Bösartiger Mastzelltumor am Ohr - Kann jemand Rat geben?

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kisu

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Hallo ihr Lieben,

jetzt hat es uns auch erwischt. Habe gestern bei Kater Schorschi die Krebsdiagnose bekommen, bösartiger Mastzelltumor am Ohr.
Schorschi ist 14. Vor drei Jahren hatte er ein paar Tage nach einer Zahn-OP einen Rückenmarksinfarkt und wahr gelähmt, wir haben es mit viel Glück wieder hinbekommen.
Allerdings habe ich nun Angst vor einer erneuten Narkose, dass sie wieder zu einem solchen Infarkt führt, der vielleicht diesmal nicht mehr reparabel ist.

Ich bin momentan auch überfordert mit der Diagnose. Wir waren in einer normalen TK, ohne Spezialisten. Dort wurde morgens eine Biopsie gemacht sowie ein Lungenröntgen und Blutbild.
Blut war ok, in der Lunge waren alterstypische Veränderungen, aber kein Hinweis auf Metastasen (wie gesagt, keine Spezialisten) und abends bekam ich schon den Pathologiebefund: Bösartiger Mastzelltumor.

Ich weiß gerade nicht, was mein nächster Schritt ist.
- Mich an einen Onkologen wenden? Der will sicher nochmal sämtliche Untersuchungen durchführen, Stress fürs Tier.
- Gleich OP? Narkoserisiko und evtl. doch vorhandene Metastasen, die nur noch nicht entdeckt wurden (Kopf, Knochenmark) sprechen dagegen.
- Vorher noch mehr Abklärung/Ausschluss von Metastasen? Würde vielleicht noch eine weitere Narkose erfordern.
- Einfach so lassen und warten, bis sich der Krebs im Allgemeinbefinden bemerkbar macht? Den Knubbel hat er seit ca. einem Jahr, er wird langsam größer, aber hat ja scheinbar bis jetzt noch nicht gestreut. Vielleicht geht das ja noch länger gut.

Ich weiß nicht, welche Vorgehensweise für ihn die beste ist und welche ich vielleicht nur für mich mache, um ihn länger bei mir zu behalten. Wenn ich ihm die ganzen Untersuchungen, OP, Heilungsschmerz, Nachbehandlungen antue, geht es ihm in der Zeit nicht gut. Und möglicherweise führt das wieder zu noch mehr Problemen (nochmaliger Rückenmarksinfarkt möglich).
Er ist 14, hatte ein schönes Leben, weiß nicht was morgen ist.

Ich weiß nicht was ich tun soll, meine Entscheidung schwankt minütlich, egal wie ich es drehe, ich fühle mich als ob ich ihn umbringe.

Sorry für den wirren Text, ich weiß gar nicht was ich mir erhoffe. Vielleicht einfach ein bisschen Input und verschiedene Meinungen. Ich danke euch.
 
A

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Mein Max hatte auch einen Mastzelltumor.
Wir hatten noch ein paar schöne Jahre.

Wenn es möglich ist würde ich den Tumor großräumig herausschneiden lassen.

Wenn nicht gibt es gute Behandlungsmethoden, von der Chemotherapie angefangen bis zu Antacida für den Magenschutz
und eventuell Cortison. (umstritten) Auch eine Milzentfernung kommt in Frage.
Der Tumor darf nicht gereizt werden, er schüttet dann übermäßig Histamin und andere Stoffe aus.

Mastzellen gehören zum blutbildenden System und können explosiv entarten.
Es wäre auch gut zu wissen ob die Mastzellen deines Katers noch halbwegs gutartig oder schon aggressiv bösartig sind.
Und was schon alles befallen ist.
Viel Glück und alles Gute für euch.
 
Ich wurde einen Onkologien anrufen und alle Daten hinschicken. Auch eine Beschreibung seiner Erkrankungen.
Frag nach Erfahrungswerte und Chancen, alles ohne Kater.

Danach hast Du vielleicht Klarheit für den Kater und Dich. Es ist immer der ersten Schock und ich tendiere ein Max an Erfahrungen und Berichte einzuholen.
Alles Gute und es ist keine leichter Entscheidung.
 
Mein Max hatte auch einen Mastzelltumor.
Wir hatten noch ein paar schöne Jahre.

Wenn es möglich ist würde ich den Tumor großräumig herausschneiden lassen.

Wenn nicht gibt es gute Behandlungsmethoden, von der Chemotherapie angefangen bis zu Antacida für den Magenschutz
und eventuell Cortison. (umstritten) Auch eine Milzentfernung kommt in Frage.
Der Tumor darf nicht gereizt werden, er schüttet dann übermäßig Histamin und andere Stoffe aus.

