Freigang bei stark befahrenen Straßen

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diego&nanni

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14. März 2025
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Liebe Mitglieder,

wir haben 2 Katzen (1 Jahr alt), die bisher reine Wohnungskatzen (4.Stock) mit freiem Zugang zu unserem gesicherten Balkon haben.
Nun wollen mein Freund und ich gerne umziehen in eine Hochparterre Wohnung. Dort könnten wir ihnen vom (großen) Balkon aus eine Katzentreppe hinaus bauen, sodass sie Freigang haben könnten. Es ist hinterm Haus eine größere Grünfläche mit Kinderspielplatz und einigen Straßen mit 30er Zonen. Außerdem ist aber ca 150m weiter vorne auch eine strak befahrene Straße mit Tempo 50.

Ich bin jetzt verunsichert, ob ich den Katzen den Freigang gewähren soll, einerseits waren sie ja bisher reine Wohnungskatzen und sie haben keine "Freigänger-skills" entwickelt, kennen keine Autos und Straßen, keinen Umgang mit Kindern, ihr Orientierungssinn wird auch nicht der beste sein, etc., und andererseits ist der Freigang auch nur in eine Richtung eher sicher (Spielplatz, 30er Zonen & Wohngebiet), die andere Richtung ist mMn für Katzen ungeeignet wegen der stark befahrenen Straße.

Soll ich darauf vertrauen, dass ihr Instikt sie nie zu dieser hoch frequentierten Straße leitet oder wäre es doch besser, einfach nur den Balkon, der hat ca 19m2, katzensicher zu gestalten und sie nicht raus zu lassen?

Wie verstehen Katzen das? Fühlen sie sich eingesperrt, wenn sie doch eigentlich im Erdgeschoß wohnen aber nicht raus können? Was ist, wenn sie dort andere Katzen sehen, die sich draußen frei bewegen können und sie selbst aber nur auf 19m2 Fließen am Balkon leben können?

Ich möchte ihnen schon lieber Freigang gewähren aber ich habe wirklich große Angst, dass sie überfahren werden könnten, sie jemand einfch mitnimmt (sie lieben Menschen und sind sehr zutraulich) oder sie sich verlaufen und nicht mehr heim finden könnten.

Was würdet ihr tun?

Danke euch schon mal für die Antworten.
 
A

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Freigang bedeutet immer Risiko. Man kann nicht davon ausgehen, das Katzen denken wie Menschen und Gefahr immer erkennen (Geschwindigkeit von Autos einschätzen, z.B.).
Wohin es eure Kater treiben wird, kann man auch nicht vorhersagen.

Wenn sie keinen Freigang kennen, werden sie weniger Probleme mit reiner Wohnungshaltung haben als wenn sie den Freigang schon mal kennengelernt haben.
Darum solltet ihr euch überlegen, ob ihr wirklich Freigang gewähren wollt, denn dann müßt ihr es wahrscheinlich immer machen, da Katzen nicht verstehen warum sie mal raus dürfen und mal nicht.
 
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Schwierige Frage, die ihr leider selbst beantworten müsst. Ich persönlich finde es auch schöner, wenn ich Katzen im Freigang habe. Aber das war auch bei uns nicht immer möglich.
Unsere Kalista saß im TH ohne Ambitionen auf irgendwas. Dann zog sie zu uns ins DG und war mit dem kleinen vernetzten Balkon glücklich. Später sind wir umgezogen, 1. Stock, nah am Boden der Tatsachen. Da merkte man schon, die will (wieder, war eine Fundkatze) raus, hing nur noch am Fenster und maunzte sehr viel. Jetzt im Haus mit Freigang ist das ihr Paradies.
Will meinen, wenn deine Katzen zukünftig auch weiterhin nur mit Balkon zufrieden sind, würde ich das erstmal versuchen. Es kann aber sein, dass sie, wenn die Freiheit so nah ist doch raus wollen. Dann würde ich das Risiko, so wie du die Lage beschrieben hast, wahrscheinlich eingehen, bevor ich unglückliche Katzen daheim sitzen hätte.
 
