Die Katzen meiner kranken Freundin

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montypauli

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3. August 2013
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Ihr Lieben,ich habe wahnsinnig lange überlegt diesen Beitrag zu verfassen.In erster Linie weil es nicht um mich geht und zweitens weil ich eigentlich nicht über dritte schreiben möchte,die sich selbst nicht äußern. Warum ich es trotzdem wage ist,weil das Internet eine Form von Anonymität bietet und weil es mir nicht aus dem Kopf geht.
Es geht um eine gute Freundin von mir. Sie hat zwei Katzen(zum Glück,denn dazu mußte ich sie auch überreden),aber sie hat es angenommen.Bei Ihr leben zwei weibliche Katzen(geschätztes Alter zwischen 6-8 Jahren)beide kastriert.

Sie lebt in einer 38 qm-Wohnung und die erste Katze(Fritzi) kam als Kitten zu Ihr und nach langen Gesprächen hat sie auch Paula dazugenommen. Alles in allem kümmert sie sich recht gut,aber nun hat sie mir anvertraut,dass sie seit Jahren alkoholabhängig ist und sie nicht wüßte,ob es den Katzen noch gut geht.

Ich selbst war wie vor den Kopf geschlagen,denn das hatte ich gar nicht bemerkt-Als ich ihr vorschlag eine Therapie zu machen,war ihre erste Sorge,dass sie nicht wüßte wohin mit den Katzen.

Ich hatte sie das letzte Mal vor ca.einem halben Jahr besucht.Ihre Wohnung ist ordentlich und sie scheint diesen zwei Lebewesen Ihren Lebensinhalt zu schenken.Sie hatten gutes Futter und sahen sehr gepflegt aus. Okay,sie hatten Angst vor mir und laut Aussage haben sie vor jedem Besuch Angst. Ich kann und mag da nicht so viel reininterpretieren.

Jetzt zu meiner großen Frage. Was glaubt Ihr,wie gut man in "so einem Zustand"sich tatsächlich kümmern kann und wo könnte man denn Katzen unterbringen,falls sie doch eine Therapie machen will(Dazu versuch ich sie grade zu überreden). Sorry,falls ich noch nicht detailliert geschrieben hab.Ich hatte Ihr auch die Adresse vom Forum genannt,aber "sowas"mag sie nicht.

Irgendeine Idee?
LG
 
A

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Hallo montypauli,

erst ein mal Hut ab, dass du das nicht alleine "ausfechten" möchtest.

Zu einer Therapie überreden die Freundin nutzt nichts, bei dieser Sucht muss vom Süchtigen der Wunsch bestehen wieder ein anderes Leben zu führen. Diese Zeit ist hart und ohne Rückhalt im Hinterkopf nicht zu bewältigen.
Rückhalt gibt bestimmt, dass die Katzen gut versorgt werden und auf einer Pflegestelle leben und hinterher auf jeden Fall wieder zu deiner Freundin zurück können. Es darf in meinen Augen da keine Repressalien geben und ihr die Tiere vorenthalten werden. Die Pflegestelle sollte sich als Rettungsanker verstehen, eine helfende Hand in echter Not. Der erste Schritt ist bestimmt von deiner Freundin dieses Vertrauen in dich.

Vielleicht bekommst du ein kleines Netzwerk von Helfern in der Zeit der Abwesenheit, sollte ein Therapieplatz gefunden werden. Wir drücken alle Daumen.

Liebe Grüße
 
Vielen Dank für Deine liebe Antwort. Ja,ich hab mich an dieses Forum gewendet,weil ich Ihr selbst keine Lösung anbieten kann. Ich kann Ihre zwei Mäuse nicht aufnehmen,wenn sie sich dazu entschließt viele Wochen in eine Klinik zu gehen.Ich hab selbst zwei Kater und nicht den Platz dafür.
Auf der anderen Seite hast Du schon recht,dass sie selbst wollen muß. Soweit ich mit Ihr gesprochen hab,sind die beiden Katzen ihr einziger Lebensinhalt. Ich persönlich finde das doll traurig,aber denke,wenigstens hat sie noch diesen "Inhalt",deshalb will ich ihr gerne helfen. Und damit die süßen Mäuse nicht im Th landen.
 
Erst einmal finde ich es sehr lieb von dir ihr helfen zu wollen :)
Ich stimme Ladyhexe zu, man muss es wirklich selbst wollen, sonst wird selbst nach einer Therapie die Sucht immer wieder kommen :oops:
Vielleicht, stellst du eine Anfrage für eine Pflegestelle? Hat sie sonst keine weiteren Freunde oder Verwandten?
Ich drücke auch die Daumen, dass sich eine Lösung findet!
 
