Dauerhaft Durchfall/breiiger Stuhl und Erbrechen

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    allergietest chronische pankreatitis durchfall chronisch erbrechen chronisch futtermittelallergie helicobacter metronidazol vitamin b12

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Babalou2012

Babalou2012

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8. Mai 2022
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Hallo zusammen,
ich bin schon länger begeisterter stiller Leser und möchte mich nun auch an euch wenden und meinen Balu vorstellen!
Vorab, bitte entschuldigt den furchtbar langen Text!

Mein Partner und ich haben uns schon einige Monate, eher Jahre nach einer Katze/einem Kater umgesehen, da wir jedoch eine relativ kleine Wohnung ohne Möglichkeit zum Freigang haben und ihr/ihm ein artgerechtes und schönes Leben wünschen, hatten wir es lange auf Eis gelegt, bis wir unseren kleinen Balu gefunden haben! Wir haben uns sofort in ihn verliebt!
Balu kam vor 2 Monaten aus dem Tierschutz zu uns. Er ist ca. 10 Jahre alt und war fast ein halbes Jahr im TS, da er diverse (gesundheitliche) Probleme hat (Bluthochdruck, Anämie, Untergewicht, chronischen Durchfall/breiigen Kot, tägliches Erbrechen, Verdacht auch Futtermittelallergie/chronische Pankreatitis/IBD, Unsauberkeit, schlecht sozialisiert, manches davon haben wir auch erst im Nachhinein erfahren...). Er hat sich super bei uns eingelebt, ist unfassbar lieb und verschmust und fängt auch langsam an zu spielen und zu toben. Jetzt möchten wir aber natürlich, dass es ihm gesundheitlich ebenso gut geht, deshalb würde ich mich über Tipps, Anregungen und Ideen von euch freuen!

Die größte Baustelle ist definitiv die Verdauung, deshalb hier eine Übersicht, die Dokumente würde ich noch anhängen, sobald ich sie gescannt habe.

Vorgeschichte
Vorbesitzer:

Vom Tierschutz bzw. dem zuständigen Tierarzt, habe ich kürzlich erfahren, dass Balu die Verdauungsprobleme schon seit Januar 2020 (!) hat ("chronische Diarrhoe: wässrig-breiig, teils blutig. Eine feste Kotkonsistenz wurde nahezu nie erreicht. Zusätzlich dazu zeigte Balu ein unsauberes Kotabsatzverhalten, insofern er überall in der Wohnung diesen absetzte." Der Vorbesitzer hat ein geriatrisches Blutbild, Kotuntersuchung (Profil C Durchfall) und ein Ultraschall machen lassen. Alles ohne Befund, außer einer leichten Anämie. Der zuständige Tierarzt vermutete eine Futtermittelallergie, die Eliminationsdiät wurde wohl auch durchgeführt (wie gut kann ich natürlich nicht beurteilen), jedoch ohne Erfolg. Der Tierarzt schlug dann scheinbar eine Probelaparotomie vor, die jedoch abgelehnt wurde, stattdessen wurde im September 2020 eine Prednisolon-Therapie eingeleitet, welche zu einer besseren Kotkonsistenz führte, die Unsauberkeit jedoch unverändert fortbestand. Zusätzlich bekam Balu Bactisel und Zylkene

Tierschutz:
Im TS war es ähnlich. Dort wurde auch die Hypertonie festgestellt (vielleicht ausgelöst durch Stress, das gehen wir mit unserem neuen Tierarzt an!).
Er hatte einen riesigen Hunger, verträgt nur Nassfutter (Trockenfutter kotzt er direkt nach dem Essen aus, das möchte ich aber eh nicht verfüttern), er bekam 5-6x täglich 85g Kattovit sensitiv, erbrach sich häufig, hatte Durchfall/breiigen Kot und war unsauber. Er wog nur etwa 2,4 kg, als er zu uns kam, bei einer normalen EHK Statur viel zu wenig! Man konnte problemlos jeden Wirbel und jede Rippe spüren, er war fast nur Haut und Knochen...
Er hat im TS Amodip gegen die Hypertonie und weiterhin täglich 2,5 mg Prednisolon.

