Hypokaliämie, HCM, Lungenödem und die Bitte um Hilfe ♡

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Blessed

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18. Mai 2025
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Hallo, Ihr Lieben!
Meine 16 jährige über alles geliebte Bibsi, die mich seit meinem 18. Lebensjahr ohne irgendwelche Komplikationen begleitet hat, ich habe Sie als Kitten von einem Bauernhof übernommen, ist derzeit in einem kritischen gesundheitlichen Zustand, den wir ( ich und mein Freund) im Folgenden schildern werden. Worauf wir hoffen, sind sowohl Erfahrungswerte eurerseits als auch Handlungsempfehlungen aus der Perspektive von Menschen, die ihre Katze ebenso sehr lieben, wie wir. Wie ihr wisst, fällt es manchmal, wenn man so eng und schmerzhaft involviert ist, schwer, die Situation klar zu beurteilen.

Bibsi wurde Ende Januar, nachdem uns ein Nachlassen ihres Spieltriebs ( vermutlich die beginnende Erblindung) und ein etwas vergrößerter Abdomen aufgefallen war, nach einem Ultraschall mit einer vergrößerten Milz, Verdacht auf HCM, und einer bereichsweise imhomogenen Leberstruktur diagnostiziert. Es Hinweis auf Tumorbildung lag nicht vor. Verordnet wurde ihr die Einnahme von Fortekor und Furotab (10 mg, jeweils verabreicht in zwei halben Portionen morgens und abends). Eventuell wichtig für später: Ein Kaliumsupplement wurde nicht verschrieben.

Bis Mitte Mai haben wir die Medikation verarbreicht. Der Spieltrieb wurde nicht wieder hergestellt aber Bibsi war bis dato lebensfroh, gelassen und hat ihr kleines Leben augenscheinlich genossen und wir haben im Februar eine (zunächst einsetztende, dann vollständige) Blindheit festgestellt. Ihr fiel die Orientierung in der Wohnung dennoch die meiste Zeit ausgesprochen leicht. Darüber hinaus setzte kurz nach Beginn der Medikation ein gesteigerter Appetit ein – scheinbar eine nicht untypische Nebenwirkung derselben.

So weit, so gut: Bibsi aß, trank, ging umher, suchte Nähe und ihr Zustand war, abgesehen von einem langsamen Muskelabbau, den wir auf verminderte Aktivität in Folge ihrer Blindheit zurückführten, stabil – bis er es gegen Mitte Mai nicht mehr war. Rapide, innerhalb von 1-2 Tagen, bemerkten wir, dass bei ihr bei der kleinsten körperlichen Anstrengung eine angestrengte Schnappatmung mit offenem Mund einsetzte. Auch durch Streicheln herbeigeführtes Schnurren konnte diesen Zustand auslösen. Ihr Appetit schien etwas gemindert.

Am 12.5. brachten wir Bibsi daher für eine Folgeuntersuchung zum Tierarzt, der Bibsi abhörte, am Abdomen und Thorax abklopfte und ihr Dyspnoe, ein Lungenödem und Aszites diagnostizierte. Sie erhielt eine Spritze mit Hexadreson und Dimazon (Furosemid), um Entzündungen entgegenzuwirken und eine Entwässerung herbeizuführen. Bibsi erhielten wir darauf unter dem Appell, sie gegebenenfalls bei anhaltendem Zustand euthanasieren zu lassen, zurück

In den folgenden Tagen zeigte sich, obwohl die schwere Atmung sich nun vollständig einstellte, ein rapider Abbau. Innerhalb von drei Tagen stellte sich ihr Appetit und ihr Durst vollständig ein, sie wurde zunehmend lethargisch und apathisch bis sie an Tag drei nicht einmal mehr aufstand. Essen führten wir ihr in diesem Zeitraum, wenn sie es überhaupt nahm, als Crème, Mousse und in kleinen Löffelportionen zu.

Gestern, am 19.5. brachten wir sie also, um eine zweite Meinung zu hören und eine genauere Diagnose durchführen zu lassen, zur Tierklinik. Nach einem Blutbild und einem weiteren Ultraschall wurde ein akuter, lebensbedrohlicher Kaliummangel (Hypokaliämie) sowie Dehydration festgestellt. Bibsi ging also auf Station. Die Gabe entwässernder Medikamente wurde eingestellt, um die Blutwerte zu normalisieren. Die genaue Medikation während ihrer Stationierung ist uns leider nicht bekannt.