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Ihr müsst das selbst entscheiden und verantworten (es sei denn sie sind vom Tierschutz und nur als Wohnungskatzen eingetragen, dann müsstest du vllt sogar deren Erlaubnis einholen, ich weiß nicht wie bindend so Verträge sind, aber möchte es mal gesagt haben).
Ich hab unter ähnlichen Bedingungen dagegen entschieden und sie sind reine Wohnungskatzen geblieben.
Das war im Nachhinein gut, ich musste nochmals umziehen und nun geht es definitiv nicht mehr, hier ist keinerlei andere Meinung mehr möglich. Quasi Stadt, viele Buslinien, viel Verkehr..

Eine richtige Sicherheit gibt es nie. Ich finde tracker eine tolle Erfindung, dass man sich einen Überblick machen kann wo mieze sich aufhält, aber das kommt ja erst nach der Entscheidung vor der ihr jetzt steht.
Es kann immer was passieren, aber eine vielbefahrene 50er Straße in 150m wäre mir persönlich zu heiß.
 
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Die Katzen verstehen nicht, wenn sie andere Katzen sehen, dass sie selbst eingesperrt sind.
Natürlich ist Freigang dort, wo er einigermaßen gefahrlos möglich ist, etwas Schönes.
Doch bevor du schlaflose Nächte hast - und ich lese bei dir große Unsicherheit heraus - würde ich lieber den Balkon katzensicher machen.
 
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Hallo,

zuerst einmal ist es wichtig, nachzudenken, ob Ihr den Katzen dann auch für den Rest ihres Lebens Freigang gewähren könnt. Oder ob die jetzige Wohung nur für einen begrenzten Zeitraum angedacht ist und ihr dann evtl. wieder eine Wohungssituation habt, in der Freigang nicht möglich ist. Denn einer Katze den bekannten Freigang wieder zu entziehen kann zu gewaltigen Problemen bis hin zu Unsauberkeit und anderen Verhaltensstörungen führen.

Wenn Katzen raus dürfen, hat man immer das Risiko, daß ihnen draussen etwas zustösst. Da gibt es genug Berichte hier im Forum. Und daß sie nur in die ruhigeren Bereiche gehen, kann man ihnen auch schlecht beibringen. Mein inzwischen verstorbener Kater hat sich mal auf der Straßenkreuzung vor unserem Haus gesonnt, obwohl wir hinten raus direkt Streuobstwiesen und Felder haben. Zum Glück war es sonntags und kein Verkehr. Und ein erfahrener Streunerkater, der immer draußen unterwegs war, ist dann in seinem neuen Zuhause überfahren worden.
Daß sie sich verlaufen, ist eher unwahrscheinlich, außer in einer Paniksituation. Katzen erobern schrittweise ihr neues Revier. Sie gehen anfangs nur kurze Strecken, um schnell wieder in Sicherheit flüchten zu können. Meine jetzigen Katzen waren 4 Jahre Wohnungskatzen, sie sind anfangs nur mit uns raus, weil sie alleine Angst hatten. Inzwischen ist aber der eine Kater zum großem Jäger mutiert, er hat schon Mäuse, Ratten und sogar eine Elster heimgebracht. Soviel zum Thema "kennen sie nicht" - der Instinkt ist auch bei überzüchteten BKH-Katzen da und das Lernen erfolgte step by step.
 
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150m ist nicht viel für eine Katze.
Was ist denn hinter der 50km/h Strasse?
Ist es dort interessant kann ich dir Garantieren das es nicht lange dauern wird bis sich dort eine der Katzen umschaut,und ist es dort Lustig wird sie jeden Tag da drüber laufen.
Ich hab 3Katzen, der Kater läuft jeden Tag über die Strasse, eine Katze ist Quartier Katze, heisst, sie läuft zwischen den Häusern umher, und die Dritte Katze eine "Waldkatze", sie liebt die Wiesen und den Wald und will von Menschen verseuchter Umgebung nichts wissen.
Wenn du Glück hast, laufen deine Katzen kein einziges mal über die Strasse, wenn du Pech hast, jeden Tag.
Vergiss dabei aber nicht, einmal Freigänger, immer Freigänger. Haben sie erstmal die Freiheit kennen gelernt,bringt man das kaum wieder raus.
 