Bei uns:

Als er zu uns kam haben wir anfangs Kattovit sensitiv weitergefüttert und haben dann auf Catz finefood Purrrr Huhn umgestellt. Er hat sich in der ersten Zeit mehrmals täglich erbrochen (unverdautes Futter) und hatte breiigen Kot/Durchfall. Er bekam auch Bactisel, allerdings ging es ihm nach der Gabe andauernd schlecht, hat sich in Kauerhaltung auf seinem Stuhl versteckt und teilweise erbrochen. Wir hatten den Verdacht, dass er möglicherweise das Molkepulver darin nicht verträgt, weil wir das auch schon bei anderen Lactosehaltigen Dingen erlebt haben und haben inzwischen auf Synbiotic DC umgestellt, zusätzlich hat er Flohsamen bekommen (danke für euren Dysbiose Beitrag!).
Nach etwa einer Woche hatte Balu Blut am After und deshalb sind wir in die Tierklinik mit ihm gefahren, da der TS-Tierarzt im Urlaub war. Dort wurde Blut abgenommen (so etwas schreckliches habe ich noch nie erlebt... der arme Schatz hat sich losgerissen, das gesamte Arztzimmer mit Blut verspritzt und musste letztendlich erneut gestochen werden...) dort wurden u.a. erhöhte Pankreaslipase festgestellt (extern untersucht, fPL 9,2 ug/l). Er hat eine Woche Amoxicillin bekommen, zur Nachkontrolle sind wir dann zum TS-Tierarzt gegangen und wir wurden nur angemault, dass das bei Balu ja normal wäre und wie wir auf die Idee kämen auf TS-Kosten in die Tierklinik zu fahren... naja, inzwischen sind wir bei einem anderen Tierarzt!
In Absprache mit unserem neuen Tierarzt haben wir das Prednisolon schrittweise abgesetzt, da dort auch Lactose enthalten ist und er sich auch nach der Einnahme häufig verkrochen hat. Inzwischen erbricht er etwa alle 1-2 Tage einmal, meistens nachts, oder am frühen Morgen, meist nur Flüssigkeit, teilweise aber auch Futter, ansonsten gibt es tagsüber keine Anzeichen dafür, dass ihm übel wäre. Sein Kot ist sehr wechselhaft. Meist breiig, selten weiche Würstchen, ab und zu aber auch recht flüssigen Durchfall (egal welche Konsistenz, es stinkt furchtbar!). Der Tierarzt hat uns noch Ibedex empfohlen um die Kotkonsistenz etwas zu regulieren, was auch etwas geholfen hat, aber dadurch wird ja auch nicht die Ursache beseitigt... Zusätzlich bekommt er inzwischen auch zu jeder seiner vielen kleinen Mahlzeiten Pankreatin! Ein Giardien-Schnelltest wurde kürzlich auch gemacht, der nagativ ausfiel.
Außerdem hat er etwas zugenommen! Er fühlt sich längst nicht mehr so knochig an, beim letzten Wiegen waren es aber trotzdem nur 2,8 kg.

Nun zu meinem Anliegen:

Wir gehen in etwa 2 Wochen nochmal zum Tierarzt und machen einen Allergietest. Ich habe hier oft gelesen, dass dieser sehr wenig Aussagekraft bei Katzen hat, da jedoch die Ausschlussdiät des Vorbesitzers keine Besserung brachte und wir außerdem überhaupt keine Ahnung haben, was in der Vergangenheit bereits verfüttert wurde, hält unser Tierarzt das für die schnellste und einfachste Lösung um zumindest eine Fleischsorte zu finden, die er vermutlich verträgt. Haltet ihr das für sinnvoll?

Wenn nun dafür schon Blut abgenommen wird, wollten wir auch direkt nochmal ein Blutbild machen lassen. Welche Werte wären eurer Einschätzung nach denn wichtig und aussagekräftig, die nicht im geriatrischen Blutbild enthalten sind? fPL, fTLI Folsäure, B12? Vielleicht hat ja jemand von euch noch eine Idee, woher das Erbrechen und der Durchfall kommen könnte, was wir bisher nicht auf dem Schirm haben.

Hat jemand Erfahrungen mit so langanhaltendem täglichen erbrechen? Die gesamteMundhöhle und Speiseröhre müsste doch unfassbar gereizt sein... Er hat auch fast keine Zähne mehr. Sollte man da nicht auch etwas tun? Pantoprazol oder ähnliches?

Wäre eine Kotuntersuchung sinnvoll? (Die vom Vorbesitzer war zuletzt im Januar 2020)
Wenn ja, welches Profil wäre sinnvoll?


