Bruch unbehandelt lassen oder einschläfern?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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JuliaundMimi

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20. Dezember 2023
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Hallo,
Hat jemand Erfahrungen damit gemacht einen Bruch unbehandelt zu lassen? Ich bin leider komplett verzweifelt.
Meine Katze ist drei Jahre alt, eine normale Bauernhofkatze, die ich als Baby gefunden habe und leider ist sie sehr anfällig für Krankheiten.
Im August hat sie sich die Achillessehne gerissen. Leider wissen wir nicht wie, vermutlich ist sie draußen irgendwo runter gefallen. Danach haben wir sie aufwändig operieren lassen und sie hatte 10 Wochen einen fixateur externe.
Jetzt war sie ein paar Wochen wieder gut drauf und fing plötzlich aber auf dem anderen Bein an zu lahmen. Ich war mit ihr heute beim Tierarzt und habe nun die Hiobsbotschaft bekommen: Bruch des Sprunggelenks. Vermutlich ist auch oben im Knie etwas gebrochen.
Wir können uns nicht erklären wie das sein kann. Sie ist aus keiner großen Höhe gefallen und war nur in der Wohnung. Das humpeln kam auch eher schleichend und nicht plötzlich. Eventuell hat sie von Natur aus extrem schlechte Knochen. Die Ärztin hat sowas bei einer schlanken und jungen Katze auch noch nicht gesehen. Leider ist auch das Bein mit dem verheilten Achillessehnenriss nicht perfekt verheilt. Sie humpelt also gerade auf beiden Beinen.
Wenn ich nun den Bruch operieren lassen würde, wäre das sehr langwierig und äußerst ungünstig, weil das andere Bein leider auch nicht ganz belastbar ist.
Voraussichtlich hat Mimi auch irgendeine Grunderkrankung, sodass ihre Sehen und Knochen schlechter sind als normal. Unter der OP sagte auch der Operateur, dass die Sehne schon chronisch verändert und zuvor schon mal entzündet gewesen sein muss.
Ich habe morgen einen Termin mit einem Experten, der auch nochmal auf die Röntgenbilder schaut.
Leider sehen die Haustierärztin und ich aber wenig Optionen.
Ich könnte Mimi entweder operieren lassen mit sehr ungewissem Ausgang oder ich erspare ihr die OP mit all ihren Folgen und lasse sie unter Schmerzmittel unbehandelt.
Aktuell springt sie noch, bewegt sich auch und rennt sogar. Allerdings humpelt sie und hat bestimmt Schmerzen.
Ich vermute, dass ich mich auf kurz oder lang von ihr verabschieden muss, obwohl sie meine Seelenkatze ist und ich sie extrem liebe. Ich bin aber gerade extrem verzweifelt und weiß nicht mit welcher Option ich meiner Katze das schönere restliche Leben ermöglichen kann.
Hat jemand möglicherweise Erfahrungen damit wie Brüche unbehandelt verheilen und wie die Lebensqualität einer Katze unter solchen Umständen aussehen könnte?
Ich freue mich über jeden Erfahrungsbericht.
Viele Grüße
Julia und Mimi
 
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Ich habe leider keine Erfahrungen, aber gut dass Du einen Experten aufsuchst. Welchen Hintergrund hat er? Ist er wirklich gut? Dann würde ich alle Sorgen und Bedenken so bei ihm ansprechen. Ich drücke Euch die Daumen und wünsche gute Nerven!
 
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Ich habe leider keine Erfahrungen, aber gut dass Du einen Experten aufsuchst. Welchen Hintergrund hat er? Ist er wirklich gut? Dann würde ich alle Sorgen und Bedenken so bei ihm ansprechen. Ich drücke Euch die Daumen und wünsche gute Nerven!
Vielen lieben Dank.
Er ist Kleintierortophäde mit viel Erfahrung. Seine Praxis ist nur für orthopädische Fälle.
Allerdings weiß ich nicht wie häufig er schon unbehandelte komplexe Brüche gesehen hat. In Sachen Chirurgie ist aber mit Sicherheit ein absoluter Experte.
Mein Haustierärztin telefoniert heute schon mal mit ihm.
 