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Ich schliesse mich hier an: Schwere Entscheidung ...
WENN sie raus können, dann gibt es natürlich ein Risiko, dass etwas passieren könnte (Auto, bösartig-brutale Menschen, sonstige Gefahren) ... nur ein Hinweis von mir noch dazu: WENN Du ihnen Freigang ermöglichen willst, dann würde ich sie an Deiner Stelle jedenfalls nachts drinlassen. Unser Tierarzt hat gesagt, nach seiner Erfahrung passieren Unfälle mit Katzen in über 90% der Fälle nachts.
 
So, wie Du das zukünftige Umfeld schilderst, würde ich auf Freigang verzichten, falls die Katzen ihn nicht irgendwann vehement einfordern. Sie kennen jetzt nur den gesicherten Balkon und den werden sie auch weiterhin haben. Wir wohnen in einem vergleichsweise gut für Freigang geeignetem Umfeld (kleines Dorf, 1 Durchgangstraße mit begrenztem Verkehr, hinter den Grundstücken nur Wiesen und Wald), und unsere Kater sind zu 95% nach Anbruch der Dunkelheit im Haus, trotzdem wurde uns 2022 ein Kater bei einem Autounfall getötet. Er hat eine andere Katze über die Straße gejagt und war blind für alles weitere. Auch andere kleine Unfälle hatten wir im Laufe der Jahre, die bei reiner Wohnungshaltung eher nicht passiert wären. Ich würde unseren Katern den Freigang trotzdem nie verwehren, zumal wir in der guten Jahreszeit auch fast ausschließlich draußen leben. In einem Wohngebiet, wie Du es beschreibst, wäre mir das Risiko aber zu groß.
 
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wow, vielen Dank für eure schnellen Antworten.
uns ist klar, dass sie einmal Freigänger- immer Freigänger bleiben werden. Es ist eine Eigentumswohnung, wir haben dann auch nicht vor, wieder auszuziehen, und wenn, dann müssten sie natürlich wieder Freigang haben.

@Wildflower
wir hätten vorgehabt, eine Katzenklappe von der Wohnung auf den Balkon zu machen und vom Balkon eine Treppe hinunter, sie hätten dann durchgehend Freigang.

@Liesah
ja, wir haben sie vom Tierschutz, aber ich kann mich nicht erinnern, dass sie gezwungenermaßen als Wohnungskatzen gehalten werden sollten, das hat uns zumindest so keiner gesagt und auch im Vertrag steht nichts davon. Ich glaube daher, es sollte kein Problem sein.

@Rike Popike
davor habe ich auch Angst, dass sie dann maunzend am Balkon jammern weil sie nicht raus können.
Deine Idee, es mal ohne Freigang zu versuchen und zu sehen, wie sie damit klarkommen, fiinde ich gut.

@Löwenmutter
ja, ich habe wirklich große Angst um sie, ich würde mich selbst schon als Helikopter-Katzen-Mama bezeichnen.
aber schonmal gut, dass sie solche "Ungerechtigkeiten" nicht erkennen können.
Die Umgebung ist eben auch nicht ganz so katzengerecht - vielleicht gibt es ja auch gar keine anderen Freigänger Katzen.

@Witwe Bolte @Tomc@t @MrsSophie @Kulli2015
es gibt hinter dieser stark befahrenen Straße einen kleinen Bach, ich denke also schon dass der sehr interessant ist... Außerdem auch ein Restaurant und eine Bar, so menschenbezogen wie sie sind, würden sie dort sicher hingehn
Nur tagsüber raus lassen finde ich irgendwie nicht so gut, falls wir dann im Urlaub sind zB kann sie keiner am Abend wieder rein holen oder abwarten bis sie von selbst wieder kommen und rein lassen. Wir hatten eher vor, dass die Katzenklappe dauerhaft offen ist und sie raus und rein gehn können, wann sie wollen.

Nach all euren Antworten tendiere ich doch auch eher dazu sie erstmal nur am Balkon zu lassen und nur falls sie es unbedingt einfordern erst raus zu lassen....


Danke euch vielmals für eure Antworten.
 
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Zum Thema Katzenklappe, die gibt es doch auch programmierbar. Dann kämen die Miezen z.B. nach 22:00 Uhr noch noch rein, aber bis 7:00 Uhr morgens nicht mehr raus.. ich meine das schon mal gelesen zu haben. Das wäre dann, wenn’s sein muss ja vlt. auch eine Möglichkeit der Beschränkung, ohne das auf die Herrs haften gewartet werden muss.
 
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