Danke an alle, die sich das bis zum Schluss durchgelesen haben!
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Hier alle Befunde/Werte, die ich habe. Vielleicht ist das hilfreich.
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Oh Gott, das hört sich wirklich schrecklich, das tut mir so leid, was ihr da mitmacht....ich kann dir leider nicht helfen, aber es werden bestimmt noch Antworten kommen.....🍀
 
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ok, leider kann ich die laborwerte in dieser darstellung nicht entziffern.
nebst dem fPLi, welche werte waren noch ausser der norm? ich würde jedenfalls deine genannten werte sicher nochmals checken; fPLi, fTLI, vitamin B12 und folsäure.
dazu ein kotprofil mit darmflora-analyse (inklusive gallensäuren, PH-wert, mikroskopische nahrungsausnutzung, albumin/globuli).
gibst du aktuell FSSP?
zum fressen; ist das kattovit sensitiv ein hypoallergenes futter? denn ich habe hier das kattovit gastro (ma-da, BSD). hypoallergene futter enthalten fast keine nährstoffe mehr, ich bin da strikt dagegen. ich finde es sehr gut, dass du umstellst, dein katerchen braucht dringend energie und was auf die rippen. catz purr ist gut, ist ja ein monoprotein. ich hatte da känguru gefüttert als ausschlussdiät.
symptomatisch fällt mir mal folgendes ein; immer futter zur verfügung, tag und nacht! stell den napf erhöht hin (zb auf einen backstein), so kann die magensäure weniger überschiessen, weil er sich nicht bücken muss.
für den magen könntest du mal SEB (ulmenrinde) geben, am besten zu sirup gekocht. achtung; zeitlicher abstand zwischen SEB und evtl. medikamenten von 1 stunde! ich habs immer nachts vor dem schlafen (zb in etwas joghurt/pudding eingerührt), so kann es schön wirken. zusätzlich würde ihm viellweicht das reconvales tonikum guttun, das versorgt ihn zusätzlich mit wichtigen nährstoffen.
 
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nebst dem fPLi, welche werte waren noch ausser der norm?

Im letzten Blutbild vom 14.04.2022 waren folgende Werte auffällig:
RBC zu niedrig (4,81 M/ul; soll: 6,54-12,2)
HCT zu niedrig (24,8 %; soll: 30,3-52,3)
HGB zu niedrig (8,3 g/dl; 9,8-16,2)
RETIC zu hoch (93,8 K/ul; soll: 3-50)
NEU zu hoch (14,18 K/ul; soll 2,3-10,29)
GLOB zu hoch (5,7 g/dl; soll: 2,8-5,1)

Die Tierklinik meinte, anhand der Blutwerte, er hätte eine Anämie mit Retikulozytose, wahrscheinlich regenerativ.

ist das kattovit sensitiv ein hypoallergenes futter?
Laut Hersteller, ja. Anhand der Inhaltsstoffe, bzw. der Deklaration, wollte ich das allerdings ungern weiter füttern, zumal er ja trotzdem erbochen hat und unglaublich übelriechenden Durchfall hatte (deutlich mehr, als aktuell).

gibst du aktuell FSSP?
Aktuell nicht mehr. Wir geben ihm stattdessen täglich 2,5 g Ibedex, da ist ja bereits unter anderem FSSP enthalten.

immer futter zur verfügung, tag und nacht!
Das haben wir uns auch schon überlegt, sind allerdings unsicher, wie wir das mit dem Pankreatin machen sollen. Aktuell bekommt Balu alle 2-3 Stunden (insgesamt mindestens 11 Mahlzeiten) ca. 30 g Catz finefood. Wir streuen die dem Fettgehalt entsprechenden Menge Pankreatin ratiopharm Mikrotabletten über das Futter, entweder direkt in den Napf, oder über einen Futterautomaten. Falls er mehr will, bekommt er das auch, wenn wir da sind. Hat jemand vielleicht Erfahrungen wie man das mit dem Pankreatin machen könnte? Einfach unterrühren? Das Pankreatin sollte ja eigentlich erst im Darm wirken, und das Futter löst die Mikrokapseln ja schon teilweise auf.

stell den napf erhöht hin (zb auf einen backstein), so kann die magensäure weniger überschiessen, weil er sich nicht bücken muss.
Das machen wir schon!

für den magen könntest du mal SEB (ulmenrinde) geben, am besten zu sirup gekocht. achtung; zeitlicher abstand zwischen SEB und evtl. medikamenten von 1 stunde! ich habs immer nachts vor dem schlafen (zb in etwas joghurt/pudding eingerührt), so kann es schön wirken.
zusätzlich würde ihm viellweicht das reconvales tonikum guttun, das versorgt ihn zusätzlich mit wichtigen nährstoffen.
Danke, das werde ich mal versuchen!
 