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Das klingt gut! Schreib Dir ruhig Stichpunkte auf, was Du fragen willst, was Dich sorgt.
 
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Wir hatten mal einen Kater bei dem das Vorderbein gebrochen war und von selbst zusammengewachsen ist (er war in der Zeit verschwunden, als er wiederkam war es schon so). Ich gehe aber davon aus, dass das ein "einfacher" Bruch war.

Der Tierarzt, dem wir ihn dann vorgestellt haben, als er wieder da war, meinte, dass man das neu brechen müsste, wenn man es behandeln wollen würde. Hat uns aber davon abgeraten, da er meinte, dass Katzen sich mit sowas gut arrangieren können (der Kater konnte das Beinchen nicht mehr richtig "strecken" und benutzen). So war es dann auch.

Grundsätzlich können Brüche also auch von selbst zusammenwachsen, ich denke aber, dass das auf die Art des Bruchs ankommt. Ein komplizierter Bruch wird wahrscheinlich schwerer von selbst wieder zusammenwachsen, als ein einfacher.

Da wird Euch der Facharzt sicher mehr dazu sagen können.

Wächst es von selbst wieder zusammen, dann können sich die Tiere aber mit den eventuell damit einhergehenden "Bewegungseinschränkungen" gut arrangieren. Bei einem komplizierten Bruch - und danach klingt es bei Euch ja - ist halt die Frage, ob es überhaupt von allein zusammenwachsen kann. So richtig vorstellen kann ich mir das ehrlich gesagt nicht, vor allem dann nicht, wenn die Knochen gar nicht mehr da sind, wo sie "normalerweise wären". Da geht dann ja ohne "künstliche" Unterstützung rein von der Logik her schon wenig, da der Knochen ja auf einen Knochen "treffen" muss, um wieder zusammenwachsen zu können.

Ich drück Euch die Daumen für den Facharzttermin. Eventuell gibt es ja noch was zwischen OP und unbehandelt lassen.
 
Zum Thema OP kann ich dir nichts sagen,kenne ich mich zu wenig damit aus.

Du solltest deine Katze aber auf keinen Fall rumlaufen oder sogar springen lassen.

Damit verschlimmert sich ihre Situation ehr noch und der Schaden an den Gelenken/Bruch wird noch schlimmer.Von den Schmerzen mal ganz abgesehen.

Bring sie in einen kleinen Raum oder besser in einem Käfig unter.

Bekommt sie Schmerzmittel?
Wenn nicht würde ich dir dringend dazu raten.
 
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Zum Thema OP kann ich dir nichts sagen,kenne ich mich zu wenig damit aus.

Du solltest deine Katze aber auf keinen Fall rumlaufen oder sogar springen lassen.

Damit verschlimmert sich ihre Situation ehr noch und der Schaden an den Gelenken/Bruch wird noch schlimmer.Von den Schmerzen mal ganz abgesehen.

Bring sie in einen kleinen Raum oder besser in einem Käfig unter.

Bekommt sie Schmerzmittel?
Wenn nicht würde ich dir dringend dazu raten.
Sie bekommt natürlich Schmerzmittel. Mit dem Einsperren ist das so eine Sache. Nach der OP im August mussten wir sie 10 Wochen ruhigstellen. Wir hatten sie erst in einem 2qm-Käfig, aber da hat sie sich die Nase, ihre Zähne und den ganzen Mund blutig gerieben und gebissen. Außerdem hat sie eine Blasenentzündung vom Stress bekommen und ist gegen die Gitter gesprungen. Nach Rücksprache mit den Tierärzten ist Käfighaltung keine Option mehr. Ich lasse sie jetzt im Haus, aber ganz verhindern das sie läuft kann ich leider nicht. Sie ist leider extrem aktiv und verspielt. Auch wenn ich keine Schnerzmittel gebe, läuft und springt sie leider viel zu viel.
 
