Bitte um Krankheitsvermutung

  • Themenstarter wildferkel
  • Beginndatum

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
  • #21
Wer es versuchen möchte...wir werden es tun.

Flora Apotheke
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  • #22
Hinzu kommt die Frage, ob wir Salem dann alleine lassen sollen. Wir sind 6 Stunden außer Haus am Tag. Sie hat es so genossen wieder einen Partner zu haben. Getobt, gespielt und nicht nur geschlafen, wie früher, als sie alleine war. Da haben wir nach 3 Wochen Trauer einen neuen Partner für sie geholt. Der Vorgänger an Yuki starb ja auch an Fip. Gleiches Alter, gleiche Aufenthaltszeit bei uns und nach gleicher Zeit nach einem ärztlichen Eingriff.

Vll gibt sie ja auch den Coronavirus an die neuen Kätzchen weiter. Das sind so quälende Gedanken...Wäre Yuki auch erkrankt, wenn er zu anderen Leuten gegangen wäre oder im Heim geblieben wäre? Was wäre, wenn er nicht geimpft worden wäre?

Oder lieber keine Kitten mehr, sondern ausgewachsene mit einem starken Immunsystem?


Hallo Du,

zuerst als Wichtigstes, es tut mir entsetzlich, schrecklich leid. Ich verstehe, dass Du Dich an jeden Strohhalm klammerst, aber wie die Chancen stehen, hast Du selbst gesagt.

Zu Deinen Beobachtungen / Einschätzungen, woher der Ausbruch kam, möchte ich Dir gerne folgendes sagen :

Ich habe im Lauf von fast 25 Jahren und vielen aufgenommenen Katzen vier Samtpfoten an nasser FIP verloren. Die Symtome waren immer ähnlich. Starker Durchfall, plötzlich auftretendes starkes Fieber, welches trotz Behandlung nur kurze Zeit einzudämmen war, dann postwendend wiederkehrte oder auch während der Behandlung immer wieder "aufflammte". Mattigkeit, dann die Flüssigkeitsansammlungen und dann das, was unweigerlich folgt. Das Erlösen, nachdem klar war, was es ist und dass es keinen anderen Weg mehr gibt.

Die ersten beiden Katzen, die ich innerhalb von wenigen Tagen nacheinander erlösen lassen musste, waren Schwestern und so ziemlich die allerersten Katzen, die ich bei mir aufnahm als Pflegestelle. Das hat mich sehr geprägt, direkt ein solch schreckliches Erlebnis zu haben. Sie wurden in einer Wohnung von der Besitzerin einfach zurückgelassen, sie waren weder geimpft noch kastriert, knapp 1 Jahr alt, jedoch in gutem körperlichen Zustand, nicht krank. Ich habe sie zwei Wochen, nachdem ich sie bei mir aufgenommen hatte (und sie separiert hatte, da ja ungeimpft), zunächst kastrieren lassen und wollte sie danach impfen lassen. Dazu kam es nicht mehr, denn bei Beiden brach kurze Zeit nach der Kastration, ca. 2 Wochen später, FIP aus.

Etliche Jahre später, ein kleines rotes Babykaterchen, von draussen aufgenommen, von wo, weiß ich nicht mehr. Er war sehr mickerig, dünn, zerzauselt. Ich habe versucht, ihn vorsichtig aufzupäppeln, aber er nahm nicht richtig zu, wuchs nicht und kränkelte immer wieder. Bei ihm brach FIP aus, bevor er überhaupt soweit fit wurde, dass ich ihn hätte impfen lassen können. Also weder Impfung noch Kastration.

Die letzte Katze, dies ist jetzt 7-8 Jahre her circa. - sie hatte ich mit zwei anderen Katzen (ihren Geschwistern) zusammen draussen an einem Bauernhof eingefangen und eine andere TS-Kollegin wollte sie aufnehmen bei sich. Sie war ca. 16 Wochen alt, sah topfit aus, war sehr scheu - und ist hier durch eine total blöde Situation aus dem Fangkorb ausgebrochen und aus dem separaten Bad ins Haus entwichen.

Es war uns trotz aller Versuche nicht möglich, sie hier wieder einzufangen - grosses Haus mit drei Etagen, alles offen für die Katzen, jede Menge Versteckmöglichkeiten plus ein Tag und Nacht offenes grosses Aussengehege, sie war überall und nirgends und sehr clever. Ende vom Lied, sie blieb hier, nachdem mehrere Fangversuche mit dem entsprechenden Stress wirklich nicht zum Erfolg führten. Sie lebte sich wunderbar ein, hatte glänzendes Fell, klare Augen, einen gesunden Appetit und freundete sich hier mit den anderen Katzen an - alles klasse. Mit uns schloss sie auch insofern Frieden, dass sie merkte, ihr geschah nichts, sie hielt aber immer eine Sicherheitsdistanz von 1-2 m.

Circa drei Monate später bekam sie dann Durchfall + Fieber. Wir haben es geschafft, sie dann ohne großen Stress einzufangen, weil sie durch das Fieber nicht so reaktionsschnell war und auch da - es blieb nur noch eins. Auch diese Katze war wurde weder kurz vorher geimpft noch kastriert. Und ihre Geschwister sind gesund.

