Harnkristalle und Blasenentzündung

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Marmelade

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19. August 2013
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EDIT: Ich bin nicht sicher, ob das Thema hier im Unterforum "Nierenerkrankungen" richtig ist?

Ich bin gard ein bisschen verzweifelt, wie es mit Timmi und den Harnkristallen weitergehen soll.

Wir waren mit ihm Mittwochabend notfallmäßig in der Tierklinik, weil er den ganzen Tag völlig schlapp herumlag, kaum fraß und auch keinen Harn absetzte. Dort wurden per Ultraschall Harnkristalle, eine übervolle Blase sowie eine Blasenentzündung festgestellt. Er bekam einen Katheter und eine Blasenspülung, musste über Nacht dortbleiben. Mittlerweile geht es ihm wieder deutlich besser, er bekommt noch Schmerzmittel und AB. Beim Abholen wurde mir außerdem gesagt, dass er ab jetzt Spezialfutter braucht. Ich bekam auch gleich Royal Canin Nassfutter in die Hand gedrückt.

In der Zwischenzeit habe ich mich in die Materie eingelesen und erfahren, dass man zuerst feststellen muss, ob es Struvit oder Oxalatkristalle sind. Dass Royal Canin eher Mist ist, hatte ich schon befürchtet. Auf meine telefonische Nachfrage, um welche Kristalle es sich handelt, bekam ich leider nur die Auskunft, dass man das nicht beantworten könne. Dafür hätte man Proben zur Auswertung einschicken müssen. Das sei aber nicht geschehen. Royal Canin würde aber für beide Steine passen. Auf meine Frage hin, wie das denn gehen könne, wenn die eine doch in zu basischem Harn entstehen, die anderen aber in zu sauerem, meinte die Arzthelferin, sie wisse das leider auch nicht so genau. Royal Canin sei eben ein medizinisches Futter, das über entsprechende Wirkstoffe verfüge. Die TÄ würde mich aber gerne zurückrufen um mir das zu erklären. Das war vormittags um elf. Bis jetzt habe ich leider noch keinen Rückruf erhalten.

So, jetzt sind die Kristalle also weg und es wurde nicht festgestellt, um welche es sich handelt. Ich habe die Vermutung, dass es Struvit sein könnte, weil Timmi in letzter Zeit fast nur noch Putenmuskelfleisch gefressen hat. Dosenfutter wurde kaum noch angerührt. Davor hat er jahrelang Rindfleisch gefressen. Putenfleisch soll ja den Urin eher ins basische verändern, während Rindfleisch offenbar eher säuert.

Auf jeden Fall muss ich jetzt den PH-Wert seines Harns feststellen, womit wir beim nächsten Problem wären. Timmi ist extrem heikel, was sein Geschäft betrifft. Am liebsten geht er im Garten in frische Beete. Nähert man sich ihm, unterbricht er sofort und läuft weg. Eine Urinprobe ins Katzenklo mit nichtsaugender Spezialstreu zu bekommen würde nur funktionieren, wenn ich ihn mit diesem Klo so lange in ein Zimmer einsperre, bis er Harn abgesetzt hat. Jetzt soll er aber auf keinen Fall Harn verhalten. So eine Aktion möchte ich ihm nicht zumuten, solange er nicht wieder gesund ist. Außer natürlich, es wäre medizinisch notwendig. Ich bin ein bisschen unsicher, was wichtiger ist: Regelmäßig Harn absetzten oder PH Wert bestimmen? Im Moment doch eher Harn absetzten, oder?
Habt ihr noch irgendeinen Trick, wie ich ohne so große Stress an eine Urinprobe komme?

Die Kristalle sind ja jetzt erstmal weg, es bleibt mir jetzt wohl nichts anderes übrig, als an Hand des PH Werts des Harns entsprechend zu füttern, also im Falle von zu hohem PH Wert mit Guardacid oder Hagebuttenpulver anzusäuern, oder?

Ich habe jetzt erstmal Teststreifen besorgt und Rinderbarf. Das Royal Canin frisst er nicht. Rinderbarf (Dr. Ziegler´s BARF-Rindermix gewolft - Dr. Ziegler's Naturfutterlädchen) dagegen hat er gleich sehr gerne gefressen.
 