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Unsere Katze hatte nach der Operation (Amputation des Vorderbeines) zusätzlich zu Schmerzmittel noch Beruhigungsmittel bekommen, da sie die gleiche Reaktion auf die Wochen im Käfig hatte. Ob das jetzt empfehlenswert ist oder nicht, musst du bitte mit dem Arzt besprechen.
 
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Wir haben einen ehemaligen Tierschutz Kater (Alter unbekannt, vermute aber min 10). Der er hinten beidseits humpelt wurde er geröntgt. Ergebnis: mehrfache alte "verheilte" Brüche. Vermutlich hatte er mal einen Autounfall oder ist von großer Höhe gefallen. Er kann damit ganz gut umgehen. Wenn es ihm zuviel wird, macht er halt Pause. Springen geht geht nicht mehr so hoch wie bei anderen Katzen des gleichen Alters. Dafür ist er unendlich liebevoll, Streitschlichter und bei "Gefahr " oder Fressen genauso schnell wie die anderen drei. Sicher hätte man es damals operieren können, hätte man ihn gefunden (die Brüche müssen schon sehr alt sein, laut Tierarzt). Ich denk gerade Streunerkatzen haben oft Brüche, die nicht operiert wurden.
 
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  • #10
Sie bekommt natürlich Schmerzmittel. Mit dem Einsperren ist das so eine Sache. Nach der OP im August mussten wir sie 10 Wochen ruhigstellen. Wir hatten sie erst in einem 2qm-Käfig, aber da hat sie sich die Nase, ihre Zähne und den ganzen Mund blutig gerieben und gebissen. Außerdem hat sie eine Blasenentzündung vom Stress bekommen und ist gegen die Gitter gesprungen. Nach Rücksprache mit den Tierärzten ist Käfighaltung keine Option mehr. Ich lasse sie jetzt im Haus, aber ganz verhindern das sie läuft kann ich leider nicht. Sie ist leider extrem aktiv und verspielt. Auch wenn ich keine Schnerzmittel gebe, läuft und springt sie leider viel zu viel.
Wenn Käfig nicht geht,dann sperr sie in einen kleinen Raum,zur Not auch ins Bad.
 
  • #11
Vielen Dank für die lieben Hinweise und Erfahrungsberichte bisher! Ein bisschen Hoffnung macht es mir und ich bin sehr gespannt auf den Termin morgen.
Um noch weitere Kommentare zur Ruhighaltung vorzubeugen: Ich weiß, dass es nötig ist sie ruhig zu halten. Meine Katze hatte 10 Wochen einen Fixateur und wir haben viel ausprobiert. Auch ins Bad sperren geht nicht, weil sie sie dann auf die Hinterbeine stellt und gegen die Türklinke springt. Auch zwei Beruhigungsmittel hatte sie, aber hat beide nicht vertragen. Ich frage den Tierarzt dennoch nochmal zu einem Medikament. Ansonsten habe ich aktuell für unsere Mimi aber schon die beste Möglichkeit gefunden, um dafür zu sorgen, dass sie möglichst wenig springt und läuft.
 
  • #12
Oh, arme Mimi! Bin gespannt, was der Spezialist sagt. Ist sie Eure einzige Katze? Nur Interessehalber…
 
  • #13
Oh, arme Mimi! Bin gespannt, was der Spezialist sagt. Ist sie Eure einzige Katze? Nur Interessehalber…
Ja, sie ist unsere einzige. Ich habe sie gefunden als sie ungefähr 11 Wochen alt war. Zu dem Zeitpunkt lief sie alleine ohne Geschwister oder Mutter durch die Welt, aber hat immer die Nähe zum Menschen gesucht. Wir haben sie zwei mal probiert mit gleichaltrigen Katzen zu sozialisieren, aber das ist gescheitert. Auch alle Nachbarkatzen hasst sie 😅
 
  • #14
Wir haben einen Kater, der aufgrund eines Unfalls mit einem Kabel bereits ein bisschen gehinkt hat. Dann wurde er am 3.12.22 angefahren und hat sich das Becken auf der Gegenseite gebrochen. Das wurde dann aufgrund der schlechten Prognose und dem schlechten Bein auch nicht operiert.