Heute Mittag, am 20.05., kam ein Anruf, der uns Felsen vom Herzen fallen ließ: ihr Zustand sei „stabil“, sie würde essen und trinken und sei sehr aufmerksam.

Ihr weiterhin zwar defizitärer Kaliumwert sei dennoch „steigend“. Aus der Erleichterung stürzten wir jedoch tief, als uns abends um 18 Uhr der Anruf erreichte, dass Bibsi eine pumpende Atmung aufweise, sich ein Thoraxerguss ereignet und sich Wasser in der Lunge befinde. Wir wurden vor die Wahl zwischen direkter Euthanasie und einer Thoraxpunktion gestellt und entschieden uns für letztere. Zwei Stunden später erreichte uns telefonisch das Ergebnis: Man habe nicht so viel Flüssigkeit aufgefunden und abgeführt, wie gedacht. Gleichzeitig sei man auf eine das Herz ummantelnde Masse unbekannter Herkunft gestoßen, die nun zwecks Untersuchung an ein Labor geschickt wurde. Die Ärztin war sich ob der Herkunft der Masse völlig unsicher; auch über die Länge der Zeit, über die sich die Masse aufgebaut habe, sei nur zu mutmaßen. Ihre Empfehlung: So es sich um einen bösartigen Tumor handelt, sei es das Richtige, Bibsi zu erlösen – hier sind wir ihrer Meinung. So es sich um ein Wachstum therapierbarer Art handele, sei Bibsis Prognose zwar besser, das beste Resultat allerdings vermutlich eine palliative Therapie.

Die Situation für Bibsi ist also eine dunkle. Was denkt ihr: Gibt es noch einen Weg für Bibsi? Könnte es sein, dass sie (bei richtiger Einstellung und Kaliumsupplementierung) noch einen kleinen, aber erfüllten Lebensabschnitt vor sich und vor allem bei unshaben könnte? Dass das von dem Befund bezüglich der herzummantelnden Masse abhängig ist, ist uns bewusst; dennoch wäre gerade jede Einschätzung, jeder Erfahrungswert, jeder Rat wertvoll – ob hoffnungsvoll oder nicht.

Dankeschön, dass ihr diesen Bibs-Roman gelesen habt. Ihr seid wundervoll.


Liebe Grüße aus der traurigsten, schwersten Zeit die ich jemals hatte...

Katinka, Maxim und Adel (Bibsis flauschige Freundin)
Das Foto ist von Anfang Mai

Bibsi Mai.jpg
 
A

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Es tut mir sehr leid um die Erfahrungen die ihr gerade macht und ich kann leider nur positive Wünsche bei euch lassen. Solche Entscheidungen sind immer sehr schwer und tun unendlich tief weh.
Ich wünsche euch eine noch sehr schöne Zeit, aber auch ganz viel Kraft für die nächste Zeit. Es kein einfacher Abschiedsweg.
 
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Es tut mir sehr leid um die Erfahrungen die ihr gerade macht und ich kann leider nur positive Wünsche bei euch lassen. Solche Entscheidungen sind immer sehr schwer und tun unendlich tief weh.
Ich wünsche euch eine noch sehr schöne Zeit, aber auch ganz viel Kraft für die nächste Zeit. Es kein einfacher Abschiedsweg.
Danke für die lieben Worte ❤️‍🩹
 
Oh ich kann das so gut nachfühlen. Wir haben unseren Kater 2021 durch HCM verloren. Bei ihm ging das schnell. Wir hatten nichts bemerkt, fraß, trank, kam zum kuscheln. Eigentlich alles wie immer. Eines Nachmittags kam er aufs Sofa zu mir, hat sich hingelegt und furchtbar schnell geatmet. Ich bin dann mit ihm zur Tierärztin, die ihn ohne weitere Maßnahmen in die Tierklinik schickte. Als wir da ankamen kam er sofort in eine Sauerstoff Box und die Untersuchungen gingen los. Wie lange er die HCM wohl hatte ... keine Ahnung.
Wir haben ihn am nächsten Tag wieder abholen können. Ab da stand dann eins der beiden Katzenklos oben (ansich stehen die durch Katzenklappe erreichbar im Keller, aber die Treppen schaffte er nicht mehr), wir versuchten irgendwie die Medis in ihn rein zu kriegen und hatten noch ein paar Tage mit ihm. Einen Tag nach dem Tod der Mutter meines Freundes schrie und maulatmete er allein durch die Anstrengung aufs Katzenklo zu gehen und da wußten wir, wir müssen ihn erlösen lassen. Lupi wurde 14 Jahre und bleibt immer in unserem Herzen 😥.
Ich drücke euch die Daumen, dass ihr mehr Zeit bekommt !
 
