Hat die Hass-Liebe eine Zukunft?

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Rejo

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16. September 2016
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Hallo liebe Forengemeinde,

freue mich schon sehr auf Eure Meinungen!

Zur Vorgeschichte:
Wir haben einen 6-jährigen kastrierten Kater, dem wir bereits vor einem Monat einen Kumpel aus dem Tierheim holen wollten, wobei das Tierheim dort eher unwillig war eines Tiere herzugeben. Es hat leider allgemein einen eher schlechteren Ruf...
Nach weiterem Suchen bin ich auf einen Tierschutzring in der Umgebung aufmerksam geworden, der mit Pflegestellen arbeitet. Da die händeringend Stellen suchen und ich zur Zeit sowieso viel zu Hause bin, habe ich mich gemeldet und vor 9 Tagen eine ca. 1 Jahr alte kastrierte Kätzin von der vorherigen Pflegestelle übernommen. Sie kam aus schlechter Haltung und hatte in der vorherigen Pflegestelle ihre drei Jungen aufgezogen. Nun wollten die Verantwortlichen aber einen Platz für sie ohne die Kleinen, damit sie zunehmen und sich ohne Babys ausleben kann.

Die ersten zwei, drei Tage gab es natürlich nur Gefauche und Geknurre sobald die zwei Miezen sich bis auf 1,5m angenähert hatten. Nun schlafen sie mittlerweile nebeneinander auf der Couch, gehen problemlos aneinander vorbei, beschnuppern sich Nase an Nase oder am Po und zwei Mal haben sie sich auch schon kurz abgeschleckt. Da es so gut mit den beiden funktioniert, haben wir die Kleine nun ganz adoptiert.

Nun zum "Problem":
Der Kater läuft ihr von Anfang an überall hin nach. Dann sitzt er neben ihr und haut vorsichtig ein wenig mit der Pfote nach ihr, weil er spielen(?) will. Er schleicht sich auch an und will verstecken spielen. Sie gurrt in seiner Nähe und ist eine ganz liebe aber dann... geht es los mit Fauchen, Knurren, sie prügeln sich und die Kleine schreit auch. Sie läuft dann weg und er hinter her, immer wieder mit raufen und schreien, sodass auch Fell verteilt liegt. Die letzten zwei von drei Malen hat sie dann vor lauter Angst unter sich gepinkelt... Das geht so ca. 2-3 Minuten bis sie sich hinter dem PC-Tisch versteckt, weil unser Dickerchen da nicht hin kann. Nach etwa zwei Minuten ist alles wieder gut und er legt sich in seinen Lieblingskarton und sie kommt auch wieder vor und legt sich entspannt auf den Boden und schläft oder putzt sich. Danach knurrt sie ihn nochmal an wenn er zu Nahe kommt und er gurrt dann. Eben wie eine Hassliebe... Sie schlafen dann aber auch wieder nebeneinander auf der Couch und gehen problemlos nebeneinander her.

Was denkt ihr darüber?

Einfach machen lassen? Beider vorerst trennen? Ab wann eingreifen? Ich weiß, dass es erst 9 Tage sind, aber ich möchte nicht, dass sie sich immer bepinkelt vor lauter Angst. Das war eben gestern einmal und heute (bis jetzt) einmal... Wird sich das noch geben oder kann es sein, dass sie leider wieder weg muss, weil es ihr zu viel Stress ist?

Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten!
Rejo
 
A

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Hallo,

also das ist der typische Fall warum es immer heißt "gleichalt und gleiches Geschlecht"...der Kater möchte nicht nur fangerl spielen, sondern auch raufen und letzteres ist das was dem Mäderl leider zu grob ist und sie deswegen schreit.

Um das ganze zu entschärfen, wäre es am besten, vorrausgesetzt es ist dir möglich, nach einem Kater als Drittkatze zu suchen, der sollte dann aber vom Alter her zwischen deinen beiden liegen und auch so gern raufen wollen wie dein Kater das tut.
Wenn eine dritte Katze bei euch nicht gehen sollte, dann wirst du wohl oder übel für das Mädchen ein anderes Zuhause suchen müßen und für deinen Kater einen passenden Partner suchen.

Hierzu kannst du dich ja auch gern an die TS`ler im Forum hier wenden, die kennen ihre Tiere am besten und wissen welcher ihrer Kanditaten am besten passen könnte.
Spontan fällt mir die Userin Taskali ein, allerdings weiß ich nicht ob sie im Moment etwas für dich passendes hätte..
 
Hallo und herzlich Willkommen im Forum :)

Lies mal hier, dann wirst Du verstehen, was Rosalee meinte

http://haustierwir.blogspot.de/2011/06/katzen-kater.html

Ist wirklich eine schwierige Situation. Und ganz schlecht ist, dass die Kleine unter sich uriniert. Das ist ein Zeichen von sehr großer Angst.
 
