Für mich stellt sich immer noch die entscheidende Frage, ob Katzen im Matriarchat leben oder von Katern dominiert werden.
Ich finde diese Vorstellung ziemlich seltsam.
Wir haben jetzt seit ca. 20 Jahren mehrere Katzen in verschiedener Anzahl. Erst zwei, dann sieben, bis vor einem Jahr 5 jetzt 4. Immer gemischte Gruppen im Freigang. Nur einmal mit einem Muttertier und ihren fünf Jungen, sonst waren immer alle kastriert.
Patriachat? Matriarchat?
Nichts davon. Die Katzen leben unabhängig von einander. Manche mögen sich, manche nicht so. Keiner dominiert den anderen. Keiner tyrannisiert den anderen.
Ich muss gestehen, dass ich dieser ganze Klassifizierung skeptisch gegenüberstehe. Was ist denn das Ziel?
Das ist so, als ob man verschiedenen WGs verschiedener Größe untersucht und die WG-Mitglieder unbedingt in irgendwelche Schubladen einordnen will
Das geht aber nicht. Mal gibt es dominante Männchen, mal ist es ein Weibchen. Mal keiner - so wie bei uns.
Bei allen Konstellationen, die bei uns gelebt haben, habe ich nie einen "Chef" ausmachen können. Kein Geschlecht hat das andere dominiert. Ob alt oder jung - jeder war gleichberechtig (ja, o.k., als Kitten vielleicht nicht).
Das einzige, was mir aufgefallen ist: auch wenn jedes Tier immer sein Ding gemacht hat, wenn etwas Außergewöhnliches war, ist das "Rudel" plötzlich aus allen Ecken zusammen gekommen. Das konnte sein, dass wir spazieren gehen wollten und sich plötzlich eine nach der anderen zu uns gesellt hat und wir am Ende mit sieben Katzen unterwegs waren.
Es konnte aber auch ein Feind sein. Einmal ist ein Dackel in unseren Garten gekommen. Zuerst war keine Katze im Blickfeld, plötzlich war der Hund von sechs Katzen eingekreist. Das fand ich tatsächlich erstaunlich.