Interferon-Behandlungserfahrungen bei Calicivirusinfektion/Gingivitis/Stomatitis

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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MartinaP

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13. Juli 2023
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Hallo, meine geschätzt 15jährige Kätzin Miepsi leidet unter starker Gingivitis/Stomatitis. Bei ihr wurden Caliciviren gefunden, seit einer Antibiotikabehandlung aber keine behandlungsbedürftigen Bakterien mehr. Nach 3 Zahn-OPs hat sie nun keine Zähne mehr übrig, aber leider ist das Mäulchen immer noch bzw. wieder stark entzündet. Sie hat zuvor regelmäßig Cortison in Form von Depotmydrathen bekommen, aber darauf reagiert sie mit starkem Anstieg der Zuckerwerte. Nach Absetzen des Cortisons hat sich der Zuckerwert zwar glücklicherweise wieder normalisiert, aber nach Möglichkeit soll sie kein Cortison mehr erhalten. Da sie Gewicht verloren, kaum noch gefressen und "gemiepst" hat, gebe ich ihr jetzt Metacam auf Trockenfutterleckerlis, da sie leider nur so etwas über das Futter, also oral, freiwillig einnimmt. Ich habe Miepsi vor 3,5 Jahren aus einem spanischen Tierheim adoptiert, aber sie ist FIV und FELV negativ. Als weitere Symptome hat sie noch juckende und schuppende Haut, weswegen sie sich viel putzt.

Meine Tierärztin hat daher vorgeschlagen, eine Interferon-Therapie zu versuchen. Hierbei soll sie zunächst 5x alle 2 Tage entsprechend ihrem Körpergewicht von 3,5 kg jeweils 3,5 Einheiten subkutan gespritzt bekommen. Dann soll sie 1 Jahr lang oral 6 Tropfen täglich gemischt mit einer Kochsalzlösung einnehmen. Nach 3 Monaten könne man sehen, ob dies wirkt. Eine Spritzkur ins Mäulchen sei wohl nicht möglich, da die Zahn-OPs bereits abgeschlossen sind. Sonst hätte man das Interferon im Anschluss daran spritzen können.

Da die kleine Maus aber absolut nicht freiwillig etwas oral zu sich nimmt und ich sie nicht ein Jahr täglich extra stressen möchte mit Zwangsmedikation, wollte ich fragen, ob jemand weiß, ob Interferon neutral bis gut für die Katzen schmeckt, ich es also auf Leckerlis träufeln könnte? Falls nicht, ob jemand (positive) Erfahrungen mit einer anderen Interferon-Therapie in ähnlicher Situation gemacht hat, also z.B. mehrere Spritzkuren?

Oder vielleicht (positive) Erfahrungen mit anderer Medikation (z.B. Zylexis) gemacht hat?

Ich möchte der kleinen Maus gerne helfen. Notfalls gibt es halt wieder Cortison und wir hoffen das beste, dass sie keine Diabetes entwickelt...

Ich habe hier zur Behandlung mit Interferon nur sehr alte Threads gefunden und vielleicht gibt es ja neue Erkenntnisse. Auch meine Tierärztin fand die Idee gut, hier nach Erfahrungen mit Interferon nachzufragen.

Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe!
 
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Hallo, meine Katzen bekommen bei einem Calicivirenschub nach einem Spritzschema Zylexis, sie reagieren gut darauf.
Was sie aber nicht bekommen ist Cortison, Cortison hemmt das Immunsystem und bei einem Calicivirenschub sollte es gepuscht werden.
 
Huhu. Wir haben bei einem heftigen Calici Schub mal eine Interferonkur versucht, es hat auch geholfen, allerdings nur von relativ kurzer Dauer für den Stress. Bei uns wurde es allerdings nur gespritzt, von der oralen Einnahme habe ich noch nicht gehört, es ist aber auch sicher schon acht Jahre her bei uns. Alle Zähne raus hat bei uns für Ruhe gesorgt, aber wenn das bei euch nicht funktioniert hat, ist das natürlich irrelevant.
 
Mein FeLV-Kater bekam Interferon über 5 Wochen hinweg täglich 0,1 ml auf einem Schlecki verabreicht, das wurde anstandslos genommen - der Kater war aber auch sehr verfressen.
 
@Poldi Weißt Du noch das Spritzschema? Und wie teuer ist das Medikament?

Cortison hatte bei ihr aber grundsätzlich geholfen. Wenn mir sonst nichts sinnvolles einfällt, würde ich das wieder versuchen, damit es ihr besser geht. Ist aber nur letzter Strohhalm.
 
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Mit eurer Erfahrung in Sachen Cortison und Zucker ... ich würde mir das sehr sehr gründlich überlegen, ob ihr nochmal Kortison nutzt. Ihr konntet das nochmal abwenden, ob das allerdings ein zweites Mal klappt, darauf würde ich mich jetzt nicht verlassen. Zwei Katzen von mir haben durch Kortison bereits Diabetes bekommen, das ist nicht spaßig, wenn du messen und spritzen musst, jeden Tag für den Rest ihres Lebens ...

Wie wäre es denn, wenn du dir zeigen lässt, wie man spritzt und es dann selber Zuhause machst? Dann könntest du entweder Zylexis oder Interferon versuchen und deine Katze hätte den TA-Stress nicht.
 
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Leider ist meine Kätzin als einzige aller jemals bei mir lebenden Katzen absolut unwillig Medikamente oral mit Futter einzunehmen. Bei allen anderen hat das bisher bei neutralen oder gut schmeckenden Medikamenten immer gut geklappt. Die Kater waren aber auch immer sehr verfressen...