Kann man es so besser lesen?
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Ich bin wegen der Blutwerte unsicher, ob es angebracht/hilfreich wäre, aber ich werfe mal Rohfleischfütterung als Idee ein.
Wir hatten zwar bei weitem nicht so viele, vor allem heftige Baustellen, aber letztlich hat bei uns - nachdem so gut wie alle Proteine (aus der Dose) für eine Ausschlussdiät verprasst waren - nur das geholfen, Durchfall, Aufstoßen und Bauchweh unter Kontrolle zu bekommen.
Erbrechen haben wir durch All You Can Eat in den Griff bekommen. Dies allerdings auch ohne dass ein Medikament verabreicht werden musste. Wenn doch, dann haben wir ihr das mit Malzpaste ins Mäulchen schmuggeln können 👀
 
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Ich bin wegen der Blutwerte unsicher, ob es angebracht/hilfreich wäre, aber ich werfe mal Rohfleischfütterung als Idee ein.
Der Idee schließe ich mich an. Ich bin kein Experte für Blutwerte, aber ich kann diesen Erfahrungswert teilen: Eine meiner Katzen hat schon immer einen sehr empfindlichen Magen-Darm-Trakt und hatte früher auch über lange Zeit immer wieder mit weichem Kot und DF zu tun. Keine Parasiten, nix, Blutbild war immer super. Haben es teilweise auf bestimmte Fleisch- und Futtersorten geschoben, aber es passte nie so ganz, weil manches mal vertragen wurde, mal nicht usw. Die Lösung war dann Rohfleischfütterung. Mit BARF hat sie null Verdauungsprobleme. Es ist in ihrem Leben einfach noch nie vorgekommen, dass sie von Rohfleisch DF hatte, nie. Daher wird sie schon länger teilgebarft. An 4 Tagen pro Woche bekommt sie BARF, an dreien ausgewähltes, verträgliches Nassfutter, weil ich es wichtig finde, dass sie das auch akzeptiert, auch wenn sie Rohfleisch viel lieber mag. Und das zweite, was ihr geholfen hat, waren gute Probiotika, die es immer mal wieder kurweise gibt. Aber ich glaube das Ausschlaggebende bei ihr ist dass sie Rohes einfach 100x besser verträgt, verdaut und verstoffwechselt als gekochten Dosenfraß. Und ich glaube, das ist bei vielen empfindlichen Katzen so und einen Versuch wert. Man muss nur aufpassen, dass es dann nicht ins andere Extrem umschlägt (Verstopfung und Knochenkot), aber mit guten Rezepten und ggf. ein wenig eingeweichten Flohsamenschalen kann man das eigentlich verhindern.
Und ein weiterer Vorteil: Mit BARF kann man auch super auf individuelle Baustellen eingehen, z. B. mit Rezepten für CNIchen, Pankreas, Allergien usw.

Alles Gute für Balu!
 
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Ich bin wegen der Blutwerte unsicher, ob es angebracht/hilfreich wäre, aber ich werfe mal Rohfleischfütterung als Idee ein.
Langfristig möchten wir definitiv auf Barf umstellen, allerdings fühle ich mich momentan noch nicht ausreichend vorbereitet dafür. Ich lese schon in Barf-Foren mit und wir haben Balu auch schon Rohfleisch als Leckerl gegeben und er liebt es! 😃
 
  • #10
Aus Mäkelei heraus sind wir damit auch noch nicht sonderlich weit, sondern müssen mit Felini Complete arbeiten. Da ist keine große Magie hinter. Bloß Fleisch wiegen und Zettelchen, bzw. Beschriftung der Dose lesen und zusammenmischen 😅
Ich weiß aber wie gesagt nicht, ob da hinsichtlich seiner Krankheiten und Symptome noch etwas anderes beachtet werden muss. Wenn nicht, würde ich es wohl damit einfach mal direkt probieren, um ihm ggf. schnell Abhilfe zu schaffen.
 
