Blut im Urin - wir sind verzweifelt.

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Jaylo

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30. März 2023
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Hallo zusammen,

wir haben vor einem Jahr zwei 8 Jahre alte (Haus-)Katzen adoptiert. Beide waren recht verwahrlost und vernachlässigt.

Leider haben die seit die bei uns sind immer wieder Probleme und der Gedanke, dass wir alles falsch gemacht haben, hält mich nachts wach und macht mich krank. Aber der Reihe nach:

Wir haben aus Unwissenheit ziemlich plötzlich (von heute auf morgen) das Futter umgestellt. Beide bekommen inzwischen Anifit, einfach weil wir denen etwas gutes tun wollten, da wir gelesen hatten das das Futter was wir denen geben nicht gut war. Keine Ahnung, vielleicht ist das nur ein Zufall aber die ganzen Probleme fingen in etwa zeitgleich an.

Zuerst hatten beide nach der Umstellung immer wieder mal Durchfall. Dieser legte sich aber relativ schnell (2 Wochen) und dann hatte eine der beiden Blut im Kot. Wir waren beim Arzt und es wurden Giardien bei einer festgestellt (haben wir wohl eingeschleppt, weil die beiden selber nur Hauskatzen sind).

Wir haben beide mit Antibiotika + Entwurmung behandeln müssen und haben für 3 Wochen die Wohnung täglich geputzt + gereinigt. Das war natürlich purer Stress für die beiden. Danach haben beide noch Probiotika bekommen um die Darmbakterien wieder aufzubauen, die die auch heute noch kriegen.

Dann kamen wir eines Tages nach Hause und die ganze Wohnung war voller Blut mit Urin. Es sah aus wie ein Schlachtfeld. Überall Urinpfützen die echt rot waren. Wir sind mit Ihr zur Tierklinik gerast und Ihr wurde ein Antibiotikum gespritzt. Sicherheitshalber sind wir dann noch zu unserer normalen Tierärztin, weil der Arzt in der Tierklinik ziemlich unmotiviert war und überhaupt nicht diagnostisch vorgegangen ist. Es hat nach der Gabe des Antibiotikums sofort aufgehört mit dem Blut. Unsere Tierärztin meinte die Sache wäre klar: Blasenentzündung. Da die orale Gabe des Antibiotikums nicht funktioniert hat mussten wir alle 3 Tage hin und sie hat eine Spritze direkt in die Blase bekommen. Zusätzlich dazu sollten wir Metacam für die Schmerzen geben.

1-2 Wochen später ging es wieder los, die Katze verhielt sich auffällig und wollte nicht auf das Katzenklo, sondern auf die Terrasse um zu pinkeln. Wieder haben wir Bluttropfen gefunden, aber diesmal bei weitem nicht so viel wie beim ersten mal sondern nur einzelne (z. T. schleimige) Tropfen.
Wieder zur Tierärztin, wieder alle 3 Tage Antibiotikum in die Blase, wieder ein paar Tage Ruhe.

Dann wieder Bluttropfen im Katzenklo. Katze wieder komisch. Wieder hin, diesmal mit Urinprobe. Urinprobe war negativ (keine Blasenentzündung) und es wurde Urin per Spritze aus der Blase entnommen. Ergebnis: Unauffällig -> Sterile Blasenentzündung war die Diagnos. Wir sollten weiter Metacam geben und Cystaid als Nahrungsergänzung.

Vor 2 Wochen wieder Bluttropfen im Urin -> Wieder Urinprobe gebracht, nichts unter dem Mikroskop zu sehen. Wir sollten wiederkommen falls es nochmal vorkommt.

Letzte Woche Freitag wieder Blut im Urin -> Wir sind mit Katze am Samstag hin, und sie hat eine Spritze mit Kortison bekommen, damit sich die Blase mal beruhigt und die Entzündung zurück geht.

Gestern Abend: Wir bringen ein Paket mit, Katze pinkelt sofort darauf, miaut die ganze Zeit und schaut uns an. Heute morgen wieder mehrere Bluttropfen auf dem Katzenklo und im Waschbecken, Katze wieder unsauber.

