Hochgradiges Lungenödem bei bis dato unerkannter Herzerkrankung

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Siamlinus

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24. August 2023
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Liebe Katzenfreunde,
ich erhoffe mir Antworten auf meine Fragen, nachdem mein geliebter Siammix Linus an diesem Tag überraschend wegen einem Lungenödem eingeschläfert wurde.
Ich kann damit nicht abschließen, denn es ging viel zu schnell.
Er hatte eine leichte Erkältung, dachte ich, und irgendwann fiel mir die Atmung auf, die nicht zu schnell war, aber wie eine Bauchatmung aussah. Er hat viel geschlafen, aber es war sehr warm und schwül, fraß aber und hat sich an auffälligen Stellen hingelegt. Treppen waren ihm offensichtlich zuviel. Ich entschied mich Samstags, dass es reichen würde Montags mit ihm zu unserer TÄ zu fahren.
Bis dahin änderte sich nicht allzu viel. Ich tippte auf eine Bronchitis o.ä. Bin seit 40 Jahren in der Medizin tätig und habe seit 30 Jahren Katzen. Man glaubt dann, dass man das einschätzen kann.
Sie hörte ihn ab und schickte uns sofort weiter in die Tierklinik mit der Diagnose Galopprhythmus und Dyspnoe. Dort wurde er mir direkt weggenommen, angeblich in eine Sauerstoffbox. Dann wurde ich gerufen und mir wurde auf einem Röntgenbild gezeigt, dass das Herz vergrößert war und er ein hochgradiges Lungenödem habe. Sie wollte versuchen ihn zu stabilisieren, auf Station. Andernfalls einschläfern. Ich sagte, dass er sich schon auf der Fahrt so aufgeregt hat und ich zu ihm wolle. Das ginge nicht. Sie haben ihn mir dann nochmal miauend in einem kleinen Käfig gebracht gebracht und ich habe spontan mein t- Shirt ausgezogen und ihm hingelegt, woraufhin er sich darauf gelegt hat und sofort ruhig war. Das Bild werde ich nie vergessen. Dann wurde er wieder auf Station gebracht und ich sollte zu Hause auf den Anruf warten wir er sich entwickelt. Nach 3 Stunden kam die Nachricht, dass er sich erst mit Sedierung und dem Diuretikum beruhigt hätte, aber er wieder eine hohe Atemfrequenz hätte und er das nicht lange durchhalten würde. Wir sind dann hingefahren, da er eingeschläfert werden sollte. Er saß in unserem Korb und schnurrte, was Katzen ja auch bei Stress machen. War sehr erschöpft und atmete schwer, aber kein Hecheln. Ich war dann bei ihm als er erlöst wurde. Es sei wohl eine der üblichen Herz-Erkrankungen gewesen. Der entsprechende Wert auch auffällig. Ich frage mich nur die ganze Zeit ob er sich nicht erst durch die enorme Aufregung ohne seine gewohnte Umgebung und mich als seine Bezugsperson, so drastisch verschlechtert hat. Und ob der Verlauf auch so gewesen wäre wenn ich nicht mit ihm dorthin gefahren wäre, sondern mit oralen Medikamenten das noch eine Zeitlang funktioniert hätte. Dann hätte man sich drauf einstellen können. 😳
Im Rückblick muss ich schon sagen,dass er kaum noch mit seinem Freund Miro gespielt hat, und ungern die Treppen ging, aber da er auch ein Gelenkproblem hatte, habe ich das darauf geschoben und auf Hitze und Schwüle. Man macht sich Vorwürfe. Er war letztes Jahr im April das letzte Mal bei der TÄ. 12 Jahre alt war er.
Ich bin so traurig, genauso der Rest der Familie, wobei ich die engste Beziehung zu ihm hatte. Vor allem unser Kater Miro versteht die Welt nicht mehr und wartet auf jeden Tag darauf, dass Linus kommt.
Wir hatten viele Katzen und alle sind sie gegangen, mussten auch teilweise eingeschläfert werden, Lilly mit 18, Linus Bruder mit 10, aber dieses Erlebnis lässt mich nicht los. Wenn ich jetzt das Gespräch mit der Ärztin suchen würde, würde mir das weiterhelfen?
Sie würde sich wahrscheinlich kaum erinnern, in einer hochfrequenten Tierklinik.
Danke für Eure Geduld bei meinem langen Bericht und evt Antworten.
Viele Grüße
Ute
 
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das tut mir sehr sehr leid....

ich kann dir nur von uns erzählen.
mein kater, hatte ich das gefühl, atme iwie komisch. ich bin dann mit ihm zum doc mit den worten...
jaja, lachen sie mich ruhig wieder aus, aber ich glaube, er atmet iwie anders.
der doc war sehr ernst, lachte mal so gar nicht, er wurde geröntgt, in die sauerstoffbox gebracht, der plan war auch, stabilieren um zur klinik zu fahren.
dazu kam es nicht mehr, wir waren 2 stunden beim doc, es verschlechterte sich, und die spritze stand im raum. zu der es dann auch kam, jedoch ersparte ihm das wohl nur noch wenige sekunden. als der doc anfing, die flüssigkeit zu spritzen, war mein gro0er schon verstorben.
die ganze praxis war völlig geschockt, von mir mag ich gar nicht reden

nein, ich glaube, nach dem was du erzählst, und dem was ich erlebte (sehr sehr ähnlich), nicht, dass du etwas hättest ändern können.

mein aufrichtiges mitgefühl und viel kraft :cry:
 
Das tut mir sehr leid für euch. Aber Versuch dir keine Vorwürfe zu machen, du hast getan was du tun konntest und ich bin sicher, dass du mit den besten Intentionen gehandelt hast. Ob das Gespräch mit der Ärztin dir helfen könnte ist schwierig zu sagen, vielleicht würde es dein Gewissen ein wenig entlasten aber ich glaube den größten Beitrag dazu musst du eh selber leisten.
 