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Hallo, ich war auch mit meiner Katze wegen Blasenentzündung beim Arzt. Der Arzt hat die Blase ausgedrückt um an Urin zu kommen.
Sollte zwar unangenehm für die Katze sein, meine hat aber gar nichts gemeint.
Bei der zweiten Blasenentzündung, habe ich selbst den Urin gesammelt. Habe mich ans Katzenklo von hinten angeschlichen und schnell einen flacheren kleinen Plastikdeckel darunter geschoben :) Hat aber funktioniert.

Ja, leider ist bei männlichen Katzen die Harnröhre sehr eng und da können Harnkristalle schnell gefährlich werden.
Frage mal bei deinen TA nach Fludt Tabletten. Die kann man therapiemäßig geben, ob regelmäßig das weiß ich leider nicht.
= Diätergänzungsfuttermittel für Katzen zur Verringerung der Gefahr des Wiederauftretens von Struvitsteinen. Bei Erkrankungen der unteren Harnwege – Felines Urologisches Syndrom – FUS

Ich habe die Tabletten einen Monat lang gegeben und sie hat bis jetzt (seit einem Jahr) keine Blasenentzündung mehr gehabt.
lg
 
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Hallo,

zunächst einmal hast du völlig Recht, dass nicht festgestellt wurde, ob es sich um Struvit oder Oxalat (oder andere weniger häufige Kristallformen) handelt, war ein schweres Versäumnis der TÄ. Auch dass RC totaler Schrott ist, hast du ja schon selbst erkannt. Die Hersteller dieser Spezialfutter (nicht nur von RC) behaupten gerne, sie hätten eine Zauberformel/Zusammensetzung, die den pH-Wert immer im richtigen Bereich hält. Naja, ich sag da nichts weiter dazu. Was sie nicht sagen, ist z. B., dass da überall Ansäuerungsmittel drinnen sind. Selbst wenn das den pH-Wert bei Katzen, die gar nicht an Struvit leiden nicht zu sehr senken würde, ist die dauerhafte Gabe von Methionin oder Ammoniumchlorid wirklich nur in Ausnahmefällen angesagt, wenn sonst immer wieder Struvit ausfallen würde, weil es bei Langzeitgabe zu ernsthaften Nebenwirkungen kommen kann. Und man stelle sich vor, das riskiert man bei einer Katze, die überhaupt kein Ansäuerungsmittel bräuchte!

Warum wurde ein AB verschrieben? Wurde überhaupt ein Antibiogramm erstellt und eine bakterielle Beteiligung festgestellt?

Wenn die Kristalle jetzt erst einmal ausgeschwemmt wurden, ist die Frage, ob nicht doch welche "nicht erwischt" wurden bzw., solange du noch nicht eine wirklich passende Fütterungsweise/Therapie gefunden hast, wie lange es dauert, bis sich neue Kristalle bilden. Ich würde da zeitnah noch einmal eine Urinuntersuchung machen lassen - und zwar bei einer/einem TÄ/TA, die/der etwas Ahnung hat von dem, was er/sie da tut. Zu deiner TÄ würde ich nach der Schilderung, dass sie nicht einmal wissen wollte, um welche Kristalle es sich handelt, nicht mehr gehen.

Ich kenne das Problem mit Freigang und Struvit bzw. Kristallbehandlung. Als es bei uns angefangen hat, war Slimmy auch noch Freigängerin. Ich habe sie da aber zunächst einmal drinnen behalten, so schwer mir diese Entscheidung auch gefallen ist, weil ich dachte, sie wird mir die Wände hochgehen (ist sie aber nicht und mittlerweile ist sie seit 6 Jahren reine Wohnungskatze, weil sie noch zig andere medizinische Baustellen entwickelt hat, die Freigang unmöglich machen). Du musst ja jetzt nicht nur erstmal regelmäßig den pH-Wert messen, es bringt dir auch nichts, wenn du jetzt am Futter schraubst (was du sicher machen musst, denn was einmal zu Kristallen geführt hat, wird es wieder tun) und die Maus frisst dann draußen unkontrolliert sonst was. Außerdem, solange ihr das Ganze nicht halbwegs im Griff habt, musst du ja auch feststellen können, ob sie überhaupt aufs Klo kann oder ob dabei Probleme auftreten. Stell dir vor, sie kann Tagelang nicht richtig Urin absetzen und du merkst das gar nicht, weil du es gar nicht mitbekommst. Langer Rede, kurzer Sinn: Ich würde sie nicht in einen Raum einsperren, bis sie gepinkelt hat und dann rauslassen, sondern sie jetzt erst einmal mindestens ein paar Wochen lang grundsätzlich nicht rauslassen.

