Kater und Baby

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jooly

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20. März 2009
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Hallo ihr Lieben,

ich hoffe hier richtig zu sein und evtl.auf Hilfe zu meinem Problem.

Vor 7 Monaten haben wir Nachwuchs bekommen und mein Kater (die Katze nicht) schreit sich jede Nacht die Seele aus dem Leib und findet keine Ruhe. Unser Kind ist nachts relativ ruhig und weint so gut wie nie.

Bevor das Baby auf die Welt kam hat der Kater mit uns im Bett geschlafen. Das darf er weiterhin aber er entscheidet sich dagegen, weil, so denke ich, das Baby mit im Bett liegt.
Höchstens ganz kurz legt der Kater sich dazu, steht dann aber immer wieder auf und umschreitet sehr geräuschvoll das Bett (er ist Orientale, zu Lautstärke muss ich also wohl nichts hinzufügen :stumm: ).

Ich habe nie versucht ihn vom Baby fern zu halten und mich bemüht ihm reichlich Liebe zuteil werden zu lassen, so dass er sich nicht ausgeschlossen fühlt.

Langsam weiß ich nicht mehr weiter. Wir haben sogar schon mal die Schlafzimmer für verschlossen (wobei mir das schon sehr leid getan hat) aber er kann Türen öffnen und drückt unablässig die Klinke herunter und schreit dann eben vor der Türe. :(

Es schmerzt mich sehr, dass er sich scheinbar nicht mehr entspannen und wohlfühlen kann und frage mich, ob jemand von euch eine derartige Situation bereits erlebt und bewältigt hat.
Wie kann ich es ihm (und natürlich auch uns) leichter machen.

Vielen Dank schon mal
July
 
A

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Ist es ausschließlich das gemautze was er zeigt, oder hat er noch andere "Macken" entwicklet und habt ihr das Gefühl, das Baby beunruhigt, nervt, ängstigt ihn auf irgendeine Weise? Wie ist das Verhältnis der Katz zum Baby tagsüber?

Habt ihr mal einen umfassenden Rund-um-Check (also möglichst mit geriatrischem Blutbild) beim Tierarzt machen lassen? Möglicherweise fällt ja auch nur zeitlich zufällig etwas organisches mit der neuen Situation zusammen?
 
Hallo und schon mal Danke für deine Antwort :)

Er kann eindeutig das Baby nicht leiden und hat wohl auch Angst.
Sobald es schläft, schleicht er sich an, riecht am Kopf und würgt ohne sich zu übergeben. Bewegt es sich, rennt er weg. Schreit es mal (was nicht besonders häufig vorkommt), schreit er mit und wenn er gerade mit der Katze schmust, fängt er an, ihr am Ohr herum zu kauen (so dass es schon entzündet ist :rolleyes: ) und ihr in den Nacken zu beißen :confused:

Sonst spielt er normal mit der Katze, schmust mit ihr und flitzt durch die Wohnung.
Liegt das Baby tagsüber im Bett, legt er sich, sobald ich irgendwo sitze, zu mir auf den Schoß. Er frisst auch gut.
Im Prinzip ist er wie immer, nur dass er sich selbst einigen Schmuseeinheiten beraubt und diese komischen Verhaltensweisen der Katze gegenüber zeigt, sobald das Baby weint.

Manchmal schreit er auch tagsüber (was für ihn auch normal ist, da er schon immer ein Recht redseliges Wesen war :) ).

Nachts, sobald wir alle im Bett liegen und das Licht aus ist, geht das Theater los :sad:
Zu mir legen, aufstehen, Bett umrunden, schreien und dann alles wieder von vorne.

Ich war nicht mit ihm beim Arzt, kam aber, dadurch dass er in allen anderen Bereichen so ist wie immer, ehrlichgesagt nicht auf die Idee, dass es etwas medizinisches sein könnte.
 
Wie alt ist denn das Katerchen? Stress kann bei Katzen auch mal etwas medizinisches auslösen, das hat man sehr häufig im Bereich Blasenentzündung. Dann fangen sie in der Regel aber auch gern an nicht mehr ins Katzenklo zu gehen (also bei einer Blasenentzündung, nicht zwingend bei Stress).

Ich würde vielleicht mal einen Rund-um-Check in Erwägung ziehen um an der Front definitiv alles auszuschließen. Je nach Alter schadet so ein geriatrisches Blutbild sowieso nicht. Das ist zwar etwas teurer (ist natürlich von TA zu TA unterschiedlich aber mit 100 Euro muss man schon min. rechnen denke ich, bei uns waren es etwa 120 Euro) aber deckt dafür sehr viele Werte ab und man kann damit einige etwaige organische Veränderungen abdecken.