Mastzellen gehören zum blutbildenden System und können explosiv entarten.
Es wäre auch gut zu wissen ob die Mastzellen deines Katers noch halbwegs gutartig oder schon aggressiv bösartig sind.
Und was schon alles befallen ist.
Viel Glück und alles Gute für euch.
Hallo biveli john,

dankeschön für die ausführliche Antwort!
Ja herausschneiden ist möglich (großflächig ist die andere Frage). Es müsste das komplette Ohr entfernt werden. Die OP birgt halt das erhöhte Narkoserisiko und auch die Nachbehandlung, was mich Zögern lässt.

Chemotherapie wäre auch in Narkose, oder? Funktioniert die Chemo, ohne den Tumor zu entfernen?

Wie würde man denn einen Tumor reizen? War die Biopsie da schon zu viel? Reizen ihn Cremes und Salben gegen die leichte Entzündung, die vorliegt?

Wie stellte ich denn fest, ob die Mastzellen gut- oder aggressiv bösartig sind? das geht auch nur nach dem Herausschneiden, oder? Denn der Befund der Biopsie sagt nur "bösartig".
 
Ich wurde einen Onkologien anrufen und alle Daten hinschicken. Auch eine Beschreibung seiner Erkrankungen.
Frag nach Erfahrungswerte und Chancen, alles ohne Kater.

Danach hast Du vielleicht Klarheit für den Kater und Dich. Es ist immer der ersten Schock und ich tendiere ein Max an Erfahrungen und Berichte einzuholen.
Alles Gute und es ist keine leichter Entscheidung.
Dane little-cat. Habe die Onkologen in München LMU und Hofheim per Mail kontaktiert. Ich hoffe, dass ich da ein paar Antworten bekomme.

Jeder mit ärztlichem Hintergrund rät mir zur OP, wenn ich das Narkoserisiko mal außen vorlasse. Alle anderen Tierhalte raten eher ab und sagen, machst du es für dich oder für den Kater. Das macht es etwas schwer. Wie schön wäre es, wenn man den Ausgang vorher schon kennen würde.
 
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Du machst es für deinen Kater.
Wir konnten es nicht machen.

Der Mastzelltumor meines Max befand sich auf dem Oberlid, das konnte man nicht herausschneiden.
Ich weiß nicht wie weit dein Kater narkosefähig ist und wie weit der Tumor schon gestreut hat.
Der Tumor wird in verschiedene Stadien eingeteilt.

https://www.tierklinik-hofheim.de/f.../Mastzelltumoren_des_Hundes_und_der_Katze.pdf

Augenlider und Ohren sind meistens Primärlokalisationen eines Mastzelltumors bei Katzen.

Chemotherapie wäre auch in Narkose, oder? Funktioniert die Chemo, ohne den Tumor zu entfernen?
Soviel ich weiß ja.
Wie würde man denn einen Tumor reizen? War die Biopsie da schon zu viel? Reizen ihn Cremes und Salben gegen die leichte Entzündung, die vorliegt?
Drücken, quetschen oder Salben die den Tumor reizen.
Ich habe den Tumor mit ganz milden Tees gewaschen. z.B. Käsepappel. ( Bitte kalt ansetzen und einige Stunden ziehen Lassen )

Im Laufe der Jahre hat mein Max immer mehr Blut verloren, aus der Nase aus dem Tumor usw.
Zum Schluß konnte man die Knoten in der Leiste spüren, auch der Darm war befallen.
 
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Keine Infos ohne Vorstellung des Katers, weder in München noch in Hofheim. Bin sehr enttäuscht. Ich wollte keine verdammte Diagnose, sondern einfach nur allgemeine Infos zur Krebserkrankung.
 
Leider ist jede (Krebs-)Erkrankung so individuell, dass das nicht ohne Vorstellung geht.
- Die müssen das Ohr sehen, um zu entscheiden, wie viel weggeschnitten werden muss / kann.
- Die müssen dazu den Pathologiebefund in der Hand haben und beides mit ihrem Wissen verbinden. Eine erneute pathologische Untersuchung muss wahrscheinlich nicht gemacht werden.
- Die müssen die Narkosefähigkeit einschätzen, also Herz-Kreislauf-Verhältnisse, und die Vorgeschichte einbeziehen.

Das geht nur, wenn man das Tier sieht und auch körperlich untersucht. Dabei spielen auch Erfahrung und Gefühl eine Rolle, was im Endeffekt machbar ist.

Für mich zum Verständnis: Soll nur das Ohr entfernt werden? Das wäre ein vergleichsweise kleiner und einfacher Eingriff, den ich vom Hausdoktor machen lassen würde, denn er kennt das Tier und seine Vorgeschichte.
Oder sollen Teile oder gar der ganze Gehörgang entfernt werden? Da würde ich einen Spezialisten suchen.
 