Solange nicht geklärt ist, ob Ansäuern überhaupt notwendig ist, bitte nicht das oben genannte Astorin FLUDT geben! Das enthält Methionin, sprich ist ein Ansäuerungsmittel.

Zum Schluss verlinke ich dir noch ausführliche Infos zu Struvit, die ich mal zusammengestellt habe. Da geht es zwar nur um Struvit, vieles von dem, was ich hier nur kurz streifen konnte (nur z.B. die möglichen Nebenwirkungen bei Langzeit-Ansäuerung, die genaue Zusammensetzung der FLUDT-Tabletten etc.) sind dort aber im Detail erklärt: Struvit bei Katzen: Diagnose, Behandlung und Prävention •
 
ist ja schon fast alles geschrieben :)

wichtig ist jetzt, urin zu checken. ich hab dafür ein kaklo mit plastikstreifen aus tüten gemacht (so ein miniklo) und der patient durfte eben dann einen halben tag nur in dem einen raum mit nur diesem klo sein. klappt oft. dann mit einer einwegspritze aufziehen und ab zum TA. oder eben patienten mitnehmen& entweder blase ausmassieren oder eben punktieren.

erst dann kann es zielgerichtet behandelt werden!

jetzt erst mal, NaFu (wenn machbar mit wasser zusätzlich, soweit das toleriert wird) damit der freund viel pieschert. manchmal hilft auch, wasser etwas schmackhaft zu machen, damit die katzen zuätzlich wasser zu sich nehmen. (etwas thunfischsaft etc motiviert vieleicht)
 
Hast du schon eine Urinprobe kriegen können?

Den wie oben geschrieben, die Basis wäre den ph wert zu ermitteln und zu sehen ob noch Kristalle oder Gries im Urin zu finden sind.
Je nach Art kann man dann behandeln oder auch mit Futter etwas steuern.
Viel trinken und viel Flüssigkeit sind außerdem ganz wichtig.
 
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Vielen Dank für eure Antworten!

Timmi geht es inzwischen wieder gut. Ich habe eine andere TÄ kontaktiert, die demnächst eine Urinprobe per Punktion entnehmen wird. In der Zwischenzeit stelle ich ihn schon mal langsam auf Rindfleisch um. So richtig begeistert ist noch nicht davon. Aber ich mische es einfach unter sein Putenfleisch und erhöhe den Rindfleischanteil immer mehr. Die Leckerlies ("Felix", ich weiß eigentlich, dass das Schrott ist - ich dachte dummerweise, die fallen nicht sonderlich ins Gewicht) haben wir durch "Catz Finfood Meatz" mit 99% Hirsch ersetzt. Ich setze sie so sparsam wie möglich ein. Ich habe einen Trinkbrunnen aufgestellt und einen zweiten bestellt. Bis jetzt konnte ich erst einmal beobachten, dass er daraus trinkt. Aber ich beobachte ihn auch nicht ständig. Außerdem gibt es eine große Wasserschüssel mit Tischtennisbällen. Leider hat er daran bis jetzt kein Interesse.
Sobald wir die Ergebnisse der Urinuntersuchung haben, werden wir noch eine ausführliche Ernährungsberatung bei einer Tierärztin machen, die sich auf Rohfleischfütterung spezalisiert hat.
 
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Hallo @Marmelade,

wir haben gerade ähnliches am Start mit unserem Katerchen ( Methionin/Guardacid in Dauermedikation schädigend für die Blase!?! )...

Dazu sind es insgesamt zwei Kater hier, die bisher immer frei über den Tag an ihr Essen konnten. Beide sollen eigentlich Nieren, der eine jetzt akut Struvit-Diät halten, das ist ein Abenteuer...
Ich denke schon über Chip-gesteuerte Futterspender nach, die vor der Nase zugehen, wenn der Falsche kommt^^ weil mir wirklich die Ideen ausgehen, wie man das sonst machen soll, wenn die doch möglichst viele, kleine Portionen über den Tag essen sollen? Man ist ja auch arbeiten?