Das sind die Katzen, von denen ich (leider) berichten kann. Und ich habe folgende Schlüsse daraus gezogen :

- bei den zwei Schwesterkatzen war es ganz klar die Kastration, wobei ich nicht denke, dass es die OP selbst war, sondern der damit verbundene Stress, ihr Leben bei der Vorbesitzerin und der Stress des Umsetzens zu mir.

- bei den beiden anderen Katzen gab es keinerlei konkreten Auslöser, den ich benennen kann und es gab weder Impfung noch Kastration.

Alle diese Katzen waren sehr junge Tiere (unter 1 Jahr) und alles Tiere, die ich nur kurze Zeit vorher aufgenommen habe. Es ist noch nie FIP hier bei einer Katze ausgebrochen, die ich erwachsen / älter aufnahm oder die schon lange hier lebte / lebt.

Ich kann somit sagen, dass keine der hier vorher lebenden Katzen angesteckt wurde, das ist das einzig Positive, was man überhaupt zu dieser schrecklichen Krankheit sagen kann. Und ich denke nicht, dass es automatisch sein muss, dass Geschwister immer "alle" daran erkranken. Auch wenn es bei mir die beiden Schwestern damals leider beide bekamen. Ich kenne viele "Fälle" von Anderen, wo ein Kätzchen oder zwei aus einem Wurf einen FIP-Ausbruch hatten und die Anderen nicht.

Es sind - davon bin ich überzeugt - immer Einzelfälle und der Auslöser, sofern man überhaupt einen konkret erkennen / benennen kann, ist vermutlich Stress und / oder eine Schwächung des Körpers, (z.B. schlechte Ernährung, Verwurmung, eine Infektion, was auch immer) und dann reicht _ein_ klitzekleiner zusätzlicher Faktor und es eskaliert. Das ist mein Empfinden dazu.


Es ist wahnsinnig schwierig, Dir überhaupt zu etwas zu raten, aber ich tue es trotzdem. Sollte es dazu kommen, dass Du Dein Kätzchen gehen lassen musst, was ich leider befürchte, dann lass Dein anderes Kätzchen nicht alleine. Ich kenne die quälenden Gedanken "was ist, wenn..." und es ist hier bei mir absolut nichts passiert. Und hier gab es, zumindest bei dem letzten "Fall" (schreckliches Wort) deutlich mehr als nur eine weitere Katze, die sich hätte infizieren können. Sie hatte engen Kontakt zu allen Katzen.

Es ist zwar auch keine 100% Gewähr, sicher nicht, aber ich würde Dir empfehlen, eine bereits kastrierte und geimpfte Katze dazuzunehmen, die mind. 1 Jahr alt ist und eine möglichst "makellose" Gesundheits-Vorgeschichte hat - also nicht aus schlimmsten Verhältnissen stammt (Mangelernährung o.ä., große ungepflegte Katzengruppe etc.) und auch keine schweren Infekte als Katzenkind hatte. Und wo Kastration + Impfung schon eine ganze Weile zurückliegen. Einfach, um jeden Stressfaktor / Schwachpunkt möglichst gen Null zu halten.

Und nochmals, ich weiß ganz genau, wie es Dir jetzt geht, wie es sich anfühlt, hilflos danebenzustehen und es tut mir unendlich leid für Dich und Deine Katzen. :(:(:(
 
  • #23
Danke erstmal an alle und an deinen ausführlichen Bericht.
Wer schwache Nerven hat, sollte besser nicht weiter lesen!

So schnell kann es gehen.
Yuki wurde vor genau 2 Stunden erlöst. Meine Partnerin und ich werden vor Schrecken um 4 Uhr wach. Yuki zappelte am Boden, als bekäme er Elektroschocks oder einen epileptischen Anfall. Er war total verkrampft und gelähmt. Als er versuchte zu laufen, fiel er zur Seite. Er hatte zusätzlich auf unser Kopfkissen uriniert. Es war wahnsinnig gelb. Yuki selber war auch richtig gelb.

Wir nahmen ihn erstmal auf den Arm. Er beruhigte sich. Jedoch kamen ab und zu quälende Miaurufe. Uns war sofort klar, jetzt ist es soweit und hatten eigentlich damit gerechnet, dass es nur noch einige Minuten dauert. Nach 10 Minuten haben wir uns sofort entschlossen ins Tierkrankenhaus zu fahren, um ihn zu erlösen. Wir nahmen ihn wieder mit und vergruben ihn um 5.20 Uhr neben unserem Mietshaus an einer freien Wiese.

Yuki, in ewiger Erinnerung wie Baghira:




 
Zuletzt bearbeitet:
  • #24
Es tut mir sooo wahnsinnig leid für Euch. Sorry, mir fehlen die Worte, es ist so unfair.

Alles alles Gute im Regenbogenland, Yuki.


Kerzen GB Pics
 
  • #25
Gute Reise Yuki.:sad:
 
  • #26
Das tut mir sehr leid
smilie_tra_074.gif
, es ist so gemein.

Komm gut rüber Yuki
 
  • #27
Brutal auch, wie schnell es dann ging...
 
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  • #28
Komm gut rüber süßer kleiner Schatz :(:(
 
  • #29
:(:(:(:(:(

Ich HASSE diese schreckliche Krankheit, gegen die es null Chancen gibt.

Nun hat Yuki keine Schmerzen und keine Atemnot mehr und auch Euer Leidensweg des Zuschauens ist vorbei.

Fühlt Euch umarmt
 

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