Vielen Dank für Eure Antworten!

Das hatte ich leider befürchtet... Ich selbst hätte mir lieber einen gleichaltrigen Kater dazugewünscht, nur brauchte der Tierschutzring eben für diese Katze dringend einen Platz und da es bereits nach 3 Tagen so harmonisch zwischen beiden aussah, dachten wir ok es funktiontiert und sie darf bleiben.

Sollen wir es noch ein wenig versuchen oder können wir gleich sagen, dass es so nicht weitergehen kann und die Kleine leider schweren Herzens doch einen anderen Platz braucht?
 
Sollen wir es noch ein wenig versuchen oder können wir gleich sagen, dass es so nicht weitergehen kann und die Kleine leider schweren Herzens doch einen anderen Platz braucht?

Das ist schwierig aus der Ferne zu beurteilen. Aber nachdem, was Du schreibst, wird es langfristig wohl für beide, Katze und Kater, frustrierend sein. Und wie gesagt, das unter sich urinieren ist wirklich ein Zeichen großer Angst. Noch hat die Kleine sich nicht völlig eingelebt. Und sie hat vielleicht noch keinen langfristigen psychischen "Schaden" genommen.

Ich denke, ich würde mit dem TS sprechen. Sie möglichst schnell zurück geben und schauen, ob ihr einen passenden Raufkater für Euren findet.
 
Reizblase/Blasenentzündung?

Sooo, habe zwischenzeitlich mit dem Tierschutzring telefoniert und sie meinten, dass ich die Katze natürlich zurückgeben kann oder ob ich es vorher nochmal mit Bachblüten/Globuli probieren möchte.

Nachdem wir uns etwas über das Verhalten der Katzen unterhalten haben, um die richtigen Globuli zu finden, kamen wir darauf, dass sie außer dem "Stresspinkeln" auch sonst sehr häufig und immer nur in kleinen Mengen ins Katzenklo macht und auch nicht scharrt sondern sich gleich hinsetzt.
Da das sonstige doch recht freundliche Verhalten nicht so richtig mit dem Bepinkeln während dem Raufen übereinstimmt, meinte sie, dass eventuell auch eine Reizblase/Blasenentzündung vorliegen könnte.
Daran hatte ich ehrlich gesagt nicht gedacht, da sie seit sie hier ist so oft auf das Katzenklo ging und ich es auf ihre (kleine) Größe geschoben hab...

Daraufhin bin ich mit der Kleinen natürlich zum Tierarzt. Dort wurde ein Ultraschall gemacht und festgestellt, dass die Blasenwand doch recht dick ist und noch eine Stelle der Blase auffällig ist, was auf eine Entzündung hindeuten kann. (Wir hatten leider keine Urinprobe) Sie hat nun ein Antibiotikum bekommen und wir sollen nächsten Donnerstag nochmal kommen.

Das wäre doch ganz gut und es sind vielleicht doch nur "normale" Rangkämpfe und es legt sich noch?

Viele Grüße
Rejo
 
Ich glaube nicht daran, das sie wegen einer "Reizblase" pinkelt. Dazu ist die Situation einfach zu eindeutig.
Wenn sie wegen einer Blasengeschichte pinkeln würde, dann käme das öfter vor. Und eben nicht nur in dieser Situation.

Ich kann dir da wenig Hoffnung machen. Leider. Wenn jemand eine Lösung für dieses Problem finden würde, der wäre Millionär.

Und auch Bachblüten werden hier nicht helfen. Wobei auch? BB können kein normales Katzenverhalten ändern. Und genau das machen deine beiden. Es gibt schon Kätzinnen, die auch grob spielen und mit Katern mithalten können. Es gibt auch Kätzinnen, die das zwar nicht mögen und auch nicht mitspielen, die aber selbstbewußt genug sind, um das einem Kater auch klarmachen zu können.

Und es gibt Kätzinnen wie deine. Für die ist es nur Stress, ständig mit einem Kater konfrontiert zu werden, der gerne raufen möchte. Und das Pinkeln zeigt an, das sie dabei echt tierische Angst vor ihm hat.

Überleg dir mal, was die Kleine in kurzer Zeit alles durchmachen mußte. Erst schlecht behandelt, dann PS und Kitten (wie alt sind die denn mittlerweile?), dann zu euch und mit einem Kater konfrontiert, der leider ausgeprägtes Katerspielverhalten zeigt.

Mit Rangkämpfen hat das gar nichts zu tun.

Was würde passieren, wenn sie nicht das Versteck hinter dem Tischchen finden oder erreichen könnte? Mich wundert es, das sie danach doch recht schnell recht entspannt ist.
Aber du sagst, es wird immer schlimmer, und sie fängt jetzt zum pinkeln an. Dann kann sich das auch noch ändern.
Achte gut darauf, ob sie sich in der Gegenwart von deinem Kater noch durchs Zimmer laufen traut. Oder ob sie sich doch lieber versteckt.
Und dazwischengehen würde ich, sobald sie zeigt, das sie das nicht möchte, und der trotzdem hinterhermacht und sie bedrängt.
Aber er bräuchte einen Raufpartner, und sie eine liebe Freundin oder Freund.
 