Naja, was ich fragen wollte:
Rindfleisch säuert, Geflügel eher das Gegenteil? Ist das wirklich so? Wo finde ich dazu denn mehr Infos, evtl auch hinsichtlich anderem, natürlich säuerndem Futter?
Denn unsere Tiger bekommen quasi nur Geflügel, weil diese Sorten meist Phosphatärmer waren und wir auf die Nieren achten sollen.
Dazu fressen die kaum Rind, mögen beide nicht (Leonardo zumindest).

Wo ist denn dieser TA, der sich mit Rohfleischfütterung auskennt? Kannst du mir das bitte schreiben?
Unser TA ist wirklich super, aber in Sachen Ernährung wie die meisten (Diät-TroFu wie VetConcept und Hills usw empfohlen). In dem Bereich hätte ich sehr gerne ne Zweitmeinung.

Ich lese hier immer wieder von MAC's NaFu, ist das prinzipiell brauchbar? Vor allem hinsichtlich Nieren- und Blasenthematik jetzt? Weißt du da mehr?

Viele Grüße, Marc

edit:
Bei uns sind es Struvit, die oft rechteckigen Formen erkennt man recht gut bereits unter 20x Vergrößerung, unter 40x sogar sehr gut.
 
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Nutzer Marmelade war seit über einem halben Jahr nicht mehr hier im Forum aktiv, insofern ist fraglich, ob da Antworten auf deine Fragen kommen werden. Was schade ist, denn ich bin beim Lesen ebenfalls über die Aussage "Putenfleisch soll ja den Urin eher ins basische verändern, während Rindfleisch offenbar eher säuert." gestolpert und würde dazu gerne mehr erfahren. Gibt es dazu Quellen? Ist es "nur" die Aussage eines TA o.ä.?
Vielleicht können andere Nutzer etwas dazu sagen? Ich verlinke mal "die BARF-Gurus" @Kuro und @SiRu

Ansonsten würde ich von dem im Anfangsbeitrag verlinkten Barf-Mix abraten. Steht zwar im dem Shop als "BARF-Rindermenü für Katzen" angepriesen (was nach fütterfertig klingt), ist aber meines Erachtens überhaupt nicht dafür geeignet. Das Zeug ist zwar teuer, besteht aber nur aus Billigfleisch bzw Innereien. Viel zu viel Leber drin, zu viel Herz, zu viel bzw überhaupt Niere, zu wenig (zumindest halbwegs hochwertiges) Fleisch. Von Supplementen ist in der Zusammensetzung des Menüs gar nichts aufgeführt. Das käme mir daher nicht in die Katz..
 
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Nutzer Marmelade war seit über einem halben Jahr nicht mehr hier im Forum aktiv, insofern ist fraglich, ob da Antworten auf deine Fragen kommen werden. Was schade ist, denn ich bin beim Lesen ebenfalls über die Aussage "Putenfleisch soll ja den Urin eher ins basische verändern, während Rindfleisch offenbar eher säuert." gestolpert und würde dazu gerne mehr erfahren. Gibt es dazu Quellen? Ist es "nur" die Aussage eines TA o.ä.?
Vielleicht können andere Nutzer etwas dazu sagen? Ich verlinke mal "die BARF-Gurus" @Kuro und @SiRu

Ansonsten würde ich von dem im Anfangsbeitrag verlinkten Barf-Mix abraten. Steht zwar im dem Shop als "BARF-Rindermenü für Katzen" angepriesen (was nach fütterfertig klingt), ist aber meines Erachtens überhaupt nicht dafür geeignet. Das Zeug ist zwar teuer, besteht aber nur aus Billigfleisch bzw Innereien. Viel zu viel Leber drin, zu viel Herz, zu viel Niere, zu wenig (zumindest halbwegs hochwertiges) Fleisch. Von Supplementen ist in der Zusammensetzung des Menüs gar nichts aufgeführt. Das käme mir daher nicht in die Katz..