Wegen der Diabetesgefahr will ich ja auch vermeiden Cortison wieder zu geben. Aber täglich für ein Jahr oral Interferon zu geben, würde sie schlimmst stressen. Schon 10 Tage Antibiotikum haben sie völlig verängstigt und es hat lange gedauert bis sie sich hier wieder einigermaßen normal verhalten hat. Ein paar Spritzen beim Tierarzt geht da eher. Zylexis oder Interferon als Spritzkur wären daher eine Option. Ggf. Auch wiederholt.

@Poldi Danke für den Link. Das werde ich auch meiner Tierärztin zeigen. Ggf. müsste dann auch meine andere Kätzin mitgeimpft werden, damit das hilft.
 
Du hast aber schon gelesen, dass ich nichts von oral geschrieben habe, oder?
 
  • #10
Sorry, habe ich falsch gelesen. Aber es ist besser beim Tierarzt zu spritzen als zuhause, da sie sich sonst zuhause und bei mir nicht sicher fühlt. Tierarztbesuche verdaut sie ganz gut.
 
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  • #11
Es ist kein Zaubermittel, aber bei meinem Kater Linus haben Behandlungen mit Blutegel plus Homöopathie den Durchbruch gebracht. Interferon hatte bei ihm nicht geholfen.
Ich suche mal den link.

Edit: Hier ist er:
Blutegeltherapie bei der Katze, Erfahrungsbericht
 
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  • #12
Hallo Eva-Maria, das mit der Blutegeltherapie finde ich wirklich spannend. Das werde ich auch meiner Tierärztin mal vorschlagen. Das könnte mit meiner kleinen Maus ganz gut machbar sein. Vielen Dank für den Hinweis!
 
  • #13
Hallo Eva-Maria, das mit der Blutegeltherapie finde ich wirklich spannend. Das werde ich auch meiner Tierärztin mal vorschlagen. Das könnte mit meiner kleinen Maus ganz gut machbar sein. Vielen Dank für den Hinweis!
Sehr gerne. Bei uns war es wirklich die "Rettung". Meine TAe hatte sogar extra mit der Biebertaler Egelzucht telefoniert.
Aber wir hatten ja auch noch die homöopathische Behandlung dabei.
Was auf jeden Fall sehr eindrücklich war, dass Findus, wenn der Engel erst einmal angebissen hatte, immer entspannt gedoest hat
Und hinterher, wenn wir wieder zuhause waren, ging es ihm jedes Mal sichtlich besser, er ist dann gerne im Garten herumgesprungen.
Alles Gute für Euch. 🍀
 
  • #14
Wir behandeln unsere Katze Totti seit 6 Wochen damit. Wir spritzen es (ohne Nadel) in die Backentasche. Zusätzlich gibts täglich 2,5mg Metacam oral.
Behandlung begann nach der Zahn OP, in welcher sie 5 Zähne verlor.
Die Zwischenkontrolle nach 4 Wochen sag gut aus. Ganz weg ist die Rötung des Zahnfleisches an der hauptsächlich am schlimmsten betroffenen Stelle nicht, aber alles in allem sieht ihr Maul deutlich besser aus.
Ob das jetzt am Interferon oder der Zahnextraktion lag, kann natürlich niemand sagen. Es wird ein bisschen was von beidem sein.
Der TA nahm uns aber auch schon die Hoffnung, dass es jemand ganz weg gehen wird.
 
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  • #15
Hallo Eva-Maria, was für eine homöopathische Behandlung habt ihr zusätzlich verwendet?
 
  • #16
Wir behandeln unsere Katze Totti seit 6 Wochen damit. Wir spritzen es (ohne Nadel) in die Backentasche. Zusätzlich gibts täglich 2,5mg Metacam oral.
Behandlung begann nach der Zahn OP, in welcher sie 5 Zähne verlor.
Die Zwischenkontrolle nach 4 Wochen sag gut aus. Ganz weg ist die Rötung des Zahnfleisches an der hauptsächlich am schlimmsten betroffenen Stelle nicht, aber alles in allem sieht ihr Maul deutlich besser aus.
Ob das jetzt am Interferon oder der Zahnextraktion lag, kann natürlich niemand sagen. Es wird ein bisschen was von beidem sein.
Der TA nahm uns aber auch schon die Hoffnung, dass es jemand ganz weg gehen wird.

Gebt Ihr das Interferon dann mit einer Pipette? Oder einem Zerstäuber? Verdünnt oder unverdünnt? Und wie lange soll Eure Katze das Interferon bekommen?

Danke für den Erfahrungsbericht!
 
  • #17
Hallo Eva-Maria, was für eine homöopathische Behandlung habt ihr zusätzlich verwendet?
Ich bin bei einer THP, die hat die Behandlung genau auf Findus abgestimmt und meine TÄ hat sogar einmal mit ihr telefoniert.

Ich kann sie Dir gerne empfehlen, sie hat nur jetzt erst einmal Sommerpause.
 
  • #18
Hallo Eva-Maria, das mit der Blutegeltherapie finde ich wirklich spannend. Das werde ich auch meiner Tierärztin mal vorschlagen. Das könnte mit meiner kleinen Maus ganz gut machbar sein. Vielen Dank für den Hinweis!
Das kannst Du definitiv versuchen, der Bericht ist ja von mir damals verfasst. Es hat wirklich gut geholfen. Leider klappt es jetzt nicht mehr und wir sind seitdem auf Kortison. 😔
 
  • #19
  • #20
Das würde mich auch interessieren
Es war eine Behandlung mit Hochpotenzen, aber wie geschrieben genau auf Findus abgestimmt. Das heißt, die THP würde bei jeder Katze eine ausführliche Anamnese machen und dann dementsprechend die/das Mittel wählen.
Und es hat erst mit den Tierchen gemeinsam so gut gewirkt.
 

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