Ich habe langsam jegliches Vertrauen in Tierärzte verloren. Es kann doch nicht sein, dass man nichts findet? Uns wurde nach der Diagnose "Sterile Blasenentzündung" gesagt, dass wir den Stress reduzieren sollen. Wir haben beispielsweise eine weitere Katzentoilette besorgt (ja, die hatten nur eine, aber so haben wir die beiden auch adoptiert) und versucht mehr Rückzugsmöglichkeiten zu schaffen und mehr mit denen zu spielen.

Zum Futter: Beide bekommen 240G Anifit pro Tag. Damit die mehr flüssigkeit zu sich nehmen und weil es kalt aus dem Kühlschrank kommt, mischen wir es mit heißem Wasser. Trockenfutter gibt es überhaupt nicht.

Geröngt wurde schon 2x. Beide male unauffällig.

Was ich nicht verstehe...wieso wurde es unter Gabe von Antibiotika besser, wenn es doch eine sterile Blasenentzündung sein soll???

Wir fahren morgen für 2 Wochen in Urlaub und sind absolut verzweifelt und denken darüber nach, den Urlaub abzusagen. Hat jemand von Euch eine Idee was wir noch tun können?
 
A

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Also ich bin mir nicht sicher, ob da bei eurer Katze nicht vielleicht mehr vorliegt. Vielleicht hat sie andere Probleme mit der Blase? Wurde mal ein Ultraschall gemacht oder so?

Aber auf jeden Fall weiß ich aus eigener Erfahrung, dass wenn man die Antibiotika bei Blasenentzündung zu früh absetzt, weil alles Symptomfrei scheint, die Blasenentzündung ganz schnell wieder zurück sein kann.
 
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Kommt das Blut ganz sicher aus der Blase?
Und nicht vllt auch von der Gebärmutter (die wird bei Kastration in Deutschland nicht standardmäßig mit entfernt).

Wir hatten nämlich ähnliche Symptome und da,war es dann eine Gebärmutterentzündung.

Arme Maus, ich hoffe, ihr findet bald die Ursache.
Vllt gibt es noch eine (bessere) Tierklinik in der Nähe? Eigentlich können gerade die ja viele Tests machen...so sie denn motiviert sind.
 
Also ich bin mir nicht sicher, ob da bei eurer Katze nicht vielleicht mehr vorliegt. Vielleicht hat sie andere Probleme mit der Blase? Wurde mal ein Ultraschall gemacht oder so?

Aber auf jeden Fall weiß ich aus eigener Erfahrung, dass wenn man die Antibiotika bei Blasenentzündung zu früh absetzt, weil alles Symptomfrei scheint, die Blasenentzündung ganz schnell wieder zurück sein kann.

Hey, das klingt einleuchtend. Tatsächlich haben wir uns da streng an die Tierärzte gehalten bzw. haben die das ja direkt in die Blase injiziert. Zudem wurde ja selbst im Labor keine Blasenentzündung gefunden.

Kommt das Blut ganz sicher aus der Blase?
Und nicht vllt auch von der Gebärmutter (die wird bei Kastration in Deutschland nicht standardmäßig mit entfernt).

Wir hatten nämlich ähnliche Symptome und da,war es dann eine Gebärmutterentzündung.

Arme Maus, ich hoffe, ihr findet bald die Ursache.
Vllt gibt es noch eine (bessere) Tierklinik in der Nähe? Eigentlich können gerade die ja viele Tests machen...so sie denn motiviert sind.

Hey, aber das Blut war dann nicht im Urin, oder? Bei uns ist es nämlich immer im Urin und sie wird sehr unruhig und möchte dann auf Klo.
 
Hallo, wurde mal die Blase geschallt? Wenn nicht, würde ich das zeitnah machen lassen.
 
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Hallo, wurde mal die Blase geschallt? Wenn nicht, würde ich das zeitnah machen lassen.

Hi, wir sind gerade auf dem Weg in die Klinik und werden auf ein Ultraschall bestehen.
Es wurde nicht gemacht und Fragen danach wurden immer abgetan.
 
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Daumen und 36 Pfötchen sind gedrückt 🍀
 
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Hallo zusammen,

die Klinik ist auch der Meinung, dass es eine sterile Blasenentzündung ist und wir nun nicht mehr kommen sollen, auch wenn wir Blut im Urin finden. Zumindest für 6 Wochen.