Das müßte sich im Internet finden lassen......denn auch ich bin vor ca. 1 Jahr auf die Suche nach Info´s darüber gegangen
( ich hatte explizit nach BARF Ernährung bei Calcium- / Oxalatsteinen gegoogelt )
und wurde im Netz fündig. Leider habe ich nichts abgespeichert, aber zusammen finden wir das schon.
 
  • #10
Guten Morgen @Schlumps

Vielen Dank für die Antwort, genau das (Innereien etc) hat mich bei dem Zeug auch etwas skeptisch gemacht... Lässt damit leider auch die gesamte Firma inkl der angeblichen Ernährungsberatung in einem schlechten Licht stehen. Schade.

Edit: Lustig, unser Timon heißt mit Kosenamen meist Schlumpi oder Schlumps :D
 
  • #11
Beide sollen eigentlich Nieren, der eine jetzt akut Struvit-Diät halten, das ist ein Abenteuer...
Wirklich oder nur schnell geschossen?
Das ist immer mein erster Gedanke, vorrangig in Bezug auf die Nieren, weil Tierärzt*innen da oft vorschnell eine Diagnose stellen, ohne vollständige Diagnostik zu betreiben und in gar nicht so wenigen Fällen stellt sich dann raus, doch nichts mit den Nieren.
Ansonsten, wenn beides wirklich vorhanden ist, ist das meines Wissens unter Barf auch nicht wirklich ein Abenteuer (wobei ich nur Erfahrung mit Nieren habe).

Rindfleisch säuert, Geflügel eher das Gegenteil? Ist das wirklich so? Wo finde ich dazu denn mehr Infos, evtl auch hinsichtlich anderem, natürlich säuerndem Futter?
Denn unsere Tiger bekommen quasi nur Geflügel, weil diese Sorten meist Phosphatärmer waren und wir auf die Nieren achten sollen.
Säuern tun sie alle, weil Methionin im Fleisch ist. Was ein Grund ist, warum unter Barf teils gar nicht, teils geringer angesäuert werden muss als bei Dose (bei Trockenfutter ists meist anders, weil das mit zusätzlichem Methionin versetzt ist).
Natürlich ansäuerndes Futter gibt es grundsätzlich nicht, nicht, wenn Struvit vorliegt. Dafür gibts entweder das Diätfutter (das Urinary) oder eben nichts, weil gesunde Katzen bitte nicht ansäuerndes Futter bekommen sollten, sonst stehen sie ziemlich wahrscheinlich früher oder später mit Oxalaten da - und dass willst du ganz sicher nicht.

Wo ist denn dieser TA, der sich mit Rohfleischfütterung auskennt?
Das sind Mediziner*innen, keine Ernährungsberater*innen.

Ich lese hier immer wieder von MAC's NaFu, ist das prinzipiell brauchbar? Vor allem hinsichtlich Nieren- und Blasenthematik jetzt? Weißt du da mehr?
Es geht eindeutig besser. Gerade hinsichtlich Nieren. Und ohne P-Binder oder so bei nachgewiesener Nierenerkrankung auch nicht brauchbar. Aber das gilt für alle herkömmlichen Nassfutter, P-Binder muss wirklich sein, wenn die Erkrankung vorliegt.
 
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  • #12
Naja, es war Urin fürs Labor, mittlerweile 2 oder 3 Proben, was bedeutet denn "vollständige Diagnostik"?
Und wie meinst du "unter Barf nicht wirklich ein Abenteuer"? Beides unter einen Hut zu bekommen oder wie?
Mit dem Abenteuer meinte ich vor allem, die beiden getrennt zu füttern, wenn sie vorher über 10 Jahre lang nebeneinander und durcheinander gefressen haben.

Oxalat kann man ja angeblich sehr gut an der Pyramidenstruktur der Kristalle erkennen, ich hoffe, das so erstmal ausschließen zu können. Wollen würden wir das nicht, richtig.

Gibt es denn empfehlenswerte Ernährungsberater*innen, wenn die TÄ sich damit nicht auseinandersetzen können/wollen?
Langfristig würde ich mich schon selbst einlesen in das Thema, aber jetzt brauche ich einen kurzfristigeren Weg bis ich auf Stand kommen kann, das ist ja schon echt umfangreich.