Dein Verlust tut mir leid, alles Gute und viel Kraft in der schweren Zeit.

Und ob der Verlauf auch so gewesen wäre wenn ich nicht mit ihm dorthin gefahren wäre, sondern mit oralen Medikamenten das noch eine Zeitlang funktioniert hätte.
Du sagst es selbst. Der Verlauf wäre genau so gewesen. Katzen leben im hier und jetzt. Für ihn war der Weg zu Ende. Denn das ist der größte Liebesbeweis. Ihn gehen zu lassen als die Alternative leiden gewesen wäre.
Du bist zur Tierklinik gefahren weil Du das Beste wolltest. Das es so ausgeht konntest Du nicht wissen.
 
Vielen Dank für Eure Nachrichten. Die helfen mir sehr. Meistens kann das Umfeld ja nicht so viel anfangen mit der Trauer um ein Tier.
Das können nur Katzenliebhaber und Betroffene richtig nachvollziehen. Alleine das hilft schon. Dass man angenommen wird, mit allen Zweifeln und traurigen Gefühlen.
Ich kann auch noch nicht vergessen, wie er kurz vor der Spritze schnurrend vor mir saß. Dann denke ich immer: hätte ich ihn nur nochmal mitgenommen und wäre mit ihm im Notfall zu unserer langjährigen Hausärztin gefahren, die auch die letzten beiden Katzen und unseren Hund eingeschläfert hat.
Aber am besten mache ich jetzt meinen Frieden mit dem Ablauf und den Gegebenheiten. Sonst hängt man in einer Dauerschleife.
Im Herbst suchen wir einen neuen Partner für Miro, wenn kein Urlaub mehr ansteht.
 
Hallo Siamlinus,
mir ist heute genau das Gleiche mit meiner Lilly passiert. Erschwerte Atmung, zum Arzt, laut Röntgenbild Lungenödem und vergrößertes Herz.
Nach zwei Stunden in der Sauerstoffbox mit Antibiotikum und Spritze gegens Wasser dann der ernüchternde Anruf: die Ärztin konnte sich das dauernde Hecheln nicht erklären, hat einen Ultraschall gemacht und festgestellt, dass beide Vorhöfe im Herzen nicht mehr schlagen. Der Tod wäre unausweichlich und eine Frage von Tagen gewesen. Wenn das Herz nicht mehr mitmacht, ist es vorbei.
Ich durfte bei ihr sein, während es die Spritze gab und die Ärztin hat mir hinterher versichert, es war die richtige Entscheidung und hatte ihr einen Herztod ganz allein und jede Menge Schmerzen erspart.
Der ganze Leidensweg hat drei Studen gedauert. Es ging so plötzlich und war doch unvermeidlich.
Mich tröstet, dass sie nicht lange leiden musste.

Viel Kraft für dich.
Gruß, Sabine
 
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Hallo Siamlinus,
mir ist heute genau das Gleiche mit meiner Lilly passiert. Erschwerte Atmung, zum Arzt, laut Röntgenbild Lungenödem und vergrößertes Herz.
Nach zwei Stunden in der Sauerstoffbox mit Antibiotikum und Spritze gegens Wasser dann der ernüchternd Anruf: die Ärztin konnte sich das dauernde Hdcheln nicht erklären, hat einen Ultraschall gemacht und festgestellt, dass beide Vorhaben im Herzen nicht mehr schlagen. Der Tod wäre unausweichlich und eine Frage von Tagen gewesen. Wenn das Herz nicht mehr mitmacht, ist es vorbei.
Ich durfte bei ihr sein, während es die Spritze gab und die Ärztin hat mir hinterher versichert, es war die richtige Entscheidung und hatte ihr einen Herztod ganz allein und jede Menge Schmerzen erspart.
Der ganze Leidensweg hat drei Studen gedauert. Es ging so plötzlich und war doch unvermeidlich.
Mich tröstet, dass sie nicht lange leiden musste.

Viel Kraft für dich.
Gruß, Sabine
Hallo Sabine,
das Gleiche wünsche ich dir auch. Es tut mir leid , dass du dasselbe heute erleben musstest und deine Erfahrung trotzdem heute gleich mit mir geteilt hast. Es tröstet mich wirklich.
Unsere Lilly ist von allen Katzen mit 18 Jahren die älteste geworden.
Linus hat nicht gehechelt, eher gepumpt.
Sicher war es besser so, aber die Verarbeitung dauert seine Zeit zumal Miro mich auch täglich daran erinnert, denn er reagiert bei jeder Bewegung am Vorhang etc und guckt ob Linus kommt.

VG Ute
 
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