Die Blase sei wohl etwas verdickt, was auf eine Entzündung hindeutet. Er glaubt auch, dass es Stress ist woran auch die vielen Tierarztbesuche schuld sein können (man hat uns wohlgemerkt immer gesagt, dass wir reinkommen sollen).

Er hat uns gesagt, wir sollen der Katze Metacan geben, damit die Schmerzen weniger werden. Auf dem Beipackzettel steht aber ganz klar, dass man Metacan nicht mit Kortison geben darf. Er meinte es wäre kein Problem. Sie hat wohlgemerkt eine Kortison Spritze (Kortison Depot) bekommen. Weiß jemand wie sich das verhält?
 
Es gibt tatsächlich die Diagnose sterile Blasenentzündung, im Fachjargon "idiopathische Zystitis" genannt. Ursache sind dann weder Bakterien, Blasengriess, Tumore, etc. sondern Stress. Dies ist allerdings eine Ausschlussdiagnose, heisst wenn wirklich ALLES andere ausgeschlossen wurde.

Daher würde ich dir raten zuerst alle in Frage kommenden Möglichkeiten gründlich abzuklären und erst dann die obgenannte Diagnose in Betracht zu ziehen. Auch ich habe eine Katze mit jahrelangen Blasenproblemen und hatte leider auch nicht immer die besten Erfahrungen mit Tierärzten gemacht. Erst nachdem ich immer wieder gewechselt habe und mich selber schlau gemacht habe fanden wir Lösungen. Zum Kortison kann ich leider gar nix sagen, meine Katze hat das nie gekriegt, ich weiss auch nicht wozu das gut sein soll...

Was ich noch machen lassen würde:
- Ultraschall bei einem Spezialisten
- Steriler Urin im Labor auf Bakterien (falls vorhanden unbedingt MIT Antibiogramm um das passende Antibiotika dazu zu bestimmen) und Harngriess (es gibt Struvitkristalle und Calciumoxalat, kann bis zu Steinen in der Blase führen) testen lassen

Was du sonst noch machen kannst:
Das allerwichtigste momentan ist, dass die Katze so viel wie möglich trinkt. Biete ihr an jeder Ecke Wasser an und mische ihr auch unter das Nassfutter etwas Wasser. Wie viel sie akzeptiert musst du natürlich herausfinden, nicht dass sie dann das Futter verweigert. Am besten ist lauwarmes Wasser. Wenn sie es von der Verdauung her gut verträgt kannst du ihr auch mal ein bisschen Kafferahm oder laktosefreie Milch anbieten. Oder noch besser Katzenmilch, je nach dem was sie mag.
Hauptsache Flüssigkeit in die Katze!

Gegen den Stress kann ein Stecker wie Feliway helfen. Gut wären auch drei Katzenklos bei zwei Katzen (Faustregel ist: Anzahl Katzen + 1 Klo). Super ist schonmal, dass du mehr mit ihr spielst und Rückzugsmöglichkeiten hast, in denen sie niemand stören kann. Meine lieben am meisten, Rückzugsmöglichkeiten in der Höhe. Sie haben extra einen Catwalk. Wenn du magst kannst du ja mal googlen was das ist. Oder hier im Forum schauen, das haben wir tolle Exemplare :D

Hier noch ein Link zum ganzen Thema:
https://www.tierklinik-ismaning.de/flutd/
 
  • #10
Ich wollte hier mal ein Update schicken, falls jemand mal irgendwann ähnliche Symptome haben sollte. Wir haben ein Ultraschall gemacht und gesehen, dass die Blase leicht dicker war. Auch hier wurde wieder eine sterile Blasenentzündung vermutet. Tatsächlich haben wir einfach versucht, den Stress für die Katze so niedrig wie möglich zu halten, mit Ihr zu spielen, sie abzulenken und für eine Wohlfühloase zu sorgen (inklusive Pheromone). Und tatsächlich war es glaube ich auch wichtig, dass wir selber runterfahren und "chillen". Es hat funktioniert und wir hatten keinerlei Beschwerden mehr.
 
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