Danke für das Teilen deiner Erfahrung, wir pflegen nun auch nur noch palliativ, ich denke es wird bald so weit sein, dass wir sie erlösen müssen. Aktuell schläft Sie und möchte nicht mehr fressen... Im Anhang findet man die Blutbilder, falls jemand noch eine unterstützende Idee hat.
 

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Danke für das Teilen deiner Erfahrung, wir pflegen nun auch nur noch palliativ, ich denke es wird bald so weit sein, dass wir sie erlösen müssen. Aktuell schläft Sie und möchte nicht mehr fressen... Im Anhang findet man die Blutbilder, falls jemand noch eine unterstützende Idee hat.
ich habe sie mir mal angeschaut und muss sagen: unverständlich wenn innerhalb von 2 Tagen soviel Blut abgenommen wird und damit eine vorhandene Anämie noch forciert, und doch (es sein denn vergessen einzustellen) die Elektrolyte nicht mitgemessen am 21. dann wundert mich auch nicht so ganz das beschriebene Verhalten. Die Nierenwerte waren am 19.5. soweit ok, Leber kann mitreagieren und deutlich dehydriert. Es ist gerade eine wirklich schwierige Situation, etwas zur Unterstützung der Blutbildung könnten sie geben, das sehe ich nicht auf der Rechnung (üblicherweise Vitamin B). Anämie kann enorm Müdigkeit machen und diese zeigen die blassen Schleimhäute neben den Werten. Wahrlich keine einfache Entscheidung.
 
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Sie war zu schwach und hat es nicht geschafft.

Heute um 16:05 Uhr hat meine geliebte Bibsi ihre letzte Reise angetreten. Umgeben von Liebe, an ihrem Lieblingsplatz zu Hause und in der sanften Gegenwart ihrer alten Katzenfreundin Adel, wurde sie friedlich eingeschläfert.

Mein Herz ist in tausend Stücke gerissen – es ist der größte Schmerz, den ich je empfunden habe. Und doch bin ich dankbar für die Ruhe, die ihren Abschied begleitet hat. Ich blicke zurück auf 16 wundervolle Jahre voller bedingungsloser Liebe – ein kostbares Geschenk, das nicht jedem im Leben zuteilwird.

Leb wohl, kleine Katzenseele. Du wirst zutiefst geliebt und wirst für immer unendlich vermisst werden.

Danke an jeden Mitleser für die Anteilnahme an unserer Geschichte ❤️
 
  • Crying
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Dieser Schmerz ist unfassbar, das weiß ich leider auch. Mein herzliches Beileid.
Wie gut, dass sie einen so friedlichen Abschied hatte. Ich denke an Euch!
 
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Das tut mit so unendlich leid mit eurer Bibsi.

Ich kann deinen Schmerz und deine Trauer sehr gut nachvollziehen. Meinen Scotty musste ich im März auch aufgrund von extrem fortgeschrittener HCM erlösen. Ich hätte auch den Erguss ab punktieren können, aber aufgrund des sehr schlechten Zustandes habe ich mich dagegen entschieden, das unvermeidbare wäre nur noch ein paar Tage in die länge gezogen.

Aber so schön, das ihr Bibsi in ihrer gewohnten Umgebung und im Beisein ihrer Menschen in frieden gehen durfte 🖤🌈
 
Es tut mir sehr leid um den schmerzhaften Verlust Deiner Bibsi 😢. Ich habe 2015 meine Lillifee an HCM und Tumor verloren. Sie war noch nicht einmal 3 Jahre.
Ich wünsche Euch ganz viel Kraft in dieser schweren Zeit 🍀🍀🍀.
 

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