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Vielen Dank für die Antwort!

Ich werde sie auf alle Fälle nicht auf Teufel komm raus zusammen halten wollen. Wenn es nicht besser wird, dann braucht die Kleine leider ein anderes Zuhause. Über das Wochenende probiere ich es noch, da die beiden den restlichen Tag über wieder ganz ruhig und normal waren. Sie spaziert durchs Wohnzimmer, legt sich auf die Couch und vorhin sogar wieder neben den Großen und als wir vom Tierarzt zurück kamen, haben sie sich gleich wieder vorne und hinten beschnuppert. Beim Futter betteln in der Küche sitzen sie auch nebeneinander und maunzen um die Wette...

Wie gesagt, sollte sich an diesem "Angstpinkeln" und Streiten in den nächsten paar Tagen nichts ändern, dann muss ich sie schweren Herzens wieder hergeben...
 
Wie gesagt, sollte sich an diesem "Angstpinkeln" und Streiten in den nächsten paar Tagen nichts ändern, dann muss ich sie schweren Herzens wieder hergeben...

Ich hatte dich ja eingangs schon gefragt ob es nicht möglich wäre noch einen Katerkumpel als Drittkatze aufzunehmen (viele hier, und auch in anderen Foren waren in einer ähnlichen Situation wie du und bekamen mit Nr.3 drei zufriedene Katzen!), denn dann könnte auch die Kleine bleiben da es ja wirklich bei euch nur ums unterschiedliche Spielverhalten zu gehen scheint...

Und Nein, mit 3 Katzen ist man kein Messie..ich habe 4 und wir alle sind glücklich! ;)
 
  • #10
Eine dritte Katze kommt zur Zeit leider nicht in Frage....

Aber es gibt, denke ich, gute Nachrichten:
Vorgestern gab es nochmal kurz ein Raufen hinter dem Computertisch, wobei mein Dicker nach etwa 30 Sekunden mit einem kleinen Kratzer auf der Nase wieder hervor kam. Seitdem war nichts mehr! Ab und zu wird noch gefaucht wenn die Kleine an sein Futter will und er aber wirklich hungrig ist oder er zu stürmisch auf sie zu läuft, aber sonst gibt es keine Probleme und kein Geknurre mehr. Gestern nach ihrem Mittagsschlaf hat sie ihn am Kopf abgeschleckt und heute war es andersrum.

Das ist doch vielversprechend oder? :)
 
  • #11
Das hört sich wirklich vielversprechend an. Ich hoffe, das bleibt so. Viel Glück weiterhin.
 
  • #12
Normales Verhalten?

Hallo ihr Lieben,

Die Kleine hatte sich seit den ersten beiden Vorfällen nicht ein Mal mehr vor Angst bepinkelt aber ab und an kommt es noch zu Streitereien. Beim Tierarzt wurde den Katzen aber vorsichtshalber die Krallen gekürzt.

Sie sind nun seit ca. 3 Wochen zusammen und fressen nebeneinander, jagen sich gegenseitig durchs Haus und gehen ohne Probleme aneinander vorbei und berühren sich dabei. Auch Nasenküsschen gibt es oft...

Auf youtube habe ich nun ein Video vom letzten Kampf hochgeladen. Wie würdet ihr das bewerten? Schlecht oder noch ok? Gleich nachdem der Kater weggeht, kommt sie schon wieder vor zum Nachsehen aber knurrt noch ein wenig und als sie geht, läuft er ihr nach. Jetzt schlafen sie wieder etwa 30 cm entfernt voneinander auf der Couch...

https://youtu.be/DcxQS6abHL4

Freue mich auf Einschätzungen und Empfehlungen :)
 
  • #13
Kann das Video leider nicht ansehen, es kommt die Meldung "Diese Video ist privat"!
 
  • #14
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  • #15
Puh, also "gut" sieht ehrlich gesagt anders aus! Er hat sie halt in der Ecke, wo sie nicht weg kann und lässt nicht von ihr ab, obwohl sie eigentlich mit allem, was geht, kommuniziert, dass er aufhören soll. Für ihn scheint es spielerisch zu sein, aber sie wirkt wirklich SEHR gestresst (um nicht zu sagen "überfordert"). Typische Fehlkommunikation zwischen Kater und Katze halt.

Ich denke nach wie vor nicht, dass ihr den beiden einen Gefallen tut, wenn ihr die Konstellation so lasst ... :(

Edit: er sieht auf dem Video auch deutlich größer aus als sie, kann das sein?
 
Zuletzt bearbeitet:

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