P-Binder? Was ist P-Binder? Kannst du mir ein paar Links oder Suchbegriffe geben, mit denen ich mich weiter dazu informieren kann?
 
  • #13
Hallo. Ist die CNI gesichert?
Wurde ein geriartrisches Profil gemacht?
Ein Nierenschall?
Eine Urinuntersuchung?
Der Urin-Protein-Ceratinin-Quotient ermittelt?
Der Phosphatbinder wird über das Futter gestreut, um die Phosphate im Futter zu binden.
Ipakitine zB, es gibt aber inzwischen auch flüssige Alternativen.
Die Nierenbibel, dort findest du viele Infos.
Tanya's umfassendes Handbuch über chronisches Nierenversagen bei Katzen - Was ist CNI
 
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  • #14
Hallo. Ist die CNI gesichert?
Von einer echten CNI war nicht die Rede, sondern von einem "Frühwarnwert", der uns sensibilisieren sollte, dass die Katzen genug trinken und richtig ernährt werden sollten.
Ich meine, das Kreatinin (?) war auch etwas erhöht, soweit ich noch weiß. Ich muss die Berichte mal raussuchen, dann kann ich hoffentlich mehr dazu sagen. Frauchen pennt schon und sie hat die Ablage in ihrer Obhut.

Es waren jedenfalls immer umfangreichere Laboruntersuchungen des Urins um die 60,-
 
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  • #15
was bedeutet denn "vollständige Diagnostik"?
Schau mal hier (du fragst ja ohnehin noch nach Links, der ist von meinem Blog). Ansonsten hat @Poldi die Punkte auch schon mal erwähnt, ich packe dann noch Erklärungen auf dem Blog dazu. Bezieht sich nur auf CNI, nicht auf Harnsteine (wobei ich dort auch noch einen Beitrag zur Ernährung bei CNI habe und da auch kurz Harnsteine mit drin, weil das Futter bei CNI gern auch bei Harnsteinen vermarktet wird und beides nicht zusammengehört).

Und wie meinst du "unter Barf nicht wirklich ein Abenteuer"? Beides unter einen Hut zu bekommen oder wie?
Ich hatte mich damit auf deine Formulierung mit Abenteuer bezogen. Mein Eindruck war gewesen, Fütterung bei Niere und Struvit unter einen Hut zu bringen. Aber anscheinend habe ich das falsch interpretiert.

Mit dem Abenteuer meinte ich vor allem, die beiden getrennt zu füttern, wenn sie vorher über 10 Jahre lang nebeneinander und durcheinander gefressen haben.
Notfalls per Futterautomat mit Chipsteuerung, dann kommen sie nur an ihren jeweiligen Napf. Das kann unter Krankheiten, die eine veränderte Fütterung brauchen, immer mal nötig sein. Alternativ Futterschränke mit Chipklappe. Hängt von den jeweiligen Möglichkeiten ab, die gegeben sind, was sich besser anbietet.

Oxalat kann man ja angeblich sehr gut an der Pyramidenstruktur der Kristalle erkennen, ich hoffe, das so erstmal ausschließen zu können. Wollen würden wir das nicht, richtig.
Wenn das bemerkt wird, bevor es bereits Steine sind.

Gibt es denn empfehlenswerte Ernährungsberater*innen, wenn die TÄ sich damit nicht auseinandersetzen können/wollen?
Ich sage nein. Mir sind noch keiner Ernährungsberater*innen über den Weg gelaufen, bei denen ich dachte, jap, vertraue ich. Liegt aber auch daran, dass ich der Ansicht bin, das lässt sich erst beurteilen, wenn eins selbst genügend Wissen hat und dann brauchts die Beratung nicht mehr. Leider ist das Berufsfeld für die Ernährungsberatung nicht klar geregelt, es gibt keine genormte Prüfung wie durch eine Handelskammer und dadurch vermutlich wenige gute, aber überwiegend nicht wirklich gute.