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  • #10
Max Hase, danke für deine Antwort.

Ja ich bin deiner Meinung, wenn ich individuelle Informationen angefordert hätte. Ich wollte aber nur Allgemeines wissen. Wie ist ihre Erfahrung mit Mastzelltumoren am Ohr, was für Behandlungsmöglichkeiten gibt es außer OP, müssen noch weitere Untersuchungen bzgl. Metastasen durchgeführt werden vor der OP außer Lungenröntgen, welche Untersuchungen müssen hierfür durchgeführt werden, etc. Alles ganz allgemein. Sicher habe ich auch Informationen zum Kater mitgeschickt, aber ich habe explizit um allgemeine Infos gebeten, um mir bei der Entscheidungsfindung zu helfen. Ich kann nun mal nicht 5 Std. nach Hofheim zum Experten fahren und mit den vorliegenden Befunden (Blutbild, Biopsiebefund, Röntgen Lunge) ist zumindest eine allgemeine Aussage möglich, möchte ich meinen.

Sorry, ich bin im Moment etwas dünnhäutig. Vermutlich hast du Recht und die Ärzte ebenso, aber als betroffener Tierhalter ist das halt schwer anzunehmen.

Leider weiß ich nicht, ob nur das Ohr oder der Gehörgang entfernt werden müsste. Das hat die untersuchende Tierklinik nicht erwähnt.

Ich weiß einfach nicht, ob ich ihm das antun soll. Es müsste vorher abgeklärt werden, ob schon Metastasen da sind, dafür müsste er schon in Narkose. Dann nochmal Narkose für die OP. Die ganze Nachbehandlung und Heilungsphase.
Der Tumor besteht undiagnostiziert schon seit mindestens einem Jahr und der Kater ist immer noch hier und bei bester Gesundheit. Vielleicht ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es noch länger gut geht, wenn man es einfach in Ruhe lässt.

Wie gesagt, ich schwanke minütlich. Momentan denke ich über unterstützende naturheilkundliche Methoden nach und es ansonsten laufen zu lassen. Diese Ansicht ist jetzt in Stein gemeißelt. Für die nächsten 10 Sekunden *seufz*
 
  • #11
Du machst es für deinen Kater.
Wir konnten es nicht machen.

Der Mastzelltumor meines Max befand sich auf dem Oberlid, das konnte man nicht herausschneiden.
Ich weiß nicht wie weit dein Kater narkosefähig ist und wie weit der Tumor schon gestreut hat.
Der Tumor wird in verschiedene Stadien eingeteilt.

https://www.tierklinik-hofheim.de/f.../Mastzelltumoren_des_Hundes_und_der_Katze.pdf

Augenlider und Ohren sind meistens Primärlokalisationen eines Mastzelltumors bei Katzen.


Soviel ich weiß ja.

Drücken, quetschen oder Salben die den Tumor reizen.
Ich habe den Tumor mit ganz milden Tees gewaschen. z.B. Käsepappel. ( Bitte kalt ansetzen und einige Stunden ziehen Lassen )

Im Laufe der Jahre hat mein Max immer mehr Blut verloren, aus der Nase aus dem Tumor usw.
Zum Schluß konnte man die Knoten in der Leiste spüren, auch der Darm war befallen.
biveli john, danke nochmal für deine Antwort.

Wenn du nicht operieren lassen konntest, wie hat eure Strategie ausgesehen, dass Max noch einige Jahre geschenkt wurden? Das mit dem Tee werde ich sicher mal probieren. Was habt ihr denn sonst noch gemacht? Falls du das schon mal in einem Thread geschrieben hast, bitte auch gerne den Link hierzu, ich habe momentan nur nicht den Nerv, mich quer durchs Forum zu lesen, wenn ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll.
 
  • #12
Ich habe keinen Link dazu.
Ich werde mich morgen melden.
 
  • #14
Wenn nicht gibt es gute Behandlungsmethoden, von der Chemotherapie angefangen bis zu Antacida für den Magenschutz
und eventuell Cortison. (umstritten) Auch eine Milzentfernung kommt in Frage.
Ich habe mich da verschrieben, ich meinte Antihistaminika.

Die mußt du vorsorglich zu Hause haben, der Tierarzt sollte dir die richtige Dosis für die Katze verschreiben,
da ich glaube, dass dieses Mittel nur in der Humanmedizin erhältlich ist.

Wenn der Tumor alle paar Monate aufbricht, verliert der Kater viel Blut.

Der Körper wird in der Folge mit Histamin überschüttet, daher sollte man sofort Antihistaminika verabreichen.
Sonst wird es lebensgefährlich.
Mein Kater hatte da immer neurologische Ausfälle, wie eine Epilepsie.
Das andere bitte morgen, ich wollte mich jetzt nur korrigieren.
 
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