Grundsätzlich finde ich aber auch, dass Deine Beschreibungen vor allem gestresst wirken. Ich finde es toll, dass ihr so wenig für den Kater verändert habt und bemüht seid es ihm so einfach wie möglich zu machen. Eine große Veränderung ist natürlich dennoch. Mir steht das in ca. 3,5 Wochen auch bevor und ich bin schon sehr gespannt, wie die Mutzels das hier verkraften werden. Meine Hebi sagte auch, der kleine neue Mensch rüttelt das Familiengefüge ordentlich durcheinander und da muss jeder erstmal seinen Platz wieder finden, natürlich auch die Katzen. Das fällt naturgemäß Wesen mit unterscheidlichen Charakteren (und das sind ja auch Katzen) unterschiedlich leicht oder schwer. :)

Was Du zusätzlich auf jeden Fall versuchen kannst ist ein pflanzliches Beruhigungsmittel. Das knockt Katerchen natürlich nicht aus, hilft ihm aber vielleicht, die neue Situation besser zu verarbeiten. Klassischerweise empfiehlt man dafür Zylkene, Telizen und ich kenne noch Sedarom direkt. Zylkene und Telizen brauchen etwas länger bis eine Wirkung eintritt (man sagt immer so ca. 2 Wochen), Sedarom direkt soll schneller wirken (eigentlich wohl wirklich direkt, spätestens aber nach ein paar Tagen).
Auch Feliway-Verdampfer könntet ihr probieren, ich meine mich aber zu erreinern, dass schon Foris mit Kopfschmerzen drauf reagiert haben, also da vorher mal lesen, ob das mit Baby im Haushalt so problemlos nutzbar ist.
Zuletzt noch der Tipp, dass viele Katzen sehr gut auf Bachblüten ansprechen. Da würde ich mich allerdings von jemandem beraten lassen, der Ahnung davon hat. Hier im Forum hat Ina1964 sehr vielen Foris schon geholfen bzw. deren Katzen mit Bachblüten. Zuletzt hatte sie viel um die Ohren und hat keine neuen Beratungen vorgenommen, aber schreib sie ruhig mal an, dann kann sie ja gucken, ob sie es zeitlich schafft Euch zu helfen.

Um das selbstbewusstsein vom Katerchen zu stärken, könnte man auch versuchen ihm spezielle "Quality-Time" zu ermöglichen, die nur für ihn reserviert ist. Ich weiß, mit Baby und Routinen ist es etwas schwer, aber zur Not könnte ja vielleicht der Vater entweder die Kater-Zeit oder die Babaybetreuung währenddessen übernehmen? Man muss jetzt auch nicht täglich eine Stunde etwas machen, ein paar Minuten (15 Minuten oder so) reicht schon. Wichtig wäre eine Wenn-Dann-Routine, also zB immer nach dem Abendessen zieht man sich mit dem Kater in einen Raum zurück und bespaßt ihn dort mit etwas. Dazu könnte sich zum Beispiel klickern eignen oder möglicherweise auch als Vorstufe dazu ein Spiel, dass mir Ina damals empfohlen hat (Spieltherapie - Einzelspielstunden). Das hilft vielleicht um dem Kater etwas selbstvertrauen zu geben und ihm zu zeigen, dass er einen eigenen wichtigen Platz in der Familie hat.

Ich drücke Euch die Daumen, dass sich alles findet und das Katerchen sich mit der neuen Situation arrangieren kann. Ich würde mich freuen, wenn Du weiter berichtest!
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Kater ist fast 12.
Ist schon alles nicht so leicht für den Ärmsten :(

Ich werde auf jeden Fall mal die pflanzlichen Beruhigungsmittel und die "Quality-Time" für den Kater versuchen.
Danke dir für die guten Ideen! :)

Falls das nicht anschlägt, lass ich auch beim jährlichen TA-Termin das große Blutbild mitmachen. Der steht ohnehin bald an und es schadet ja nicht :)

Ich wünsch dir alles Gute für euer neues Familienglück :pink-heart: und drücke dir ganz fest die Daumen, dass deine Miezen Alles besser verkraften :)
 
Ich drücke die Daumen, dass es mit den Dingen bei Euch schon reicht!

Mit 12 Jahren würde ich wirklich beim nächsten Termin (oder wenn es nicht besser wird über Stärkung des Selbstvertrauens) das Blutbild machen lassen. Wichtig ist aber nicht nur ein großes Blutbild machen zu lassen, sondern ein geriatrisches Blutbild (dafür muss das Blut an ein externes Labor geschickt werden, zB Idexx oder Laboklin). In dem geriatrischen Blutbild sind deutlich mehr Werte abgedeckt und vor allem auch die Werte, die gerne Alterszipperlein aufdecken.

Danke für die guten Wünsche und auch alles Gute für Euch!
 

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