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  • #11
Der Idee schließe ich mich an. Ich bin kein Experte für Blutwerte, aber ich kann diesen Erfahrungswert teilen: Eine meiner Katzen hat schon immer einen sehr empfindlichen Magen-Darm-Trakt und hatte früher auch über lange Zeit immer wieder mit weichem Kot und DF zu tun. Keine Parasiten, nix, Blutbild war immer super. Haben es teilweise auf bestimmte Fleisch- und Futtersorten geschoben, aber es passte nie so ganz, weil manches mal vertragen wurde, mal nicht usw. Die Lösung war dann Rohfleischfütterung. Mit BARF hat sie null Verdauungsprobleme. Es ist in ihrem Leben einfach noch nie vorgekommen, dass sie von Rohfleisch DF hatte, nie. Daher wird sie schon länger teilgebarft. An 4 Tagen pro Woche bekommt sie BARF, an dreien ausgewähltes, verträgliches Nassfutter, weil ich es wichtig finde, dass sie das auch akzeptiert, auch wenn sie Rohfleisch viel lieber mag. Und das zweite, was ihr geholfen hat, waren gute Probiotika, die es immer mal wieder kurweise gibt. Aber ich glaube das Ausschlaggebende bei ihr ist dass sie Rohes einfach 100x besser verträgt, verdaut und verstoffwechselt als gekochten Dosenfraß. Und ich glaube, das ist bei vielen empfindlichen Katzen so und einen Versuch wert. Man muss nur aufpassen, dass es dann nicht ins andere Extrem umschlägt (Verstopfung und Knochenkot), aber mit guten Rezepten und ggf. ein wenig eingeweichten Flohsamenschalen kann man das eigentlich verhindern.
Und ein weiterer Vorteil: Mit BARF kann man auch super auf individuelle Baustellen eingehen, z. B. mit Rezepten für CNIchen, Pankreas, Allergien usw.
Danke, eure Erfahrungen machen wir wirklich Mut! ich werde mich dann noch eingängiger damit beschäftigen und zeitnah zumindest teilweise mit Barf anfangen! Es wäre so schön, wenn wir Balus Beschwerden "nur" durch das Futter lindern könnten! Aber ich würde eigentlich alles für meinen kleinen Sonnenschein machen 🥰
 
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  • #12
Wird bei fraglichen Blutwerten nicht immer nach @ferufe gerufen? Sorry, wenn ich falsch liege😊
 
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  • #13
danke fürs nochmals einstellen der blutwerte, jetzt kann ich es super sehen! :giggle:
ich finde das BB gar nicht so schlecht wie befürchtet, bin gespannt auf @ferufe 's meinung.
vieles ist eine verschiebung im roten BB wegen der anämie. zur anämie kann ich nicht viel beitragen.
auffällig ist pankreas, also BSD. nebst dem erhöhten fPLi ist die lipase erhöht, ebenfalls ein pankreas-indikator. neben anderen möglichen interpretationen (!) deuten die erhöhten werte von AST und die niedrigen werte NA und CA ebenfalls auf pankreas.
deswegen ist es sicher gut, dass er jetzt die pankreas-enzyme bekommt :)
achte dich auf wirklich ausreichend flüssigkeit, gib ihm gerne mal sauce vermischt mit wasser zum trinken.
die anderen werte wie nieren, leber, schilddrüse sind alle gut.
das kotprofil ist unauffällig, also keine dysbiose damals.
wichtig wäre also das vitamin B12, auch im zusammenhang mit der anämie vermutlich. ein mangel von vitamin B12 lässt die pankreas reagieren (und somit df). ein folge des ganzen ist eine malabsorption, also dass die nahrung nicht richtig verwertet werden kann.
immerhin hat er bei euch doch schon fast ein halbes kilo zugenommen, ihr seid also auf einem guten weg :)
 
