchmal eher kurz, manchmal aber auch schon länger. Und wenn sie weggehen oder sich weiter weg von mir hinlegen, lass ich sie in Ruhe. Aber vielleicht wären das die Momente in denen ich sie mal kurz anheben könnte. Oder zumindest versuchen.

Ich habe auch schon überlegt, ob ich nicht früher hätte anfangen müssen, sie anzufassen. Aber da waren sie so verängstigt, haben gefaucht, teilweise geschlagen, sind gleich weggerannt, haben sich versteckt. Ich weiß gar nicht, wie das hätte gehen sollen, da hatte ich überhaupt keinen Zugang zu ihnen.

@Andersland : Im Prinzip hast du die Situation gut zusammengefasst. So habe ich das bisher auch gesehen. Nur jetzt kommt das große aber: Freunde, Verwandtschaft und selbst die TAs raten mir permanent zum Zwangskuscheln. Das regt mich so auf. Jeder meint, nachdem die Katzen jetzt seit 6 Wochen bei uns wohnen, müssten sie super zahm und schmusig sein. So nach dem Motto: Die Katzen müssen funktionieren, was hast du falsch gemacht, dass eure Katzen immer noch nicht funktionieren.

Meinem Vater habe ich bspw. erzählt, dass sich die Kätzchen jetzt streicheln lassen. Die einzige Reaktion darauf war: "Aber hochnehmen lassen sie sich immer noch nicht?!" Das ist ungefähr so, als würde sich ein Kind, dass nicht gut in Mathe ist, riesig über ne 3 freuen und die Eltern sagen nur "Na das ist aber noch weit von einer 1 entfernt". Das ist doch absolut demotivierend.

Ja, mein Gott, wir hatten früher immer Katzen, die Menschen von Anfang an gewohnt waren, die wurden schon als Babys durchgeknuddelt. Schon klar, dass die bei jedem "Miez miez" kommen und sich ohne Gegenwehr hochnehmen lassen. Aber bei unseren gehts halt nun mal (noch) nicht. Ich weiß auch gar nicht, warum man ne Katze unbedingt hochnehmen muss. Das brauch ich gar nicht. Ich freu mich wirklich total, wenn sie allein abends mit auf die Couch kommen und trotzdem irgendwie meine Nähe suchen, ob mit oder ohne Streicheln.

Was mich jetzt aber endgültig fertig gemacht hat, war, dass ein Kätzchen aus dem Wurf, das wir weggegeben haben, von der neuen Besitzern ständig genommen und geknuddelt wurde und jetzt das liebste und schmusigste Kätzchen der Welt ist. Das geht so komplett gegen meine Vorstellungen. Ich red mir schon ständig ein, dass es wahrscheinlich daran lag, dass genau dieses Kätzchen immer am wenigsten Angst hatte, am neugierigsten war und sich auch als erstes streicheln ließ. Zudem kam es in einen Haushalt, in dem schon 3 Katzen leben. Außerdem sinds bei uns 2 Kätzchen, die sich sehr viel miteinander beschäftigen und mich so gesehen gar nicht brauchen. Das macht das ganze auch nochmal schwieriger. Aber das kann doch nicht die Erklärung sein.

Ich lass auch gerade über ne Kollegin nochmal nachfragen, ob die das Kätzchen tatsächlich gegen ihren Willen festgehalten und geknuddelt hat oder ob das Kätzchen jederzeit gehen konnte. Was beides für mich nicht erklärt, warum die jetzt so ein Schaf ist. Ich weiß nur, würde ich unsere gegen ihren Willen festhalten, hätte ich wahrscheinlich blutig gekratzte Hände. Ich denke, dass die sich vor Panik so richtig wehren würden. Deswegen frage ich mich echt, wie das bei dem anderen Kätzchen funktioniert hat.