Der Kater hat (mit viel Pflege) überlebt, sich danach bestens erholt und hat 1 Jahr später wieder Mäuse gejagt. Er hinkt aber immer noch.
 
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  • #15
Wir haben einen Kater, der aufgrund eines Unfalls mit einem Kabel bereits ein bisschen gehinkt hat. Dann wurde er am 3.12.22 angefahren und hat sich das Becken auf der Gegenseite gebrochen. Das wurde dann aufgrund der schlechten Prognose und dem schlechten Bein auch nicht operiert.

Der Kater hat (mit viel Pflege) überlebt, sich danach bestens erholt und hat 1 Jahr später wieder Mäuse gejagt. Er hinkt aber immer noch.
Wow! Das ist ja eine tolle Geschichte :) hatte euer Kater dann einen Gibs oder Ähnliches bekommen und konntet ihr ihn komplett ruhig stellen? Mimi wird nun auch erstmal nicht operiert. Die Prognose ist leider wie bei eurem Kater zu schlecht.
 
  • #16
Er hatte keinen Gips. Er hat sich durch die Lähmungen selbst anfangs nicht bewegen können. Beide Hinterbeine und die Blase haben nicht funktioniert. Nachdem er dann zu Hause war hat er erst mal sehr viel geschlafen und wir haben ihn vorübergehend in einen separaten Raum eingesperrt, damit er sicher nicht versucht die Treppe hochzukommen.
 
  • #17
Was hat der Experte gestern denn gesagt?
 
  • #18
Was hat der Experte gestern denn gesagt?
Eine OP wäre möglich, aber die Prognose ist sehr unsicher. Laut der Ärzte muss es ordentlich geknallt haben, um sich das Bein so zu brechen. Da wir aber nicht wissen, wie sie sich das Bein überhaupt brechen konnte, weil sie weder angefahren noch aus Höhe gefallen o.ä. sein kann, sind ihre Knochen auch vielleicht zu schlecht für diese OP. Eine OP wäre viel Stress und Schmerzen für sie Katze und Komplikationen sind bei ihrem „Glück“ leider auch nicht unwahrscheinlich.
Zudem ist unklar seit wann das Bein gebrochen ist. Die Lahmheit kam schleichend. Vielleicht ist der Bruch schon mehrere Wochen alt, auch das wäre nicht sinnvoll für eine OP.
Sie wird jetzt nochmal in ein paar Wochen geröntgt. Auf den aktuellen Bildern sieht man auch nicht alles. Bis dahin kriegt sie Schmerzmittel und ansonsten nichts. Sie läuft auch überraschend gut für die Diagnose und lässt sich keine Schmerzen anmerken. Sie wirkt wie immer und eigentlich wirkt sie auch gut zufrieden, sie bewegt sich nur etwas weniger als sonst. Ich hoffe, dass sie sich erholt und mit einer bleibenden Behinderung arrangieren kann.
 
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  • #19
Ich drücke Euch die Daumen!
 
  • #20
Hallo :)
Eine kurze Rückmeldung von uns. Bisher sieht es gut aus, dass die Knochen zusammenwachsen und das Gelenk sich auf natürlichem Wege versteift. Eine Versteifung durch eine OP wäre bestimmt sauberer gewesen. Da Mimi aber bereits im Anfang September aufwändig am anderen Bein operiert wurde, konnte ihr das kaum zugemutet werden. Der TA ist verblüfft wie schmerzfrei und gut Mimi laufen und springen kann. Wir sollen sie dennoch möglichst ruhig halten, vielleicht kriegt sie auch noch eine kleine Bandage für mehr Stabilität. Aktuell stehen aber die Chancen gut, dass es ohne OP so gut verheilt, dass sie erstmal ein gutes aktives und schmerzfreies Leben haben kann.
Ich lasse nochmal ihr Blut untersuchen, um herauszufinden, ob eine Erkrankung hinter ihren schlechten Knochen und Gelenken steckt.
Viele Grüße und drückt uns bitte weiter Daumen und Pfoten :)
 
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