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  • #14
danke fürs nochmals einstellen der blutwerte, jetzt kann ich es super sehen! :giggle:
ich finde das BB gar nicht so schlecht wie befürchtet, bin gespannt auf @ferufe 's meinung.
vieles ist eine verschiebung im roten BB wegen der anämie. zur anämie kann ich nicht viel beitragen.
auffällig ist pankreas, also BSD. nebst dem erhöhten fPLi ist die lipase erhöht, ebenfalls ein pankreas-indikator. neben anderen möglichen interpretationen (!) deuten die erhöhten werte von AST und die niedrigen werte NA und CA ebenfalls auf pankreas.
deswegen ist es sicher gut, dass er jetzt die pankreas-enzyme bekommt :)
achte dich auf wirklich ausreichend flüssigkeit, gib ihm gerne mal sauce vermischt mit wasser zum trinken.
die anderen werte wie nieren, leber, schilddrüse sind alle gut.
das kotprofil ist unauffällig, also keine dysbiose damals.
wichtig wäre also das vitamin B12, auch im zusammenhang mit der anämie vermutlich. ein mangel von vitamin B12 lässt die pankreas reagieren (und somit df). ein folge des ganzen ist eine malabsorption, also dass die nahrung nicht richtig verwertet werden kann.
immerhin hat er bei euch doch schon fast ein halbes kilo zugenommen, ihr seid also auf einem guten weg :)

Vielen Dank für deine Einschätzung! 😊

Ich bin sehr gespannt, wie sich das alles weiter entwickelt! Vielleicht bin ich auch ein wenig zu ungeduldig 😅 ich schätze, wenn Balu schon jahrelang solche Beschwerden hat, wird sich das nicht innerhalb von 2 Monaten in Luft auflösen. Ich bin euch allen auf jeden Fall unendlich dankbar! Ihr seid eine tolle Community 😍
 
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  • #15
Hallo,

meine Slimmy leidet seit 7 Jahren an chronischer Pankreatitis, IBD, Nahrungsunverträglichkeiten etc. Wir haben das aber mittlerweile gut im Griff und sie hat zum Glück sehr viele (lange) gute Phasen.

Zunächst ein paar allgemeine Infos, weil ich gesehen habe, dass hier auch unterschiedliche Werte genommen wurden. Lipase ist der "unspezifische" Pankreaswert, der fPLi der spezifische, verlässlichere Wert, der eine Pankreatitis anzeigen kann. Da gibt es sowohl den Schnelltest, den ihr einmal hattet, der nur anzeigt, ob der Wert in oder aus der Norm ist und dann gibt es die Möglichkeit, das Blut einzuschicken und den genauen fPLi zu bekommen, was bei euch auch einmal der Fall war. Alle drei Werte können eine Pankreatitis anzeigen, am zuverlässigsten ist der fPLi (Labor, nicht Schnelltest).

Bei euch liegt relativ eindeutig eine chronische Pankreatitis vor (die oft nicht alleine kommt!). Das ist aber nicht mit einer Pankreasinsuffizienz zu verwechseln. Chronische Pankreatitis = chronische Entzündung des Pankreas, Pankreasinsuffizienz = Pankreas funktioniert nicht mehr richtig. Jetzt kann es auch sein, dass es bei einer chronischen Pankreatitis so weit kommt, dass nicht mehr genügend Enzyme produziert werden, muss aber nicht. Das ist deswegen wichtig, weil die Zufuhr von Enzymen nur dann Sinn macht, wenn der Körper selbst nicht mehr genügend produziert. Ansonsten kann die Enzymgabe sogar dazu führen, dass das Problem verschlimmert wird! Ich würde erstmal keine Enzyme mehr geben, Kot sammeln und dann die Nahrungsausnutzung testen lassen, genaueres dazu habe ich hier schon einmal zusammengestellt: Nahrungsausnutzung - Kotprofil • Herzenskatzen - Katzenblog

Außerdem würde ich dringend eine aktuelle Darmflorauntersuchung machen lassen. So ins Blaue hinein Darmbakterien zu geben, macht gerade bei starken und langanhaltenden Problemen keinen Sinn. Z. B. du schreibst, du hast zuerst Bactisel und dann Synbiotic DC gegeben. Die einzigen Darmbakterien, die in beiden Produkten enthalten sind, sind aber Enterokokken. Wenn jetzt aber z. B. (auch) Lakto- oder Bifidobakterien fehlen würden, würden diese nicht zugeführt. Daher ist es mehr als sinnvoll, zunächst einmal zu testen, was tatsächlich fehlt und dann das auch gezielt zu geben (und nicht einfach irgendwas). Genaueres dazu hier: Darmfloraanalyse • Herzenskatzen - Katzenblog

Des Weiteren würde ich bei der Kotuntersuchung auch gleich die Entzündungsmarker mituntersuchen lassen (Entzündungsmarker | enterosan Labordiagnostik - Stuhldiagnostik und Vaginaldiagnostik).