Danke auch Dir. Was meinst Du mit Antrag auf Pflegestelle stellen? Ich selbst hab leider keine Kapazität,sonst hätte ich das sofort angeboten. Ich weiß leider nicht,ob sie noch andere "Anlaufstellen"wie Freunde oder Familie hat. Sie begann das Gespräch bei mir mit den Worten:" Ich möchte mal was erzählen,aber bitte behalte es für Dich".
Und das ich hier gepostet hab,ist eigentlich schon ein kleiner Vertrauensmißbrauch:sad:.
 
Die Wohnung ist definitiv viel zu klein für zwei gesunde Katzen, das mal vorab.

Zu allem anderen: ich denke, da gibt es immer solche und solche Situationen. Die einen lassen die Tiere total verkommen, die anderen kümmern sich extrem gut um ihre Tiere, da diese eine (wenn nicht die einzige) -nennen wir es Mal - Konstante im Leben sind. Es ist also m.e. absolut nicht ausgeschlossen, dass sie sich sehr gut um ihre Tiere kümmert. Neben Futter, TA usw. sollte natürlich auch die Beschäftigung der Tiere - insbesondere bei so beengten Wohnverhältnissen - im Vordergrund stehen.

Und Alkoholiker ist ja nicht gleich Alkoholiker. Es gibt ja sogar viele, die zumindest die äußere Fassade wie Arbeit, Haushalt usw. Jahrzehnte lang aufrecht erhalten, ohne negativ aufzufallen.

Man könnte wegen einer Pflegestelle natürlich mal beim Tierschutz anfragen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das viele nicht machen würden, weil sie danach die Tiere nicht wieder auf 38qm zurückgeben wollen würden. Aber das muss man dann alles im Vorfeld abklären.
 
Doppelpack,da hast Du auch absolut recht. In der Tat hat sie nicht viel Geld,aber alles was sie hat steckt sie in die Katzen.Sie ist wirklich sehr liebevoll mit ihnen und sie selbst würde jederzeit auf Nahrung verzichten damit ihre Katzen zu essen haben.

Ich hab selbst dazu zu ihr gesagt:"Was bringt Fritzi und Paula eine verhungerte und entkräftete Mama??????" Da war sie stumm-:sad:.

Sie ist wirklich eine ganz ganz liebe,aber alleine dass sie am überlegen ist,dass sie evt.nicht genügend mehr geben kann,hat mich veranlasst hier zu schreiben. Ich hab sie gefragt wieviel sie denn trinkt. Ich mag es nicht hier schreiben,aber ich bin echt vom Glauben abgefallen:dead:.

Sie kümmert sich ganz toll,wie ich finde,grade weil sie nicht mehr arbeiten geht,hat sie viel Zeit,aber sie hat auch oft keine Lust:(. Ich guck da ja nur von außen.Ich möchte Ihr gerne helfen,ab er weiß noch nicht wie?
 
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Hallo Montypauli,

ich finde es auch toll das Du nicht wegschaust.

Deine Freundin hat den ersten und wichtigsten Schritt schon getan: Sie hat erkannt dass sie Alkoholikerin ist und gibt es auch zu.

Hat sie sich den schon mit Therapie beschäftigt? Nicht jede Therapie muß stationär sein, man kann auch ambulante Therapien machen, dann könnte sie Ihre Tiere selbst versorgen. Die meisten Krankenkassen und viele Städte haben eine Suchtberatung (teilweise anonym).

Ich war vor 20Jahren in der gleichen Situation und kann Dir empfehlen eine Selbsthilfegruppe zu kontaktieren. (gibt es auch für Angehörige und Freunde)
Die können Dir vielleicht auch einen Tipp zu den Katzen geben. Vorallem verstehen diese Leute wie wichtig ihre Katzen für Deine Freundin sind.

Bitte achte auf Dich, der Umgang mit suchtkranken Menschen kann sehr belastend sein.

VG

Marion
 
Das ist ein toller Tip von Dir,danke Marion.Ich werde mich da mal schlau machen.
 
  • #10
.
Man könnte wegen einer Pflegestelle natürlich mal beim Tierschutz anfragen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das viele nicht machen würden, weil sie danach die Tiere nicht wieder auf 38qm zurückgeben wollen würden. Aber das muss man dann alles im Vorfeld abklären.
Deshalb würde ich beim Tierschutz nicht nachfragen, wenn sie da Gefahr läuft, die Tiere nicht zurückzubekommen. Am besten wäre eine private Pflegestelle, bei der, wenn sie denn eingeweiht ist, auch sichergestellt ist, dass die Tiere in ihr Zuhause zurückkommen, was ja für die Freundin ganz wichtig ist.
 
  • #11
Deshalb würde ich beim Tierschutz nicht nachfragen, wenn sie da Gefahr läuft, die Tiere nicht zurückzubekommen. Am besten wäre eine private Pflegestelle, bei der, wenn sie denn eingeweiht ist, auch sichergestellt ist, dass die Tiere in ihr Zuhause zurückkommen, was ja für die Freundin ganz wichtig ist.