Wenn du dich für Barf interessierst, lege ich dir Forum - dubarfst - Die Barf-Community ans Herz (ich bin dort auch unterwegs).
Dann das Thema Nieren noch mal. Der Früherkennungswert ist ziemlich wahrscheinlich SDMA. Der taugt bei Katzen nicht wirklich etwas. Meine Empfehlung, wenn der etwas anzeigt, ist immer: Vollständige Nierendiagnostik. Kein Blutwert allein sagt dir sicher etwas über CNI. Es muss immer mindestens die Kombi aus Blut und Urin, bevorzugt mit Ultraschall und Blutdruckmessung sein (letztere vor allem, bevor z. B. Semintra verordnet wird, das ist ein Medikament, das bei Proteinurie - vermehrte Ausscheidung von Protein über den Urin - zugelassen ist und im Nebeneffekt etwas blutdrucksenkend ist und deswegen auch die Messung).
Je nachdem, ob sich dann etwas bei den Nieren bestätigt oder nicht, gibt es leichte Einstiege ins Barfen, die wir drüben im dubarfst-Forum bieten, sogenannte Grundrezepte und ebenfalls (Teil-)Komplett-Supplemente. Damit kannst du den Einstieg überbrücken, während du dich einliest. Aber wichtig ist eben zu wissen, ist Nierenfutter nötig und das sollte es nur bei gesicherter CNI geben (Ausnahme gegebenenfalls noch ANI, aber davon reden wir ja gerade erst recht nicht).

P-Binder? Was ist P-Binder? Kannst du mir ein paar Links oder Suchbegriffe geben, mit denen ich mich weiter dazu informieren kann?
Das sind Phosphatbinder. Entschuldige, das hatte ich zu kurz gefasst.
 
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  • #16
Schrank mit Chipsteuerung klingt interessant... Ich bin ja ohnehin ein versierter Bastler mit sehr weitreichenden Möglichkeiten, aber die Grundidee mit dem Schrank hat mir definitiv gefehlt.

Und Danke für den Link zu deinem Blog! Der erste Eindruck ist:
Sehr angenehm kompakt konzentriert, aber ausreichend ausführlich um nichts zu übersehen.
Ich hoffe allerdings, dass wir uns das in Ruhe nach der jetzigen Struvit-Thematik vornehmen können, das bindet uns gerade schon sehr ein. Immerhin heute pH bei 6,4 und nur einen einzigen, winzigen Kristall im Urin gefunden. Wir hoffen das Beste!

Barf muss ich mir dann auch anschauen, wenn etwas mehr Luft im Kopf ist, ich merke gerade schon bei deinem Blog, wie ich viele Sätze mehrmals lesen muss weil ich den Faden verliere.
 
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  • #17
Ich hatte einen Futterschrank, allerdings ohne Chipklappe, sondern mit einfacher, weil hier beim Fressen so rumgesaut wurde, dass ich das auf diesen kleinen, leicht zu reinigenden Raum begrenzen wollte. Der war auch komplett selbstgebaut (bzw. mit Unterstützung, aber eben nicht fertig gekauft).

Ich versuche immer, mich kurzzufassen ohne was Wichtiges wegzulassen. Ist gar nicht so einfach bei so komplexen Themen.
Generell ist das halt hinsichtlich Nierendiätfutter wichtig, weil es das nur geben sollte, wenn eine CNI vorliegt (oder auch bei PKD, glaube ich), aber eben nicht nur bei einem erhöhten Nierenblutwert. Das ist mir für den Moment im Grunde das Wichtigste, das nicht zu füttern, wenn da noch nichts bezüglich Nierenerkrankung abgesichert ist.
Und natürlich nicht ewig warten, aber ich verstehe das auch, wenn die Kapazitäten nur begrenzt verfügbar sind.

Das mit dem verlorenen Faden kenne ich auch. Das Thema ist außerdem gut umfangreich. Wenn auch nicht wirklich schwer, es erscheint oft nur so.
 
  • #18
Kurzes Review hier:
Die letzten paar Urinproben waren komplett kristallfrei, nichtmal Kristallkeime zu finden.
pH-Wert lag aber mit 6,0 bis 6,2 immer recht tief bei je 1xmorgens und 1xabends eine Kapsel zu 375mg, daher haben wir auf 1 Kapsel 375mg am Tag reduziert (1/2 & 1/2). Lag aber gleich wieder bei pH 6,8 heute vormittag, müssen wir mal schauen, wie sich das einpendelt.
Die TÄ meinte, pH 6,5 wäre erstmal der Zielbereich, den wir anstreben sollen
 

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