Was mich auch ehrlich gesagt ein bisschen verunsichert, sind zukünftige Tierarztbesuche. Wie macht ihr das denn so bei halbwilden oder scheuen Katzen? Vor allem, wenn die dann ausgewachsen sind?
Bei unserem ersten Tierarztbesuch ist ein Kätzchen tatsächlich abgehauen, mussten wir im Praxisraum wieder einfangen, war nicht besonders toll. Zudem haben alle drei Kätzchen damals ihre Analdrüsen entleert. Hat natürlich gestunken wie Hölle, die TA war nicht so begeistert. Beim zweiten TA Besuch warens dann nur noch unsere beiden Kätzchen. Mit "Mamagriff", Handtuch und gut festhalten gings einigermaßen. Beim dritten TA Besuch gings nur um das Weibchen (Nabelbruch), da habe ich vorher ne Beruhigungstablette bekommen. Damit gings natürlich einwandfrei. Aber keine Ahnung, wie das noch weitergehen soll. Ich bin nach jedem TA Besuch nervlich am Ende.
Und wie bekommt ihr eure Katzen in die Transportboxen? Nachdem ich unsere nicht nehmen kann, funktionierts nur mit viel spielen und Leckerlies und dann ganz schnell die Tür zu machen. Und dann wird natürlich erstmal vollends ausgeflippt in der Box. Das macht mich echt fertig.
 
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Ich würde dir raten, dir bitte einen anderen Tierarzt zu suchen.
Was er bezüglich Kastration erzählt ist totaler Blödsinn.
Wenn du Pech hast, ist der Kater weg, bevor du ihn kastrieren lassen kannst, weil die Geschlechtreife ihn antreibt und er dann auch Kilometer weit weg wandert.
Dass der Penis klein bleibt, ist totaler Schwachsinn, sorry.
Unkastrierte, potente Tiere finden auch immer irgendwie einen Weg raus...
Am besten beide besser gestern als morgen kastrieren lassen.

Edit: Text umformuliert
 
Zuletzt bearbeitet:
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  • #10
Dein Tierarzt hat veraltete Ansichten und ist auf dem Stand vom letzten Jahrhundert.
Die TA meinte, dass die nächste Rolligkeitsphase im Januar losgeht und davor sollten wir sie kastrieren lassen.
Zahlt er auch das Ganze wenn sie (schlechtensfalls vom Bruder) schwanger wird? Die Rolligkeiten halten sich nicht an irgendwelche Vorraussagungen aus der Glaskugel. Und jede ungedeckte Rolligkeit erhöht das Krebsrisiko. Katzen können auch still rollen. Heutzutage werden Katzen immer früher und auch zu unüblichen? Zeiten rollig.
Was das Männchen betrifft, werden wir es bis zur Geschlechtsreife hinziehen, also bis zu dem Zeitpunkt, an dem er anfängt zu markieren bzw. zu "stinken". Von einer Kastration zu einem früheren Zeitpunkt wurde mir abgeraten, weil nach der Kastration logischerweise kein Testosteron mehr produziert wird, der Penis nicht mehr wächst (und bei sehr früher Kastration dann eben sehr klein wäre), was später und vor allem im Alter zu Problemen wie Blasenentzündungen oder Harnröhrenverschluss durch Harngrieß führen kann. Wenn das Weibchen kastriert ist, sollte es ja nicht so schlimm sein, wenn das Männchen erst etwas später kastriert wird.
Alles inzwischen veraltet.
Die Vermittlungschancen sinken rapide wenn Du einen markierenden Kater hast. Es kann durchaus sein dass er danach munter weiter markiert. Das Kater nach der Kastration noch bis zu sechs Wochen zeugungsfähig sind ist Dir bewusst?

Lass sie beide zeitnah kastrieren, dann hast Du einige Sorgen weniger. Den Katzen schadet es nicht, eher im Gegenteil.
 
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  • #11
Geschlechtsreife hinziehen, also bis zu dem Zeitpunkt, an dem er anfängt zu markieren bzw. zu "stinken". Von einer Kastration zu einem früheren Zeitpunkt wurde mir abgeraten, weil nach der Kastration logischerweise kein Testosteron mehr produziert wird, der Penis nicht mehr wächst (und bei sehr früher Kastration dann eben sehr klein wäre), was später und vor allem im Alter zu Problemen wie Blasenentzündungen oder Harnröhrenverschluss durch Harngrieß führen kann.
Woher hat er denn den Unsinn?

Damit empfiehlt er das genaue Gegenteil dessen was sein eigener Dachverband empfiehlt:
https://www.fve.org/cms/wp-content/uploads/FVE-position-early-neutering-cats.pdf
 
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  • #12
Ich würde dir raten, dir bitte einen anderen Tierarzt zu suchen.
Was er bezüglich Kastration erzählt ist totaler Blödsinn.
Wenn du Pech hast, ist der Kater weg, bevor du ihn kastrieren lassen kannst, weil die Geschlechtreife ihn antreibt und er dann auch Kilometer weit weg wandert.
Dass der Penis klein bleibt, ist totaler Schwachsinn, sorry.
Unkastrierte, potente Tiere finden auch immer irgendwie einen Weg raus...
Am besten beide besser gestern als morgen kastrieren lassen.