Diese Kotuntersuchungen wären m.E. sehr viel sinnvoller und zielführender, als eine neuerliche Blutunterschung - gerade wenn die Maus eh schon anämisch ist, sollte man ihr wirklich nur wenn es absolut unumgänglich ist, Blut "wegnehmen".
 
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  • #16
Hallo,

meine Slimmy leidet seit 7 Jahren an chronischer Pankreatitis, IBD, Nahrungsunverträglichkeiten etc. Wir haben das aber mittlerweile gut im Griff und sie hat zum Glück sehr viele (lange) gute Phasen.

Zunächst ein paar allgemeine Infos, weil ich gesehen habe, dass hier auch unterschiedliche Werte genommen wurden. Lipase ist der "unspezifische" Pankreaswert, der fPLi der spezifische, verlässlichere Wert, der eine Pankreatitis anzeigen kann. Da gibt es sowohl den Schnelltest, den ihr einmal hattet, der nur anzeigt, ob der Wert in oder aus der Norm ist und dann gibt es die Möglichkeit, das Blut einzuschicken und den genauen fPLi zu bekommen, was bei euch auch einmal der Fall war. Alle drei Werte können eine Pankreatitis anzeigen, am zuverlässigsten ist der fPLi (Labor, nicht Schnelltest).

Bei euch liegt relativ eindeutig eine chronische Pankreatitis vor (die oft nicht alleine kommt!). Das ist aber nicht mit einer Pankreasinsuffizienz zu verwechseln. Chronische Pankreatitis = chronische Entzündung des Pankreas, Pankreasinsuffizienz = Pankreas funktioniert nicht mehr richtig. Jetzt kann es auch sein, dass es bei einer chronischen Pankreatitis so weit kommt, dass nicht mehr genügend Enzyme produziert werden, muss aber nicht. Das ist deswegen wichtig, weil die Zufuhr von Enzymen nur dann Sinn macht, wenn der Körper selbst nicht mehr genügend produziert. Ansonsten kann die Enzymgabe sogar dazu führen, dass das Problem verschlimmert wird! Ich würde erstmal keine Enzyme mehr geben, Kot sammeln und dann die Nahrungsausnutzung testen lassen, genaueres dazu habe ich hier schon einmal zusammengestellt: Nahrungsausnutzung - Kotprofil • Herzenskatzen - Katzenblog

Außerdem würde ich dringend eine aktuelle Darmflorauntersuchung machen lassen. So ins Blaue hinein Darmbakterien zu geben, macht gerade bei starken und langanhaltenden Problemen keinen Sinn. Z. B. du schreibst, du hast zuerst Bactisel und dann Synbiotic DC gegeben. Die einzigen Darmbakterien, die in beiden Produkten enthalten sind, sind aber Enterokokken. Wenn jetzt aber z. B. (auch) Lakto- oder Bifidobakterien fehlen würden, würden diese nicht zugeführt. Daher ist es mehr als sinnvoll, zunächst einmal zu testen, was tatsächlich fehlt und dann das auch gezielt zu geben (und nicht einfach irgendwas). Genaueres dazu hier: Darmfloraanalyse • Herzenskatzen - Katzenblog

Des Weiteren würde ich bei der Kotuntersuchung auch gleich die Entzündungsmarker mituntersuchen lassen (Entzündungsmarker | enterosan Labordiagnostik - Stuhldiagnostik und Vaginaldiagnostik).

Diese Kotuntersuchungen wären m.E. sehr viel sinnvoller und zielführender, als eine neuerliche Blutunterschung - gerade wenn die Maus eh schon anämisch ist, sollte man ihr wirklich nur wenn es absolut unumgänglich ist, Blut "wegnehmen".
Danke für deine Tipps und Erfahrungen!
Die Gabe der Pankreasenzymen und des Probiotikums waren durch den Tierarzt angeordnet, aber deine Einwände klingen absolut logisch und ich werde das auf jeden Fall beim nächsten Tierarzt-Besuch ansprechen!
 
  • #17
Danke für deine Tipps und Erfahrungen!
Die Gabe der Pankreasenzymen und des Probiotikums waren durch den Tierarzt angeordnet, aber deine Einwände klingen absolut logisch und ich werde das auf jeden Fall beim nächsten Tierarzt-Besuch ansprechen!
Ja, das kenne ich leider selbst auch nur allzu gut. Auf die Möglichkeit, die Nahrungsausnutzung testen zu lassen, bin ich damals selbst hier im Forum "gestolpert", das hat mir nie ein/e TA/TÄ gesagt und zig TA/TÄ haben mir auch "ungeschauter" diverse Produkte mitgegeben, die nur Enterokokken enthalten haben, bis unsere letzte TÄ dann endlich gemeint hat, nein, nein, da lassen wir zuerst die Darmflora untersuchen und dann gehen wir das gezielt an.

