kann ich ihm mit diesem Plan schaden?
- beißen sich ein Medikament gegen IBD und das für die Bauchspeicheldrüse?
- wann sollte ich zur Nachkontrolle, um eventuell eine Besserung zu sehen?
Zum Pankreas-Medikament kann ich dir nichts sagen. Da Pankreatiden hier immer eine Folge der Darmentzündung waren, wurden die immer nur symptomatisch (Schmerzmittel, Infusionen, was gegen Übelkeit...) behandelt, der Fokus auf den Darm gelegt und damit erledigte sich dann auch die Pankreatitis.
Generell kannst du mit einer Behandlung auf IBD an sich erstmal keinen Schaden anrichten. Man gibt üblicher Weise Prednisolon und schallt dann regelmäßig drauf. Bei uns waren das je nach Zustand der Katze anfangs Schalls im Abstand von 2(Phoebe) oder 4-6 (Toby) Wochen, bis eben keine Entzündung mehr zu sehen war. Dann gab es erstmal halbjährliche Kontrollen und da die auch fein waren, müssen sie sich jetzt noch, wenn sonst nix ist, einmal im Jahr in den Bauch gucken lassen
😉
Pred. kann aber natürlich NW haben. Zuvorderst ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Diabetes. Das ist überschaubar, wenn Pred. abends und als Tagesdosis (also nicht als Depot für zwei Wochen) gegeben wird. Ich lass bei Blutbildern immer den Fructosamin-Wert (Langzeitzucker. Glukose bringt einem nix, da das auch bei Aufregung hoch geht. TA-Besuche sind aufregend) bestimmen. Bisher kein Diabetes in Sicht, dafür lebendige Katzen. Ich bin da pragmatisch. Einer Katze ihr Pred. nicht zu geben, weil sie einen Diabetes entwickeln KÖNNTE, halte ich für extrem schräg. Denn dann hab ich im Zweifel eine tote Katze. Gut, die kriegt dann immerhin keinen Diabetes mehr.
Generell ist die Therapiekontrolle bei IBD der Schall. Plus natürlich deine Beobachtung. Geht's Katz' gut? Kot ok, Appetit ok, Zeichen für Unwohlsein? Nein? Schall auch fein? = Erfolg! Einen erhöhten fPLI zusätzlich eben nach ein paar Wochen per Blut nochmal kontrollieren.
Allerdings bin ich bei deinem Plan dennoch skeptisch. Denn wenn es wirklich nötig wird, dass du deinem TA das so ins Buch diktierst, läuft da generell was falsch. Da du aber kein TA bist, egal, wie viel du liest, ist die Erfolgsaussicht fraglich. Aus dem ganz einfachen Grund, dass Verdauung ein komplexes Spiel ist. Allein die richtige Pred.-Dosis auszuwählen - ja ähm. Wer soll das wie machen? Der TA? Das schaffen schon so einige TÄ nicht, die grundsätzlich den richtigen Übeltäter (hier vermutlich eben der Darm) identifizieren. Oft wird zu niedrig eingestiegen. Dann haste Pred. im Tier und es bringt nix. Das Schlechteste aus beiden Welten. Je nach Konstellation ist Pred. sehr oft, aber nicht immer das Mittel der Wahl (Phoebe hier durfte zusätzlich Ciclosporin nehmen. Aber die war auch komplett eskaliert). Dann - sorry - schafft es dein TA ja anscheinend noch nicht mal, Pankreas und Darm im Gesamtbild zu betrachten. Das ist aber noch ein einfacher Zusammenhang in dem Geschehen. Ich ähm... Bin nicht überzeugt?
Anderer TA? Was hältst du davon?
Jein, ich habe den Namen Forl mal gehört, aber nie hinsichtlich meiner Katzen. Mir wurde halt immer gesagt, dass bei Inzuchtkatzen Zahn- und Nierenprobleme gewissermaßen an der Tagesordnung sind. Ich habe das natürlich geglaubt und brav immer wieder alles sauber machen lassen.
Zwar kannst du bei Inzucht alle möglichen Probleme haben, allerdings kannst du bei Katzen generell einfach fast schon sicher Irgendwann FORL haben. Weshalb die Inzucht-Erklärung da irgendwie wortwörtlich für die Katz' ist.
Man sagt, jede dritte Katze ab dem Alter von 5 Jahren sei betroffen. Mit steigendem Alter immer noch mehr.
Hier haben und hatten alle fünf Katzen, die je hier lebten, FORL. Alle.
Deshalb werde ich bei "die tut sich schon lange mit den Zähnen schwer" bei einer älteren Katze natürlich hellhörig.
Ich weiß, ist auch wieder Geld. Aber ich würde die Dame mal ins Dentalröntgen schieben wollen, wär's meine Katze. Bzw. im ersten Schritt mal einem erfahrenen Zahn-Tierarzt vorstellen, die haben zwar keinen Röntgenblick, aber können doch von außen und per Sondierung schonmal ne Idee abgeben, woran sie da so denken (Achtung, es gibt auch genug Katzen, da merkste von außen rein gaaar nichts). Ehrlicher Weise würde ich deinen Kater angesichts des Alters und der hohen Wahrscheinlichkeit von FORL gleich mit vorstellen.
Das sind einfach grausige Schmerzen, die kein Tier aushalten sollte.