Edit: Text umformuliert
Dem ist nichts hinzuzufügen. Genauso sehe ich die Aussagen des Tierarztes auch.

Und was Kuscheln und Zutraulichkeit angeht würde auch ich auf Geduld und Zeit statt auf Zwang setzen.
 
  • #13
Zum einfangen. Ich hab zwei ausgewachsene Katzen die sich noch nicht anfassen lassen: Katz dazu bewegen in einen Raum mit möglichst wenig Versteckmöglichkeiten zu gehen. Bei uns ist das das Bad.
Alle Verstecke verbauen, Transportbox in eine Ecke stellen.
Katz langsam mit einem Handtuch oder einer Decke in die Box treiben.
Ich hab mit der Methode bisher für 2 Katzen unter 15 Minuten gebraucht. Weil ich die Methode bisher noch nicht perfektionieren konnte.

Beim Tierarzt die Katziles immer in ein Handtuch wickeln und nur das gewünschte Körperteil frei legen.
 
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  • #14
Vielen Dank für eure lieben Nachrichten!

@Mellanlara : Zwecks Kastration habe ich schon mit der Tierärztin gesprochen. Das Weibchen wird voraussichtlich Ende Dezember kastriert.
Ende Dezember dürften die zwei dann schon 7-9 Monate sein? Da könnte die Kleine dann schon hochträchtig sein oder sogar bereits den ersten Wurf haben...
 
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  • #15
puh okay.. ich würde dir auch empfehlen die kastration vorzuziehen und dir einen anderen TA zu suchen.
Meine beiden Jungs wurden mit 5 Monaten kastriert und da war mindestens einer auch schon potent.
Der Urin hat stark gerochen.
Abgesehen davon gibt es oft auch kaum Anzeichen deshalb frag ich mich wie du das erkennen willst?
Ebenso die Stille rolligkeit die hier schon angesprochen wurde.
Wenn du Pech hast geht es nach hinten los und die kleine muss dann ausgeräumt werden.
Was auch noch hinzu kommt ist dass unkastrierte Tiere in der Rangfolge höher stehen als kastrierte, das kann zu Ärger führen und da es ja ohne hin schon zu Ärger kommen kann bei ner Kater Katze Kombi würde ich das auch vermeiden

Zum clickern: ich würde die beiden nicht trennen, das hätte bei uns auch nicht funktioniert.
Es bedarf ein bisschen Übung, aber dann funktioniert das auch mit beiden gleichzeitig super.
im Forum machen es viele so das sie 2 Handtücher oder Ähnliches hinlegen und die Katzen dann darauf Platz nehmen. Mit der Zeit wissen sie dann auch von selbst wer wo sitzt, es bedarf halt alles etwas Training.

Wie du sie in die Box bekommst wurde ja jetzt schon gesagt, ansonsten empfehle ich dir auch das zu Trainieren.
Das kann man super ins clicker Training mit einbeziehen.
Hier freuen sie sich immer wenn plötzlich beide Boxen mitten im Raum stehen und legen sich direkt rein.
Das ist aber auch nur so lange toll bis wir mit der Box die Wohnung verlassen 😂
Unsere Box steht immer offen zugänglich im Raum und sie schlafen auch da drin.
 
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  • #16
Hallo,

ich habe u.a. einen scheuen Ex-Streuner, Yato (ca. 3 Jahre, wohnt seit gut einem Jahr bei uns).

Was mir immer wieder hilft:

Beim Training setze ich als Marker ein Wort (prima, yes, etc.) statt dem Clicker ein. Wir verwenden dieses Wort ausschließlich als Marker (wichtig!) - haben also eins gewählt, dass wir sonst nicht benutzen. Belohnung kann ein Leckerchen sein, Yato liebt auch Lob sehr, oder ein kurzes Lieblingsspiel, das nur in Verbindung mit dem Training gespielt wird. Es gibt so viele Arten Tiere zu belohnen - nicht anders als beim Menschen.

Als erstes hat Yato (noch im Ankunftszimmer) gelernt von mir angefasst zu werden, mich anzusehen, wenn ich seinen Namen nenne. Dann kamen „komm“ und „warte“.