Was bei uns außerdem sehr geholfen hat, war das richtige Futter zu finden. Slimmy hat ja nun auch zig Unverträglichkeiten, darum war an erster Stelle bei uns eine Eliminationsdiät. Außerdem ist gerade bei Pankreatitis wichtig, dass das Futter leicht verdaulich ist, Monoprotein tut da oft gut und als Ballaststoffe sollte es möglichst leicht verdauliches wie z.B. Karotten, Kürbis oder Zucchini enthalten. Die Faustregel bzgl. max. 5% Fettgehalt gilt bei weitem nicht für jede Katze - kann man aber durchaus mal probieren.

Wenn Slimmy schlechte Phasen hat und brechen muss, gebe ich ihr übrigens - je nach Schweregrad - folgendes: Bei leichteren Schüben bekommt sie Nux Vomica gegen die Übelkeit und Ulmenrinde, um die Schleimhäute "auszukleiden". Bei schweren Schüben bekommt sie Cerenia gegen die Übelkeit, Famotidin (Säureblocker) und Sucralfat (Magenschutz).

Weil sie tatsächlich nicht mehr alles richtig verdauen kann, aber keine tierischen Enyzme verträgt, bekommt sie Papayablattkapsel, die enthalten Papain (Enzym) und diverse andere Stoffe, die entgiftend, entzündungshemmend etc. wirken.
 
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  • #18
Hier wurde ja schon viel Wichtiges gesagt. Ich möchte nur nochmal unterstreichen:

Vergiss die AD bei den Vorbesitzern. Man weiß bei TS-Katzen sowieso nie ganz sicher, was sie noch nicht hatten. Nützt nix. Ich würde aber auf jeden Fall ne AD starten, im Idealfall mit Rohfleisch, es ginge aber auch ne Reinfleischdose (Leckaland z.B.). AD mit Alleinfutter ist eher mau, wenngleich ich sie selbst mangels Alternativen (Mäkelkater, mäkeliger) schon gemacht habe.
 
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  • #19
Langfristig möchten wir definitiv auf Barf umstellen, allerdings fühle ich mich momentan noch nicht ausreichend vorbereitet dafür. Ich lese schon in Barf-Foren mit und wir haben Balu auch schon Rohfleisch als Leckerl gegeben und er liebt es! 😃
Das sind doch super Voraussetzungen. Ich möchte dir Mut machen. BARFen ist überhaupt nicht so schwer wie viele glauben. Pankreasenzyme kann man auch ins BARF geben. Ein bisschen einlesen, und dann weiß man das Wichtigste schon. Wenn man anfangs sehr unsicher ist, kann man ruhig erst mal mit Komplett-Suppis wie Felini Complete arbeiten. Wenn Balu so auf Fleisch abfährt, ist es definitiv einen Versuch wert.
 
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  • #20
bzgl. der pankreasenzyme bin ich anderer meinung als slimmys frauli.
pankreasenzyme werden durchaus bei einer chonischen pankreatitis gegeben, nämlich zur mal zumindest vorläufigen entlastung der BSD. ein katerchen mit so wenig gewicht und einer lange bestehenden baustelle muss mal etwas "luft" bekommen und wieder aufbauen können.
bei einer besserung der symptomatik können die enzyme langsam (!) wieder ausgeschlichen werden, so gewöhnt sich pankreas wieder daran, selbst enzyme zu produzieren.
mein morpheus zb hatte eine chron. pankreatitis mit einem fPLi von 30, dazu chronischen df und eine schwere dysbiose (mit vitamin B12 mangel). er bekam von meinem TA auch enzyme, um die BSD mal zu entlasten und die andere grosse "baustelle", nämlich die dysbiose, in den griff zu bekommen. das hat monate gedauert. und als es morpheus besser ging, vitamin B12 aufgefüllt war und sein darm sich erholt hatte, haben wir die enzyme wieder ganz langsam ausgeschlichen :)
zur genauen darmflora-analyse hatte ich dir ja auch schon geraten, das macht wirklich sinn.
 
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