Ich denke auch, dass die Katzen extrem wichtig für deine Freundin sind.
 
  • #12
Private Pflegestelle würde aber quasi Freunde/Familie/Bekannte betreffen? Ich fürchte das ist ausgeschlossen:reallysad:.Da gibt es niemanden....
 
  • #13
Zumindest die Entgiftung wird sie aber stationär machen müssen.
Ambulant ist das aufgrund der körperlichen Reaktionen zu gefährlich und soweit ich weiss auch gar nicht möglich.
Das sind aber nur wenige Tage und die könnte sie ja mit einem Katzensitter überbrücken.
Die Anschlussbehandlung wäre dann ev. in einer Suchttagesklinik möglich.
Ich weiss nicht in welcher Region ihr wohnt und ob es bei euch sowas überhaupt gibt.
 
  • #14
Steinhoefel,ach siehste,da bin ich noch gar nicht drauf gekommen. Ich hab ja auch eine ganz tolle Katzensitterin.Ich würde sie auch bezahlen für meine Freundin.Da hab ich ja noch gar nicht dran gedacht.Ganz lieben Dank.
 
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  • #15
Steinhoefel,ach siehste,da bin ich noch gar nicht drauf gekommen. Ich hab ja auch eine ganz tolle Katzensitterin.Ich würde sie auch bezahlen für meine Freundin.Da hab ich ja noch gar nicht dran gedacht.Ganz lieben Dank.
Ich drücke euch die Daumen, das ihr da gemeinsam eine gute Lösung findet.
 
  • #16
was mir so beim Lesen einfällt. Warum die grosse Lösung mit stationärer Entgiftung und dann Therapie. Ohne die Tiere, an denen man hängt, als Motivation, sind die Aussichten nicht so gut.

Ich würde mal die Anonymen Alkoholiker vorschlagen und, wenn es nicht plattes Land ist, eine ambulante Therapie parallel dazu. Vorschlagen kannst du, suchen muss sie selbst. Wenn du sie engmaschig begleiten willst, wären vielleicht die Familiengruppe der AA was für dich, die dich bei Problemen auffangen hilft.
 
  • #17
Deshalb würde ich beim Tierschutz nicht nachfragen, wenn sie da Gefahr läuft, die Tiere nicht zurückzubekommen. Am besten wäre eine private Pflegestelle, bei der, wenn sie denn eingeweiht ist, auch sichergestellt ist, dass die Tiere in ihr Zuhause zurückkommen, was ja für die Freundin ganz wichtig ist.

Das lässt sich vertraglich ja alles regeln. Ich wollte da nun auch keineswegs gegen "den Tierschutz" argumentieren und denke auch nicht, dass das jemand hinterrücks täte (also die Tiere dann nichtmehr rausgeben), aber dass es eben im Vorfeld ist, dass dort relativ viel Ablehnung kommt und man damit dann auch "klarkommen" müsste.
 
  • #18
Und das ich hier gepostet hab,ist eigentlich schon ein kleiner Vertrauensmißbrauch:sad:.[/QUOTE]


Ich hoffe das mit dem zitieren hat funktioniert.

@ Montypauli:

Nein, es ist kein Vertrauensmißbrauch Hilfe zu suchen. Sie hat es doch schon selber getan, indem sie Dir von Ihrer Sucht erzählt hat. Und Ihre Anonymität ist ja auch gewahrt.
 
  • #19
Hallo ,mein Name ist Lena:oops:,und ich bin die,über die hier geschrieben wird. Meine Freundin hat mich angerufen und mir gesagt,dass sie hier einen thread aufegmacht hat.Ich finde das gar nicht gut wenn ich ehrlich bin.Ich schäme mich dafür,aber ich hab natürlich gelesen was bereits geschrieben wurde. Ich liebe meine Katzen beide wirklich über alles und möchte sie behalten.Beide haben eine enge Bindung zu mir und schreckliche Angst vor neuen Menschen. Ich weiß noch nicht was ich in Zukunft mache,ich bin selbst grade etwas überfordert und auch etwas sauer. LG
 
  • #20
Hallo ,mein Name ist Lena:oops:,und ich bin die,über die hier geschrieben wird. Meine Freundin hat mich angerufen und mir gesagt,dass sie hier einen thread aufegmacht hat.Ich finde das gar nicht gut wenn ich ehrlich bin.Ich schäme mich dafür,aber ich hab natürlich gelesen was bereits geschrieben wurde. Ich liebe meine Katzen beide wirklich über alles und möchte sie behalten.Beide haben eine enge Bindung zu mir und schreckliche Angst vor neuen Menschen. Ich weiß noch nicht was ich in Zukunft mache,ich bin selbst grade etwas überfordert und auch etwas sauer. LG

Du musst dich für nichts schämen... man ist schneller in einer Sucht , als man denkt.
 

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