Entspannte Situationen in meinem Beisein habe ich mit „alles ist gut“ und viele positive Effekte quittiert (Entspannung verstärkt zB durch Kraulen, Bürsten - mag Yato sehr). Wenn er kurz vor panischer Flucht ist (und da springt er auch schonmal gern gegen geschlossene Fenster), sage ich das, mein einäugiger Pirat kommt in eine Entspannungshaltung und ich kann regelrecht sehen, wie er die Situation neu evaluiert.

Das Training hat dazu beigetragen ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen uns zu schaffen. Yato hat verstanden, dass er mir und der Familie stets vertrauen kann und das bestärkt ihn mutiger und selbstbewusster zu werden.

Zur Desensibilisierung, Beispiel Hochnehmen:

Zu Beginn alles wieder in kleine Einzelschritte aufgedröselt - Yato „komm“, „warte“, „auf„ (ich nehme ihn hoch), sofort absetzen, Marker (Situation auflösen), Belohnung - über einen Zeitraum immer wieder üben.
Ich sage stets das Wort “auf“, einfach um ihm zu signalisieren, dass nun etwas passiert, dass er bereits kennt, so dass er sich darauf einstellen kann (so kann ich ihn zB auch von hinten hochnehmen, ohne dass er erst einmal erschrickt).

Steigerung: Hochnehmen, halten (zappel, zappel), “alles ist gut“ (Entspannung tritt ein), absetzen, Marker, Belohnung. Über einen Zeitraum immer wieder üben.

Nach und nach habe ich die Zeit des Haltens erhöht und zudem meine Familie gebeten, ebenfalls die Übungen mit ihm zu machen, damit er versteht, dass ihm auch von den anderen kein Unheil droht (wenn ich zB mal auf Dienstreise bin). Yato schnurrt inzwischen ausgiebig während des Haltens, wird nur manchmal ein wenig ungeduldig in Erwartung des Markers - „alles ist gut„, entspannte Haltung nochmal abwarten und erst dann Situation lösen. Er versteht ganz genau, dass ich den Marker setze und nicht er.

Ähnlich mit der Box - auch da gern ganz kleine Schritte denken und gehen und vllt. sogar erst einmal nur mit dem Boden der Box beginnen. So habe ich es gemacht (ich habe täglich die Übungen variiert, also mal Box, mal hochnehmen, mal Pfoten halten, Ohren kontrollieren, etc.), denn auch bei mir lag die Sorge, irgendwann mal zum TA zu müssen und den Tigerbären nicht transportfertig zu bekommen. Inzwischen ist Box überhaupt kein Problem mehr. Autofahren findet er dagegen immer noch nicht toll, da arbeiten wir weiter in ganz kleinen Schritten daran.

Bei meinen beiden Zwerglöwen Bail und Tarkin (inzwischen 2,5 Jahre alt) hatte ich das Training mit 16 Wochen mit beiden gleichzeitig begonnen. Anfangs war es ein wenig „turbulent“, sie haben aber schnell verstanden, dass Bedrängen zu nichts führt. Auch da habe ich sehr schnell insbesondere „warte“ etablieren können.

Falls Interesse: Ich habe hier im Forum auch einen Faden, wo ich darüber eingehender erzähle.
 
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  • #17
Es gibt ja auch immer diesen merkwürdigen Rat, Katzen nicht anzufassen, wenn sie fressen.
So habe ich die etwas misstrauische Susi (damals 8 Jahre alt), davon überzeugen können, dass ich keine Kuhkatzen fresse. Jetzt nach einem Jahr sind wir richtig dicke, ich werde sogar von ihr geputzt

@Mellanlara : Zwecks Kastration habe ich schon mit der Tierärztin gesprochen. Das Weibchen wird voraussichtlich Ende Dezember kastriert. Die TA meinte, dass die nächste Rolligkeitsphase im Januar losgeht und davor sollten wir sie kastrieren lassen. Parallel wird dabei auch noch ein Nabelbruch operiert werden.
Bitte nicht so spät. Ich bin ehemalige Züchterin und die Rolligkeitsphase beginnt bei Tieren >5 Monaten direkt an Weihnachten zur Tag-Nacht-Gleiche, die nöchste Rolligkeit kommt dann an Silvester :poop:
Und ich wohne in einer Gemeinde, in der die Katzenschutzverordnung gilt, d.h. Freigängerkatzen müssen mit 5 Monaten kastriert sein. Ansonsten dürfen die Tiere gefangen und kastriert werden!
 

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